Im Mai 2012 wurde dem
Umweltausschuss ein Konzept zur Verbesserung der Bioabfallsammlung vorgelegt.
Ausgangspunkt war das Ergebnis einer Sortieranalyse, dass im Fürther Restabfall
noch ca 30 Mass% organische Abfälle enthalten sind.
Als Gründe für den hohen
Anteil an organischem Material im Restmüll wurden zwei unterschiedliche Ansätze
dargelegt:
- Schlechte
Mülltrennung trotz hohen Anschlussgrades an die Biotonne deutet auf einen
weiteren Aufklärungsbedarf hin (z.B. Innen- und Südstadt)
- Geringer
Anschlussgrad an die Biotonne durch Eigenkompostierung
Verbesserung des
Anschlussgrades
Es wurde ein Konzept mit
folgender Vorgehensweise ausgearbeitet:
·
die
Eigenkompostierer werden angeschrieben und darauf hingewiesen, welche Pflichten
zur Bioabfalltrennung bestehen und welche Leistungen die Abfallwirtschaft im
Bereich der Bioabfallverwertung bietet. In dem Schreiben werden sie zudem
aufgefordert mitzuteilen, ob sie Eigenkompostierer sind, sich eine Biotonne mit
Nachbarn teilen (Nachbarschaftstonne) oder eine Biotonne bestellen möchten.
·
Die
Objekteigentümer, die auf das Anschreiben nicht reagieren, oder weiterhin
Eigenkompostierung betreiben wollen, werden von Mitarbeitern der
Abfallwirtschaft kontrolliert.
·
Bei nicht
sachgerechter Bioabfallsortierung werden die Eigentümer nochmals angeschrieben.
·
Sollte keine
Biotonne bestellt und dennoch Bioabfälle über die Restmülltonne entsorgt
werden, erfolgt nach nochmaliger schriftlicher Information die Zuteilung einer
Bioabfalltonne.
Die gesamte Aktion wird von
der Öffentlichkeitsarbeit mit Infoseiten in der Stadtzeitung und Flyer, welche
den Infoschreiben beigelegt werden, begleitet.
Nach dieser Vorgehensweise
wurden bisher die Stadtteile Ronhof, Poppenreuth und Stadeln Ost überprüft.
Auf das erste Anschreiben hin
haben zwischen 11 und 16 % der Eigenkompostierer eine Biotonne bestellt. Nach
der Überprüfung und dem zweiten Schreiben waren es insgesamt ca. 18 %. Wobei es
sich um 34 bis 61 überwiegend 80 l Mülltonnen gehandelt hat. Für die
Biomüllabfuhr in diesen Bezirken stiegen die abzuholenden Mülltonnen dadurch um
6 -10 %.
Stadtweit erhöhte sich die
Anzahl der Biotonnen in den letzten 2 Jahren um 2,6 %.
Zwischen 3% und 13% der
Eigenkompostierer teilten mit, dass sie sich eine Biotonne mit einem Nachbarn
teilen (Nachbarschaftstonne).
Die drei Gebiete werden
weiterhin überwacht. Sollte in Objekten ein offensichtlicher Fehlwurf
festgestellt werden, wird den Eigentümern nach nochmaliger schriftlicher
Information eine Biotonne zugeteilt.
Durch die Aktionen wurden im
stadtweiten Vergleich überproportional viele Biotonnen angemeldet. Das
gewünschte Ziel, die Bürger für den Service der Biotonne zu gewinnen wurde bei
fast jedem 5. angeschriebenen Eigenkompostierer erreicht.
Da das Konzept mit einem
hohen Verwaltungsaufwand verbunden ist, kann die nächste Aktion erst im
Frühjahr 2015 in einem weiteren Stadtteil durchgeführt werden. Auch die
Müllabfuhr ist nur in einem begrenzten Rahmen in der Lage weitere Biotonnen in
die Abfuhr mit aufzunehmen.
Sehr viele der kontrollierten
Eigenkompostierer führen eine gute bis sehr gute Kompostierung auf dem eigenen
Grundstück durch.
Insgesamt stellt die
Eigenkompostierung einen hohen Beitrag zur Abfallvermeidung dar. Bei
fachgerechter Kompostierung will die Abfallwirtschaft diese Leistung auch
weiterhin unterstützen. Deshalb sollte, anders als in vielen anderen Kommunen
(z.B. Stadt Nürnberg und Erlangen), auf eine getrennte Gebühr für die Biotonne
nicht verzichtet werden.
Um allerdings auch die Bürger
zu erreichen, die nur aus Kostengründen auf die Biotonne verzichten, ist es
möglich, die Gebühr in der anstehenden Gebührenkalkulation nochmals zu senken.
Was inzwischen gut angenommen
wird ist die Saisonbiotonne. Durch Öffentlichkeitsarbeit und Mundpropaganda,
steigen die Bestellungen für die Sommermonate seit Jahren an. Mit Reduzierung
der Biotonnengebühr und gleichbleibendem Preis für den Gartenabfallsack von 2
€, wird auch hier der Kostenanreiz zur Nutzung der komfortablen Mülltonne
weiter erhöht.
Schlechte Mülltrennung
Die Feststellung von
Fehlwürfen durch Bioabfall in der Restmülltonne kann nur sehr schwer ermittelt
werden.
Nach Kontrollen durch die
Mitarbeiter der Müllabfuhr werden die Eigentümer angeschrieben und auf die
nicht sachgemäße Mülltrennung in ihrem Haus hingewiesen.
Über die Abfallberatung wurde
an kritischen Objekten gemeinsam mit den Eigentümern eine Abfallberatung
durchgeführt. Dazu wurde im vergangenen Jahr der allgemeine Abfallratgeber, der
intensiv auf die Bioabfalltrennung eingeht, in 10 europäische Sprachen
übersetzt. Diese werden an Eigentümer und Mieter verschickt bzw. übergeben.
Der Erfolg dieser Beratungen
ist erfahrungsgemäß nur von kurzer Dauer.
Die Kontrollen und Beratungen
werden weiterhin eine laufende Aufgabe des Betriebes bleiben.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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nein |
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ja |
Gesamtkosten |
€ |
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nein |
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ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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nein |
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ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
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Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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