Betreff
Unternehmensbefragung der Stadt Fürth 2019
Vorlage
AWS/0092/2020
Art
Beschlussvorlage - SB
Untergeordnete Vorlage(n)

Der Wirtschafts- und Grundstücksausschuss nimmt den Vortrag von Herrn Rother (GEFAK) und des Wirtschaftsreferenten zustimmend zur Kenntnis und spricht sich für die vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen zu den Themenbereichen Fachkräftesicherung und Digitale Infrastruktur aus.

Die Verwaltung wird beauftragt diese Themenbereiche zu prüfen und geeignete Maßnahmen zur Unterstützung der Fürther Wirtschaft zu erarbeiten.


Das Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung (AWS) hat 2019 in Zusammenarbeit mit der GE-FAK Gesellschaft für angewandte Kommunalforschung mbH nach zuletzt 2016 wieder eine umfangreiche Unternehmensbefragung unter den Fürther Unternehmen durchgeführt. Aufbauend auf die beim AWS installierte Unternehmensdatenbank wurden branchenübergreifend rund 2700 Fürther Betriebe zu einer Vielzahl an Themenfeldern (Standortzufriedenheit, Entwicklungspläne, Flächenbedarf, Fachkräfte, Kooperationen, Nachhaltigkeit, Anforderungen an die Wirtschaftsförderung sowie Mobilitätsmanagement) befragt. Die angeschriebenen Unternehmen wurde auch die Möglichkeit eröffnet, sich online an der Befragung zu beteiligen. Der Rücklauf von 667 Fragebögen (2016 380 Fragebögen) zeigt das hohe Interesse der Fürther Wirtschaft, sich aktiv zu wichtigen Themenfeldern am Wirtschaftsstandort Fürth einzubringen.

 

Fachkräftesicherung:

 

Die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte zählt wie auch im Jahre 2016 zu den wichtigsten Standortfaktoren in Fürth. Hauptzielgruppen sind dabei immer noch Auszubildende, technische Facharbeiter und Fachkräfte mit medizinisch-sozialer Ausbildung. Gerade in diesen Bereichen befürchten die Unternehmen wiederum Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung.

 

Aufgrund der Ergebnisse der Befragung 2016 hat die Wirtschaftsförderung in Zusammenarbeit mit der GEFAK bereits, mit den Tools KWIS.job und KWIS.web eine Lösungsmöglichkeit erarbeitet, die es Fürther Unternehmen ermöglicht, sich als Arbeitgeber kostenlos zu präsentieren und gleichzeitig deren Angebote an offenen Stellen, Ausbildungsplätzen, Ferienjobs, Praktika etc. für Fachkräfte, Studenten und Schüler zugänglich zu machen. Die Ergebnisse der Befragung 2016 gaben zudem den Anstoß für die Bewerbung im Rahmen des Förderprogramms Jobstarter. Das Projekt „Ausbildungslotse“ ging im April 2019 an den Start, mit dem Ziel Klein- und Kleinstunternehmen bei der Schaffung, Erhaltung und Besetzung von Ausbildungsplätzen zu unterstützen.

 

 

Zwei Drittel der Befragten in 2019 sehen die Unterstützung der Wirtschaftsförderung bei der Hilfe nach Nachwuchskräften „weiterhin“ als wichtig an, fast gleichauf mit der Wichtigkeit der Arbeitgeberplattform joberfolg.fuerth.de.

 

Somit wurde durch die vorliegende Unternehmensbefragung bestätigt, dass auf die Ergebnisse der Befragung 2016 mit den richtigen Maßnahmen seitens der Wirtschaftsförderung reagiert wurde, aber hier noch weiterer Handlungsbedarf besteht. Die Plattform Jobererfolg.fuerth die seit September 2018 am Start ist, wurde bisher auf verschiedenen einzelnen Berufsmessen beworben. In 2020 erfolgt eine verstärkte intensivere Bewerbung auf Berufsmessen in Fürth und in der Region. Die Ausbildungslotsen werden alle Unternehmen unter 50 Mitarbeiter persönlich kontaktieren, welche in der Unternehmensbefragung 2019, Schwierigkeiten bei der Besetzung der Ausbildungsstellen befürchten.

 

Die Präsentation der Ergebnisse der Unternehmensbefragung erfolgt im Rahmen des 3. Fürther Unternehmenstages am 17.02.2019 in der Stadthalle Fürth.

Hier können sich die Unternehmen auch an verschiedenen Informationsständen (Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung, IHK, Arbeitsagentur, Jobcenter, Institut für freie Berufe, BDS AZUBI Akademie, VHS, Elan, Handwerkskammer uvm.) zu einer Vielzahl an wirtschaftlichen Themenfeldern und Angeboten informieren. Es werden zudem beide Onlineprojekte maps.fuerth und joberfolg.fuerth vorgestellt. Auch die Ausbildungslotsen stehen beratend vor Ort zur Verfügung.

 

Digitalisierung, Breitbandausbau und Mobilfunk:

 

Für Unternehmen ist eine zeitgemäße digitale Infrastruktur in Form von schnellem Internet und eine gute Mobilfunkabdeckung mittlerweile ein existenzielles Standortkriterium. Die digitale Infrastruktur ermöglicht die immer rasanter voranschreitende Teilhabe an digitalen Diensten und Geschäftsmodellen.

Daher fördert das Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung den Ausbau des schnellen Internets seit 2015 im Rahmen der sog. Bayerischen Breitbandrichtlinie. Nach Abschluss des derzeit laufenden zweiten Verfahrens wird das Stadtgebiet flächendeckend mit einer Internetgeschwindigkeit von mind. 30 Mbit/s – in großen Teilen bis zu 100 Mbit/s grundversorgt sein.

Waren in der Unternehmensbefragung 2016 noch überdurchschnittlich viele Unternehmen (Note 2,42) mit der Breitbandanbindung zufrieden, so hat sich der Wert geringfügig auf 2,69 verschlechtert. Die schlechtesten Noten kommen insbesondere aus den Wirtschaftsbereichen Industrie und Handwerk, also Branchen, die sich vorwiegend in Gewerbegebieten ansiedeln.

Von 425 befragten Unternehmen verfügen derzeit lediglich 89 über eine Anbindung von mind. 100 Mbit/s, 134 über 50 bis 99 Mbit/s, die übrigen verfügen über langsamere Geschwindigkeiten. Von 386 Betrieben, die auf die Frage nach dem zukünftigen Bedarf geantwortet haben, nannten 220 (!) einen Bedarf von mind. 100 Mbit/s. 122 benötigen zwischen 50 und 99 Mbit/s, lediglich 44 Betriebe würden mit einem langsameren Internet auskommen.

 

Dies zeigt den rasant wachsenden Bedarf und die Notwendigkeit nach schnellem Internet. Fürth steht hier in unmittelbarer Konkurrenz mit anderen Wirtschaftsstandorten, insbesondere in der Region. Um die Unternehmen nicht in ihrer Entwicklung und ihrem Wachstum zu behindern oder um Unternehmensabwanderungen oder gar –Schließungen zu verhindern, wird AWS auch weiterhin den Ausbau des schnellen Internets im Rahmen von Förderprogrammen unterstützen. Dies betrifft neben den Gewerbegebieten auch die Abdeckung in Wohnungsgebieten, da auswärtige Fachkräfte nur zu einem Zuzug bereit sind, wenn auch die Wohnung über schnelles Internet verfügt.

Voraussetzung hierfür ist jedoch die Zurverfügungstellung entsprechender finanzieller Mittel für die Kofinanzierung der zukünftigen Förderprogramme.

 

AWS wird die Unternehmen zudem in das Zeitalter Industrie 4.0, das mit der neuen Mobilfunktechnik 5G beginnt, begleiten. 5G wird die digitale Vernetzung von Robotern, Internet of Things (IoT) und künstliche Intelligenz (KI) weiter vorantreiben. Hierfür werden die Firmen flächendeckend ein stabiles und schnelles Netz benötigen.

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

x

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

x

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: