Der FVA empfiehlt / der Stadtrat ermächtigt die/den Vertreter/in der Stadt Fürth im VGN-Grundvertragsausschuss
- einem vorgezogenen Maßnahmenbeginn zur Beauftragung und zum Start des Nachfolgesystems (Pilotphase 3) für den eTarif egon in 2025 sowie
- einer Fortführung der VGN-Innovationen VGNsmaxi und dem eTarif egon für die Jahre 2026 und 2027
unter Verwendung nicht benötigter Mittel durch die Förderung des Freistaats Bayern sowie potenzieller nicht benötigter Mittel beim Mittelabruf durch den ZVGN bei der Spitzabrechnung des VGN-Innovationspakets zuzustimmen.
Der FVA empfiehlt / der Stadtrat beschließt die entsprechenden Mittel für 2026 und 2027 in den Haushalt einzustellen.
Ausgangslage
Die Pilotprojekte VGNsmaxi, VGN
Flow, egon und meinVGN-SSO (single-sign-on) sind nur noch für das Jahr 2025
durch die Gesellschafter, die Grundvertragsausschuss-Partner und Fördermittel
des Freistaates Bayern finanziert. Während VGN Flow und meinVGN-SSO
zwischenzeitlich in den Regelbetrieb übergegangen sind und zukünftig durch die
Gesellschafter finanziert werden sollen, befinden sich der eTarif egon und das
Schulportal VGNsmaxi weiterhin im Pilotstatus. Über die weitere Entwicklung und
Finanzierung dieser beiden Projekte soll nun in der anstehenden
Gesellschafterversammlung am 03.07.2025 sowie dem Grundvertragsausschuss am
28.07.2025 des VGN beraten und entsprechende Beschlüsse gefasst werden. Dies
bedingt eine vorangeschaltete Behandlung innerhalb der Gremien der Stadt Fürth.
Im Folgenden sollen hierfür jeweils der aktuelle Sachstand des Projektes und
der weitere Finanzierungsbedarf erläutert werden.
1. VGN eTarif egon
Der eTarif egon hat sich im vorgesehenen Tarifsegment der Gelegenheitsnutzer etabliert. Er schließt eine Angebotslücke zwischen Abonnements, wie dem Deutschlandticket, und dem klassischen Bartarif. Dies wird insbesondere daran ersichtlich, dass zwar mit Einführung des Deutschlandtickets ein Nachfragerückgang zu verzeichnen war, dieser jedoch in der Zwischenzeit wieder ausgeglichen werden konnte. Auch die zu Beginn des Jahres umgesetzte Preiserhöhung hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf die Nachfrage. Durch die bisherige Weiterentwicklung konnte die Attraktivität des eTarifes zudem stetig erhöht werden. So erfreut sich beispielsweise die im November 2023 eingeführte Mitnahmeoption großer Beliebtheit. Zum zweijährigen Bestehen im November 2024 konnte der VGN knapp 2 Millionen Fahrten und bereits über 110.000 Mitnahmen vermelden, mit steigender Tendenz.
Der nun anstehende Übergang von Pilotphase 2 in Pilotphase 3 bedingt einen Systemwechsel, da das derzeitige System zukünftig nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Mit diesem Hintergrund hat der VGN den Teilnehmern des Arbeitskreises eTarif egon am 27.02.2025 das Ergebnis seiner umfassenden Preis-Leistungs-Analyse infrage kommender Nachfolge-In-Out-Vertriebssysteme vorgestellt und die damit verbundenen Vor- und Nachteile erläutert. Das favorisierte Nachfolgesystem weist im Vergleich zum bisherigen System eine bessere Betriebsqualität und niedrigere Betriebskosten auf. Entscheidungsbedarf besteht nun hinsichtlich des Startzeitpunkts der Pilotphase 3. Ein vorgezogener Maßnahmenbeginn der Pilotphase 3 im Jahr 2025 bietet die Möglichkeit, schneller von den Vorteilen des Nachfolgesystems, und damit auch von den Kosteneinsparungen, zu profitieren. Mit einem Umsetzungsbeginn im Jahr 2026 hingegen ist gegebenenfalls ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf beim Altsystem und unter Umständen ein zeitlicher Versatz vom Altsystem hin zum Nachfolgesystem verbunden. Durch einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn der Pilotphase 3 in 2025 sind zusätzliche Mittel in diesem Jahr erforderlich, die der Tabelle 1 entnommen werden können.
