Der Vortrag des Baureferenten diente zur Kenntnis.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, einen Gestaltungsplan für die Ludwig-Erhard-Straße zwischen Alt- und Neubau des Ludwig-Erhard-Zentrums zu entwickeln. Grundlage soll die Ausweisung einer Fußgängerzone in diesem Bereich sein. Ebenfalls dargestellt werden sollen die erforderlichen Umbaumaßnahmen im direkten Umfeld, die hierdurch ausgelöst werden.

 

An der Finanzierung soll ggf. auch die Stiftung Ludwig-Erhard-Haus beteiligt werden. Die Ergebnisse sind dem BWA zu berichten.


Durch die Bauherrschaft des derzeit entstehenden Ludwig-Erhard-Hauses wurde angeregt, die Ludwig-Erhard-Straße zwischen Wasserstraße und Kohlenmarkt zu sperren, um zwischen Neubau und Altbau des Ludwig-Erhard-Hauses eine Zone zu erzeugen, die keinen Kfz-Verkehr aufweist und damit die Möglichkeiten zur Neugestaltung in diesem Bereich erweitert.

Die Ludwig-Erhard-Straße ist derzeit eine wichtige fußläufige Verbindung von der Altstadt um die Gustavstraße zur Fußgängerzone Schwabacher Straße mit Neuer Mitte, Bahnhof und Südstadt. Die Ludwig-Erhard-Straße im Bereich zwischen Obstmarkt und Wasserstraße ist derzeit Fußgängerzone. Des Weiteren ist die Ludwig-Erhard-Straße Teil der Radrouten Hauptbahnhof – Stadthalle und Innenstadt – Burgfarrnbach.

Die Wasserstraße war nach Einführung des neuen Innenstadtrings zuerst als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen. Derzeit ist die Wasserstraße als Tempo-20-Zone ausgewiesen. Diese Beschilderung steht auch im Einklang mit der baulichen Ausgestaltung (weiche Separation).

Die Erschließung des Gebietes Wasserstraße – Gartenstraße (und Löwenplatz) erfolgt aus Richtung Westen entweder über die Rosen- und Theaterstraße oder über den Obstmarkt und die Mohrenstraße, aus Richtung Norden und Westen bisher über die Brandenburger Straße und die Ludwig-Erhard-Straße; aus dem Süden über die Hirschenstraße und die Ludwig-Erhard-Straße.

Bedingt durch die Baustelle des Ludwig-Erhard-Hauses besteht derzeit bereits die Sperre hinter dem Rathaus. Das o.g. Gebiet ist nur noch über die Rosen- und Theaterstraße zu erreichen. Die Fußgängerzone zum Obstmarkt ist aufgegeben. Es ist zu beobachten, dass mehr Kfz illegal den Busbahnhof vor dem Rathaus durchfahren. Damit sind Gefährdungen und Behinderungen des querenden Fußverkehrs verbunden.

Durch die baustellenbedingte Sperrung der Ludwig-Erhard-Straße kommt es derzeit zu problematischen Wendemanövern im Bereich der Brandenburger Straße / Ludwig-Erhard-Straße bzw. zu Verstößen gegen die Einbahnrichtung in der Hirschenstraße / Gartenstraße.

Eine Sperrung würde Umbaumaßnahmen im Bereich des Ludwig-Erhard-Hauses bis in die Brandenburger Straße hinein auslösen, um den Verkehr zuverlässig in die Bäumenstraße zu führen. Der Bereich der Einmündung Wasserstraße und Ludwig-Erhard-Straße müsste ebenfalls umgestaltet werden, um dem Lieferverkehr das Befahren der Einmündung zu ermöglichen.

Durch eine Sperrung wäre es möglich den Bereich im Umfeld des Ludwig-Erhard-Hauses neu zu gestalten und die Wasserstraße vom Verkehr zu entlasten. Weitere Folgen der Sperrung wären:

  • Dauerhafte Aufgabe der Fußgängerzone zum Obstmarkt
  • Zum Teil erhebliche Umwege für den MIV und/oder illegale Nutzung des Busbahnhofs
  • Entfernung oder Reduktion von verschiedenen Außenbestuhlungsflächen zwischen Wasserstraße und Obstmarkt (Ludwig-Erhard-Straße)
  • Eine direkte Andienung mit Taxi, Reisebussen oder Lieferverkehr wird erschwert oder unterbunden.
  • Weitergehende Überlegungen zur Sicherung der Erschließung des Rathausinnenhofes wären notwendig.

Durch eine Sperrung wäre es aber möglich und ggf. erforderlich, den Bereich im Umfeld des Ludwig-Erhard-Hauses neu zu gestalten und die Wasserstraße vom Verkehr zu entlasten. Allerdings würde eine Mehrbelastung der Ludwig-Erhard-Straße im Teilstück zum Obstmarkt hin erfolgen.

