Betreff
Vorlage zum Antrag Stadtratsfraktion DIE GRÜNEN vom 28.02.2018 - Bericht über Fahrradabstellanlagen an Fürther S-Bahn- und U-Bahn-Haltestellen; Radverkehrskonzept (RVK) Baustein "Fahrradabstellanlagen"
Vorlage
SpA/596/2018
Art
Beschlussvorlage - SB
Untergeordnete Vorlage(n)

Der Vortrag der Referentin diente zur Kenntnis.

Der Bericht über die Abstellanlagen an S- und U-Bahn-Haltestellen wird zur Kenntnis genommen.

 

Der Baustein „Fahrradabstellanlagen“ des Radverkehrskonzepts (RVK) wird beschlossen. Die Verwaltung wird beauftragt, die weiteren Schritte zügig zu veranlassen.


Auf Antrag der Stadtratsfraktion Bündnis 90 Die Grünen wurden die bestehenden Fahrradabstellanlagen an U- und S-Bahnhöfen überprüft.

 

TABELLE_Anfrage Grüne_B+R_20180315.pdf

 

 

Dabei zeigte sich, dass die Anzahl an Fahrradstellplätzen derzeit in keinster Weise ausreichend ist.

 

Die genaue Auflistung der Plätze findet sich in der Datei

TABELLE_Anfrage Grüne_B+R_20180308.pdf (Anlage).

 

 

 

Radverkehrskonzept (RVK): Baustein „Fahrradabstellanlagen“

 

Gute Fahrradabstellanlagen sind ein wichtiger Baustein der Radverkehrsförderung.

Derzeit sind in der Stadt insgesamt noch viel zu wenige Möglichkeiten vorhanden, das Fahrrad sicher und geordnet abzustellen. Besonderer Nachholbedarf besteht insbesondere an (größeren) ÖPNV-Haltestellen und im Innenstadtbereich / Altstadt.

Die Bedeutung guter Fahrradstellplätze wird häufig unterschätzt. Ob eine Fahrt mit dem Fahrrad unternommen wird, hängt u.a. von den Bedingungen am Zielort ab. Wenn Fahrräder bei Fahrtantritt schnell erreichbar sind und beim Abstellen am Ziel sicher geparkt werden können, erleichtert dies die Fahrradnutzung ungemein.

Fahrradstellplätze müssen schnell, sicher und radelnd erreichbar sein. Sie sollten so nahe wie möglich an den Quell- und Zielorten der Radfahrer liegen und sich gut in das städtebauliche Umfeld integrieren lassen.

Konzept Fahrradabstellanlagen

In einem schlüssigen und umfassenden Fahrradabstellanlagenkonzept sind insbesondere folgende Standorte einzubeziehen:

·         Haltestellen des ÖPNV

·         Einkaufsschwerpunkte

·         POI (Orte von besonderer Bedeutung) für Freizeit und Erholung

·         dezentrale Abstellmöglichkeiten in dicht bebauten Gebieten.

Für den ersten Baustein wurden auf Basis der vorhandenen Haltestellenlagen (U-, S-, R-Bahn, Bus) bereits geeignete Standorte ermittelt. Vor allem Haltestellen mit Umsteigebeziehungen wurden dabei entsprechend berücksichtigt. Eine Ausstattung von Haltestellen des schienengebundenen Verkehrs ist dabei obligatorisch.

 

Abb. 1:

Darstellung Bike+Ride an Haltestellen (ArcGIS)

Abb. 2:

Beispiel Hst. Hintere Straße (Linie 172), Siedlungsbereich außerhalb des 300 m -Bereichs

Zur Ermittlung ggf. zusätzlich sinnvoller Standorte an weiteren Haltestellen wurde ein 300m-Puffer um die jeweiligen Schienenverkehrs- und Umstiegshaltestellen gelegt.

Siedlungsbereiche außerhalb dieses Radius sollten ebenfalls an der nächstgelegenen Haltestelle Abstellanlagen erhalten, auch wenn dort keine Umsteigebeziehungen vorliegen.

 

Abb. 3:

Darstellung Quellen und Ziele (Ausschnitt; ArcGIS)

Des Weiteren wurden Quellen und Ziele berücksichtigt, die einen erhöhten Abstellbedarf erwarten lassen (Einrichtungen für Gastronomie, Freizeit, Bildung usw., ca. 155 Fahrradparker).

 

Die Menge der zu planenden Abstellanlagen pro Haltestelle wurde zunächst in Abhängigkeit des Haltestellentyps ermittelt. Hierzu wurden verschiedene Haltestellen-Kategorien gebildet:

Bushaltestellen                                                 10 Einstellplätze / Haltestelle

Bushaltestellen mit Linienverknüpfung           20 Einstellplätze / Haltestelle

U-Bahn-Haltestellen                                        50 Einstellplätze / Haltestelle

Haltepunkte S- und R-Bahn                          ≥ 100 Einstellplätze / Haltestelle

Außerdem wurden wild geparkte Räder berücksichtigt; sie sind ein guter Indikator dafür, wo Stellplätze fehlen.

Insgesamt wurden bisher 133 Standorte ermittelt, davon 94 an ÖPNV-Haltestellen. An diesen Standorten könnten Abstellanlagen für ca. 1645 Fahrräder angeboten werden.

Der detaillierte Bedarf an den ÖPNV-Haltestellen zumindest des Schienenverkehrs wird in Abstimmung mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) festgelegt.

Noch nicht berücksichtigt wurden Quellen und Ziele in den Sektoren Service, Freizeit und Sport, Kinder und Jugend sowie an Schulen.

 

Vorgehensweise / Realisierung

Standorte, Nachfrage und Bestand werden in einem geografischen Informationssystem erhoben und geführt.

Für jeden geplanten Standort existiert ein Datenblatt, welches alle Eckdaten enthält (Lage, Flurnummer, Besitzverhältnis, Anzahl der Ständer und Typ, Beschickung, Detailplanung, Foto).

Zusätzlich existiert für jeden Standort ein detaillierter Lageplan, ggf. mit potentiellen Erweiterungsflächen für weitere Fahrradständer.

  

Abb. 4: Beispiel Datenblatt

 

Die Fahrradständer sollen nach Beschluss des Konzeptes durch den Bauausschuss und Stadtrat und nach erfolgter Mittelfreigabe in Paketen, nach Priorität gelistet, zeitnah instruiert und realisiert werden.

Priorität 1:       alle U-Bahnstationen und Haltepunkte der R/S-Bahn

Priorität 2:       Innenstadtbereich: Einkaufschwerpunkte und Freizeit

Priorität 3:       Bushaltestellen im Randgebiet

Priorität 4:       Bushaltestellen mit Umsteigebeziehungen

Priorität 5:       weiterführende Schulen, Sport, Museen

 

Zeitrahmen

Für die Realisierung des Konzepts werden 5 Jahre veranschlagt.

 

Förderung und Finanzierung:

HH 2018 ff

mögliche Fördermittel (werden abgefragt bzw. beantragt):

·         Bayerisches Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG), Teil ÖPNV (RZÖPNV)

·         Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen (Kommunalrichtlinie) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative vom 22. Juni 2016

Kosten:

Für ca. 2000 Systemständer (ohne Überdachung) müssen nach Schätzung der Verkehrsplanung mit ca. 250.000,- € veranschlagt werden. Die Mittel sollen im Haushalt 2019 angemeldet werden, soweit nicht eine frühere Mittelbereitstellung erfolgt.


 

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

X

ja

Gesamtkosten

250.000

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

X

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

derzeit noch ohne konkreten Deckungsvorschlag

 


 

Antrag_Gruene_Bericht_Fahrradabstellanlagen_an_Haltestellen_S-U-Bahn.pdf

TABELLE_Anfrage Grüne_B+R_20180315.pdf

 

PLAN_Uebersicht_B+R_A3_20180511.pdf

M U S T E R _B+R_Westvorstadt_Mappe.pdf