Betreff
Kinderschutzhaus am Klinikum Fürth
Vorlage
JgA/0543/2021
Art
Beschlussvorlage - SB
Untergeordnete Vorlage(n)

Die Initiative für ein neues Kinderschutzhaus (frei) nach dem Schwedischen Vorbild

Barnahus ("Kinderhäuser") am Klinikum Fürth wird begrüßt.

 

Die Verwaltung wird beauftragt

 

- ein Konzept zu erstellen und mit den lokalen Trägern aus Klinikum, Polizei,

   Gerichten und Staatsanwaltschaft im Detail abzustimmen.

- einen Vorschlag zur Rechtsform der Zusammenarbeit auszuarbeiten und

 

über den weiteren Fortgang im Ausschuss zu berichten. 


Das Kinderschutz-Haus ist ein interdisziplinäres, ambulantes Zentrum für Kinder, die Opfer von (sexualisierter) Gewalt geworden sind. Unter einem Dach sollen hier Kinder und Jugendliche in einem kind- und jugendgerechten Umfeld medizinisch/forensisch untersucht sowie polizeilich/richterlich befragt und psychologisch beraten werden.

 

Das Haus ist eine altersgerechte, multidisziplinäre und behördenübergreifende Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche nach dem Schwedischen Vorbild der Barnahus ("Kinderhäuser").

 

Besteht ein Verdacht oder ist Gewalt gegen ein Kind oder Jugendlichen bestätigt, so wird ihnen im Kinderschutzhaus während des gesamten Verlaufes der Untersuchungen und Befragungen eine kompetente und wertschätzende Begleitung zur Seite gestellt.

Es ist ein Ort, an dem Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Professionen und Institutionen zusammenkommen, um Maßnahmen der Medizin, der Strafverfolgung und des Kinderschutzes im Rahmen der jeweiligen Rechtsnormen zu bündeln.

 

Dadurch können Untersuchungen und Befragungen der Kinder und Jugendlichen auf ein Minimum reduziert und so einer möglichen Retraumatisierung vorgebeugt werden.

 

Dieses vom Kind her gedachte Konzept der interdisziplinären Versorgung, die in das lokale Gesundheitssystem, die Strukturen der lokalen Sozial oder Kinderschutzdienste, der Behörden der Strafverfolgung sowie Justiz eingebettet ist, hat seinen Ursprung in den aus Skandinavien stammenden Barnahus. Die ersten Barnahus ("Kinderhäuser") entstanden Ende der 1990er Jahre, zunächst als Pilotprojekt in Island und später in anderen skandinavischen Ländern. Vorbilder Barnahus wiederum waren die US amerikanischen Child Advocacy Centers .In diesem Schutzhaus arbeiten interdisziplinär Vertreter aus Klinikum, Jugendamt, Medizin, Justiz, Polizei und Psychologie zusammen, unter der Prämisse einer Zusammenführung dieser Kompetenzen. Grundgedanke dabei ist das Wohl der betroffenen Kinder und deren geringstmögliche Belastung bei Befragungen und größtmögliche Effizienz bei pädagogischen Hilfestellungen

 

Zusätzlich wird in einem Barnahus auch eine Unterstützung/Beratung für betroffene Kinder und deren Eltern und/oder andere Familienmitglieder durchgeführt. Diese Unterstützung erfolgt durch entsprechend ausgebildete Fachkräfte. Bei Bedarf überweisen Fachkräfte auch an externe Fachberatungsstellen.

 

In Fürth wäre das Projekt am Rande des städtischen Klinikums verortet und würde auch von dort infrastrukturell unterstützt.

 

Kooperationspartner

Zu den Kooperationspartnern der interdisziplinären Arbeitsprozesse zählen die Kinderheilkunde, Kinderchirurgie, Gynäkologie, Rechtsmedizin, Kinder-und Jugendpsychiatrie sowie Erwachsenenpsychiatrie, Psychologie und Sozialarbeit/-pädagogik und die Jugendhilfe.

 

Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter/innen kommen hinzu, wenn ein familien-oder strafrechtliches Verfahren veranlasst wurde. Im Vorbereitungsprozess auf ein Barnahus entwickeln die Vertreter/innen in Arbeitsgruppen die erforderlichen Abläufe und Prozesse, um Fälle zukünftig professionsübergreifend zu bearbeiten.

 

Zusammenarbeit der Akteure

Die Grundlage einer Zusammenarbeit kann durch einen Trägerverein erfolgen.

Andere Alternativen der Zusammenarbeit oder Trägerschaft werden mit den Beteiligten aktuell

ausgelotet.

Die Finanzierung des Hauses ist durch eine Spendenzusage zunächst für 2 bis 3 Jahre gesichert.

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: