Betreff
Konzept zur verbesserten Bioabfallsammlung
Vorlage
Abf/049/2014
Aktenzeichen
III-70
Art
Beschlussvorlage - AL

Im Mai 2012 wurde dem Umweltausschuss ein Konzept zur Verbesserung der Bioabfallsammlung vorgelegt. Ausgangspunkt war das Ergebnis einer Sortieranalyse, dass im Fürther Restabfall noch ca 30 Mass% organische Abfälle enthalten sind.

 

Als Gründe für den hohen Anteil an organischem Material im Restmüll wurden zwei unterschiedliche Ansätze dargelegt:

 

  • Schlechte Mülltrennung trotz hohen Anschlussgrades an die Biotonne deutet auf einen weiteren Aufklärungsbedarf hin (z.B. Innen- und Südstadt)

 

  • Geringer Anschlussgrad an die Biotonne durch Eigenkompostierung

 

 

Verbesserung des Anschlussgrades

 

Es wurde ein Konzept mit folgender Vorgehensweise ausgearbeitet:

·         die Eigenkompostierer werden angeschrieben und darauf hingewiesen, welche Pflichten zur Bioabfalltrennung bestehen und welche Leistungen die Abfallwirtschaft im Bereich der Bioabfallverwertung bietet. In dem Schreiben werden sie zudem aufgefordert mitzuteilen, ob sie Eigenkompostierer sind, sich eine Biotonne mit Nachbarn teilen (Nachbarschaftstonne) oder eine Biotonne bestellen möchten.

·         Die Objekteigentümer, die auf das Anschreiben nicht reagieren, oder weiterhin Eigenkompostierung betreiben wollen, werden von Mitarbeitern der Abfallwirtschaft kontrolliert.

·         Bei nicht sachgerechter Bioabfallsortierung werden die Eigentümer nochmals angeschrieben.

·         Sollte keine Biotonne bestellt und dennoch Bioabfälle über die Restmülltonne entsorgt werden, erfolgt nach nochmaliger schriftlicher Information die Zuteilung einer Bioabfalltonne.

 

Die gesamte Aktion wird von der Öffentlichkeitsarbeit mit Infoseiten in der Stadtzeitung und Flyer, welche den Infoschreiben beigelegt werden, begleitet.

 

Nach dieser Vorgehensweise wurden bisher die Stadtteile Ronhof, Poppenreuth und Stadeln Ost überprüft.

Auf das erste Anschreiben hin haben zwischen 11 und 16 % der Eigenkompostierer eine Biotonne bestellt. Nach der Überprüfung und dem zweiten Schreiben waren es insgesamt ca. 18 %. Wobei es sich um 34 bis 61 überwiegend 80 l Mülltonnen gehandelt hat. Für die Biomüllabfuhr in diesen Bezirken stiegen die abzuholenden Mülltonnen dadurch um 6 -10 %.

Stadtweit erhöhte sich die Anzahl der Biotonnen in den letzten 2 Jahren um 2,6 %.

 

Zwischen 3% und 13% der Eigenkompostierer teilten mit, dass sie sich eine Biotonne mit einem Nachbarn teilen (Nachbarschaftstonne).

 

Die drei Gebiete werden weiterhin überwacht. Sollte in Objekten ein offensichtlicher Fehlwurf festgestellt werden, wird den Eigentümern nach nochmaliger schriftlicher Information eine Biotonne zugeteilt.

 

Durch die Aktionen wurden im stadtweiten Vergleich überproportional viele Biotonnen angemeldet. Das gewünschte Ziel, die Bürger für den Service der Biotonne zu gewinnen wurde bei fast jedem 5. angeschriebenen Eigenkompostierer erreicht.

Da das Konzept mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden ist, kann die nächste Aktion erst im Frühjahr 2015 in einem weiteren Stadtteil durchgeführt werden. Auch die Müllabfuhr ist nur in einem begrenzten Rahmen in der Lage weitere Biotonnen in die Abfuhr mit aufzunehmen.

 

 

Sehr viele der kontrollierten Eigenkompostierer führen eine gute bis sehr gute Kompostierung auf dem eigenen Grundstück durch.

 

Insgesamt stellt die Eigenkompostierung einen hohen Beitrag zur Abfallvermeidung dar. Bei fachgerechter Kompostierung will die Abfallwirtschaft diese Leistung auch weiterhin unterstützen. Deshalb sollte, anders als in vielen anderen Kommunen (z.B. Stadt Nürnberg und Erlangen), auf eine getrennte Gebühr für die Biotonne nicht verzichtet werden.

 

Um allerdings auch die Bürger zu erreichen, die nur aus Kostengründen auf die Biotonne verzichten, ist es möglich, die Gebühr in der anstehenden Gebührenkalkulation nochmals zu senken.

 

 

Was inzwischen gut angenommen wird ist die Saisonbiotonne. Durch Öffentlichkeitsarbeit und Mundpropaganda, steigen die Bestellungen für die Sommermonate seit Jahren an. Mit Reduzierung der Biotonnengebühr und gleichbleibendem Preis für den Gartenabfallsack von 2 €, wird auch hier der Kostenanreiz zur Nutzung der komfortablen Mülltonne weiter erhöht.

 

Schlechte Mülltrennung

 

Die Feststellung von Fehlwürfen durch Bioabfall in der Restmülltonne kann nur sehr schwer ermittelt werden.

 

Nach Kontrollen durch die Mitarbeiter der Müllabfuhr werden die Eigentümer angeschrieben und auf die nicht sachgemäße Mülltrennung in ihrem Haus hingewiesen.

 

Über die Abfallberatung wurde an kritischen Objekten gemeinsam mit den Eigentümern eine Abfallberatung durchgeführt. Dazu wurde im vergangenen Jahr der allgemeine Abfallratgeber, der intensiv auf die Bioabfalltrennung eingeht, in 10 europäische Sprachen übersetzt. Diese werden an Eigentümer und Mieter verschickt bzw. übergeben.

 

Der Erfolg dieser Beratungen ist erfahrungsgemäß nur von kurzer Dauer.

Die Kontrollen und Beratungen werden weiterhin eine laufende Aufgabe des Betriebes bleiben.

 

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: