Betreff
Jahresbericht der Abfallwirtschaft 2017
Vorlage
Abf/112/2018
Art
Beschlussvorlage - AL

Von der Vorlage wird Kenntnis genommen


1  Einleitung

 

Der vorliegende Bericht gibt einen Auszug der Aufgaben der Abfallwirtschaft aus 2017. Dabei werden die gehandelten Abfallmengen sowie Kosten und  Erlöse betrachtet. Zudem wird auch ein Ausblick auf die Zukunft gegeben.

 

2  Rückblick

 

Die folgende Aufstellung gibt ein paar Beispiele, was die Abfallwirtschaft in 2017 beschäftigte:

·         Die Bearbeitung eines neuen Konzeptes für den Kompostplatz ist seit Herbst 2017 in Arbeit und wird 2018 fortgeführt.

·         Für den Kompostplatz und die Recyclinghöfe wurden die Betriebsordnungen überarbeitet.

·         Die Abfallwirtschaftssatzung und die Gebührensatzung wurden 2017 neu überarbeitet. In der Gebührensatzung und  den Betriebsordnungen wurden die Änderungen im Bereich der Besteuerung aufgenommen.

·         Für den Recyclinghof an der Karolinenstraße wurde eine langfristige Nutzungsmöglichkeit gefunden

3  Entwicklungen in der Abfallwirtschaft

 

Die gesammelten Abfallmengen sind im Jahr 2017 in fast allen Bereichen gesunken. Diese ist aus der beiliegenden Jahresstatistik zu entnehmen.

 

Eine Ausnahme stellen die am Kompostplatz angelieferten Grüngutmengen dar. Daher ergibt sich für die organischen Abfälle eine Erhöhung pro Einwohner auf 144,85 kg/Ea (2,3 % gegenüber dem Vorjahr).

 

Die Abfälle zur Beseitigung liegen mit 158,05 kg/Ea auf dem niedrigsten bisher errechneten Wert. Dabei sind sowohl die Restabfall- als auch die Sperrmüllmengen jeweils um 1,5 kg/E gegenüber dem Vorjahr gesunken. Der Bestand an Rest- und Biomülltonnen lag Ende 2017 bei 40.058 Behältern und erhöhte sich  gegenüber dem Vorjahr um ca. 1,2 %. Dabei wurden viele weitere 80 l Biotonnen (160 Stck) sowie 240 l Restmülltonnen (130 Stck) und 1.1m³ Container (70 Stck) bestellt. Durch neue Mitarbeiter im Bereich der Müllabfuhr ist es möglich, diese kontinuierliche Zunahme weiter zu kompensieren.

 

Der Rückgang bei den trockenen Abfällen zur Verwertung ist auf gesunkene Mengen bei Holz und Kunststoffen zurückzuführen. Während erheblich weniger Holz an den Recyclinghöfen abgegeben wurde, sind die geringeren Kunststoffe überwiegend auf einen Rückgang bei der Verpackungssammlung (gelber Sack) zurückzuführen.

 

 

 

 

Kompostplatz

 

Am Kompostplatz ist es im vergangenen Jahr zu einigen Änderungen gekommen.

 

Mit Änderung der Betriebsordnung ist die Abgabe von 2 m³ Grüngut kostenfrei. Im Herbst wurden versuchsweise die Öffnungszeiten am Kompostplatz an 6 Samstagen um 2 Stunden bis 15 Uhr verlängert. Genutzt wurde dieser Service nur gering. Um auch den Bedarf im Frühjahr zu erkennen, wird diese Erweiterung auch im April und Mai 2018 ausprobiert.

 

Die abgegebenen Grüngutmengen stiegen auf 8.899 t. Der Hauptanteil von 7.519 t wurde von Privatpersonen angeliefert, 1.207 t gaben städt. Dienststellen und 173 t Gewerbebetriebe ab. Nach dem Sturm Mitte August wurden am Kompostplatz in kurzer Zeit so viel Grünabfälle angeliefert, dass das Material von den eigenen Mitarbeiter nicht verarbeitet werden konnte. Dieses Grüngut wurde über die Firmen AKG und Eichhorn verwertet.

