Der Stadtrat nimmt von der vorgeschlagenen Einführung von Kennzahlen und Abweichungserläuterungen zur Haushaltsplanaufstellung 2015 zustimmend Kenntnis.
Zur Umsetzung des bei den Haushaltsberatungen 2014 an die Finanzverwaltung ergangenen Arbeitsauftrags werden im Rahmen der Neufokussierung des Finanzwesens bei der Stadt Fürth ab der Haushaltsplanaufstellung 2015, begleitend zum Aufbau der Kosten- und Leistungsrechnung und eines Controllingsystems, zunächst
1. drei Standardkennzahlen im Verwaltungshaushalt (Budgets) eingerichtet und
2. die Erläuterungspflicht für Budgetabweichungen eingefordert.
1.
Kennzahlen:
Kennzahlen schaffen eine Vergleichsbasis und erlauben damit objektive
Vergleiche:
·
über die
Zeit:
„Gibt es auffällige Veränderungen zu den Vorjahren? Sind wir besser geworden?
Wie ist der Trend?“
·
mit
anderen (Benchmarking):
„Wie sind wir im Vergleich zu anderen? Wie entwickeln wir uns im Vergleich mit
anderen? (Fallen wir zurück, holen wir auf?)"
·
mit
Soll-Werten (Plan-Werten):
"Haben wir unsere Ziele erreicht? Wie ist die voraussichtliche
Entwicklung?"
Vergleichsmöglichkeiten:
·
innerhalb
des Budgets:
o Plan–Ist–Vergleich
o Vergleich mit Vorjahren
·
Vergleiche
mit anderen Budgets
·
Vergleiche
mit anderen Städte/Gemeinden (Benchmarking)
Folgende drei Kennzahlen
werden eingeführt:
a.
Überschuss-
bzw. Zuschussbedarf pro Einwohner (EW):
Der Budgetüberschuss/-zuschussbedarf ergibt sich aus den Einnahmen
abzüglich der Ausgaben.
Je höher der negative Betrag umso höher der Finanzbedarf aus dem
Gesamthaushalt.
Je höher der positive Betrag umso höher die Finanzierung für den
Gesamthaushalt.
b.
Ausgabendeckungsgrad:
Der Ausgabendeckungsgrad ist eine Kennzahl, die das Verhältnis von
Einnahmen zu Ausgaben misst.
Einnahmen
Ausgabendeckungsgrad = -------------------- x
100
Ausgaben
Ist der Ausgabendeckungsgrad größer als 100 %, so wurde im Budget ein
Überschuss („Gewinn“) erwirtschaftet bzw. geplant; ist er kleiner als 100 %, so
ist ein Zuschussbedarf („Verlust“) entstanden/geplant. Damit wird folglich
anzeigt, in welchen Bereichen Ausgabeüber- bzw. -unterdeckungen herrschen bzw.
in welchem Umfang sich das Budget selbst „refinanziert“.
c.
Personalausgaben
(ohne Beihilfe)/EW:
Personalausgaben sind alle Ausgaben, die für die Mitarbeiter
(Beschäftigte, Beamte, etc.) der jeweiligen Dienststelle/Einheit anfallen,
einschließlich der Ausgabenverteilung von Versorgungsrücklage, Versorgung
(Gruppierung 4). Ausgenommen werden hier die Beihilfeaufwendungen, da diese in
den Amtsbudgets nicht geplant (sondern in einer Summe im Sonderbudget 11510),
aber beim Rechnungsergebnis auf die jeweiligen Budgets mittels Schlüssel (Summe
Beamtenbesoldung) verteilt werden.
Einwohnerzahl (EW):
Für die Einwohnerzahl (EW) wird die amtliche Einwohnerzahl (nach Zensus
2011) zum Ende des Vorjahres herangezogen. Diese liegt in der Regel bis
Mai/Juni des Folgejahres vor.
D.h. für das Ergebnis 2013 die Einwohnerzahl zum 31.12.2012. Für die
Haushaltsansätze 2014 sowie für die geplanten Haushaltsansätze 2015 die
Einwohnerzahl zum 31.12.2013.
Im weiteren Verlauf: Bei der
Haushaltsplanaufstellung 2016 wird dann für die Haushaltsansätze 2015 die
Einwohnerzahl zum 31.12.2014 herangezogen usw..
Aktuell:
Die amtliche Einwohnerzahl zum 31.12.2013 liegt bisher nicht vor. Auf
Nachfrage beim Amt für Statistik und Stadtforschung wird diese auch erst im
Juli/August 2014 genannt werden können. Deshalb wird vorläufig eine
Schätzzahl von 120.000 EW eingetragen (Stand 30.09.2013: 119.589 EW).
2.
Berichtspflicht für
Budgetabweichungen:
Wie schon im Rahmen der Haushaltsberatungen
2014 gefordert, sollen die Budgetabweichungen erläutert werden.
Als Abweichungsgröße werden vorerst über 5 %
(+/-) des Budgetüberschusses/
-zuschussbedarfs festgelegt. Verglichen werden Ergebnis Vorjahr mit Plan lfd.
Jahr, d.h. bei der Haushaltsplanaufstellung 2015: Ergebnis 2013 mit Plan 2014.
Darstellung:
Auf der jeweiligen
Budgetübersicht (Deckblatt) werden folgende Änderungen/Ergänzungen umgesetzt
(siehe hierzu das angehängte Muster):
Ø Einfügen
von Spalten für Differenzen (Ansatz
2015 – Ansatz 2014 und Ansatz 2014 zu Ergebnis 2013).
Damit sind die jeweiligen Abweichungen leichter ablesbar.
Ø Überarbeitung
der Kategorien bei Einnahmen und Ausgaben
Die Kategorien wurden an den
aktuellen Gruppierungsplan angepasst. Außerdem wurden neue Kategorien zur
Vereinfachung der Abweichungsanalyse eingefügt (z.B. innere Verrechnungen).
Ø Kennzahlenübersicht
Zu den jeweiligen Jahren wird eine
Übersicht der Kennzahlen angefügt.
Die Erläuterungen
für die Kennzahlen und die Abweichungen werden auf dem Erläuterungsanhang zum
jeweiligen Budget eingefügt (am Anfang im Kasten).
Hinweis für die
erstmalige Umsetzung zur Haushaltsplanaufstellung 2015:
Bis zur Umsetzung der Darstellung auf der Budgetübersicht in NSK wird den Budgetverantwortlichen separat eine Liste mit den jeweiligen Kennzahlen und Abweichungssätzen zur Verfügung gestellt.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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|
x |
nein |
|
ja |
Gesamtkosten |
€ |
|
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
|
nein |
|
ja |
Hst.
|
Budget-Nr. |
im |
|
Vwhh |
|
Vmhh |
|||||||
wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Muster (Budgetübersicht inkl. Erläuterungen)