Kenntnisnahme


Auf Antrag der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 18.06.2021 hat der Umweltausschuss am 25.06.2021 die Verwaltung beauftragt, zum nächsten Umweltausschuss eine Übersicht zu erstellen, wie viele Bäume in den vergangen drei Jahren (2018 – 2020) von der Stadt Fürth gepflanzt wurden bzw. - soweit heute schon bekannt - in den kommenden zwei Jahren gepflanzt werden und um welche Baumarten es sich dabei handelt. Dabei wird unterschieden zwischen Ersatzpflanzungen, Pflanzungen, die aufgrund rechtlicher Verpflichtung gepflanzt werden mussten und zusätzlichen Neupflanzungen.

 

Grünflächenamt:

Das Grünflächenamt nimmt Baumpflanzungen im Stadtgebiet jeweils zweimal im Jahr (Pflanzzeit Frühjahr bzw. Pflanzzeit Herbst) vor, wobei der Schwerpunkt jeweils auf der Herbstpflanzung liegt, da hier die Anwachschancen deutlich höher sind als bei einer Frühjahrspflanzung mit ggfs. einem nachfolgenden Sommer mit hohen Temperaturen und geringen Mengen an natürlichen Niederschlägen.

 

Die jährlichen Baumpflanzungen lassen sich folgenden Kategorien zuordnen:

 

·                Straßenbegleitgrün – Baumpflanzungen im öffentlichen Straßenraum im Auftrag des Tiefbauamts (Federführung Sachgebiet Baumpflege)

·                Ersatzpflanzungen für ausgefallene oder gerodete Bäume im gesamten Stadtgebiet (Federführung Sachgebiet Baumpflege)

·                Baumpflanzungen im Zusammenhang mit Bauprojekten im Auftrag der Gebäudewirtschaft Fürth an Schulen, Kindertagesstätten, Verwaltungsgebäuden u. ä. (Federführung Sachgebiet Planung/Neubau)

·                Baumpflanzungen im Zusammenhang mit Bauprojekten im eigenen Auftrag an Grünanlagen, Kinderspielplätzen, Bolzplätzen (Federführung Sachgebiet Planung/Neubau)

·                Baumpflanzungen im Zusammenhang mit ökologischen Ausgleichsmaßnahmen im Rahmen des Ökokontos (Federführung Sachgebiet Ökologie)

 

Für die Jahre 2018 - 2021 ergibt sich folgendes Bild:

 

 

2018

2019

2020

2021

Mittel 1)

Baumpflanzungen

373

160

157

163

160,00

Ersatz für Ausfall oder Rodung

139

104

115

91

103,33

Ersatzpflanzung nach BSchVO

47

12

0

4

5,33

Ersatzpflanzung aufgrund sonstiger Vorschriften

72

3

32

26

20,33

Ersatzpflanzung finanziert aus BSchVO

73

0

0

2

0,66

Neupflanzungen

42

41

10

40

30,33

 

1)               Das Jahr 2018 wird für die Mittelwertbildung nicht herangezogen, da als ein Projekt des Stadtjubiläums 2018 zweihundert neue Bäume gepflanzt wurden und daher die Zahl der Baumpflanzungen ungewöhnlich hoch war.

 

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Grünflächenamt jährlich rund 160 neue Bäume pflanzt, der Großteil dieser Neupflanzungen mit im Mittel 130 Stück aber Ersatzpflanzungen für Ausfall oder Rodung, Ersatzpflanzungen nach Baumschutzverordnung oder anderer rechtlicher Vorgaben sind. Die Baumpflanzungen des Grünflächenamts, die vom Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz aus den Ausgleichszahlungen gemäß Baumschutzverordnung für gefällte Bäume finanziert werden, können nach Auffassung der Verwaltung ebenso nicht als tatsächliche Neupflanzung gewertet werden. Die tatsächlichen Neupflanzungen des Grünflächenamts im gesamten Stadtgebiet liegen bei rund 30 Bäumen pro Jahr, wobei hier der Schwerpunkt die Neupflanzungen im öffentlichen Straßenraum sind, die in der Regel mit Straßenaus- und -umbaumaßnahmen des Tiefbauamts einhergehen.

 

Die beigefügten Anlagen 01 - 04 zeigen die einzelnen Standorte und die verwendeten Baumarten im Detail auf.

 

Das Grünflächenamt setzt zunehmend im innerstädtischen Bereich sogenannte „Klimaxbaumarten“ ein. Das sind Baumarten, die stress- und klimatoleranter sind (siehe Anlage 05). Dies sind jedoch ausnahmslos keine einheimischen Baumarten, sondern Baumarten wie Gleditschie, Amberbaum, Zerreiche, Ungarische Eiche, Silberlinde, Esskastanie oder Amerikanische Roteiche.

Die Baumartenliste der Unteren Naturschutzbehörde für Ersatzpflanzungen wurde kürzlich in Abstimmung mit dem Grünflächenamt um (einige wenige) Klimaxbaumarten erweitert. Aus Sicht des Grünflächenamts wäre es anzustreben, weitere Klimaxbaumarten in die Liste aufzunehmen; hierzu findet interner Austausch statt.

 

Nach heutigem Stand werden in Zusammenhang mit Bauprojekten des Grünflächenamts in 2022 zwar ca. 50 - 60 neue Bäume gepflanzt, die jedoch voraussichtlich alle Ersatzpflanzungen darstellen und daher nicht als tatsächliche Neupflanzung betrachtet werden können.

Für die Neupflanzungen im öffentlichen Straßenraum gibt es für 2022 noch keine Meldungen des Tiefbauamts. Das Grünflächenamt geht davon aus, dass es sich analog der Vorjahre um ca. 20 - 25 Bäume handeln wird.

 

Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz - Stadtförsterei

Die Stadtförsterei pflanzt im Schnitt jährlich rund 5.000 Setzlinge in den städtischen Waldflächen. Stückzahl und Baumarten hängen dabei immer auch vom durchgeführten Holzeinschlag ab:

 

Viel Schadholzanfall à mehr freie Flächen à eher Lichtbaumarten

Guter Holzmarkt à erhöhter Einschlag à (normalerweise) mehr Durchforstungen à eher Schattenbaumarten oder weniger Pflanzungen

 

Für Herbst 2021/Frühjahr 2022 sind daher eher die Normaljahresmengen und Nachpflanzungen der letzten Pflanzperioden eingeplant. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich die Planung z.B. borkenkäferbedingt noch erhöht.

 

Aktuell hat die Stadtförsterei vorrangig sehr viele Flächen mit Jungpflanzen zu pflegen, bevor größere Neupflanzungen vorgenommen werden können.

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

x

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

x

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


Anlage 1 – Baumpflanzungen GrfA 2018

Anlage 2 – Baumpflanzungen GrfA 2019

Anlage 3 – Baumpflanzungen GrfA 2020

Anlage 4 – Baumpflanzungen GrfA 2021

Anlage 5 – Klimaxbaumarten

Anlage 6 – Baumpflanzungen Stadtförsterei 2018 – 2020