Betreff
Freilichtbühne
Vorlage
Rf. IV/0073/2020
Art
Beschlussvorlage - AL

Die Verwaltung schlägt vor, die bisherigen Maßnahmen nicht zu erweitern.

Dem Vorschlag der Verwaltung zur Erweiterung zum Thema Straßenmusik wird für 2020 zugestimmt.


In der Sitzung des Kulturausschusses wurde folgender Beschluss gefasst und Auftrag an die Verwaltung erteilt:

 

Als Unterstützung für die Fürther Kultur wird während der Sommerzeit eine Freilichtbühne auf einer geeigneten Freifläche errichtet, die sowohl für städtische Kulturveranstaltungen als auch von freien Künstlern genutzt werden kann. Mit der Organisation und Durchführung wird ein externer Dienstleister betraut, der für die Stadt Fürth tätig wird.

 

Die Verwaltung wird weiter beauftragt, bis zum FVA am 22.7.

a)    eine geeignete Freifläche vorzuschlagen

b)    als externen Dienstleister auch bei der Vision Fürth anzufragen, ansonsten regionale Dienstleister anzufragen

c)    zu überprüfen, inwieweit Sponsorenmittel entfallener Kulturveranstaltungen hier eingesetzt werden können.

 

Weiter wird die Verwaltung beauftragt, Genehmigungen für Straßenmusiker zu erleichtern und sich an der Handhabung der Stadt Nürnberg zu orientieren.

 

Stellungnahme der Verwaltung- Thema Freilichtbühne:

 

Die Errichtung einer Open-Air-Spielstätte für die Sommerzeit ist der Stadt aus verschiedenen Gründen nach gründlicher Prüfung nicht möglich:

 

Eine Open-Air Bühne ist nur sinnvoll, wenn es eine Chance auf Gegenfinanzierung gibt. Diese kann nur durch Eintrittseinnahmen erfolgen, da für dieses Jahr keine Sponsorengelder zur Verfügung stehen. Wenn die Stadt die Bühne betreibt, dann sollte eine Niedrigschwelligkeit gegeben sein im Sinne einer Kultur für alle. Die Eintrittspreise sollten also nicht zu hoch sein. Da die Fixkosten für Bühne, Veranstaltungstechnik, Sicherheit, Hygiene, Honorare jedoch bei 3.000 (Konzept Mitnutzung der Open-Air Bühne im Lindenhain) – 6.000 Euro (Konzept Marc Vogel) liegen, müssten – bei Eintrittspreisen von 15 Euro – rund 200 Personen (Lindenhain) bzw. 400 Personen auf dem Gelände Platz finden.

 

Die Prüfung möglicher Standorte hat ergeben, dass es keinen Ort gibt, der diese Menge an Zuschauer/-innen inklusive einer großen Bühne aufgrund der derzeit geltenden Abstandsregelungen zulässt. Die Fürther Freiheit bietet demnach Platz für ca. 150 Besucher/-innen, der Innenhof des Kulturforums für 100 Besucher/-innen, der Lindenhain für 118 Besucher/-innen (unbestuhlt), die Freilichtbühne bietet aktuell 110 Plätze. Die Ludwigsbrücke kommt aufgrund der Verkehrsgeräusche nicht für klassische Konzerte in Frage. Stadtpark, Südstadtpark, Konrad-Adenauer-Anlage scheiden wegen der Grünflächennutzung bzw. auch wegen Lärmemissionen aus.

 

Externe Veranstalter wie die Szene Fürth oder die Vision Fürth wurden angefragt. Beide sehen sich aufgrund der Kurzfristigkeit nicht in der Lage, ein Konzept zu erstellen und eine Bühne zu betreiben. Die Antwort von Thomas Schier, die Vision Fürth, liegt diesem Bericht bei.

 

Der Bedarf seitens der Kulturschaffenden wurde abgefragt: Marc Vogel hat Interesse an einer Bühne und mit ihm einige der Künstler/-innen, die sich über das vom Kulturreferat und Kulturamt unterstützte Portal „Kultur vor dem Fenster“ zusammengetan haben. Darüber hinaus gibt es ein Interesse seitens der Fürther Streichhölzer sowie einiger klassischer Ensembles, die sich an Bernd Müller gewandt haben. Feste Kultureinrichtungen wie z.B. die Kofferfabrik möchten lieber das eigene Gelände nutzen als auf einer Bühne Programm zu machen, die vom Standort nicht mit ihnen in Verbindung gebracht wird. Das Stadttheater und auch das Kulturforum gehen in die Sommerpause und bereiten sich auf die nächste Spielzeit vor, die aufgrund der geringen Platzkapazität (Stadttheater: 190 statt 700 Plätze / Kulturforum: 110 Plätze statt 320 Plätze) wesentlich mehr Spieltermine nach sich zieht.

 

 

Das Konzept von Marc Vogel, un poco loco, (das diesem Bericht noch einmal beiliegt) wurde geprüft.

1. Marc Vogel möchte nicht als Veranstalter auftreten, sich stattdessen als Honorarkraft von der Stadt anstellen lassen. Die Stadt hat aktuell kein Personal, um eine Bühne zu betreiben und zu verantworten.

2. Es ist keine Fläche für 200 – 300 Besucher/-innen bekannt, die mit 1,5 m Abstandsregelung und ohne Nutzung der städtischen Grünflächen zur Verfügung gestellt werden kann.

3. Es werden Kosten von mindestens 6.000 Euro pro Spieltag zzgl. Strom, Reinigung, Ticketing, Müllentsorgung, Personal (Kassenpersonal, ggf. Security) veranschlagt.

4. Das Programmkonzept sieht vor, vor allem Künstler/-innen auftreten zu lassen, die sich über das Portal „Kultur vor dem Fenster“ zusammengefunden haben. Darüber hinaus könnten möglicherweise die Fürther Streichhölzer und Geraldino mit je einem Auftritt profitieren. Die Honorare sind mit durchschnittlich 850 Euro pro Spieltag angegeben, gemessen an den Gesamtkosten ist das ein geringer Teil. Wer profitiert? Eine Technikfirma und ggf. die, die eine Fläche zur Verfügung stellen und Mieteinnahmen generieren.

5. Ein Eintrittspreis von mehr als 15,- Euro pro Veranstaltung kann nicht veranschlagt werden. Die Künstler/-innen treten normalerweise gegen Hutzahlung auf oder für rund 15 Euro. Wenn 200 Plätze besetzt wären, dann könnten Einnahmen in Höhe von maximal 3000 Euro generiert werden, also 50% der Ausgaben.

6. Die Stadt sieht sich nicht in der Lage, Sponsoren für die Bühne zu gewinnen, da die Förderer von New Orleans Festival und Fürth Festival sich bereits auf das nächste Jahr konzentrieren.

 

Natürlich nimmt die Stadt Fürth Nachrichten aus Nürnberg, Erlangen und München auf:

„Das Kulturreferat Nürnberg errichtet eine Seebühne“: Aufgrund des Ausfalls der Großveranstaltungen Blaue Nacht, Klassik-Open-Air und Bardentreffen sind Personal und Budget vorhanden, um ein Alternativprogramm aufzustellen.

„Das Kulturreferat Erlangen fördert eine Open-Air Bühne, die von Fifty-Fifty und E-Werk bespielt wird“: Vergleichbar wäre in Fürth eine Kooperation von Comödie Fürth und Kofferfabrik. Die Comödie bespielt jedoch bereits den Ronhof (mit einer Kapazität von 500 Plätzen) und die Kofferfabrik bespielt den eigenen Innenhof.

„Die Stadt München gibt 950.000 Euro für eine Wanderbühne, die den festen Kultureinrichtungen auf den jeweiligen Vorplätzen eine Open-Air Spielmöglichkeit bietet und eine feste Bühne.“

Die festen Kultureinrichtungen in Fürth haben eigene open-air-Spielmöglichkeiten gefunden oder haben – im Fall der Musikschule – keine Kapazitäten mehr, in diesem Sommer zusätzlich eine Open-Air-Bühne zu betreiben.

 

 

Folgende Fördermaßnahmen sind seitens der Stadt Fürth bereits erfolgt bzw. auf den Weg gebracht:

 

Open-Air-Bühnen:

 

Kino Open-Air:

Um das Babylon-Kino zu unterstützen, hat das Kulturamt eine Kooperation mit der Kinokooperative Ufer Palast angeregt, zur gemeinsamen Bespielung des Innenhofs des Kulturforums. Hier findet noch bis zum 5. August an 20 Abenden Kino statt.

 

LESEN-light Festival:

Trotz Corona hat das Kulturamt das LESEN-Festival im Innenhof des Kulturforums veranstaltet, um damit Moderator/-innen aus Fürth, Autor/-innen (aus dem deutschsprachigen Raum aber auch aus Fürth) sowie die gesamte Verwertungskette der Kultur- und Kreativwirtschaft (Hotellerie, Gastronomie, Druckereien, Plaktierer/-innen etc.) zu unterstützen.

 

Open-Air im Lindenhain:

Es gibt einen Beschluss des Kulturausschusses, dass die Stadt noch einmal 10.000 Euro für 6 Wochenenden Kulturprogramm zur Verfügung stellt. U.a. tritt hier auch Marc Vogel auf sowie der Straßenmusiker Guy Palombo.

 

Kultur vor dem Stadttheater:

Stadttheater und Kulturamt haben sich zusammengetan, und veranstalten an 4 Samstagen vor der Sommerpause jeweils von 17 – 18 Uhr mit 3 Künstler/-innen ein Kulturprogramm. Die freien Künstler/-innen erhalten ein Honorar vom Kulturamt. Zudem erhalten sie Hutspenden durch das Publikum.

 

Open-Air zur Belebung der Fürther Innenstadt:

Zur Belebung des Fürther Einzelhandels wurden der Innenstadtbeauftragten (Ref VI) seitens der Stadt u.a. 20.000 Euro für ein Kulturprogramm zur Verfügung gestellt. In Planung ist eine Bespielung der Innenstadt an Freitagen von Anfang August bis September. Mit Marc Vogel finden hierzu Gespräche statt.

 

Freilichtbühne im Stadtpark:

Die Stadt hat für dieses Jahr Sonderkonditionen mit der Pächterin Frau Schaller vereinbart, die diese an die nutzenden Künstler/-innen weitergibt.

 

Kofferfabrik und Kunstkeller haben zudem open-air Veranstaltungen im angrenzenden Hof auf den Weg gebracht. Ebenso bespielt die Comödie den Sportpark Ronhof.

 

Kurzfristige Umschichtung von Budgetmitteln im Kulturamt, um Kulturschaffende zu unterstützen sowie Förderung von mehr als 30 Künstler/-innen aus Fürth aus allen Sparten, auch der darstellenden Kunst, mit je 1.000 Euro für die Erarbeitung einer Ideenskizze zum Thema „kleiner Grenzverkehr“ aus Mitteln der Arbeitsgemeinschaft Kultur im Großraum Erlangen, Fürth, Nürnberg, Schwabach (insgesamt standen 100.000 Euro zur Verfügung).

 

Plakatwettbewerb „Kunst vs Corona“ zur Förderung bildender Künstler/-innen. (Städt. Galerie/Kulturamt/Fa. Schönwasser). Hier haben 25 Künstler/-innen ein Honorar in Höhe von 300 Euro erhalten sowie eine Online-Präsenz auf nordbayern.de. Vier von ihnen sind mit ihren Plakaten an den Plakatwänden der Vision Fürth für 8 Wochen zu sehen. Zudem wird eine Postkartenedition aufgelegt, die zur weiteren Förderung im Fürth Shop erhältlich sein wird.

 

Das Kulturamt hat zudem das Kulturschaufenster von Andrea Sohler unterstützt, die 8 Künstler/-innen für je 1 Monat ein Schaufenster zur Ausstellung eigener Werke zur Verfügung stellt.

 

Kulturreferat und Kulturamt haben die Aktion „Kultur vor dem Fenster“ auf Initiative von Marc Vogel angestoßen und den Spendenfonds „Kultur.Sozial“ eingerichtet. Aus diesem werden soziale Einrichtungen bezuschusst, wenn sie ein Kulturprogramm veranstalten.

 

Aufgrund des Beschlusses der Referentenrunde zahlt das Kulturamt alle Jahreszuschüsse an Kulturschaffende unabhängig von der in diesem Jahr erbrachten Leistung in voller Höhe aus.

 

Das Kulturamt berät Kulturschaffende zum Umgang mit den Richtlinien des Staatsministeriums hinsichtlich der Wiederaufnahme des Betriebs und der Erstellung von Schutz- und Hygienekonzepten. Unterstützung bei der Suche nach Veranstaltungsorten, die groß genug sind, um Mindestabstände einhalten zu können. Kulturforum ist als Kooperationspartner u.a. für Filmdreh von Anna Steward eingesprungen.

 

Das Bayerische Staatsministerium hat zudem eine Förderung von privaten Spielstätten auf den Weg gebracht, die nicht öffentlich gefördert werden. Die Comödie und die Kofferfabrik könnten dieses Förderprogramm nutzen.

https://www.bayern-innovativ.de/seite/spielstaettenprogramm-foerderbedingungen

 

 

Stellungnahme der Verwaltung – Thema Straßenmusik:

 

Die den Musizierenden angebotene Fläche und die Gestaltung der Spielmöglichkeiten haben in der Vergangenheit ausgereicht. Weder vor den Covid-19-Beschränkungen noch nachher gab es Beschwerden von Musizierenden.

 

Die derzeitigen Fürther Regelungen für Straßenmusik sind wie folgt:

-           Genehmigung wird nur für die Fußgängerzone erteilt

-           Gespielt wird nur Mo.-Sa.

-           Maximal zwei Lizenzen pro Tag

-           Genehmigung für vier Spieltage und Genehmigung für die gleiche Künstlerin/Künstler/Gruppe nur einmal im Monat möglich (um insbesondere für die Anwohner und die Gewerbetreibenden auch eine Abwechslung zu bieten, aber auch um mehr Musizierenden die Gelegenheit zum Spielen zu geben)

-           Keine Spielzeitbeschränkung, wobei i.d.R. nur bis zum Ladenschluss gespielt wird

-           Sondernutzungsgebühr 5 € für einen Tag, 10 € für mehrere Tage.

-           Unplugged, Platzwechsel nach spätestens 30 Minuten

 

Folgende Erweiterungen wären vorstellbar:

Ausdehnung der bespielbaren Fläche um die Bereiche

a)        Fürther Freiheit (Paradiesbrunnen, Dr.-Max-Grundig-Anlage bis vor das Hornschuch-Center (ohne den – privaten- Platz unmittelbar vor der AOK),

b)        Gustav-Schickedanz-Str.

c)         Bahnhof auf der „Insel“ im Bereich des Centaurenbrunnens

 

Eine Erweiterung der möglichen Lizenzen von zwei auf drei oder vier Straßenmusiker/-innen pro Tag, eine Erweiterung der im Block möglichen Spieltage von vier auf sechs und eine Verdoppelung der monatlichen Spielzeiten von einer auf zwei (aber nur getrennt vorbuchbar) wären dadurch möglich.

 

Von folgenden Regelungen sollte nicht abgewichen werden:

- Keine Genehmigung für die Gustavstraße oder den Marktplatz (den Gastwirten wird verboten, die Freischankflächen zu beschallen; wir wollen auch keine neue Lärmdiskussion in diesem hochsensiblen Bereich!)

- Keine Genehmigungen an den Sonn- und Feiertagen (da die Fürther „Spielflächen“ Einkaufsstraßen sind, sollte diese Beschränkung auch möglich sein)

a) Der „Fürther Markt“ darf aufgrund des geringen Platzangebots nicht bespielt werden. Falls der Markt einbezogen werden sollte, muss bitte die Stellungnahme des Marktamts eingeholt werden, das für den Markt zuständig ist.

b) Die Konrad-Adenauer-Anlage und der Pavillon dürfen nicht bespielt werden. Falls die Anlage und der Pavillon einbezogen werden sollten, muss bitte die Stellungnahme des GrfA eingeholt werden, das für die Anlage zuständig ist.

c) Unplugged, Platzwechsel nach spätestens 30 Minuten

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

x

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

x

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


Antrag CSU-Freilichtbühne

KA 02072020 - Ö – Beschluss zum Antrag Freilichtbühne