Der Ausschuss für Schule, Bildung und Sport nimmt den derzeitigen Sachstand der Schülerprognosen und die damit verbundenen Auswirkungen auf Schulstandorte zur Kenntnis und empfiehlt der Verwaltung die angesprochenen Schlussfolgerungen hinsichtlich Standorterweiterungen und erforderlicher Vorplanungen (abgestimmte Raumprogramme) umzusetzen.
Die Verwaltung wird beauftragt auf Basis der vorliegenden Raumprogramme die entsprechenden Vorplanungen und anschließenden Projektgenehmigungen zu erwirken. Dies gilt insbesondere für den Standort Grundschule Frauenstraße im Fürther Süden, an dem zusätzliche Räumlichkeiten für Unterricht und Ganztagesschulentwicklung (u.a. Mensa) benötigt werden.
Schulentwicklung
2017 – 2022
Der nachfolgende Text verwendet
pauschal die Bezeichnung „Schüler“, „Schülerzahlen“ und umschließt somit die
gender Begriffe Schülerinnen / Schüler.
Bei einer
ersten Analyse der schulischen Entwicklung wird zunächst auf einen
Betrachtungszeitraum von 5 Jahren, in diesem Fall fünf Schuljahren (2017/2018 –
2021/2022), abgestellt. Ein solcher Zeitraum wird – im Gegensatz zu größeren
Entwicklungsphasen - allgemein als hoch
planungsbeeinflussend angesehen. Abhängig ist dies auch von der Belastbarkeit
des verwendeten demografischen Datenmaterials.
Bei der
folgenden Betrachtung konnten im Wesentlichen statistische Angaben/ Prognosen
zur Schülerinnen und Schülerzahl bzw. Schulklassenzahl, sowie zur allgemeinen
Entwicklung des Bevölkerungswachstums in der Stadt Fürth zugrunde gelegt
werden. Es soll hierbei aber hinsichtlich der Belastbarkeit darauf hingewiesen
werden, dass die Angaben zum Bevölkerungswachstum einen Zeitraum von 2016 –
2030 im Auge haben, somit eine nahezu doppelt so große zeitliche Periode
umfassen, als unser ausgewählter 5-Jahres-Zeitraum. Zudem setzen sich die
Angaben zur Fortentwicklung der Schülerzahlen neben den statistischen Prognosen
des Bürgeramts auch aus den jeweiligen Erfahrungen / Einschätzungen der einzelnen
Schulen / Schulleitungen zusammen. Abhängig von dem verwendeten, bzw. zur
Verfügung stehenden Datenmaterial, haben sich nachstehende grundsätzliche Erkenntnisse zur
Schulentwicklung im Betrachtungszeitraum ergeben:
Schülerprognosen
(siehe Anlage)
Grundschulbereich
(GS):
Betrachtet man
die Klassenentwicklung im Zeitfenster der Schuljahre 2017/18 bis 2021/22 weist
die Mehrzahl der Grundschulen keinen nennenswerte Steigerung bei der
Klassenanzahl je Grundschule aus. Überwiegend lässt sich eine Zunahme von
maximal zwei Klassen( bei durchschnittlichen Schülerzahlen von 22-23 Schülern
pro Klasse) beobachten.
Einige
Grundschulen weisen jedoch z.T. eine deutlich höhere Entwicklung ihrer
Klassenzahlen im 5-Jahres-Zeitraum aus, bzw., die Tendenz zu einer deutlichen
Steigerung nach dem betrachteten 5-Jahres-Zeitraum.
Es handelt
sich hierbei um die
GS
Frauenstraße
GS
Pestalozzistraße
GS
Seeackerstraße
GS
Hans-Sachs-Straße
GS
Adalbert-Stifter-Straße
Mittelschulbereich
(MS) :
Im
Mittelschulbereich lässt sich anhand der vorliegenden Zahlen keine signifikante
Zunahme bei den Klassenzahlen gegenüber unserem Basisschuljahr 2017/2018
erkennen (bei einer gleichbleibenden durchschnittlichen Anzahl von 18-19
Schülern pro Klasse).
Die MS
Pestalozzischule und die MS Seeackerschule
weisen hier noch am meisten das Potential zu einem größeren Anstieg der
Klassen aus.
Es sei hier
der Hinweis erlaubt, dass gerade die Pestalozzischule und die Schule
Seeackerstraße auch im GS Bereich Steigerungen bei der Klassenzahl aufweisen,
aber baulich beide Schularten in einem Gebäudekomplex/ „Schulhaus“ unterrichtet
werden.
Bevölkerungsentwicklung
im Stadtgebiet Fürth
Quelle: Amt für Stadtforschung und
Statistik für Nürnberg und Fürth
Im
Betrachtungszeitraum weist die aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung vor allen
Dingen in den Südlichen Stadtbezirken und Nordöstlichen Bezirken eine größere
Zunahme der Gesamtbevölkerung aus. Dieser grundsätzliche Trend zeigt sich auch
bei der speziellen Betrachtung des Bevölkerungszuwachses in den Altersgruppen
unter 6 Jahre bis 10 Jahre. (siehe Anlage)
Die durch
Schüler / Klassenzahlen untermauerte Prognose in den Sprengelbereichen GS/MS
Seeackerstraße und GS/MS
Pestalozzistraße wird durch die Bevölkerungsvorausberechnungen bei den
Altersgruppen der unter 6 bis 10 Jährigen grundsätzlich unterstützt.
