Betreff
Rotdornstraße, Haltestelle Am Vacher Markt, Buswendeplatz (Linie 174)
Vorlage
SpA/337/2015
Aktenzeichen
SpA-Vpl-Hg-5-AVM
Art
Beschlussvorlage - SB

Der Vortrag des Baureferenten diente zur Kenntnis.

 

Der Platz an der Rotdornstraße wird als Wendeplatz für den Busverkehr beibehalten. Die Verwaltung soll eine Planung für die Umgestaltung des Platzes unter dieser Randbedingung erarbeiten. Soweit möglich, sollen dabei auch Kurzzeitparkplätze geplant werden.

 

Mittel- bis langfristig soll untersucht werden, ob im Bereich „Am Vacher Markt“ in der Achse Herzogenauracher Straße – Brückenstraße Haltepositionen für eine in Richtung Vach Nord / Herzogenaurach / Erlangen weitergeführte Buslinie geschaffen werden könnten.


Der Platz an der Rotdornstraße nimmt künftig wieder – wie schon vor der Sperrung der Vacher Regnitzbrücke – die Anlagen für das Wenden, den Endaufenthalt und die Abfahrtsposition der Haltestelle „Am Vacher Markt“ der Buslinie 174 auf. Diese Haltestelle ist für die Erschließung von Vach von sehr großer Bedeutung. Gemessen an den Fahrgastzahlen hatte die Linie 174 am Vacher Markt vor der Sperrung der Brückenstraße mit ca. 170 Einsteiger pro Tag die 1,5-fache bis 2-fache Einsteigerzahl der dort ebenfalls haltenden Linie 175. Die Haltestelle rangierte damit auf Rang 33 bis 36 (von 187) der infra-Bus­haltestellen. Im fußläufigen Umfeld sind zudem noch Baulücken, so dass die Erschließungs­be­deutung der Haltestelle in der Zukunft noch zunehmen wird.

 

Zwischenfazit:

Eine ersatzlose Aufgabe der Bedienung der Haltestelle durch die Linie 174 kann daher in keinem Fall empfohlen werden. Für alle Alternativen gilt daher die Beibehaltung dieser Haltestelle bzw. die Schaffung von Ersatz als Randbedingung.

 

Zu den Alternativen:

 

a) Blockumfahrt: SpA und infra/vb haben geprüft, ob eine Wendefahrt über die Rotdornstraße und die Zedernstraße möglich ist. Diese Straßen sind hierfür aber letztlich zu eng; eine Wendefahrt wäre nur unter starker Einschränkung der Parkmöglichkeiten machbar. Die Durchsetzbarkeit dieser Einschränkung erscheint nicht realistisch, so dass die Busse laufend behindert werden würden.

 

==> Die Alternative „Blockumfahrt“ muss daher ausgeschieden werden.

 

b) Wendeschleife Flexdorf: Gegen eine Weiterfahrt bis an den Südrand von Vach sprechen gleich mehrere Punkte. Zwar würden die Bushaltestellen in Vach südlich von „Am Vacher Markt“ dadurch zusätzlich auch von der Linie 174 bedient, was theoretisch erst einmal eine Angebotsverbesserung darstellt. Jedoch würde diese zusätzliche Möglichkeit entgegen der Hauptrichtung (Fürther Innenstadt) angeboten, sie würde also einen Umweg darstellen, daher ist mit wenig Nachfragezuwachs zu rechnen. Hinzu kommt, dass für diese Lösung ein zusätzliches Busfahrzeug im Umlauf benötigt würde, was diese Lösung auf Dauer sehr teuer machen würde. Die infra sieht zudem Schwierigkeiten, die im Schülerverkehr notwendigen und in der Rotdornstraße möglichen Überholungen an der Wendeschleife Flexdorf durchzuführen. Zudem müsste die dortige Wendeschleife auch erst für die Dauerbelastung ertüchtigt werden; bisher wird sie nur durch wenige Fahrten pro Jahr genutzt (Vacher Kirchweih). Und zu guter Letzt stünde diese Lösung auch noch einer angedachten Weiterentwicklung des infra-Busnetzes in Richtung Erlangen und Herzogenaurach entgegen.

==> Die Alternative „Flexdorf“ sollte daher nicht weiterverfolgt werden.

 

c) Wendeschleife Vach Nord: Es wurde auch überprüft, ob die Linie 174 an der Haltestelle „Vach Nord“ statt „Am Vacher Markt“ wenden kann.

Hier sind die folgenden Punkte zu beachten.

