Der Vortrag der Referentin wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

 

Der Umgestaltung des Bereiches Freiheit und die Neugestaltung der Oberflächen im Bereich des geplanten Wochenmarktes wird zugestimmt.


Für die Straße entlang der Fürther Freiheit und einen Teil des Seitenraums der Friedrichstraße wurde im Frühjahr 2017 eine Planung instruiert.

Wie erwartet, fielen die Stellungnahmen recht unterschiedlich aus.

Generell lässt sich zusammenfassen, dass seitens der Umweltverbände die Planung ausdrücklich begrüßt wurde (Änderungen am Parkplatz und dessen Erschließung, Einrichtung einer Fahrradstraße, ausreichende Anzahl an Fahrradständern, Plätze für Carsharing und Elektromobilität, Möglichkeiten zur ergänzenden Möblierung).

Seitens des Einzelhandels, IHK und Innnenstadtbeauftragter wird eine Verringerung der Parkplatzfläche abgelehnt. (Die diesbezügliche Plandarstellung wurde inzwischen der Beschlusslage angepasst)

Anlass für die Neugestaltung ist der geplante Wochenmarkt auf der ehemaligen Busstrasse in der Rudolf-Breitscheid-Straße. Durch Aufgabe der Busspur entfällt auch die darauf verlaufende, innerstädtische Radverkehrsverbindung. Um auch zukünftig den Bereich Innenstadt für den Radverkehr zu erschließen, soll entlang der Freiheit eine Fahrradstraße entstehen, d.h. es muss die heute vorhandene wichtige Radverkehrsachse auf die Südseite der Freiheit verlegt werden.

 

Kurzbeschreibung der Planung (Anmerkungen im Rahmen der Instruktion wurden soweit wie möglich berücksichtigt)

Entlang der Fürther Freiheit soll eine Fahrradstraße entstehen. Sie erschließt mit der zukünftigen Hauptradwegverbindung (Königswarterstraße/Gustav-Schickedanz-Straße  von/nach Nürnberg/ Erlangen) und der Neuen Mitte bzw. Friedrichstraße wichtige Ziele.

Die Straße entlang der Fürther Freiheit (Südseite) orientiert sich an der neuen Gehwegbreite im Bereich Carree Fürther Freiheit und nimmt die neue Breite von 4,15 m auf. Dadurch ergibt sich folgender Querschnitt:

Entlang des Gebäudes wurde die vorhandene Gestaltung mit Pflaster und Rinnen vom Investor des Carree Fürther Freiheit bereits wiederhergestellt. Es verbleibt genügend Platz für einen Radweg in Höhe „Douglas“ (Erschließung der Fahrradstraße von Osten) und die erforderlichen Rettungsflächen (insgesamt > 9,00 m, jeweils 4,65 m für Gehweg und Radweg; siehe Querschnitt 2B).

Seitenbereich Friedrichstraße

Um die Neue Mitte und den Markt zu erschließen, schwenkt die Fahrradstraße entlang der Fürther Freiheit parallel zur Friedrichstraße nach Norden und endet am Einmündungsbereich der Rudolf-Breitscheid-Straße bzw. am Rande des geplanten Wochenmarkts.

Der Parkplatz verschiebt sich um 6,00 m nach Osten, ein neuer Bord (0,80 m) fungiert als Trennung zwischen den beiden Nutzungen Rad / Parken.

Parallel zur Friedrichstraße sind in unmittelbarer Nähe zur Fahrradstraße Fahrradständer vorgesehen (siehe Querschnitt 1). Hier sollten nach Auffassung der Verwaltung aus Gründen der Gestaltung und der Durchlässigkeit abweichend vom generellen Beschluss der bereits in der Friedrichstr. verwendete Radständertyp eingesetzt werden.

 

 

 

Vereinbarkeit mit dem neuen Fürther Wochenmarkt

Inzwischen liegt der Vorschlag der Architekten zur Einteilung der Marktbuden inkl. Anschlusspunkte vor. Dieser Entwurf wurde im Nachgang in das Instruktionsergebnis integriert, im Einmündungsbereich Friedrich- / Rudolf-Breitscheid-Straße wurden die Flächen entsprechend angepasst. Es zeigt sich, dass beide Planungen gut zueinander passen, lediglich der erste geplante Food-Truck am westlichen Rand kollidiert mit der Planung der Verwaltung.

Parkplatz Fürther Freiheit

Die Zufahrt zum Parkplatz erfolgt über eine Zufahrt von der Friedrichstraße aus über die Straße an der Fürther Freiheit. So wird mehrfaches Kreuzen ein- und ausfahrender Pkw mit dem Radverkehr vermieden. Der Gehweg wird dort durchgezogen, so dass Pkws diesen (wie bisher) überfahren müssen.

