Der Stadtrat Fürth zeigt sich solidarisch und unterstützt die Fortführung von in der Corona-Pandemie bewährten und beliebten Projekten aus dem zweiteiligen Programm „Lebendige Klee-blattstadt“ sowie Maßnahmen zur weiteren Stärkung der Fürther Innenstadt und der lokalen Identität. Der Stadtrat Fürth stellt hierzu außerplanmäßige Mittel in Höhe von 75.000€ dem Wirtschaftsreferat zur Verfügung. Die Mittel sollen im Wesentlichen wie folgt eingesetzt werden:

1. 15.000 € für Wiederholung Rabatt-Weihnachtsaktion des bargeldlosen Gutscheinsystems „Ein Herz für Fürth“ sowie des „Fürth Schecks“.
2. 10.000 € für Fortführung von „Kultur am Freitag“ Im Jahr 2022
3. 30.000 € für Wiederholung und Ausweitung der nachhaltigen Begrünungsmaßnahmen mit bienenfreundlichen Blumen
4. 15.000 € für Weiterführung des taggleichen Lieferservice „Fürth bringt’s“
5. 5.000 € für die geforderte Anwohnerbefragung Gustavstraße zur abendlichen Einschränkung der Befahrbarkeit durch MIV
6. Das Wirtschaftsreferat empfiehlt zudem die Fortführung der Umwidmung von Parkflächen im Jahr 2022 zur Unterstützung der Gastronomiebetriebe

Nach der erfolgreichen Umsetzung des zweiteiligen Maßnahmenpakets „Lebendige Kleeblatt-stadt“ 2020 und 2021 konnte insbesondere die Innenstadt Fürths vergleichsweise gut durch die Pandemie geführt werden. Auch wenn aktuell viele Restriktionen gelockert wurden, stehen Innenstädte weiterhin vor großen Herausforderungen, da die Folgen der weltweiten Pandemie noch einige Zeit Einfluss auf das innerstädtische Geschehen haben werden und zusätzlich erhebliche Nachwirkungen auf die Städte zukommen.

Um zeitnah und lückenlos Maßnahmen fortsetzen zu können, die sich als besonders erfolgreich und beliebt erwiesen haben, wird um die Ermöglichung der Fortführung folgender Projekte gebeten:

1. Wiederholung der Weihnachts-Rabattaktion via „Ein Herz für Fürth“ sowie „Fürth Schecks“

In der Vorweihnachtszeit 2020 konnten durch eine Förderung von 20% innerhalb kürzester Zeit Gutscheine auf dem Portal „Ein Herz für Fürth“ im Wert von rund 90.000€ umgesetzt werden. Durch die erhöhte Schwierigkeit des ansässigen Handels aufgrund der erneuten Schließungen in der Vorweihnachtszeit, waren Gutscheine kurzfristig wieder die einzige Möglichkeit, Umsatz zu generieren. Zudem konnte erreicht werden, dass zumindest diese entstandenen Umsätze den Geschäften der Kleeblattstadt zugutekommen.

Ostern 2021 wurden Gutscheine mit 10% gefördert – leider konnte hierdurch nur eine geringe fünfstellige Summe an Umsatz generiert werden. ISB würde deshalb gerne zur nochmaligen Stärkung, des stetig beliebter werdenden bargeldlosen Gutscheinsystems die erfolgreiche Rabatt-Aktion von 20% wiederholen und bittet in diesem Zusammenhang um die erneute Bereitstellung von 10.000€. Um das haptische Bindungsinstrument „Fürth Scheck“, welches von der Vision Fürth herausgegeben wird, auch diesmal weiterhin mit zu berücksichtigen, soll auch hier die Förderung einer Rabattierung in der Vorweihnachtszeit angeboten werden, wozu weitere 5000€ benötigt werden.

2. Fortführung der Veranstaltungsreihe „Kultur am Freitag“

Von August bis Oktober 2020 sowie Juli bis September 2021 konnten insgesamt 29 Veranstal-tungstage im Rahmen von „Kultur am Freitag“ durchgeführt werden. Engagiert wurden jeweils ansässige Künstler, Artisten und Musiker. Besonderer Fokus wurde dabei auf ein Angebot für Kinder und Familien gelegt. Mittels einer kostenarmen Durchführung konnte der größte Teil der 2020 (10.000€) und 2021 (20.000€) bewilligten Summen direkt an die Akteure fließen. Dadurch wurde sowohl die Innenstadt belebt als auch der Verlust an Auftrittsmöglichkeiten zumindest ein wenig abgefedert. Die Aktion traf seitens der Innenstadthändler, der teilnehmenden Akteure und der Bürgerinnen und Bürger ausnahmslos auf Zuspruch. Die Mittel sind restlos verbraucht.

ISB erklärt sich bereit, die Reihe im Juli 2022 in kleinerem Rahmen fortzusetzen, und bittet hierbei um eine erneute Bereitstellung von Mitteln in Höhe von 10.000€.

3. Wiederholung der Begrünung mittels bienenfreundlicher Blumen im Innenstadtbereich

Im Frühjahr 2021 hat ISB in Zusammenarbeit mit dem Exklusivanbieter „Flower and Shower“ 120 Blumenkästen an Straßenlaternen rund ums Rathaus, in der Alexander-, Most- und Blumenstraße, an der Fürther Freiheit, um das CARRÉ Fürther Freiheit herum sowie in der Maxstraße angebracht. Fünf Blumentürme ergänzten die Begrünungsmaßnahme in der Fußgängerzone und sechs Blumentöpfe verschönerten die Einfahrt des Parkplatzes an der Fürther Freiheit. Die Standorte wurden in Zusammenarbeit mit dem Straßenverkehrsamt, der Verkehrsplanung, dem Stadtplanungsamt sowie der Feuerwehr festgelegt. Die Auswahl des bienen- sowie insektenfreundlichen biodiversen Blumenmixes erfolgte ebenfalls mit Unterstützung des Stadtplanungsamtes.

Zusätzlich wurden bereits testweise für die Altstadt einheitliche Blumentöpfe inklusive Bepflan-zung gefördert, um auch in Lagen, die für großflächigere Begrünung aufgrund von Rettungstrassen ungeeignet sind, unter Beteiligung der Geschäftsinhaber einheitliches Innenstadtgrün zu unterstützen. Dieses Projekt soll noch ausgeweitet werden. Die bisher bereit gestellten Mittel sind nahezu vollständig erschöpft bzw. bereits verplant. Um die Begrünungsmaßnahmen auch 2022 umsetzen zu können, bittet ISB erneut um die Bereitstellung von 30.000€.

4. Weiterführung des nachhaltigen Lieferservices „Fürth bringt’s“

Seit November 2020 bis heute können sich Kundinnen und Kunden von teilnehmenden Fürther Geschäften ihren Einkauf taggleich im Radius von 30km nach Hause bestellen. Der Lieferdienst ist lt. Händlerinnen und Händler auch jetzt noch ein voller Erfolg. Pro Lieferung zahlen die Ge-schäfte 2,50€ – den Rest gleicht das Wirtschaftsreferat durch bereitgestellte Mittel aus, die nun aber erschöpft sind. Insbesondere in der Zeit der Schließungen konnten Fürther Unternehmen von dem Angebot profitieren, aber trotz Lockerungen läuft die Aktion weiterhin erfolgreich, da Kunden den praktischen Service sehr zu schätzen wissen und teilweise auch noch vorsichtig agieren. Vom inhabergeführten Handel ist eine Fortsetzung des Service ausdrücklich ge-wünscht, weshalb ISB auch hier um die weitere Bereitstellung von 15.000€ bittet, damit das Projekt zumindest noch über das Weihnachtsgeschäft aufrechterhalten werden kann.

5. Anwohnerbefragung Gustavstraße zur abendlichen Einschränkung der Befahrbarkeit durch MIV

Im Zuge der Corona-Pandemie stehen Innenstädte verschärft vor Herausforderungen – teilweise müssen festgefahrene Strukturen überdacht bzw. zumindest überprüft werden. Hiervon ist auch die Altstadt nicht ausgenommen. Um dem SPD-Antrag vom 7.10.2020 (s. Anlage 1 und 2) nachzukommen, benötigt ISB die Bereitstellung von 5.000€, um mittels einer Anwohnerbefragung zu überprüfen, inwieweit eine zeitliche Beschränkung der Ein- bzw. Durchfahrt in der Gustavstraße umsetzbar ist.

6. Fortführung der Umwidmung von Parkflächen im Jahr 2022 zur Unterstützung der Gastronomie

Die Umwidmungen von Parkflächen in Sondernutzungsflächen für die Gastronomie waren eine gelungene Unterstützung der durch die Corona-Pandemie stark betroffenen Betriebe, weshalb das Wirtschaftsreferat die Empfehlung des Bau- und Werksausschusses vom 14.7.2021 sowie den SPD-Antrag vom 7.7.2021 (s. Anlagen 3 bis 5) unterstützt und eine gebührenfreie Fortführung für das Jahr 2022 empfiehlt.

Eine komplette Deckung der Weiterführung des Maßnahmenpakets aus Mitteln des Wirtschaftsreferates ist nicht möglich. Daher müssten zusätzlich folgende überplanmäßigen Erhöhungen bei folgenden Haushaltsstellen vorgenommen werden:

Hst. 01.7910.6588.9030 (Corona-Unterst.) um 40.000 € (Ziffern 1., 2. und 4.)

Hst. 02. 7300.9501.0000 (Begrünung Haupteinkaufsbereiche) um 30.000€ (Ziffer 3.)

Hst. 01.7910.6550.0006 (Sachverständigenkosten) um 5.000 € (Ziffer 5.)

Finanzierung:

Anlage 1_20_10_07_SPD_Antrag_Zeitliche_Beschraenkung_Ein_Durchfahrt_Gustavstrasse

Anlage 2_WGA_07.12.2020_BV Vorlage Referat VI zum Antrag der SPD-Stadtratsfraktion vom 07.10.2020 - Zeitliche Beschränkung der Ein- bzw. Durchfahrt in der Gustavstraße

Anlage 3_Antrag SPD_Nutzung von Parkflächen als Freischankflächen für gastronomische Betriebe

Anlage 4_Beschluss BWA 14.07.2021

Anlage 5_Protokollnotiz BWA 14.07.2021