Beschreibung |
2025 |
2026 |
2027 |
(Betriebs-)kosten (Altsystem – Pilotphase 2) - Anteil Stadt Fürth |
850.000 € 32.300 € |
400.000 € 15.200 € |
- |
Investitionskosten (Nachfolgesystem – Pilotphase 3) - Anteil Stadt Fürth |
520.000 € 19.760 € |
80.000 € 3.040 € |
- |
Betriebskosten (Pilotphase 3) - Anteil Stadt Fürth |
- |
480.000 € 18.240 € |
720.000 € 27.360 € |
Gesamt - Anteil Stadt Fürth |
1.370.000 € 52.060 € |
960.000 € 36.480 € |
720.000 € 27.360 € |
Grün unterlegt = Bereits
beschlossene Maßnahmen (s. Rf. II/0343/2024) und SpA/1194/2024 |
Tabelle 1: Finanzierungsbedarf eTarif egon
(2025-2027)
Während die (Betriebs-)kosten für das Altsystem, bestehend aus Systemkosten in Höhe von 700.000 € und einem Ausgleich von Mindereinnahmen in Höhe von 150.000 € gemäß Rf. II/0343/2024 bereits beschlossen sind, würde ein zusätzlicher Betrag in Höhe von 520.000 € im Jahr 2025 fällig werden. Gemäß dem gültigen Verteilungsschlüssel entfallen hiervon 19.760 € auf die Stadt Fürth.
Aufgrund einer finanziellen Beteiligung des Freistaates Bayern an der Pilotphase 2 für das Jahr 2025 (350.000 € für egon und einen Anteil von 170.000 € für VGNsmaxi) werden bereits eingeplante Gelder gemäß Rf. II/0343/2024 und SpA/1194/2024 nicht mehr in voller Höhe benötigt. Eine Verwendung der durch die Förderung des Freistaates Bayern eingesparten Mittel ermöglicht einen vorgezogenen Maßnahmenbeginn der Pilotphase 3 ohne Auswirkungen für die Haushalte der Aufgabenträger. Der Haushalt der Stadt Fürth würde somit nicht weiter belastet werden.
Darüber hinaus sind die ursprünglich in der Vorlage SpA/1194/2024 für 2025 kalkulierten Kosten für die Pilotphase 3 (Anteil Stadt Fürth: 38.000 €) zu verwerfen.
Weiterführung egon Folgejahre
Für das Jahr 2026 würden sich aufgrund der Migration von Pilotphase 2 und 3 und des damit verbundenen zeitweisen Parallelbetriebs beider Systeme Kosten in Höhe von 36.480 € für die Stadt Fürth ergeben.
Für das Jahr 2027 beläuft sich der Anteil der Stadt Fürth nach aktuellen Planungen auf 27.360 €.
Für die Pilotphase 3 wurde ein Förderantrag beim Freistaat Bayern eingereicht. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass durch die Verwendung nicht benötigter Mittel beim Mittelabruf durch den ZVGN bei der Spitzabrechnung des VGN-Innovationspaketes für das Jahr 2024 eine Reduktion der Beiträge in den Jahren 2026 und 2027 möglich wird. Aufgrund fehlender Förderzusage zum Zeitpunkt der Vorlagenerstellung sowie mangelnder Kenntnis über die Ergebnisse der Spitzabrechnung, wurden zunächst die nach aktueller Informationslage notwendigen Beiträge ohne Förderung und Mittelübertrag in den Jahren 2026 und 2027 angesetzt.
2. Schulportal VGNsmaxi
Das Schulportal VGNsmaxi befindet sich aktuell in der Ausrollphase. 65.000 EndnutzerInnen und MitarbeiterInnen sind bereits registriert und es wurden rund 30.000 Verbundpässe erstellt. In den Jahren 2026 und 2027 ist ein weiterer Ausbau vorgesehen. So wird die Implementierung weiterer Kundenvertragspartner sowie eine Überführung von Papiertickets mit Papierverbundpässen hin zu digitalen Medien mit integrierten Verbundpass angestrebt. Die vorgesehenen Kosten des Ausbaus und der Fortführung des Systems können der nachfolgenden Tabelle 2 entnommen werden.
