Betreff
Vorlage zum Antrag der CSU-Stadtratsfraktion vom 08.06.2021 - Kulturverbesserung in Fürth
Vorlage
Rf. IV/0094/2021
Art
Beschlussvorlage - AL

Die CSU Fürth möchte mit ihrem Antrag die Kultur in Fürth auf verschiedenen Ebenen stärken und Strukturen dafür anpassen. Im Folgenden wird auf die einzelnen Punkte eingegangen:

 

  1. Die Stadt Fürth etabliert künftig eine weitere Sommerbühne, bei der sie selbst als Veranstalter auftritt und damit für lokale Künstler Auftrittsmöglichkeiten schafft.

Aufgrund der geringen Auftrittsmöglichkeiten während der Corona-Pandemie fördert die Stadt Fürth 2021 einmalig eine Sommerbühne mit 50.000 €. Da das Kulturamt aus personellen Gründen kein Veranstalter für eine derartige Bühne sein kann, entstand in Kooperation mit der Comödie Fürth als Veranstalter eine Sommerbühne auf der Fürther Freiheit. Damit können im Jahr 2021 20 Veranstaltungstage für 100 lokale und regionale Künstlerinnen und Künstler realisiert werden. Für die Etablierung einer Sommerbühne werden sowohl personelle als auch finanzielle Ressourcen im Kulturamt benötigt. Es braucht zusätzlich eine geeignete Fläche, die für Anwohnerinnen und Anwohner akzeptabel ist und auf der keine Grünflächen beschädigt werden.

 

  1. Das Schloss Burgfarrnbach wird zum Kulturort ausgebaut und als regelmäßige Spielstätte für Kammerkonzerte und kleine Ensembles ertüchtigt. Die Reihe „Soiree im Schloss“ wird ausgebaut.

 

Schloss Burgfarrnbach bietet einen sehr guten Rahmen für kulturelle Veranstaltungen wie Kammerkonzerte und kleinere Ensembles. Als gute Beispiele können die Soireen des Kulturamtes und die ehemaligen Sommernachtspiele des Bürgervereins angeführt werden. Der Zuspruch war sehr groß, die Resonanz war und ist sehr gut.

Das Schloss Burgfarrnbach ist Heimat des Städtischen Archivs und wird von der Dienststelle StAM betreut. StAM tritt bei Veranstaltungen als Vermieter der Räumlichkeiten auf (Festsaal mit Nebenräumen, Innenhof, etc.), nicht als Veranstalter. Das Schloss Burgfarrnbach wird nicht für private kommerzielle Veranstaltungen vermietet. Die Betreuung für städtische Veranstaltungen übernimmt der städtische Objektbetreuer, für private Veranstaltungen steht seit kurzen der ehemalige Objektbetreuer als 450-Euro-Kraft zur Verfügung. Das jeweilige Stundenkontingent ist bei bisheriger Veranstaltungsdichte ausgelastet. Pro Jahr sind aufgrund des Lärmschutzes für die Anwohnerinnen und Anwohner höchstens 18 Veranstaltungen zulässig, wobei 8 standesamtliche Trauungen pro Jahr fix gesetzt sind. Planungssicherheit für Terminvergaben bei Vermietungsanfragen muss gegeben sein, d.h. der Veranstalter müsste sich wie bei den Soiree-Terminen mindestens für zwei Jahre (auch im Voraus) auf Termine festlegen

Die Soiree im Schloss ist eine etablierte Veranstaltungsreihe, die sehr gut angenommen wird. Aufgrund der Bayerischen Infektionsschutzverordnung und des Rahmenkonzeptes zur Durchführung von Veranstaltungen müssen auch im Saal des Schlosses bis auf Weiteres Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Demnach haben nur 34 Personen inkl. Künstler:innen im Saal Platz. Aus diesem Grund muss die Reihe „Soirée in Schloss Burgfarrnbach“ momentan bis auf Weiteres ausgesetzt werden.

 

Ein Ausbau der Reihe ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Eine Ausweitung des Programms würde bedeuten, dass im Kulturamt mehr Personal gebraucht wird für die Planung und Durchführung der Veranstaltungen. Auch StAM würde mehr Personal benötigen, um die Veranstaltungen vor Ort zu betreuen.

Eine Ausweitung der Veranstaltungen im Schloss hätte folgende Auswirkungen

 

-       erheblich erhöhter Personalbedarf durch Betreuungsstunden des Hausmeistes – dieser ist durch die bisherigen Aufgaben ausgelastet.

-       Erhöhter Personalbedarf im Kulturamt für die Planung und Umsetzung der Erweiterung der Soirée

-       erheblicher Mehrbedarf an (kurzfristigen) Reinigungsstunden vor und nach den Veranstaltungen

-       Überprüfung der Ausstattung des Mobiliars, z.B. Stühle, Tische, Hussen, Bodenbelag, WCs

 

Grundsätzlich wäre eine Ertüchtigung des Schlosses Burgfarrnbach als Kulturort umsetzbar, wenn die strukturellen Rahmenbedingungen angepasst werden:

 

a.    Anpassung, bzw. Aufstockung der personellen Ressourcen bei den Dienststellen StAM und Kulturamt.

b.    Aufstockung des Budgets für die Veranstaltungsreihe „Soirée im Schloss“

c.     Absprache mit den Nachbarn zur Ausweitung der Anzahl der Veranstaltungen

d.    Überprüfung, bzw. Neuanschaffung von Mobiliar, Bodenbelag, WCs und technischem Equipment.

 

  1. Die Stadt Fürth nimmt Planungen für die Schaffung eines dauerhaften Ausstellungraums für bildende Kunst auf, um lokalen Künstlern entsprechende Ausstellungsmöglichkeiten zu bieten.

 

Die kunst galerie als bestehender Ausstellungsort

 

Die kunst galerie Fürth ist ein Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst. Regelmäßig werden dort neben Werken überregionaler Künstlerinnen und Künstler auch Werke lokaler und regionaler Künstler gezeigt. Neben dem Ausstellungsbereich ist die kunst galerie Fürth mit dem Ankauf von lokalen Künstlerinnen und Künstlern betraut. Der Stadtrat hat den Ankauf-Etat für Werke lokaler Künstlerinnen und Künstler erhöht. Diese Werke werden vorwiegend im Schloss Burgfarrnbach aufbewahrt oder im Rathaus ausgestellt. Darüber hinaus bietet die kunst galerie fürth ein breitgefächertes kunstpädagogisches Programm im kunst.werk.raum an.

 

Die Ausstellungsräume der kunst galerie sind seit ihrer Eröffnung nicht renoviert oder verändert worden. Die Ausstellungsfläche ist klein. Vor allen Dingen die Bürosituation für die Mitarbeiterinnen ist sehr eng. Zur Verbesserung der Situation des bestehenden Kunstorts „kunst galerie fürth“ besteht hier Handlungsbedarf.

 

Raum für lokale bildende Künstlerinnen und Künstler

 

Kunst und Kultur braucht Raum. Benötigt werden sowohl bezahlbare Atelierräume als auch Ausstellungsmöglichkeiten.

2021 hat der Stadtrat die Atelierförderung auf den Weg gebracht. Diese sollte verstetigt werden. Lokale Künstlerinnen und Künstler sollte außerdem dabei unterstützt werden, günstige Ateliers zu finden.

 

Um einen weiteren dauerhaften Ausstellungsort zu schaffen werden geeignete Räume benötigt. Diese müssen gemietet oder gekauft werden. Es müssen Fragen geklärt werden, wer diesen Ausstellungsort betreiben kann. Mit den bestehenden personellen und finanziellen Ressourcen der kunst galerie fürth ist dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

 

Fazit

 

·         Der bestehende städtische Ausstellungsort sollte gestärkt werden.

·         Die Atelierförderung für bildende Künstlerinnen und Künstler sollte verstetigt werden.

·         Es wird ein Leerstandsmanagement benötigt, um frei werdende Räumlichkeiten an bildende Künstlerinnen und Künstler zu vermitteln

·         Für die Schaffung eines neuen Ausstellungsortes werden sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen benötigt. Strukturelle Fragen sind zu klären.

 

  1. Die Stadt Fürth bemüht sich um die Einführung einer Schüler-Kulturkarte, möglichst städteübergreifend im Bereich der Metropolregion.

 

Kulturelle Bildung und Teilhabe sind für persönliche Entwicklungsmöglichkeiten insbesondere für junge Menschen von großer Bedeutung. Kulturelle Bildung ist im Kulturreferat ein wichtiger inhaltlicher Schwerpunkt:

Die Fürther Kultureinrichtungen (Stadttheater Fürth, kunst galerie fürth, Rundfunkmuseum und Stadtmuseum) bieten eine breite Palette an kunst- und kulturpädagogischen Angeboten an, die vorwiegend von Schulklassen in Anspruch genommen werden.

Der Stadtrat hat die Servicestelle „KUBIK – Kulturelle Bildung in Kooperation“ mit zwei halben Stellen für geschaffen. KUBIK ist sowohl im Referat für Soziales, Jugend und Kultur als auch im Referat für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit verankert.

KUBIK verzahnt Kitas, Schulen und Kultureinrichtungen und unterstützt bei der Umsetzung kulturpädagogischer Angebote. Durch den Fokus auf Kitas und Schulen können alle Kinder- und Jugendlichen erreicht werden – unabhängig von ihrer sozialen Lebenslage.

 

Die Schüler-Kulturkarte in Nürnberg berechtigt zum Besuch der städtischen Museen und Ausstellungshäuser. Theater oder Veranstaltungshäuser sind nicht inbegriffen.

Mit KUBIK geht die Stadt Fürth über eine Kultur-Karte hinaus.

 

Die Abstimmung einer im Antrag geforderten städteübergreifenden Kulturkarte mit den beteiligten Städten und Kultureinrichtungen, die Konzeption, Ausarbeitung, Bewerbung sowie kontinuierliche Begleitung und Optimierung erfordert Personal und Sachmittel.

Referat IV empfiehlt die Erweiterung von KUBIK. KUBIK ist der städtische Ansprechpartner für Kulturelle Bildung, ist Teil regionaler Netzwerke wie „Kommunen für Kulturelle Bildung“ und hat den Fürther Arbeitskreis „Kulturelle Bildung“ ins Leben gerufen, an dem alle städtischen Kultureinrichtungen teilnehmen. Ferner ist KUBIK mit Schulen, Kitas und der Jugendsozialarbeit eng vernetzt und stadtintern referatsübergreifend verortet. Durch den personellen und finanziellen Ausbau von KUBIK ließen sich Vorhaben wie die Einführung einer städteübergreifenden und/oder auf Fürth beschränkten Kulturkarte realisieren.

 

  1. Zur Umsetzung der Punkte 1 – 4 werden die erforderlichen Strukturen geschaffen. Zur Stärkung der Fürther Kultur wären folgende Strukturveränderungen notwendig:

 

Personal:

 

Aufstockung der personellen und finanziellen Ressourcen in den betroffenen Kulturdienststellen.

·         Aufbau eines Leerstandsmanagements

·         Ausbau der Servicestelle KUBIK

 

Finanzen:

 

·         Ausbau der Kulturförderung durch geeignete Projekte und finanzielle Mittel

·         Verstetigung der Atelierförderung

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: