Der Bau- und Werkausschuss nimmt Kenntnis vom Winterdienstbericht 2016 / 2017.
1. Allgemeines
Die Rufbereitschaft für den Winterdienst war gemäß Dienstvereinbarung für den Zeitraum vom 07.11.2016 bis zum 26.03.2017 angeordnet. Aufgrund der milden Witterung konnte die Nachtschicht ab 07.03.2017 ausgesetzt werden.
2. Einsätze
Bei der Aufstellung der Einsätze wird unterschieden in der Gesamtzahl aller Einsätze sowie flächendeckende Einsätze (Volleinsatz). Bei den Volleinsätzen ist es erforderlich, im Stadtgebiet flächendeckend Fahrbahnen und Gehwege zu betreuen. Bei der Gesamtzahl sind alle Tage addiert, an denen Winterdienstleistungen erbracht wurden, auch wenn hierbei nur örtlich begrenzt im Stadtgebiet abgestreut wurde.
Einsätze |
2016 / 2017 |
2015 / 2016 |
2014 / 2015 |
2013 / 2014 |
2012 / 2013 |
Gesamteinsätze |
29 |
23 |
36 |
16 |
60 |
Volleinsätze |
14 |
16 |
15 |
8 |
29 |
In der Statistik nicht enthalten
sind Winterdienstleistungen im Zuge der täglichen Kontrollfahrten, welche
unabhängig von Meldungen bei Temperaturen unter 5°C in den Morgenstunden
stattfanden. In der vergangenen Winterperiode erfolgten 122 Kontrollfahrten,
bei denen an 27 Tagen auffälligen Stellen gestreut werden musste.
Die Anzahl der Gesamt- und
Volleinsätze hat sich im Vergleich zur Winterperiode 2015 / 2016 ähnlich
verhalten, insofern kann die Winterperiode wieder als mild eingestuft werden.
3. Umfang des Winterdienstes
In der ersten Priorität werden alle Fahrbahnen der Hauptverkehrsstrecken, der Strecken des ÖPNV, der Bergstrecken und Parkplätze im Stadtgebiet betreut (ca. 233 km), sowie alle Gehbahnen und Haltestellen des ÖPNV (ca. 151.550 m² bzw. 75 km), soweit dies nicht den Anliegern übertragen ist.
In der zweiten Priorität werden
Wohnsammelstraßen und Radwege betreut.
Alle anderen Verkehrsflächen sind
der dritten Priorität zugeteilt.
In der Praxis findet die
winterdienstliche Betreuung der Flächen der zweiten Priorität nur eingeschränkt,
sowie die der dritten Priorität nur in Ausnahmefällen statt.
4. Personal
Für den
Winterdienst stehen insgesamt 126 Arbeitskräfte (Einsatzleiter, Aufsichten,
Fahrer, Beifahrer, Kfz-Mechaniker und Hilfskräfte) in verschiedenen Schichten zur Verfügung.
Die Tagschicht beginnt frühestens um 03:00 Uhr mit 60 Mitarbeitern. In der Nachschicht sind bis 24:00 Uhr neun Mitarbeiter eingeteilt.
Die Einsatzleitung wurde von den Straßen- und Betriebsmeistern des Tiefbauamtes durchgeführt.
5. Fahrzeuge
In der vergangenen Winterperiode standen 17 Streu- und Schneepflugfahrzeuge für die Fahrbahnen, sowie 20 Fahrzeuge für die Betreuung der Gehwege in der Tagschicht zur Verfügung.
In dieser Winterperiode sind zwei Fahrzeuge der Gehwegbetreuung mit 25 und 29 Jahren alters- und verschleißbedingt aufgrund irreparabler Defekte ausgefallen. Diese müssen unmittelbar ersetzt werden. Ein weiteres Fahrzeug musste zu Ende des Winterdienstes wegen größerer, unwirtschaftlicher Reparaturen abgemeldet werden. Im Fuhrpark befinden sich noch mindestens zwei weitere 25 Jahre alte Mehrgeräteträgerfahrzeuge für die Ersatzbedarf besteht. Dies zeigt, dass für die Ersatzbeschaffungen des Fuhrparks auch weiterhin zwingend die bisher von der Stadt Fürth zur Verfügung gestellten Mittel von 250.000,- € benötigt werden.
