Betreff
Vorschlag für ein Städtebündnis der Städte Halberstadt und Fürth für einen gemeinsamen Antrag auf UNESCO-Welterbe
Vorlage
DÜ/023/2011
Art
Beschlussvorlage - SB

Der Stadtrat nimmt den Bericht der Verwaltung und die Ausarbeitung von Prof. Dr. Dr.h.c. Michael Schmidt zum o.g. Thema zur Kenntnis.

Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung, in Zusammenarbeit mit der Stadt Halberstadt die notwendigen weiteren Schritte einzuleiten, um einen gemeinsamen Antrag zur Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste unter dem o.g. Arbeitstitel vorzubereiten.

 

Der Stadtrat ermächtigt den Oberbürgermeister, ggf. notwendige Finanzmittel zur weiteren Vorbereitung des o.g. Antrages durch Einwerbung von Sponsorengeldern aufzubringen.


Nachdem von privater Seite immer wieder Anfragen an die Verwaltung herangetragen worden waren, ob nicht die Stadt Fürth mit ihrer durch historische Sandsteinbauten geprägten Innenstadt Aufnahme in die UNESCO- Welterbeliste finden könnte, hat die Verwaltung Kontakt aufgenommen zu Herrn Prof. Dr. Dr.h.c. Michael Schmidt vom Lehrstuhl Umweltplanung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Herr Prof. Dr. Schmidt ist Leiter des dortigen Studiengangs „World Heritage Studies“.  Die Verwaltung hat Herrn Prof. Dr. Schmidt zu einem Stadtrundgang nach Fürth eingeladen, an dem – neben dem technischen Leiter der Gebäudewirtschaft Fürth, Herrn Röder, dem Baureferenten, Herrn Krauße, dem Stadtheimatpfleger, Herrn Dr. Alexander Mayer – auch als interessierte Bürger, Herr Berthold, sowie der ehemalige Kunsterziehungslehrer am Hardenberg-Gymnasium, Herr Vogel, teilgenommen haben. Nach diesem Rundgang bestätigte Herr Prof. Dr. Schmidt die Einschätzung der Verwaltung, dass die Stadt Fürth - lediglich mit Blick auf ihre Bausubstanz - keine Chance auf Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste haben würde.

In der abschließenden Diskussion kristallisierte sich jedoch auf der Basis der Anschauung von Zeugnissen der jüdischen Geschichte im Stadtbild das im Betreff genannte Thema als ein Ansatzpunkt – insbesondere  auch in Zusammenarbeit mit anderen Städten - für einen erfolgreichen UNESCO-Antrag heraus. Die Verwaltung beauftragte deshalb Herrn Prof. Dr. Schmidt mit der Ausarbeitung eines Konzeptpapiers für das weitere Vorgehen.

 

Dieses  Papier wurde den Fraktionen im Ältestenrat am 16.11.2011 vorgelegt. Es kommt zu dem Ergebnis, dass der Antrag eines Städtebündnisses zwischen der Stadt Halberstadt und der Stadt Fürth wegen der besonderen Geschichte des Judentums in beiden Städten und der noch vorhandenen baulichen Zeugnisse unter dem im Betreff genannten Thema Aussicht auf Erfolg haben könnte. Grundlage dieser Einschätzung waren vielfältige Gesprächskontakte von Herrn Prof. Dr. Schmidt mit Wissenschaftlern, Vertretern jüdischer Organisationen und verschiedenen Kommunen.

Auch unter rein formellen Gesichtspunkten erscheint die Weiterverfolgung eines solchen Antrages aussichtsreich: das angedachte Städtebündnis könnte sich auf die Landesliste Sachsen-Anhalt bis Mitte 2012 bewerben, da dort nach bisherigem Kenntnisstand keine Konkurrenzanträge vorliegen dürften. (Die Aufnahme auf die sog. Tentativliste eines Bun-deslandes ist Voraussetzung, um nach entsprechender Unterstützung durch die Kultusmi-nisterkonferenz eine Bewerbung bei der UNESCO einzureichen).

 

Bei einem entsprechenden Beschluss des Stadtrates zur Weiterverfolgung des Themas müsste also bis Juni 2012 eine Bewerbung für die Landesliste Sachsen-Anhalt erfolgen; die Stadt Halberstadt steht nach den bisherigen Kontakten einer solchen Initiative aufgeschlossen gegenüber. Der (finanzielle) Aufwand für diese Bewerbung kann nicht genau beziffert werden, dürfte sich jedoch in einem Rahmen von deutlich unter 50.000 Euro bewegen. Es erscheint aussichtsreich, die notwendigen Mittel durch Sponsorengelder einwerben zu können. Erst nach eventueller Aufnahme auf die Landesliste Sachsen-Anhalt muss mit weiteren Aufwendungen, insbesondere zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des Themas, gerechnet werden.

Die Verwaltung würde sich hierfür um Kontakte mit Hochschulen bemühen, um z.B. über den Weg von Doktorarbeiten wertvolle Beiträge für den dann nachfolgenden Antrag bei der UNESCO zu generieren.

 

Sollte am Ende ein solcher Städtebündnisantrag Erfolg haben, wäre die Stadt Fürth natürlich verpflichtet, die baulichen Zeugnisse dauerhaft und denkmalgerecht zu unterhalten.

 

Die Verwaltung empfiehlt, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten. Ein positives Votum des Stadtrates vorausgesetzt, wird die Verwaltung zunächst die Kontaktaufnahme mit der Stadt Halberstadt intensivieren. Über den weiteren Fortgang der Verhandlungen wird stetig berichtet.


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


1 Konzeptpapier (Vorschlag für ein Städtebündnis der Städte Halberstadt und Fürth für einen gemeinsamen An-trag auf UNESCO-Welterbe) von Herrn Prof. Dr. Schmidt