- Vom Bericht zum Pilotprojekt wird
Kenntnis genommen.
- Die Sammlung der Altspeisefette und
–öle wird nach dem Abschluss des Pilotprojekts auf das gesamte Stadtgebiet
ausgeweitet.
Bericht Pilotprojekt Hardhöhe
Am 26.04.2018 wurde dem
Umweltausschuss ein Konzept zur Sammlung von Altspeisefett und -öl aus
Privathaushalten vorgestellt. Es wurde beschlossen, dass sich die Stadt Fürth
an dem Pilotprojekt der Firma Altfettentsorgung und -recycling Lesch GmbH &
Co. KG beteiligt. Als Projektgebiet wurde der Stadtteil Hardhöhe ausgewählt.
Das Projekt startete im Juni 2018, Ende November 2018 wurden die
Sammelautomaten aufgestellt und die Sammelbehälter verteilt. Das Projekt endet
im März 2020.
Die seitens der Fa. Lesch
vorangebrachte abfallwirtschaftliche Maßnahme hat sich als gut funktionierendes
Sammelsystems für Altspeisefette und –öle aus Privathaushalten erwiesen. Die
bisherigen Ergebnisse zu diesem Projekt sind aus umwelt- und klimapolitischer
Sicht grundsätzlich positiv zu bewerten. Insbesondere werden die
Abwassersysteme (sowohl Privat als auch der Stadt) geschont und ein positiver
Beitrag zur Einhaltung der CO2-Ziele geleistet.
Hinsichtlich der Details des
Projektes wird auf beil. Zwischenbericht der Firma Lesch verwiesen.
Ausdehnung
der Sammlung auf das gesamte Stadtgebiet
Allgemeine Systembeschreibung:
Ziel der Maßnahme ist die
signifikante Sammlung von Mengen an genutzten Speisefetten und -ölen in
Privathaushalten. Ohne großen Aufwand soll es der Bevölkerung ermöglicht
werden, die anfallenden wertvollen Rohstoffe im Wohnumfeld jederzeit - 24/7 -
abgeben zu können.
Dazu werden den Haushalten
wertige und sichere Mehrweg-Kunststoff-Flaschen (1 Liter) zur Bereitstellung in
der Küche ausgehändigt. Die Sammelflaschen sind mit klaren Hinweisen zur
Beschaffenheit der abzugebenden Fette und Öle beschriftet. Beim Einwurf des
vollen Kunststoffbehältnisses in den Sammelautomaten erhält man sofort eine
leere Flasche zum Weitersammeln. Die Sammelautomaten sind smart vernetzt und
melden Füllstand und Fehler von selbst. Ein Standort pro 5.000-6.000
Bürger/innen ist ausreichend. Der Systembetreiber sorgt für regelmäßige
Entleerung. Störungen oder systembezogene Beschwerden werden innerhalb von zwei
Werktagen behoben. Informationsbroschüren und/oder Flyer mit Details zum Ablauf
der Sammlung und zur Motivation der Bevölkerung sind Teil des Gesamtkonzeptes
und werden in ausreichender Zahl gestellt. Die Art und Weise wie die Haushalte
die Sammelflaschen erhalten (z.B. Verteilung der Sammelbehälter an die
Haushalte) wird im Detail zwischen dem Systembetreiber und der Verwaltung
definiert und abgestimmt.
Zusammenfassende Eigenschaften der
Servicekomponenten (Sammelflasche):
Ø Mehrwegsystem
Ø Sauber
und sicher (dicht und bruchfest)
Ø Leichte
Handhabung für die Bürger/innen
Ø Hohe
Hitzeresistenz, auch bei Einfüllen von heißem Fett
Ø Beschriftung
zu Sammelinhalten
Ø Füllstandanzeige
als Zusatzeigenschaft
Abgabemöglichkeit (Sammelautomat) für
Bürger/innen:
Ø Unabhängig
von Öffnungszeiten (24/7 zugänglich)
Ø Gleichzeiteger
Tausch von vollen gegen leere Behälter
Ø Einfache
und leicht verständliche Nutzung
Vertragslaufzeit:
10 Jahre
Kostenschätzung (+/- 10%) zum 31.10.2019:
Bisherige Entsorgung und Kosten:
Von Seiten der Abfallberater
wird bisher die Entsorgung der Speisefette und -öle als Restabfall empfohlen,
verpackt in Kunststoffflaschen und -kanistern. Vom Wegkippen in die Toilette
oder den Küchenausguss wird abgeraten. Welche Kosten bei der Abwasserreinigung
und im Kanalnetz in Fürth bei derartiger Entsorgung anfallen, konnte nicht
ermittelt werden. Größere Probleme wurden zwar nicht benannt, gleichwohl ist
dieser Entsorgungsweg keinesfalls als gut zu bewerten. Hingegen klagen
Hausverwaltungen häufig über fettverstopfte Abflussrohre und begrüßen das
neuartige Entsorgungsangebot.
In der Müllverbrennung fallen
Gebühren an. Das hochenergetische Öl, etwa 90.000 Liter jährlich, bremst den
Durchsatz, so dass der Bunker mit dem ebenfalls hochenergetischen Plastikabfall
nicht zügig entleert werden kann. Die Verbrennungskosten, auf Basis der
angelieferten Tonnage, sind jedoch um etwa den Faktor 10 niedriger als die
Kosten der angestrebten Umstellung auf die Sammlung (80 t x 120 € = 9.600 €).
Fazit:
Bei der Speisefett- und
-ölsammlung handelt es sich um ein weiteres Sammelsystem einer Abfallfraktion
(wie z. B. Glas oder Altkleider), bei dem wertvolle Sekundärrohstoffe wieder
zurück in den Produktionskreislauf fließen und dabei die Kreislaufwirtschaft
gefördert wird. Der Grundsatz „Recycling vor Beseitigung“ wird erfüllt. In
anderen Ländern, wie etwa Spanien, Österreich, aber auch in Südbayern gibt es
bereits ähnliche Sammelsysteme. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die
Verwaltung, trotz der nicht unerheblichen Mehrkosten künftig im gesamten
Stadtgebiet die Sammlung durchzuführen.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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|
|
nein |
x |
ja |
Gesamtkosten |
80.600
– 94.900 € |
|
nein |
x |
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
|
nein |
|
ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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