6. Streumittelverbrauch
Verbrauch |
2016 / 2017 |
2015 / 2016 |
2014 / 2015 |
2013 / 2014 |
2012 / 2013 |
Streusalz |
800 to |
800 to |
1.300 to |
300 to |
1.955 to |
Splitt / Blähton |
147 to |
91 to |
300 to |
75 to |
600 to |
7. Straßenwetterstation im
Verbund Winterdienstmanagementsystem der Kommunen, Landkreise und
Autobahndirektion Nordbayern
Seit dem 20.12.2016 ist in Fürth
eine Straßenwetterstation an der Graf-Stauffenberg-Brücke installiert und in
Betrieb. In diesem Zusammenhang erhielt die Stadt Fürth einen Zugriff auf das
Winterdienstmanagementsystem der Autobahndirektion Nordbayern mit über 300
weiteren Straßenwetterstationen in Nordbayern. Das System liefert aktuelle Informationen
des Straßenzustandes vor Ort in benachbarten Regionen, wodurch gemeldete und
herannahende Wetterfronten besser beurteilt werden können. Weiterhin ergaben
sich aus dem ersten Betrieb zusätzliche Informationen zur Verbesserung der
Einsatzentscheidungen für den Winterdienst, da, z.B. durch die lange
Frostperiode, Tiefentemperaturen im Straßenbelag gemessen werden konnten.
Die rechtlich vorgeschriebene Wetterbeobachtung wurde in diesem Zusammenhang auch umgestellt und basieren nun auf die Daten des Deutschen Wetterdienstes.
Da in der Umgebung, z.B. in
Langenzenn, weitere Straßenwetterstationen verfügbar sind, die in dieses
Internetportal integriert und auch für die Stadt Fürth in Zukunft einsehbar
sind, ist die Installation einer weiteren Messstation in Fürth entbehrlich. Für
den kommenden Winterdienst würde sich jedoch empfehlen eine sogenannte
Thermalbefahrung für das Stadtgebiet Fürth durchzuführen und damit einen
strukturierten Überblick über das Temperaturgefälle auf diesen Strecken im
Verhältnis zur eigenen und nahegelegenen Straßenwetterstationen zu erhalten.
Dies bringt eine weitere und verbesserte Entscheidungshilfe bei schwierigen
Wetter- und Kältesituationen für die Einsatzleitung.
Die Thermalbefahrung und Messung kann in Abstimmung mit der Autobahndirektion Nordbayern mit städtischen Fahrzeugen und von der Autobahndirektion zur Verfügung gestellten Geräten durchgeführt werden. Die Temperaturkurven werden dann durch die Autobahndirektion in das Winterdienstmanagementsystem eingepflegt und für die Stadt Fürth verfügbar gemacht. Somit erfolgt diese zu empfehlende Erweiterung der Informationen zur Entscheidung für die Stadt Fürth fast kostenneutral.
Abschließend ist jedoch anzumerken, dass trotz Erweiterung und Verbesserung der Informationssysteme auf das bisher praktizierte und bewährte System der Kontrollfahrten durch Aufsichten nicht verzichtet werden kann.
8. Zusammenfassung
Die Winterperiode 2016 / 2017 stellte aufgrund der milden Witterung den Winterdienst der Stadt Fürth vor keine großen Probleme. Da auch in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder vergleichbar milde Winterperioden dokumentiert sind, kann ein Zusammenhang mit der allgemeinen Klimaerwärmung für das Stadtgebiet Fürth nicht hergestellt werden.
Wie bereits unter Punkt 5 ausgeführt, haben die erforderlichen Ersatzbeschaffungen für den Fuhrpark des Winterdienstes hohe Priorität. Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln wurden im Jahr 2016 ein benötigter 12 to Lkw mit Winterdienstausrüstung und ein 7 to Klein-LKW beschafft.
Bereits im letzten
Winterdienstbericht wurde über die Beschaffung einer Solelösungsanlage und
deren Vorzüge informiert und positiv entschieden. Eine Ausschreibung und
Vergabe wurde in die Wege geleitet, so dass die Anlage planmäßig bis zum Beginn
des nächsten Winterdienstes 2017 / 2018 zur Verfügung steht. Somit kann dann in
Zukunft bis zu 12 m³ Natriumchloridsole laufend hergestellt und im Bauhof
bevorratet werden.
In diesem Zusammenhang wird auch
bei der Ersatzbeschaffung defekter Streuer das Augenmerk auf neu entwickelte
Streuertypen gelegt. Diese können die Befeuchtung des Salzes vor dem Ausbringen
neben dem bisher praktizierten Standard mit 30 % Solelösung (FS 30) auf bis zu
80% Solelösung (FS 80) steigern. Das Ausbringen reiner Sole wird von immer mehr
Studien kritisch gesehen, so dass diese neue Generation von Streuern derzeit im
Bereich der Vorsorgestreuung und in Bezug auf umweltfreundliche und effiziente
Verwendung von Streusalz zukunftsweisend sind.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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X |
nein |
|
ja |
Gesamtkosten |
€ |
X |
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
nein |
|
ja |
Hst.
|
Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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