Betreff
Generalsanierung Ksp Herrnstraßendamm - 2. BA Wiederherstellung Projektgenehmigung
Vorlage
GrfA/063/2017
Aktenzeichen
1431-419
Art
Beschlussvorlage - AB

Der Ausschuss hat Kenntnis vom Sachverhalt und erteilt gemäß Ziffer 2.5. der Richtlinien für die Einleitung und Abwicklung städtischer Bauvorhaben die Projektgenehmigung zur Wiederherstellung des öffentlichen Kinderspielplatzes gemäß des vorgelegten Entwurfs mit einem geschätzten Gesamtkostenansatz von 180.000 EUR

 


Anlass

Mit Beschluss des Bau- und Werkausschusses vom 15.10.2014 wurde die vom Baureferat/Grünflächenamt vorgelegte Prioritätenliste für die Generalsanierung öffentlicher Kinderspielplätze verabschiedet. Diese sah vor, dass in den Jahren 2015 und 2016 die Generalsanierung des öffentlichen Kinderspielplatzes Herrnstraßendamm“ auf der Fl. Nr. 281/17 Gemarkung Dambach in zwei Bauabschnitten (1. BA Altlastensanierung, 2. BA Wiederherstellung) erfolgen soll. Aufgrund des erheblich gesteigerten Planungsaufwandes im Bereich der Altlastensanierung verschiebt sich die Gesamtmaßnahme nach heutigem Kenntnisstand um über ein Jahr.

 

Am 09.11.2016 erfolgte zunächst die Projektgenehmigung für einen ersten Bauabschnitt (Altlastensanierung) mit einem Gesamtvolumen von 150 T€. Die Durchführung dieser Maßnahmen ist für den Zeitraum Juli-August 2017 geplant. Die entsprechende Angebotsaufforderung ist derzeit auf dem Markt und wird am 13.06.2017 submissioniert.

 

Die hier vorgelegte Entwurfsplanung betrifft die Neugestaltung der Spielbereiche in einem zweiten Bauabschnitt im möglichst direkten Anschluss an die Durchführung der Altlastensanierung.

 

Lage

Die Fläche des öffentlichen Kinderspielplatzes ist ein lang gezogenes Grundstück mit insgesamt knapp 2.500 m² in Verlängerung der Herrnstraße bis zum steilen Abhang zur Rednitzaue. Die nord-östliche Teilfläche der Fl.Nr. 281/17 mit 385 m² ist an den benachbarten Waldorf-Kindergarten verpachtet.

 

Entwurf

 

Der Ksp Herrnstraßendamm ist durch einen in west-östlich verlaufenden Weg ans öffentliche Fuß- und Radwege-Netz angeschlossen. Nach Durchführung des ersten Bauabschnitts wird der ursprünglich in zwei schmale Äste geteilte, stark frequentierte Weg zu einem einzigen von ca. 3 m Breite zusammengefasst sein. Der Höhenversatz wird durch (Gabionen-) Mauern abgefangen sein und eine neue Treppe wird diesen Weg mit der höher liegenden Terrasse verbinden.

 

Im 2. BA wird lediglich eine kleine, ergänzende Wegeverbindung neu erstellt, die von Osten her die Terrasse erreichbar machen soll. Sie wird sich vom Hauptweg optisch deutlich unterscheiden und hinsichtlich ihrer Breite ihm eindeutig untergeordnet sein. Der Hauptweg wird (wieder) eine Asphaltdecke erhalten, der Nebenweg Betonpflaster.

 

Es sollen insgesamt drei „Aktivbereiche“ entstehen. Am stadtseitigen Eingang soll eine aus naturgewachsenen Rundhölzern (Robinie) bestehende und mit Seilen und Netzen ergänzte Kletterlandschaft entstehen. Nahe der Terrasse, am Westende der Anlage soll ein Kletter- und Boulderelement aus Faser-Beton stehen, das wegen seiner markanten „Ei-Form“ auch im unbespielten Zustand eine optische Attraktion sein wird. Zwischen diesen beiden Gerätespielbereichen soll ein „Fitness-Parcours“ mit verschiedenen Trimm-Geräten, die für mehrere Generationen nutzbar sind, platziert werden. Alle drei Aktivbereiche benötigen Fallschutz mit Holzhäcksel. Zwischen diesen „Aktiv-Bereichen“ wird es Rasenflächen zum „gerätelosen“, freien Spiel geben.

 

Bei den Spielbereichen wird es als Sitzgelegenheiten aus Betonquader mit Holzauflagen ebenso geben wie die klassische Parkbank. Vorgesehen sind wie üblich ortsfeste  Abfallbehälter, entsprechende Beschilderung sowie eine wetterfeste Geräte-Box für den gärtnerischen Unterhalt. Die nordseitige Böschung des Damms soll künftig nicht mehr zum Spielplatz gehören. Sie wird durch einen neuen Zaun von den übrigen Bereichen abgetrennt. Die Herausnahme dieser Fläche aus dem eigentlichen Kinderspielplatzbereich ist ein Ergebnis aus den Überlegungen zur Altlastensanierung.

 

Die nach Westen hin immer steiler und höher werdenden seitlichen Böschungen des Damms sind mit Gehölzbeständen aus Bäumen, Sträuchern, und Baumsämlingen bewachsen. Im gesamten Planungsbereich verteilt stehen Bäume, die alle der Baumschutzverordnung unterliegen.

 

Für die Durchführung des 1. Bauabschnitts mussten bereits acht Bäume gefällt werden. Als Ersatz für die gefällten Bäume legte die Untere Naturschutzbehörde die Neupflanzung von 22 Bäumen fest, davon können acht Stück im Bereich des Kinderspielplatzes gepflanzt werden. Die restlichen 14 Ersatzpflanzungen werden an anderen Standorten im Stadtgebiet (Neuanlage Bolzplatz Rennweg, Neuanlage Kinderspielplatz Tulpenweg) gepflanzt. Eine Ablösezahlung erfolgt nicht.

 

Die gliedernden und ergänzenden Strauchpflanzungen werden u.a. aus Hartriegel, Holunder, Hasel, Wildrosen. Alpenjohannisbeere bestehen. Die Zäune an der Nordseite der Anlage sollen so weit wie möglich durch (Strauch-) Vorpflanzungen optisch kaschiert werden. Wo dies nicht möglich ist, soll eine Begrünung mittels Kletterpflanzen (Clematis, wilder Wein) erfolgen. Der Gehölzbestand auf der südseitigen Dammböschung, wird durch Nachpflanzung von Sträuchern verdichtet.

 

Die Recycling-Container vor dem stadtseitigen Eingang des Spielplatzes können laut Aussage der zuständigen städtischen Dienststelle nicht an einem anderen Standort in der Nähe platziert werden. Aus diesem Grund kann die ursprünglich geplante Öffnung des Spielplatzes nach Osten zur Dambacher Straße bzw. Herrnstraße bedauerlicher Weise nicht verwirklicht werden. Stattdessen wird nun der hier geplante Kletterspielbereich wieder durch einen Zaun und Gehölzpflanzungen gesichert und optisch von der Rückseite der Container abgeschirmt werden.

 

Der Entwurf sieht bewusst an dieser Stelle keinen Kleinkinderbereich bzw. Sandspielbereich vor, da der Schwerpunkt auf einem höheren Nutzungsalter bzw. auf dem generations-übergreifenden Spiel liegt. Auf dem benachbarten neuen Spielplatz auf dem Tucher-Gelände sollen dagegen Kleinkinderspielbereich und Sandspielbereich den Schwerpunkt bilden.

 

Abstimmung und Instruktion

Die vorliegende Entwurfsplanung wurde bei den beteiligten Dienststellen der Stadt Fürth, dem Senioren- und Behindertenrat und den zuständigen Pflegerinnen und Pflegern mit Verfügung vom 17.03.2017 instruiert. Die Rückläufe flossen in das vorliegende Planungsergebnis ein.

 

Besonders intensiv wurde die Entwurfsplanung mit dem Seniorenrat abgesprochen, da die von dort mehrfach vorgebrachte Anregung für „Seniorenspielgeräte“ an dieser Stelle erstmalig umgesetzt werden kann.

 

Finanzierung und Realisierung

Die geschätzten Gesamtkosten liegen einschl. Baunebenkosten bei ca. 180.000 EUR. Bei den Baunebenkosten handelt es sich wegen der Erbringung der Planungsleistungen durch eigenes Personal ausschließlich um innere Verrechnungen.

 

Der mittlere Quadratmeterpreis liegt mit 72 € eher am unterer Rand der bisherigen Werte bei Generalsanierung bestehender Spielflächen mit dieser Flächengröße (Ksp Dr.-Langhans-Anlage 87,75 € - 2014).

 

Die Maßnahmen des ersten und zweiten Bauabschnitts werden aus der „Spielplatz-Pauschale“ (HhSt. 4605.9501.0000, 100 T€ p.a.) der Jahre 2015-2018 finanziert. Für einen Teilbetrag in Höhe von 30.000.- bis 50.000.- € ist eine VE für den HH 2018 erforderlich.

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

X

ja

Gesamtkosten

180.000 €

 

nein

X

ja

o.A. €

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

X

ja

Hst. 4605.9501.0000

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

X

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


Anlage 1 Lageplan M 1:1.000

Anlage 2 Entwurf