Eine Sperrung der Ludwig-Erhard-Straße hätte damit sowohl Vorteile wie Nachteile. Die Auswirkungen einer Sperre der Ludwig-Erhard-Straße wurden vom SpA im August 2016 dargestellt und einige Dienststellen um Stellungnahme gebeten

Stellungnahmen:

Tiefbauamt       
Die Umbaubereiche sind in Teilen erheblich zu erweitern, ein Offenhalten der Verbindung für den Kfz-Verkehr wird befürwortet.

Straßenverkehrsamt    
Durch die baustellenbedingte Sperrung der Ludwig-Erhard-Straße ergibt sich in der Wasserstraße eine Verkehrsentlastung, die sich positiv auf das Quartier auswirkt. Der abfließende Verkehr in der Ludwig-Erhard-Straße ist ebenfalls ausgedünnt und mit der bestehenden Gastronomie und den Einzelhändlern vereinbar. Dem neuen Gebäudekomplex des Ludwig-Erhard-Zentrums sollte entsprechende Aufmerksamkeit eingeräumt werden. Die Lösung einer Fußgängerzone wird befürwortet.

Ein dauerhafter Ausschluss des Durchgangsverkehrs erfordert Veränderungen in der Brandenburger Straße und Hirschenstraße. Es sollte eine Unterbrechung des Innenstadtrings erfolgen. (Drehung der Einbahnrichtung in der Hirschenstraße zwischen Kohlenmarkt und Rosenstraße).

Polizei  
Nachteile überwiegen Vorteile (Wendemanöver, Durchfahrt Busbahnhof)

Infra verkehrsbetrieb  
Beurteilung von SpA wird gefolgt, Befahrbarkeit der Brandenburger Straße während Kirchweih berücksichtigen

Innenstadtbeauftragte               
Bei Befragung des Handels Innenstadtbeauftragte einbinden, Fußverbindung ist wichtig, Außenbestuhlungsflächen müssen bleiben

Stadtheimatpflegerin: 
Sperrung wird befürwortet, nur Lieferverkehr ermöglichen, Außenbestuhlung muss erhalten bleiben

Pfleger der Fuß- und Radwege:              
Sperrung der Ludwig-Erhard-Straße wird befürwortet, Stärkung der Fußgängerachse, Ausweisung Ludwig-Erhard-Straße Richtung Obstmarkt als verkehrsberuhigter Bereich, Beibehaltung Außenbestuhlung, Durchgängigkeit des Radverkehrs in beide Richtungen uneingeschränkt erhalten.

ADFC.  
Der ADFC wurde über Herrn Riedel eingebunden und legt Wert auf die Offenhaltung der Verbindung für den Radverkehr. (Gestaltung der Fläche als „shared space“)

 

Der Vorschlag für eine Sperrung wird unterschiedlich bewertet. Eine Sperrung muss aber intensiv überwacht oder durch bauliche Maßnahmen (z. B. Poller) durchgesetzt werden, ansonsten wird sie, wie auch die jüngsten Erfahrungen mit der Sperrung der Hirschenstraße für den MIV während der Kirchweih belegen, nicht beachtet.

Neben einer dauerhaften Sperrung sind auch andere Varianten wie eine Sperrung nur während der Öffnung des Ludwig-Erhard-Zentrums oder bei größeren Veranstaltungen denkbar.

 

Fazit:

Aus städtebaulicher Sicht ist eine Aufwertung der Fläche zwischen dem Alt- und Neubau sinnvoll. Um die verkehrlichen Auswirkungen bewältigen zu können, sind die angrenzenden Bereiche ebenfalls anzupassen. Die Fußgängerachse zwischen Schwabacher Straße und Altstadt kann auch mit einer Sperrung der Ludwig-Erhard-Straße nicht durchgängig erreicht werden, da durch den „Innenstadtring“ am Kohlenmarkt und die Aufhebung der Fußgängerzone zwischen Wasserstraße und Obstmarkt Trennungen bleiben oder neue entstehen. Die Verwaltung schlägt in Abwägung aller Argumente eine Sperrung der Ludwig-Erhard-Straße zwischen Alt- und Neubau des Ludwig-Erhard-Zentrums vor. Die notwendigen Begleitmaßnahmen sind im Detail noch zu untersuchen. An der Finanzierung soll ggf. auch die Stiftung Ludwig-Erhard-Haus beteiligt werden.

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


Stellungnahmen

Skizze Darstellung der heutigen Situation mit Verkehrsbelastung

Skizze Künftige Verkehrsführung bei Sperrung

Skizze Sperrung vor Ludwig-Erhard-Haus 2016-08-15