 

Aus dem Material wurden ca. 4.300 m³ Kompost hergestellt. Im Gegensatz zu den Vorjahren wurden zwei verschiedene Komposte zum Verkauf angeboten. Abgesiebter Kompost mit einer Siebung von 15 mm wurde überwiegend an Private (1.300 m³) und Gewerbebetriebe ( 851 m³) verkauft. Für den neu im Angebot befindlichen Kompost mit der gröberen 25 mm Siebung wurden für 3.650 m³ gewerbliche Abnehmer gefunden. Bedingt durch eine Absiebung im Dezember 2016 wurde im vergangenen Jahr mehr Kompost verkauft als hergestellt.

 

Mit einem neuen Konzept soll die Herstellung des Kompostes beschleunigt werden. Damit wird es auch notwendig den Absatz weiter zu steigern. Mit dem günstigeren 25 mm Kompost konnte ein neuer Absatzmarkt erschlossen werden. Dazu hat sich der Kompostplatz um das Kompost Gütesiegel beworben. Nach dem Erhalt besteht auch für die Landwirtschaft im Knoblauchsland die Möglichkeit mit Fürther Kompost die Felder zu düngen.

 

Bestandteil des Kompostplatzkonzeptes soll auch eine neue eingehauste Bioabfallumlade-station werden. Die letzte Ausschreibung hat zum Ergebnis geführt, dass darauf nicht verzichtet werden kann. 

 

Recyclinghöfe

 

Zum 01.03.2017 ist die Firma Bonn mit dem Recyclinghof von der Jakobinenstr. in die Karolinenstraße umgezogen. Der Neuanfang wurde reibungslos umgesetzt. Die Bürger haben den Betrieb auch schnell angenommen. Das es dennoch zu einem Rückgang der angenommenen Abfälle und Wertstoffe gekommen ist, hängt mit der geänderten Betriebs-ordnung zusammen.

 

Größere Mengen, überwiegend von Kleingewerbeanlieferern und Wohnungsauflösern, werden nicht mehr angenommen. Damit kam es zu den gesunkenen Bauschutt-, Holz-, Sperrmüll- und Restabfallmengen. Die Anzahl der Privatanlieferungen hat sich nach Aussage der Firma Bonn dagegen erhöht.

 

Am Recyclinghof Atzenhof haben sich die gesammelten Mengen leicht erhöht. Vor allem in den Ferien und samstags ist der Hof weiterhin überlastet. Durch Umstrukturierungen am Recyclinghof Karolinenstraße wird eine Verlagerung der Anlieferungen angestrebt.

 

 

 

 

 

 

Erddeponie

 

An der Erddeponie im Stadtwald wurde im vergangenen Jahr mit 45.043 t wieder mehr Erdmaterial zur Ablagerung angenommen. Die Baumaßnahme an der Vacher Brücke war dabei die größte Baustelle. Aktuell wird mit einer Restlaufzeit bis Ende 2019 kalkuliert.

 

Das Betriebsergebnis weist ein Defizit von 37.214 € aus. Der Betrag wird der Rücklage entnommen.

 

Textiliensammlung

 

2017 wurde die Altkleidersammllung zum zweiten Mal ganzjährig von Mitarbeitern der Müllabfuhr durchgeführt. Inzwischen sind die Mitarbeiter gut eingespielt und konnten über die 120 aufgestellten Container 561,05 t Textilien einsammeln. Bei Bereinigung des Betriebsergebnisses um die Allgemeinkosten, konnte mit der Sammlung 2017 ein „Überschuss“ von 27.310,68 € erzielt werden.

