Grundsätzliche
Festlegungen:
1.
Bei Überplanung
von grünen Wellen und Lichtsignalprogrammen soll eine Priorisierung des ÖV
unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf den IV erfolgen.
2.
Auf Grund
wachsender Anforderungen (z. B. ÖPNV-Bevorrechtigung, Feuerwehr-vorrangschaltung, Barrierefreiheit)
sind verkehrsabhängige Steuerungen an den Lichtsignalanlagen notwendig. Dies
bedingt die Erneuerung vieler Bestandsanlagen, einschließlich umfangreicher
Tiefbau- und Grabarbeiten.
3.
Für die
Festlegung der Verkehrsführung im Umfeld der Neuen Mitte werden noch
verschiedene Untersuchungen erforderlich, um richtig abwägen und eine
endgültige Entscheidung treffen zu können. Die Erneuerung der
Lichtsignalanlagen im Straßenzug Königstraße – Friedrichstraße – Maxstraße wird
deshalb zurückgestellt. Die Busführung erfolgt vorläufig in Richtung Rathaus
weiter über die Gustav-Schickedanz-Straße, in Richtung Bahnhof über die
Friedrichstraße und Bustrasse in der Rudolf-Breitscheid-Straße.
Für
erste Verbesserungen sollen folgende Maßnahmen zeitnah untersucht und möglichst
zügig umgesetzt werden:
1.
Bevorrechtigung
für den rechtsabbiegenden Bus an der Kreuzung Hans-Vogel-Straße – Poppenreuther
Straße
2.
Ausbau der
Fahrbahn Hornschuchpromenade zwischen Zähstraße und Jakobinenstraße.
3.
Busspur mit
Bussignal an der Einmündung Erlanger Straße - Henri-Dunant-Straße (bei
Ludwigbrücke) und Verbesserung des LSA-Programmes für den ÖV an der
Rathauskreuzung.
4.
Entfall von vier
Stellplätzen an der Schwabacher Straße südlich der Einmündung Bachstraße
ausgenommen während der Nachtzeiten und an Sonn- und Feiertagen
Das Ergebnis der Schwachstellenanalyse für den Fürther Busverkehr wurde im Bau- und Werkausschuss am 12.11.2014 in Auszügen vorgestellt. Das Gutachten selbst kann auf Nachfrage im Stadtplanungsamt /Verkehrsplanung eingesehen werden, der Übersichtsplan mit den Problembereichen liegt bei. Betroffen ist insbesondere die Nord-Süd-Achse von der Erlanger Straße bzw. Poppenreuther Brücke über die A73 bis zur Schwabacher Straße –Südwesttangente. Die Straßen in dieser Achse sind gleichzeitig auch vom MIV stark belastet.
Auf Grundlage der Schwachstellenanalyse soll ein Busbeschleunigungskonzept erstellt werden. Vom Gutachter empfohlen wurde u. a. die Erstellung eines Stufenkonzeptes mit drei Stufen:
· Kurzfristige Maßnahmen (Ad hoc-Maßnahmen), die zeitnah umsetzbar sind
· Mittelfristige Maßnahmen (Zeitrahmen 2 bis 5 Jahre)
· Längerfristige Maßnahmen (Zeitrahmen 5 bis 10 Jahre) à vorwiegend bauliche Maßnahmen
Neben
der Errichtung von Bussonderspuren bzw. von Umweltspuren wird vom Gutachter
insbesondere die Überprüfung und Optimierung der Lichtsignalprogramme
empfohlen. Des Weiteren ist eine Reduzierung von Verlustzeiten an den
Haltestellen (Buskaps statt Buchten, barrierefreier Umbau, …) anzustreben.
Da
auf Grund der vorhandenen Platzverhältnisse im Fürther Straßennetz auf den
Hauptrouten des Busverkehrs kaum Bus- oder Umweltspuren in Betracht kommen,
sollte insbesondere die Überprüfung und Optimierung der Lichtsignalprogramme
erfolgen.
Kurzfristige
Maßnahmen:
In
verwaltungsinternen Gesprächsrunden zwischen infra vb, Tiefbauamt,
Straßenverkehrsamt, Polizei und Stadtplanungsamt wurden erste kurzfristige
Maßnahmen abgestimmt:
1.
Bevorrechtigung
für den rechtsabbiegenden Bus an der Kreuzung Hans-Vogel-Straße – Poppenreuther
Straße
Aus der beiliegenden Skizze ist erkennbar, dass die
Haltelinien in die Bushaltebucht verlängert werden soll. Die Lichtsignalanlage
(LSA) wird um ein Vorsignal (Permissivsignal) für den Bus erweitert und das
LSA-Programm entsprechend geändert.
2.
Hornschuchpromenade
zwischen Zähstraße und Jakobinenstraße
Derzeit wendet der Bus im Bereich der Haltestelle
Jakobinenstraße um den Platz der Opfer des Faschismus über die
Hornschuchpromenade. Der bauliche Zustand der Hornschuchpromenade in diesem
Bereich ist derzeit nicht für den Busverkehr geeignet.
Deshalb wurde untersucht, ob der Bus alternativ über
die Zähstraße und Nürnberger Straße geführt werden kann. Um die erforderlichen
Schleppkurven einhalten zu können, wären die zwei Fahrspuren in eine überbreite
Fahrbahn neu zu markieren und die Lichtsignalanlagen entsprechend anzupassen.
Die Kosten hierfür wurden auf ca. 200.000 € geschätzt (Planung, Tiefbau,
Demarkierung, LSA-Technik). Aus Kosten- und Sicherheitsgründen wurde diese
Möglichkeit allerdings verworfen. Vorgeschlagen wird daherl die Fahrbahn der
Hornschuchpromenade im Abschnitt zwischen Zähstraße und Jakobinenstraße für die
Belastung des Busverkehrs zu erneuern. Die geschätzten Kosten liegen bei 62.000
€. Die notwendige Beteiligung der Anlieger an den Straßenausbaukosten wird noch
geprüft. Die bauliche Maßnahme wird für den Haushalt 2016 angemeldet.
3.
Busspur mit
Bussignal an der Einmündung Erlanger Straße - Henri-Dunant-Straße (bei
Ludwigbrücke) und Verbesserung des LSA-Programmes für den ÖV an der
Rathauskreuzung.
Neben den beiden vorhandenen Abbiegespuren westlich der Ludwigbrücke Richtung Rathaus soll eine zusätzliche Busspur eingerichtet werden. Die Reduzierung von zwei auf nur eine Fahrspur würde für den IV die Qualitätsstufe in den Signalprogrammen von C auf F verschlechtern. Dies ist auch unter Berücksichtigung einer Priorisierung des ÖV zu Lasten des IV nicht vertretbar. Deshalb wird das Tiefbauamt beauftragt, eine Entwurfsplanung für eine Aufweitung des Knotens und Änderung der vorhandenen Lichtsignalanlagen zu erstellen und umzusetzen.
4.
Entfall von vier
Stellplätzen an der Schwabacher Straße südlich der Einmündung Bachstraße
ausgenommen während der Nachtzeiten und an Sonn- und Feiertagen.
Konkret handelt es sich hier um vier Stellplätze
südlich der Bachstraße unmittelbar nach der Haltestelle Amalienstraße, die die
vorhandenen Fahrbahnbreiten einschränken. Um sich nach der Haltestelle in die
rechte Fahrspur einordnen zu können, muss der Bus derzeit die linke Fahrspur
zum Ausholen nutzen.
Da die Bachstraße teilweise zum Parken entwidmet
wurde, können diese 4 Stellplätze kurzfristig entfallen. Zur Kompensation der
entwidmeten Stellflächen könnte ein Teil der Flächen in der Bachstraße wieder
öffentlich zugänglich gemacht werden. Alternativ kann das Parken am
Fahrbahnrand zu den Nachtzeiten sowie an Sonn- und Feiertagen erlaubt werden.
Mittelfristigen
Maßnahmen:
Überplanung
der Lichtsignalanlagen: In den
Straßen der Kategorie Problembereich A (siehe Übersichtsplan) sollen die Signalprogramme
in Festzeit neu berechnet werden. Derzeit verläuft die Grüne Welle auf der B8
(Kapellenstraße - Henri-Dunant-Straße – Königstraße). Die höhere
Verkehrsbelastung besteht jedoch auf der Strecke Kapellenstraße – Erlanger
Straße – Poppenreuther Straße bis zum Anschluss Poppenreuther Brücke an die A73
(Belastung auf der Ludwigbrücke ca. 43.000 Fahrzeuge pro Tag, in der
Henri-Dunant-Straße ca. 22.000 Fahrzeuge pro Tag). Deshalb soll in diesem
Zusammenhang eine Verlagerung der Grüne Welle mit untersucht werden.
Dabei
sollten mehrere Varianten geprüft werden. Über die Ergebnisse ist im Bau-und
Werkausschuss, sowie im infra Aufsichtsrat zu berichten.
Verkehrsführung
im Bereich der Innenstadt, insbesondere Führung des Busverkehrs: Derzeit sind nach wie vor mehrere Fragen noch offen.
Solange nicht feststeht, dass bis auf die Zeit während der Kirchweih die
Bustrasse im Bereich der Rudolf-Breitscheid-Straße für den Busverkehr nutzbar
und nicht durch Veranstaltungen direkt und indirekt blockiert ist, sollten nach
wie vor mehrere Varianten für die Führung des Busverkehrs und des sonstigen
Verkehrs untersucht werden.
Die
Ergebnisse werden dem Bau- und Werkausschuss vorgestellt, danach kann die
Umgestaltung der Straßen, der Haltestellen und der Erneuerung der
Lichtsignalanlagen in dem Straßenzug Königstraße - Friedrichstraße - Maxstraße
erfolgen.
Ergänzung
durch weitere Maßnahmen: Die Liste
weiterer, auch kleinerer Maßnahmen wird fortgesetzt werden. Die Ergebnisse
werden dem Bau- und Werkausschuss vorgestellt (z. B. Busspuren, -schleusen,
Umbau von Haltestellen,…).
Langfristigen
Maßnahmen:
Bei
zukünftigen Überplanungen von Lichtsignalanlagen sollte die Möglichkeit einer
ÖV-Priorisierung unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf den IV vorgesehen
werden. Die Ausschreibung herstellerunabhängiger Systeme ist dabei zwingend.
Die
Verwaltung wird beauftragt, bestehende und neue Systeme auf ihre Tauglichkeit
für die Fürther Verhältnisse zu prüfen.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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nein |
ja |
Gesamtkosten |
€ |
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nein |
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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nein |
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ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
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Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Übersichtsplan Problembereiche
Skizzen für kurzfristige Maßnahmen