Der Stadtrat nimmt den Bericht der Verwaltung und die Ausarbeitung von Prof. Dr. Dr.h.c. Michael Schmidt zum o.g. Thema zur Kenntnis.
Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung, in Zusammenarbeit mit der Stadt Halberstadt die notwendigen weiteren Schritte einzuleiten, um einen gemeinsamen Antrag zur Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste unter dem o.g. Arbeitstitel vorzubereiten.
Der Stadtrat ermächtigt den Oberbürgermeister, ggf. notwendige Finanzmittel zur weiteren Vorbereitung des o.g. Antrages durch Einwerbung von Sponsorengeldern aufzubringen.
Nachdem von privater
Seite immer wieder Anfragen an die Verwaltung herangetragen worden waren, ob
nicht die Stadt Fürth mit ihrer durch historische Sandsteinbauten geprägten
Innenstadt Aufnahme in die UNESCO- Welterbeliste finden könnte, hat die
Verwaltung Kontakt aufgenommen zu Herrn Prof. Dr. Dr.h.c. Michael Schmidt vom
Lehrstuhl Umweltplanung an der Brandenburgischen Technischen Universität
Cottbus. Herr Prof. Dr. Schmidt ist Leiter des dortigen Studiengangs „World
Heritage Studies“. Die Verwaltung hat
Herrn Prof. Dr. Schmidt zu einem Stadtrundgang nach Fürth eingeladen, an dem –
neben dem technischen Leiter der Gebäudewirtschaft Fürth, Herrn Röder, dem
Baureferenten, Herrn Krauße, dem Stadtheimatpfleger, Herrn Dr. Alexander Mayer
– auch als interessierte Bürger, Herr Berthold, sowie der ehemalige
Kunsterziehungslehrer am Hardenberg-Gymnasium, Herr Vogel, teilgenommen haben.
Nach diesem Rundgang bestätigte Herr Prof. Dr. Schmidt die Einschätzung der
Verwaltung, dass die Stadt Fürth - lediglich mit Blick auf ihre Bausubstanz -
keine Chance auf Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste haben würde.
In der abschließenden
Diskussion kristallisierte sich jedoch auf der Basis der Anschauung von
Zeugnissen der jüdischen Geschichte im Stadtbild das im Betreff genannte Thema
als ein Ansatzpunkt – insbesondere auch
in Zusammenarbeit mit anderen Städten - für einen erfolgreichen UNESCO-Antrag
heraus. Die Verwaltung beauftragte deshalb Herrn Prof. Dr. Schmidt mit der
Ausarbeitung eines Konzeptpapiers für das weitere Vorgehen.
Dieses Papier wurde den Fraktionen im Ältestenrat am
16.11.2011 vorgelegt. Es kommt zu dem Ergebnis, dass der Antrag eines
Städtebündnisses zwischen der Stadt Halberstadt und der Stadt Fürth wegen der
besonderen Geschichte des Judentums in beiden Städten und der noch vorhandenen
baulichen Zeugnisse unter dem im Betreff genannten Thema Aussicht auf Erfolg
haben könnte. Grundlage dieser Einschätzung waren vielfältige Gesprächskontakte
von Herrn Prof. Dr. Schmidt mit Wissenschaftlern, Vertretern jüdischer
Organisationen und verschiedenen Kommunen.
Auch unter rein
formellen Gesichtspunkten erscheint die Weiterverfolgung eines solchen Antrages
aussichtsreich: das angedachte Städtebündnis könnte sich auf die Landesliste
Sachsen-Anhalt bis Mitte 2012 bewerben, da dort nach bisherigem Kenntnisstand
keine Konkurrenzanträge vorliegen dürften. (Die Aufnahme auf die sog.
Tentativliste eines Bun-deslandes ist Voraussetzung, um nach entsprechender
Unterstützung durch die Kultusmi-nisterkonferenz eine Bewerbung bei der UNESCO
einzureichen).
Bei einem
entsprechenden Beschluss des Stadtrates zur Weiterverfolgung des Themas müsste
also bis Juni 2012 eine Bewerbung für die Landesliste Sachsen-Anhalt erfolgen;
die Stadt Halberstadt steht nach den bisherigen Kontakten einer solchen
Initiative aufgeschlossen gegenüber. Der (finanzielle) Aufwand für diese
Bewerbung kann nicht genau beziffert werden, dürfte sich jedoch in einem Rahmen
von deutlich unter 50.000 Euro bewegen. Es erscheint aussichtsreich, die
notwendigen Mittel durch Sponsorengelder einwerben zu können. Erst nach
eventueller Aufnahme auf die Landesliste Sachsen-Anhalt muss mit weiteren
Aufwendungen, insbesondere zur wissenschaftlichen Aufarbeitung des Themas,
gerechnet werden.
Die Verwaltung würde
sich hierfür um Kontakte mit Hochschulen bemühen, um z.B. über den Weg von
Doktorarbeiten wertvolle Beiträge für den dann nachfolgenden Antrag bei der
UNESCO zu generieren.
Sollte am Ende ein
solcher Städtebündnisantrag Erfolg haben, wäre die Stadt Fürth natürlich
verpflichtet, die baulichen Zeugnisse dauerhaft und denkmalgerecht zu
unterhalten.
Die Verwaltung empfiehlt, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten. Ein positives Votum des Stadtrates vorausgesetzt, wird die Verwaltung zunächst die Kontaktaufnahme mit der Stadt Halberstadt intensivieren. Über den weiteren Fortgang der Verhandlungen wird stetig berichtet.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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nein |
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ja |
Gesamtkosten |
€ |
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nein |
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ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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nein |
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ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
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Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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1 Konzeptpapier (Vorschlag für ein Städtebündnis der Städte Halberstadt und Fürth für einen gemeinsamen An-trag auf UNESCO-Welterbe) von Herrn Prof. Dr. Schmidt