Der Umweltausschuss begrüßt das vorgestellte Konzept zur Sammlung von Altspeiseöl und -fett (UCO = Used Cooking Oil) aus Privathaushalten, um dieses einer Verwertung zuzuführen. Er beschließt, dass sich Fürth an dem Pilotprojekt der Fa. Lesch mit ca. 8.000 Einwohnern im Stadtteil Hardhöhe beteiligt. Dem Umweltausschuss wird über den Verlauf des Projektes berichtet.

Pilotprojekte:      Sammlung und Nutzung von gebrauchtem Speiseöl aus Privathaushalten (UCO = Used Cooking Oil)

Die Fa. Lesch / Thalmässing sammelt Speisefette aus Gastronomie und Industrie.

Sie möchte auch aus Privathaushalten Speiseöle und -fette sammeln und sucht Partner für ein Pilotprojekt. Oft werden diese häuslichen Abfälle mit nachteiligen Folgen über die Kanalisation entsorgt. Bisher wird von der Abfallwirtschaft empfohlen, das Öl in kleinen verschlossenen Kunststoffbehältern als Restabfall zu entsorgen (Verbrennung) oder am Recyclinghof abzugeben. An den Recyclinghöfen werden die gebrauchten Speisefette in Fässern gesammelt und der Verwertung zugeführt. Im vergangenen Jahr wurden so 1.340 kg verwertet.

Der Gastronomie wird aktuell eine Vergütung der Verwerter ausbezahlt.

Die Firma Lesch möchte ein Service-Sammelsystem für die Küche anbieten. Die Haushalte füllen das Öl in ein ergonomisches Sammelgebinde mit 1,2 Litern Fassungsvermögen. Dieses würde in einen durchdachten Sammelcontainer eingeworfen, der dafür ein leeres Gebinde herausgibt. Den Füllstand meldet der Sammelcontainer per Funk (smart) an Lesch. Die Sammelcontainer stehen hauptsächlich im öffentlichen Raum. Spanien sammelt seit langem Öl auf ähnliche Weise.

Die Firma Lesch ginge in Vorleistung, bemüht sich um Fördergelder, etwa durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, und um Unterstützer auch auf landespolitischer Ebene. Fürth würde das Pilotprojekt rein organisatorisch unterstützen und die Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der praktizierten Abfallberatung übernehmen. Eine finanzielle Beteiligung ist in diesem Stadium nicht vorgesehen. Zur Hochschule Weihenstephan-Triesdorf wurde ein Kontakt hergestellt, um das Projekt wissenschaftlich begleiten zu lassen. Ein/-e Kostenplan/-aufteilung nach Abschluss und Auswertung des Pilotprojekts wäre zu erstellen, vorausgesetzt die Sammlung etabliert sich und soll stadtweit eingeführt werden. Eine Mitfinanzierung je nach Marktlage und Verwertungsertrag könnte dann auf die Abfallwirtschaft zukommen. Durch Vermarktung, etwa der Sammelflaschen als Werbeträger, erwartet die Fa. Lesch noch zusätzliche Einnahmen.

Die Fa. Lesch ist mit den Städten Fürth, Erlangen und Roth im Gespräch. Eine Zusammenarbeit zeichnet sich ab.

Das Pilotprojekt könnte 20 Monate lang mit ca. 8.000 Einwohnern auf der Hardhöhe realisiert werden. Hier wurde auch schon mit der Einführung der Biotonnen sowie der Papiertonnen begonnen. Denkbar wäre, wie von Lesch als Pilotvolumen avisiert, auch die zügige Ausweitung auf 20.000 Einwohner.

Weiteres kann aus dem beiliegenden Konzept der Firma Lesch erlesen werden. Die Fa. Lesch stellt das Projekt auch gerne kurz im UA vor. Muster der Sammelbehälter stehen zur Verfügung.

Die Abfallwirtschaft begrüßt die Idee einer Sammlung von Speisefetten und -ölen direkt bei Privathaushalten. Gemäß dem Kreislaufwirtschaftsgesetz sollen alle verwertbaren Stoffe getrennt erfasst werden. Die Europäische Kommission empfiehlt daraus Biodiesel herzustellen. Dieser Kraftstoff spart beachtlich CO2 und steht nicht in Konkurrenz zu Flächen, auf denen Nahrungs- und Futtermittel angebaut werden. Palmöl für die Biodieselproduktion sollte eingeschränkt werden.

Positiv könnte sich die Sammlung auch auf das städtische Abwasserkanalnetz auswirken.

Es wird daher vorgeschlagen, an dem Pilotprojekt der Fa. Lesch teilzunehmen.

Finanzierung:

Zusammenfassung – Sammlung und Nutzung von gebrauchtem Speiseöl