Betreff
Busbeschleunigung - weiteres Vorgehen
Vorlage
SpA/319/2015
Art
Beschlussvorlage - SB

Grundsätzliche Festlegungen:

1.            Bei Überplanung von grünen Wellen und Lichtsignalprogrammen soll eine Priorisierung des ÖV unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf den IV erfolgen.

2.            Auf Grund wachsender Anforderungen (z. B. ÖPNV-Bevorrechtigung,  Feuerwehr-vorrangschaltung, Barrierefreiheit) sind verkehrsabhängige Steuerungen an den Lichtsignalanlagen notwendig. Dies bedingt die Erneuerung vieler Bestandsanlagen, einschließlich umfangreicher Tiefbau- und Grabarbeiten.

3.            Für die Festlegung der Verkehrsführung im Umfeld der Neuen Mitte werden noch verschiedene Untersuchungen erforderlich, um richtig abwägen und eine endgültige Entscheidung treffen zu können. Die Erneuerung der Lichtsignalanlagen im Straßenzug Königstraße – Friedrichstraße – Maxstraße wird deshalb zurückgestellt. Die Busführung erfolgt vorläufig in Richtung Rathaus weiter über die Gustav-Schickedanz-Straße, in Richtung Bahnhof über die Friedrichstraße und Bustrasse in der Rudolf-Breitscheid-Straße.

 

Für erste Verbesserungen sollen folgende Maßnahmen zeitnah untersucht und möglichst zügig umgesetzt werden:

1.            Bevorrechtigung für den rechtsabbiegenden Bus an der Kreuzung Hans-Vogel-Straße – Poppenreuther Straße

2.            Ausbau der Fahrbahn Hornschuchpromenade zwischen Zähstraße und Jakobinenstraße.  

3.            Busspur mit Bussignal an der Einmündung Erlanger Straße - Henri-Dunant-Straße (bei Ludwigbrücke) und Verbesserung des LSA-Programmes für den ÖV an der Rathauskreuzung.

4.            Entfall von vier Stellplätzen an der Schwabacher Straße südlich der Einmündung Bachstraße ausgenommen während der Nachtzeiten und an Sonn- und Feiertagen

 


Das Ergebnis der Schwachstellenanalyse für den Fürther Busverkehr wurde im Bau- und Werkausschuss am 12.11.2014 in Auszügen vorgestellt. Das Gutachten selbst kann auf Nachfrage im Stadtplanungsamt /Verkehrsplanung eingesehen werden, der Übersichtsplan mit den Problembereichen liegt bei. Betroffen ist insbesondere die Nord-Süd-Achse von der Erlanger Straße bzw. Poppenreuther Brücke über die A73 bis zur Schwabacher Straße –Südwesttangente. Die Straßen in dieser Achse sind gleichzeitig auch vom MIV stark belastet.

Auf Grundlage der Schwachstellenanalyse soll ein Busbeschleunigungskonzept erstellt werden. Vom Gutachter empfohlen wurde u. a. die Erstellung eines Stufenkonzeptes mit drei Stufen: 

·           Kurzfristige Maßnahmen (Ad hoc-Maßnahmen), die zeitnah umsetzbar sind

·           Mittelfristige Maßnahmen (Zeitrahmen 2 bis 5 Jahre)

·           Längerfristige Maßnahmen (Zeitrahmen 5 bis 10 Jahre) à vorwiegend bauliche Maßnahmen

 

Neben der Errichtung von Bussonderspuren bzw. von Umweltspuren wird vom Gutachter insbesondere die Überprüfung und Optimierung der Lichtsignalprogramme empfohlen. Des Weiteren ist eine Reduzierung von Verlustzeiten an den Haltestellen (Buskaps statt Buchten, barrierefreier Umbau, …) anzustreben.

Da auf Grund der vorhandenen Platzverhältnisse im Fürther Straßennetz auf den Hauptrouten des Busverkehrs kaum Bus- oder Umweltspuren in Betracht kommen, sollte insbesondere die Überprüfung und Optimierung der Lichtsignalprogramme erfolgen.

 

 

Kurzfristige Maßnahmen:

 

In verwaltungsinternen Gesprächsrunden zwischen infra vb, Tiefbauamt, Straßenverkehrsamt, Polizei und Stadtplanungsamt wurden erste kurzfristige Maßnahmen abgestimmt:

 

1.            Bevorrechtigung für den rechtsabbiegenden Bus an der Kreuzung Hans-Vogel-Straße – Poppenreuther Straße

 

Aus der beiliegenden Skizze ist erkennbar, dass die Haltelinien in die Bushaltebucht verlängert werden soll. Die Lichtsignalanlage (LSA) wird um ein Vorsignal (Permissivsignal) für den Bus erweitert und das LSA-Programm entsprechend geändert.

 

2.            Hornschuchpromenade zwischen Zähstraße und Jakobinenstraße

 

Derzeit wendet der Bus im Bereich der Haltestelle Jakobinenstraße um den Platz der Opfer des Faschismus über die Hornschuchpromenade. Der bauliche Zustand der Hornschuchpromenade in diesem Bereich ist derzeit nicht für den Busverkehr geeignet.

 

Deshalb wurde untersucht, ob der Bus alternativ über die Zähstraße und Nürnberger Straße geführt werden kann. Um die erforderlichen Schleppkurven einhalten zu können, wären die zwei Fahrspuren in eine überbreite Fahrbahn neu zu markieren und die Lichtsignalanlagen entsprechend anzupassen. Die Kosten hierfür wurden auf ca. 200.000 € geschätzt (Planung, Tiefbau, Demarkierung, LSA-Technik). Aus Kosten- und Sicherheitsgründen wurde diese Möglichkeit allerdings verworfen. Vorgeschlagen wird daherl die Fahrbahn der Hornschuchpromenade im Abschnitt zwischen Zähstraße und Jakobinenstraße für die Belastung des Busverkehrs zu erneuern. Die geschätzten Kosten liegen bei 62.000 €. Die notwendige Beteiligung der Anlieger an den Straßenausbaukosten wird noch geprüft. Die bauliche Maßnahme wird für den Haushalt 2016 angemeldet.

 

3.            Busspur mit Bussignal an der Einmündung Erlanger Straße - Henri-Dunant-Straße (bei Ludwigbrücke) und Verbesserung des LSA-Programmes für den ÖV an der Rathauskreuzung.

 

Neben den beiden vorhandenen Abbiegespuren westlich der Ludwigbrücke Richtung Rathaus soll eine zusätzliche Busspur eingerichtet werden. Die Reduzierung von zwei auf nur eine Fahrspur würde für den IV die Qualitätsstufe in den Signalprogrammen von C auf F verschlechtern. Dies ist auch unter Berücksichtigung einer Priorisierung des ÖV zu Lasten des IV nicht vertretbar. Deshalb wird das Tiefbauamt beauftragt, eine Entwurfsplanung für eine Aufweitung des Knotens und Änderung der vorhandenen Lichtsignalanlagen zu erstellen und umzusetzen.

 

4.         Entfall von vier Stellplätzen an der Schwabacher Straße südlich der Einmündung Bachstraße ausgenommen während der Nachtzeiten und an Sonn- und Feiertagen.

 

Konkret handelt es sich hier um vier Stellplätze südlich der Bachstraße unmittelbar nach der Haltestelle Amalienstraße, die die vorhandenen Fahrbahnbreiten einschränken. Um sich nach der Haltestelle in die rechte Fahrspur einordnen zu können, muss der Bus derzeit die linke Fahrspur zum Ausholen nutzen.

Da die Bachstraße teilweise zum Parken entwidmet wurde, können diese 4 Stellplätze kurzfristig entfallen. Zur Kompensation der entwidmeten Stellflächen könnte ein Teil der Flächen in der Bachstraße wieder öffentlich zugänglich gemacht werden. Alternativ kann das Parken am Fahrbahnrand zu den Nachtzeiten sowie an Sonn- und Feiertagen erlaubt werden.

 

 

Mittelfristigen Maßnahmen:

 

Überplanung der Lichtsignalanlagen: In den Straßen der Kategorie Problembereich A (siehe Übersichtsplan) sollen die Signalprogramme in Festzeit neu berechnet werden. Derzeit verläuft die Grüne Welle auf der B8 (Kapellenstraße - Henri-Dunant-Straße – Königstraße). Die höhere Verkehrsbelastung besteht jedoch auf der Strecke Kapellenstraße – Erlanger Straße – Poppenreuther Straße bis zum Anschluss Poppenreuther Brücke an die A73 (Belastung auf der Ludwigbrücke ca. 43.000 Fahrzeuge pro Tag, in der Henri-Dunant-Straße ca. 22.000 Fahrzeuge pro Tag). Deshalb soll in diesem Zusammenhang eine Verlagerung der Grüne Welle mit untersucht werden.

 

Dabei sollten mehrere Varianten geprüft werden. Über die Ergebnisse ist im Bau-und Werkausschuss, sowie im infra Aufsichtsrat zu berichten.

 

Verkehrsführung im Bereich der Innenstadt, insbesondere Führung des Busverkehrs: Derzeit sind nach wie vor mehrere Fragen noch offen. Solange nicht feststeht, dass bis auf die Zeit während der Kirchweih die Bustrasse im Bereich der Rudolf-Breitscheid-Straße für den Busverkehr nutzbar und nicht durch Veranstaltungen direkt und indirekt blockiert ist, sollten nach wie vor mehrere Varianten für die Führung des Busverkehrs und des sonstigen Verkehrs untersucht werden.

Die Ergebnisse werden dem Bau- und Werkausschuss vorgestellt, danach kann die Umgestaltung der Straßen, der Haltestellen und der Erneuerung der Lichtsignalanlagen in dem Straßenzug Königstraße - Friedrichstraße - Maxstraße erfolgen. 

 

Ergänzung durch weitere Maßnahmen: Die Liste weiterer, auch kleinerer Maßnahmen wird fortgesetzt werden. Die Ergebnisse werden dem Bau- und Werkausschuss vorgestellt (z. B. Busspuren, -schleusen, Umbau von Haltestellen,…).

 

 

Langfristigen Maßnahmen:

 

Bei zukünftigen Überplanungen von Lichtsignalanlagen sollte die Möglichkeit einer ÖV-Priorisierung unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf den IV vorgesehen werden. Die Ausschreibung herstellerunabhängiger Systeme ist dabei zwingend.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, bestehende und neue Systeme auf ihre Tauglichkeit für die Fürther Verhältnisse zu prüfen.

 

 

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


Übersichtsplan Problembereiche

Skizzen für kurzfristige Maßnahmen