Für den
ebenfalls vorausberechneten Anstieg dieser Altersgruppen in den südlichen
Stadtbezirken (Schulsprengel GS Adalbert-Stifter-Schule und GS John-F.-
Kennedy-Schule) finden sich bei den Schüler / Klassenprognosen im fünfjährigen
Betrachtungszeitraum weniger unterstützende Faktoren. Beide Schulen weisen hier
bisher eine nahezu gleichbleibende Schüler-/ Klassenzahl innerhalb der 5
Schuljahre auf. Eine neueste Statistik (Okt. 2017) der dortigen Schulleitung
weist für die GS Adalbert-Stifter-Straße nun aber ab Schuljahr 2021/22
zumindest für die nächsten 3 Schuljahre einen Anstieg um 3 Klassen auf
insgesamt 16 Klassen aus. Dies würde letztlich den Trend der sich in der
statistischen Bevölkerungsvorausberechnung (6 bis unter 10 Jahre) im südlichen
Stadtgebiet abzeichnet unterstützen.
Im Südosten
muss aber in jedem Fall der prognostizierte Anstieg der Schülerzahlen an der GS
Frauenstraße in künftige Überlegungen einbezogen werden.
Es erscheint
in diesem Zusammenhang auch noch einmal der Hinweis wichtig, dass der Betrachtungszeitraum der
Bevölkerungsvorausberechnung (bis 2030) über den betrachteten Prognosezeitraum
der Schülerentwicklung (2021/2022) hinausgeht. Die Oktober Prognose bedarf nach
Mitteilung des Staatlichen Schulamts noch einer detaillierten Prüfung, die erst
in den kommenden Wochen erfolgen kann.
Geografisch
zeichnen sich bereits begonnene oder mittelbar anstehende größere Neubaugebiete
im Nordosten (Kavierlein, unmittelbarer
Einzugsbereich GS Pestalozzistraße;
Gewendeweg), im Nordwesten
(Burgfarrnbach, nördlich Magnolienweg), Süden (ehemaliges Areal der Tucher
Brauerei, unmittelbarer Bereich GS / MS
Schwabacher Straße) und Norden (Würzburger Straße) ab.
Schlussfolgerungen:
Die sich für
den Betrachtungszeitraum abzeichnenden prognostizierten Veränderungen in der
gesamtstädtischen schulischen Entwicklung machen Standortverbesserungen
zunächst in folgenden Bereichen erforderlich:
Bereich Nordost: Schulsprengel GS/MS Pestalozzistraße und
Schulsprengel GS/MS Seeackerstraße.
Für die
Pestalozzischule laufen bereits Vorplanungen für eine räumliche Erweiterung auf
dem Schulgelände in Form eines Modulgebäudes. Die GWF wird hier gefordert sein,
die bisherigen Vorplanungen in enger Zusammenarbeit mit der nutzenden (Schul-)
Verwaltung fortzusetzen.
Für die GS/MS
Seeackerschule ist ein aktuelles Raumprogramm gemeinsam mit der Schulleitung
aufzustellen und mit der Regierung von Mittelfranken abzustimmen. Dies kann
dann als Grundlage für die weiteren Planungen durch die Schulverwaltung und GWF
dienen.
Der in der
Oktober Prognose sich abzeichnende stärkere Anstieg von Klassenzahlen bei der
Grundschule Hans-Sachs-Straße wird bei den folgenden Statistik Meldungen
zunächst aufmerksam zu verfolgen sein.
Ergänzend
hierzu sollte gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt in der Stadt Fürth geprüft
werden, ob durch Veränderungen im Zuschnitt der betroffenen Schulsprengel
eine Entlastung der schulischen Gebäude(infra)struktur herbeigeführt werden
kann.
Bereich Süden/Südosten: Schulsprengel GS Frauenstraße,
Schulsprengel GS John-F.-Kennedy-Straße, Schulsprengel GS
Adalbert-Stifter-Straße
Hier sollte im
Hinblick auf die prognostizierte Schüler/Klassenzahlentwicklung für die GS
Frauenstraße eine Standorterweiterung z.B. in Modulbauweise ins Auge gefasst
werden, die Spielraum für zukünftige Schulräume und eine Mensa abbilden kann.
Die Mensa-Entwicklung ist nicht zuletzt durch die stetig anwachsende
Ganztagsbetreuung / Ganztagsunterrichte verstärkt zu verfolgen.
Hierzu ist
zunächst gemeinsam mit der Schulleitung und der Regierung von Mittelfranken ein
aktuelles Raumprogramm zu erstellen, das anschließend Planungsgrundlage und
Planungsauftrag für die GWF darstellt.
Bei der GS
Adalbert-Stifter–Straße ist die weitere Entwicklung, insb. ab Schuljahren
2019/2020 sorgfältig zu beobachten.
Westen: Schulsprengel GS Burgfarrnbach, MS
Soldnerstraße
Mittelfristig
dürften auch hier Standorterweiterungen oder Veränderungen der bisherigen
Sprengelzuschnitte zu überlegen sein.
Bei beiden Schulen an der Soldnerstraße könnte eine gemeinsam nutzbare Erweiterung der Ganztagsräume eine Option für die Zukunft darstellen.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen erst bei Einzelprojekten |
jährliche
Folgelasten |
|||||||||||||||||
|
x |
nein |
|
ja |
Gesamtkosten |
€ |
|
nein |
|
ja |
€ |
|||||||
Veranschlagung
im Haushalt z.T. bereits bei Investitionsplanung berücksichtigt |
||||||||||||||||||
|
x |
nein |
|
ja |
Hst.
|
Budget-Nr. |
im |
|
Vwhh |
|
Vmhh |
|||||||
wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
||||||||||||||||||
Schülerprognosen Grundschulen und Mittelschulen Schuljahre 2017 bis 2022, Stand Juli 2017 und Stand Oktober 2017; Schaubild Bevölkerungsvorausberechnung 6-unter 10 Jahre