 

Neben der städtischen Sammlung finden einige gemeinnützige Sammlungen wie z.B. durch

die kirchlichen Träger Kolping Werk und Aktion Hoffnung sowie dem Gebrauchtwarenhof und

dem BRK statt. Gemeinsam sammelten diese 458,04 t Textilien im Stadtgebiet ein. Darauß ergibt sich eine Steigerung der gesammelten Altkleidermenge gegenüber 2016 um 15%.

Der Erlös aus der Kleidervermarktung ist weiter rückläufig. Die Ausschreibung zu Beginn des Jahre ergabe eine Reduzierung der Erlöse um 24,34 €/t.

4. Wirtschaftliche Betrachtung der Müllabfuhr (7200)

 

Der Unterabschnitt 7200 (Müllabfuhr) der Abfallwirtschaft schloss das Jahr 2017 mit einem negativen Betriebsergebnis[1] von 1.171.470 EUR ab. Der Rücklagenstand betrug zum 31.12.2017 4.094.568,06 EUR. Der aktuelle Gebührenkalkulationszeitraum endet zum 31.12.2018. Für 2019 werden die Gebühren wieder neu berechnet. Die zum Jahresende noch vorhandenen Rücklagen, werden in der neuen Kalkulation berücksichtigt.

 

 

Wirtschaftliches Ergebnis der Müllabfuhr (7200) in EUR

Kosten- und Erlösart

2013

2014

2015

2016

2017

Veränderung 2017 zu 2016

Personalkosten

3.424.190

3.459.190

3.666.454

3.962.948

4.222.270

7%

Sachkosten

7.231.783

7.251.709

6.549.039

6.568.176

6.886.693

5%

Kalkulatorische Kosten

513.475

489.632

529.431

565.134

586.491

7%

Gesamtkosten

11.169.449

11.200.531

10.744.924

11.096.259

11.695.454

5%

 

 

 

 

 

 

 

Gebühren und ähnliche Entgelte

9.302.970

9.391.821

8.698.391

8.736.845

8.880.727

1,7%

Verkaufs- und Sonstige Erlöse

1.497.218

1.893.095

1.676.068

1.612.059

1.643.257

2%

Gesamteinnahmen/-erlöse

10.800.187

11.284.917

10.374.459

10.348.904

10.523.984

3,2%

 

 

 

 

 

 

 

Betriebsergebnis

-369.262

84.386

-370.465

-533.761

-1.171.470

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Personalkosten sind 2017 durch die Schaffung neuer Stellen bei der Müllabfuhr überproportional gestiegen.

Die Beiträge zum Betriebsergebnis der einzelnen Betriebsstätten der Abfallwirtschaft bewegen sich auf dem Niveau des Vorjahres. Im August 2017 wurden die Gebühren an den Recyclinghöfen und am Kompostplatz angepasst. Bürger müssen seitdem keine Steuer mehr entrichten. Für das Gewerbe fällt für Abfälle zur Beseitigung, aufgrund der hoheitlichen Tätigkeit der Stadt Fürth in diesem Bereich, ebenfalls keine Steuer mehr an.

 

Das positive Betriebsergebnis der Müllabfuhr zeigt auf, dass über die Müllgebühren die vielen kostenfreien Angebote auf den Recyclinghöfen und dem Kompostplatz finanziert werden.

 

 

Ausblick

 

Folgende Themen beschäftigen die Abfallwirtschaft in 2018 und darüber hinaus.

  • Betrieb und Vermarktung des Kompostes vom Kompostplatz
  • Konzept zum langfristigen Betrieb des Kompostplatzes
  • Betrieb der beiden Recyclinghöfe
  • Umsetzung der Betriebsordnungen und Abfallwirtschaftssatzung
  • Verhandlungen über neue Verträge zur Papiererfassung mit den Dualen System  aufgrund des neuen Verpackungsgesetzes
  • Kalkulation der Müllgebühren
  • Konzept zur Schließung der Erddeponie Burgfarrnbach

 

 

 



[1] Erlöse abzüglich Kosten


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


Abfallstatistik Gesamtmenge

Abfallstatistik Einwohner