Die Bewirtschaftung bzw. der Umschlag freier Parkplätze soll durch ein Sensorensystem gesteuert werden. Somit entfällt umweltfeindlicher und volkswirtschaftlich gesehen schädlicher Parksuchverkehr. Ein mit Sensoren verknüpftes Leitsystem bzw. eine Smartphone-App soll das Auffinden unterstützen das Auffinden freier Parkplätze. Ein Modellversuch wurde im BWA am 08.02.2017 beschlossen.

In den Parkplatz integriert wurden reservierte Stellplätze[1] für Car-Sharing-Fahrzeuge sowie Ladesäulen[2] für E-Fahrzeuge. Um Konflikte mit der Kirchweih zu vermeiden, muss der Standort für Ladesäulen entsprechend festgelegt bzw. die Möglichkeit flexibler (abbaubarer oder versenkbarer) Säulen geprüft werden.

Die zunächst verkleinerte Darstellung des Parkplatzes wurde von einigen Stellen als negativ bewertet und abgelehnt. Aus diesem Grund wurde der Parkplatz nun wieder vergrößert und der Beschlusslage angepasst. Allerdings wäre eine künftige Verringerung bei der vorliegenden Planung problemlos möglich.

Bei der Beurteilung der Frage der Größe der Stellplatzanlage, die aus verschiedenen Gründen insbesondere aufgrund der Qualität und Bedeutung des städtebaulich wertvollen Stadtraumes eine eher minderwertige Nutzung darstellt, sollte zu gegebener Zeit h. E. neu bewertet werden. Die Auslastung der Parkhäuser, die gute ÖPNV Bedienung, die wachsende Bedeutung des Fahrrades auch im Einkaufsverkehr und die aktuelle Umweltdiskussion nehmen dabei an Stellenwert zu.

Die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK), der die Stadt Fürth seit dem vergangenen Jahr angehört bewertet das Potential des Radverkehrs hinsichtlich der Bedeutung für den Einzelhandel wie folgt:

„Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Fahrradfahrer bevorzugt lokal in ihrem Viertel (Wohn-/Arbeitsort nah) oder dem Stadtzentrum einkaufen. Mit ihrer im Vergleich zum KFZ-Fahrer erhöhten Einkaufshäufigkeit und der beachtlichen Kaufkraft stärken sie ein lebendiges und gesundes Ortsgefüge. Die höhere Einkaufsfrequenz und bessere Kundenbindung kommen dem Einzelhandel zugute. Dieser kann sich zudem von der Sorge befreien, dass bei aktiver Radverkehrsförderung sein Umsatz einbricht und Kunden ihre Lage als alternativlos bei der Verkehrsmittelwahl einschätzen und daher abwandern.“

Ähnliches lässt sich auch bei einer hervorragenden ÖPNV-Andienung erwarten. Das Baureferat ist daher der Auffassung, dass eine Steigerung der Attraktivität für alle umweltfreundlichen Verkehrsmittel zu einer wesentlich nachhaltigeren Förderung des Einzelhandelsstandortes führen wird.

Die Kosten für die Umbaumaßnahmen werden derzeit auf ca. € 300.000,- geschätzt, zzgl. € 14.000,- für die Straßenbeleuchtung. Mögliche Fördermittel müssen dabei noch abgeprüft werden.

Exkurs:

Gestaltung der Oberflächen

Für den östlichen Bereich sind Gehwegplatten vorgesehen,
Fahrradstraße und Wochenmarkt sollen mit geschnittenem Pflaster geh- und fahrradfreundlich belegt werden.

 

 


 

 



[1] Das am 21.12.2016 verabschiedete CarSharingGesetz ermöglicht u.a. die Ausweisung reservierter Stellplätze im öffentlichen Verkehrsraum.

[2] Bundesprogramm Ladeinfrastruktur: Mit dem Bundesprogramm Ladeinfrastruktur unterstützt das BMVI den Aufbau von 5.000 Schnellladestationen (S-LIS) mit 200 Millionen Euro und den Aufbau von 10.000 Normalladestationen


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

X

ja

Gesamtkosten

314.000,- €

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


PLAN_Freiheit_mit Wochenmarkt_20180129-Lageplan mit Schnitten_A2.pdf

PLAN_Freiheit_mit Wochenmarkt_20180129-Lageplan mit Schnitten+Oberflächen_A2.pdf

Tabelle Einwände und Abwägungen