Für den Ausschuss für Schule, Bildung, Sport und
Gesundheit:
Der Ausschuss begrüßt das Projekt zur Seelischen Gesundheit
in der 2. Lebenshälfte und
empfiehlt dem Finanz- und Verwaltungsausschuss, dessen Beantragung sowie dem
Abschluss der hierzu notwendigen Kooperationsverträge mit der Projektagentur
Göttlein und der
Wilhelm-Löhe-Hochschule zuzustimmen. Über den Fortgang des Projektes soll dem
Ausschuss wieder berichtet werden.
Für den Finanz- und Verwaltungsausschuss:
Der Ausschuss begrüßt das Projekt zur Seelischen Gesundheit in der 2. Lebenshälfte und stimmt dessen Beantragung sowie dem Abschluss der hierzu notwendigen Kooperationsverträge mit der Projektagentur Göttlein und der Wilhelm-Löhe-Hochschule zu.
Zahlen aus Studien und Erhebungen zeigen, dass Seelische
Gesundheit in der 2. Lebenshälfte eine zunehmend dringliche Aufgabe wird. Im
Rahmen der Gesunden Kommune der AOK wurde im Jahr 2017 eine Bedarfsanalyse in
der Stadt Fürth durchgeführt. In Augenschein wurden
unter anderem alleinlebende ältere Menschen in Fürth (ab 65 Jahren) genommen.
Hier wurde folgendes deutlich:
·
Über
60% der Befragten berichteten von negativen Gefühlen wie Traurigkeit,
Verzweiflung Angst oder Depression,
·
knapp
unter 60% d.B. berichteten von Einsamkeitserfahrungen,
·
mehr
als die Hälfte d.B. schätzt ihren subjektiven Gesundheitszustand mittelmäßig
über schlecht bis sehr schlecht ein und
·
mit
zunehmender Altersarmut steigt auch die negative Einschätzung des subjektiven
Gesundheitszustandes.
Immer mehr Menschen sind einsam und leben allein. Ältere
Menschen können sich oft schlecht selbst versorgen und haben häufig keine
Angehörigen in der Nähe, die die Versorgung übernehmen. Psychische Probleme und
auch Suchterkrankungen nehmen mit zunehmendem Alter eklatant zu. Darüber hinaus
sind die Übergänge vom Berufsleben in die Rente bzw. vom selbständigen Leben in
ein Leben, welches ohne fremde Unterstützung nicht auskommt, oftmals mit
Brüchen verbunden. Starke Belastung erlebt auch die sog. „Sandwichgeneration“.
Hier wechseln vorwiegend Frauen häufig ohne Pause von der Aufgabe der
Kindererziehung in die Sorge und Betreuung der pflegebedürftigen Angehörigen.
Mit dem Projekt „Seelische Gesundheit in der 2. Lebenshälfte“ wird die Thematik aufgegriffen, an die Öffentlichkeit gebracht und kann so präventiv für Betroffene, Angehörige und Gefährdete wirken.
Es wird die Möglichkeit geschaffen, Themen, die sonst aufgrund ihrer vermeintlichen Peinlichkeit und Sensibilität nicht angesprochen werden, aus der Tabuzone zu holen. Auch Menschen, die gerade nicht von der Thematik betroffen sind, kommen durch die breite Öffentlichkeitsarbeit und die Niederschwelligkeit der Angebote damit in Kontakt, werden sensibilisiert und informiert.
Die Teilnehmenden erhalten durch unterschiedliche Angebotsformate Informationen und Kenntnisse über verschiedene Aspekte der seelischen Gesundheit und wie sie selbst dazu beitragen können, diese zu erhalten und zu stärken.
Sie können bei Bedarf in bestehende präventive Angebote von entsprechenden Institutionen und Einrichtungen vermittelt und über örtliche Präventionsangebote informiert werden.
Folgende Themen zeigen eine hohe Präsenz und Problematik und
sollen im Rahmen des
Projektes bearbeitet werden:
·
Depression,
·
Ängste
/ Zwänge,
·
Krise,
·
Einsamkeit
(auch durch die Corona-Krise verursachte Einsamkeit),
·
Umbrüche
/ Übergänge,
·
Sucht,
·
Armut
und
·
Gender-Gesundheit.
Das Projekt ist auf 3 Jahre angelegt: Die Vorbereitung wird
aus jetziger Sicht ca. 6 Monate
einnehmen, die aktive Durchführung ist mit 1,5 Jahren geplant. Für die
Nachbereitung inclusive Evaluierung (durch die Wilhelm-Löhe-Schule) ist ein
Jahr angedacht.
(Näheres siehe Anlage.)
Die Projektkosten belaufen sich nach jetzigem Stand auf ca.
250.400 Euro, der städtische
Eigenanteil beträgt mindestens 10% und soll durch Personalkosten (4 Stunden pro
Woche fübs und 4 Stunden pro Woche GesundheitsregionPLUS), Sachkosten
(Übernahme durch fübs und GesundheitsregionPLUS) und Raummiete eingebracht
werden. 90% der Kosten werden von der AOK Bayern gefördert.
Die Projektagentur Göttlein soll mit der Durchführung des
Projektes beauftragt werden.
Die Personalkosten hierfür belaufen sich auf maximal auf 44.000 Euro p.a..
Die Wilhelm-Löhe-Hochschule wird mit der Evaluierung des Projektes beauftragt, die Kosten hierfür belaufen sich auf maximal 40.000 Euro.
Die Fachstellenleitung der GesundheitsregionPLUS im Referat I beantragt die Förderung des Projektes für die Stadt Fürth bei der AOK Bayern. Die Stadt ist Erstzuwendungsempfänger und formell Trägerin des Projektes.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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x |
nein |
|
ja |
Gesamtkosten |
€ |
|
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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x |
nein |
|
ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Projektskizze