Der Umweltausschuss nimmt die Vorlage der Verwaltung zur Kenntnis
Bis 1989 wurden die Grundwasserverhältnisse an der Deponie Atzenhof
über 2 Grundwasserpegel (P1 und P2) regelmäßig untersucht. 1989 ließ die
Abfallwirtschaft 8 zusätzliche Messstellen im Umfeld der Deponie errichten.
Weitere 4 Grundwassermessstellen kamen 1995 dazu. 2011 wurden nochmals 3
Grundwasserpegel im Abstrombereich der Deponie ausgebaut.
Um die Deponie Atzenhof sind somit insgesamt 17 Grundwassermessstellen
der Abfallwirtschaft vorhanden.
15 Grundwassermessstellen sind bis auf eine Tiefe von ca. 10 m
ausgebaut, 2 Messstellen erreichen den 2. Grundwasserstock bei ca. 70 m (BP4
und BP10).
Grundwassermessungen
Alle Messstellen wurden bis einschl. 2010 4mal im Jahr beprobt und
untersucht. Ab 2011 wurde der Untersuchungsintervall mit Genehmigung der
Regierung von Mittelfranken auf 2mal jährlich reduziert.
Der Untersuchungsumfang richtet sich nach den Vorgaben des Landesamtes
für Wasserwirtschaft Bayern (Merkblatt Nr. 3.6/2). Die Untersuchungsergebnisse
sowie die Zusammenfassung und Bewertung der Daten werden von einem Gutachter in
einem Jahresbericht zusammengestellt. Dieser wird jährlich an die Regierung von
Mittelfranken, dem Wasserwirtschaftsamt und dem Landesamt für Umwelt
übermittelt.
Die einzelnen Analysedaten der Grundwasseruntersuchungen sind sehr
umfangreich. Eine Zusammenstellung der Daten des Jahres 2012 liegt als Anlage
bei.
Sowohl der Gutachter als auch das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg teilen
in ihren Stellungnahmen mit, dass die chemische Beschaffenheit des Grundwassers
nach den Untersuchungsergebnissen keine signifikanten Unterschiede zu den
Ergebnissen der davorliegenden Jahre aufweist.
Nach wie vor sind somit insbesondere in den quartären Messstellen BP5
(südlicher Deponierand), BP13, BP14 und P1 (Abstrommessstellen) erhebliche
Ammoniumkonzentrationen und in der abstromigen quartären Messstelle BP 11 sowie
an den neu errichteten Messstellen BP14, BP15 und BP16 teils erhebliche Arsen-
und Vanadiumkonzentrationen feststellbar. Die Auswirkungen des Deponiekörpers
auf die Grundwasserbeschaffenheit sind somit auch weiterhin in die Kategorie
„erheblich“ einzustufen.
Der zweite Grundwasserspiegel ist hydraulisch vom oberen getrennt.
Eine Beeinflussung durch die Sickerwässer wurde bisher nicht
festgestellt und ist aufgrund der hydraulischen Trennung und gespannten
Grundwasserverhältnisse nach Aussage des Gutachters nicht zu besorgen.
Vor diesem Hintergrund ist aus wasserwirtschaftlicher Sicht die
Überwachung der Beschaffenheit des Grund- und Sickerwassers und der allgemeinen
Grundwasserverhältnisse weiterhin notwendig. Die Grundwasserüberwachung wird
somit im festgelegten Rahmen fortgeführt. Weitere Auflagen sind nicht
vorhanden.
Sickerwassermessungen
Aus den zusammengefassten Ergebnissen der Sickerwasseruntersuchungen
ist ersichtlich, dass die Konzentration der Belastungen in den vergangenen
Jahren überwiegend kontinuierlich zurückgeht.
Jahr |
pH-Wert |
Leitfähigkeit |
CSB |
AOX |
Ammonium |
Nitrat |
Chlorid |
Niederschlag |
Menge |
|
|
mS/cm |
|
|
mg/l |
mg/l |
mg/l |
mm |
m³ |
1996 |
7,72 |
6,150 |
|
|
153 |
1100 |
640 |
|
|
1997 |
7,90 |
6,325 |
|
|
290 |
983 |
525 |
|
|
1998 |
7,88 |
5,525 |
|
|
141 |
1060 |
458 |
|
|
1999 |
8,15 |
12,175 |
|
|
1198 |
678 |
790 |
|
3123 |
2000 |
8,05 |
8,600 |
1160 |
0,80 |
710 |
49 |
733 |
|
1084 |
2001 |
8,00 |
7,375 |
973 |
1,05 |
485 |
68 |
705 |
691 |
876 |
2002 |
7,89 |
5,775 |
538 |
0,57 |
265 |
178 |
575 |
760 |
1316 |
2003 |
8,05 |
5,200 |
343 |
0,45 |
265 |
140 |
468 |
370,2 |
832 |
2004 |
8,07 |
4,938 |
518 |
0,55 |
223 |
433 |
493 |
594,5 |
482 |
2005 |
8,00 |
4,775 |
233 |
0,41 |
138 |
303 |
183 |
613,5 |
870 |
2006 |
7,94 |
4,367 |
191 |
0,30 |
110 |
290 |
473 |
606 |
731 |
2007 |
7,74 |
3,203 |
126 |
0,22 |
49 |
169 |
310 |
620 |
1324 |
2008 |
7,94 |
3,683 |
110 |
0,21 |
64 |
88 |
323 |
636 |
1506 |
2009 |
7,79 |
3,540 |
101 |
0,19 |
115 |
80 |
347 |
717 |
1462 |
2010 |
7,62 |
3,575 |
87 |
0,17 |
56 |
40 |
393 |
802 |
2039 |
2011 |
7,73 |
3,400 |
101 |
0,17 |
42 |
70 |
387 |
635 |
1662 |
2012 |
8,12 |
3,650 |
131 |
0,20 |
50 |
127 |
405 |
hochger. 550 |
hochg 1000 |
Ein Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung des Sickerwassers und den
Untersuchungsergebnissen der Abstrommessstellen lässt sich nach Aussage des
Gutachters nach wie vor nicht erkennen.
Die nach der Abwasserverordnung für Abwasser aus oberirdischen
Ablagerungen von Abfällen genannten Schadstoffkonzentrationen für die
Einleitung in ein Gewässer für den Parameter CSB (Richtwert 200 mg/l) werden in
den letzten Jahren eingehalten. Die Summe aus Ammonium-, Nitrit- und
Nitrat-Stickstoff (Richtwert 70 mg/l) wird deutlich überschritten. Daher wird
das Sickerwasser weiterhin in die städt. Kanalisation eingeleitet. Die
Schadstoffkonzentrationen erfüllen die Vorgaben der Stadtentwässerung zur Einleitung
in die öffentliche Kanalisation mit anschließender Behandlung in der
Kläranlage.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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|
x |
nein |
|
ja |
Gesamtkosten |
€ |
|
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
|
nein |
|
ja |
Hst.
|
Budget-Nr. |
im |
|
Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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