Beschreibung |
2025 |
2026 |
2027 |
Fortführung System und weiterer Ausbau - Anteil Stadt Fürth |
800.000 € 30.400 € |
1.000.000 € 38.000 € |
1.000.000 € 38.000 € |
Gesamt - Anteil Stadt Fürth |
800.000 € 30.400 € |
1.000.000 € 38.000 € |
1.000.000 € 38.000 € |
Grün unterlegt = Bereits
beschlossene Maßnahmen (s. Rf. II/0343/2024) und SpA/1194/2024 |
Tabelle 2:
Finanzierungsbedarf VGNsmaxi 2026 und 2027
So werden für die Jahre 2026 und 2027 jeweils 1.000.000 € benötigt. Hiervon würden jährlich 38.000 € auf die Stadt Fürth entfallen. Für die beiden Folgejahre wird seitens des VGN ein Förderantrag, wie bereits für das Jahr 2025 erfolgt, gestellt. Die dargestellten Werte basieren somit auf der derzeitigen Informationslage, zu der noch keine Förderzusage des Freistaats Bayern vorlag. Gleichzeitig gilt auch hier zu erwähnen, dass unter Umständen eine zusätzliche Reduktion der Beiträge durch eine Verwendung nicht benötigter Mittel beim Mittelabruf durch den ZVGN bei der Spitzabrechnung des VGN-Innovationspaketes möglich wird.
Zusammenfassung
In die Entscheidung über die weitere Fortführung der beiden noch in der Pilotphase befindlichen Projekte VGNsmaxi und egon sind einige Aspekte einzubeziehen. Der mit dem Deutschlandticket eingeschlagene Weg zur Digitalisierung des ÖPNV sollte auch auf Verbundebene weiter fortgesetzt und ausgebaut werden. Die mit dem Schulportal VGNsmaxi verbundenen Ausbaubestrebungen sind ein gutes Beispiel hierfür, wie jahrzehntelange durchgeführte Prozesse (Papiertickets und Papierverbundpässe) digitalisiert, die Verwaltung entlastet und Kosten eingespart werden können.
Gleichzeitig ist eine Umstellung der Methodik zur Verkehrserhebung im VGN geplant. Egon, VGN Flow und VGNsmaxi können aufgrund ihrer digitalen Ausprägung in Kombination hierfür eine gute Datenbasis liefern.
Nicht zuletzt ist auch die Nutzung von egon in den beiden Städten Nürnberg und Fürth am höchsten, was zugleich auf einen hohen Bedarf für einen Ergänzungsbaustein im Tarifsortiment zur Abdeckung der Gelegenheitsnutzer schließen lässt. Egon bietet aufgrund seiner einfachen Bedienung, dem Anreizsystem durch die Rabattstufen und auch der Mitnahmemöglichkeit optimale Bedingungen.
Empfehlung
Aus Sicht der Verwaltung wird daher einerseits der skizzierte Weg zur Finanzierung der Pilotphase 3 in 2025 durch die Verwendung nicht benötigter Mittel bedingt durch die Förderung des Freistaats Bayern sowie andererseits eine Fortsetzung der beiden VGN-Innovationen egon und smaxi für die Jahre 2026 und 2027 empfohlen.
Finanzierung:
Finanzielle Auswirkungen |
jährliche Folgelasten |
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|
|
Nein |
X |
ja |
Die gemäß SpA/1194/2024
veranschlagten Gesamtkosten für egon reduzieren sich um |
38.000 € |
|
nein |
X |
ja |
2026: 74.480 € 2027:
65.360 € |
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Veranschlagung im Haushalt
|
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|
X |
nein |
|
ja |
Hst. |
Budget-Nr. |
im |
|
Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn nein,
Deckungsvorschlag: Aufnahme in Haushalt in
2026 und 2027 |
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