  • Für eine direkte Weiterfahrt von der Brückenstraße über die Herzogenauracher Straße zur Wendeschleife Vach Nord der Linie 175 müsste für die Linie 174 eine neue zusätzliche Haltestelle Am Vacher Markt mit je einer Halteposition je Fahrtrichtung an der Kreuzung „Am Vacher Markt“, also dem Knoten aus Vacher Straße / Herzogenauracher Straße / Brückenstraße selbst eingerichtet werden.
    • Bisher ist überhaupt noch nicht geprüft, ob solche Haltepositionen überhaupt baulich machbar sind. Der Nachweis der baulichen Machbarkeit ist nicht trivial und kann auch nicht auf die Schnelle erfolgen, da die Anforderungen der Barrierefreiheit in der praktischen Umsetzung zu rund 30 Meter langen und geraden Bussteigkanten führen, die zudem auf mindestens 15 Metern Länge nicht durch eine Grundstückszufahrt unterbrochen sein dürfen. Der Gehweg muss zudem mindestens 2,50 m tief sein; für die Aufstellung einer Wartehalle (Witterungsschutz) ist sogar noch eine größere Tiefe nötig. Für alle diese Anforderungen liegen an dieser engen und gebogenen Kreuzung eher ungünstige Randbedingungen vor.
    • Selbst wenn die Planung solcher Haltepositionen gelänge, würde ihr Bau hohe Kosten im vermutlich sechsstelligen Bereich bedeuten.
    • Gegenüber der heutigen Halteposition in der Rotdornstraße lägen Haltepositionen in der Brückenstraße oder Herzogenauracher Straße mindestens 200 Meter weit nördlich und damit weiter vom Vacher Siedlungsschwerpunkt entfernt. Die Erschließung von Vach durch den ÖPNV würde sich also trotz Ersatz ein ganzes Stück verschlechtern.
    • Die Kreuzung „Am Vacher Markt“ wurde erst vor wenigen Jahren grundhaft erneuert. Es wäre daher öffentlich schwer vermittelbar, hier schon zeitnah wieder größere Umbauten für die Anlage der Haltepositionen vorzunehmen. Eventuell wären sogar damals erhaltene Fördermittel in Gefahr.  
    • Wie eingangs erläutert ist die Haltestelle jedoch derart wichtig, dass auf sie nicht verzichtet werden kann, indem hier einfach ohne Halt zwischen den Haltestellen Mannhof und Vach Nord „durchgefahren“ wird.
  • Die Wendeschleife Vach Nord ist bisher nicht für den gleichzeitigen Betrieb mit zwei Buslinien ausgelegt. Insbesondere fehlen hierfür entsprechend lange Bussteige für den Ein- und Ausstieg und ggf. Flächen für das Überholen und Aufstellen mehrerer Busfahrzeuge. Die Anlage müsste hierfür umgebaut werden, wobei die Machbarkeit eines solchen Umbaus ebenfalls noch nicht überprüft und demnach weder bestätigt noch mit Kosten beziffert ist.

 

==> Die Alternative „Vach Nord“ sollte daher nicht weiterverfolgt werden, solange die Machbarkeit der erforderlichen Umbauten und deren Finanzierung nicht gesichert sind (also nichts Kurzfristiges).

 

 

Fazit:

  • Von einer kurzfristigen und ersatzlosen Aufgabe der Wendeschleife und Bushaltestelle „Am Vacher Markt“ der Linie 174 in der Rotdornstraße ist abzusehen. Die dortigen Anlagen werden für einen attraktiven ÖPNV, der die Bürger erreicht (und den die Bürger erreichen) benötigt.

    Die Schaffung von Parkplätzen für einige wenige Autofahrer muss gegenüber der Einstiegsmöglichkeit für ca. 170 Fahrgäste pro Tag abgewogen werden. Allein schon der zahlenmäßige Vergleich sowie die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und ihrer Benutzer lässt diese Abwägung zugunsten des Busverkehrs ausfallen.

 

  • Im Rahmen der zur Aufstellung beschlossenen Nahverkehrspläne für Fürth und Erlangen könnte die Machbarkeit einer neuen Linienführung und der Haltestellen wie oben unter „c)“ beschrieben, geprüft werden. Bei einem positiven Ergebnis dieser Prüfung könnte daraus ggf. ein mittelfristiges Projekt werden. Mehrere unter „c)“ genannte Nachteile – wie die hohen Kosten – würden aber auch dann noch verbleiben.

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

X

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

X

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: