Der Wirtschafts- und Grundstücksausschuss stimmt der Umsetzung des Onlinebewerberbuches zu.
Wie bereits bei der Unternehmensbefragung 2016 hat sich
auch 2019 als ein Schwerpunktbedarf die Unterstützung der ansässigen
Unternehmen im Bereich der Fachkräftesicherung herauskristallisiert.
Die Ergebnisse der letzten beiden Unternehmensbefragungen und
auch die seit April 2019 bisher gesammelten Erfahrungen im
Jobstarterprojekt „Ausbildungslotse“ verdeutlichen, dass die Zahl der
unbesetzten Lehrstellen in den nicht so bekannten bzw. begehrten
Ausbildungsberufen weiterhin hoch ist und zudem gerade im Handwerk immer mehr
Betriebe aufgrund mangelnder bzw. nicht qualifizierter Bewerber aus Frustration
die Ausbildung einstellen. Dies hat zur Folge, dass die Betriebe ihren
Personalbedarf über die Rekrutierung von bereits fertig ausgebildeten
Fachkräften abdecken und dabei mit größeren Betrieben konkurrieren müssen.
Paradoxerweise finden zugleich immer mehr Fürther
Schulabgänger/-innen der Mittelschulen keine passenden Lehrstellen mehr. Die duale Berufsausbildung als Rückgrat der (nichtakademischen) Berufsbildung
befindet sich bundesweit seit Jahren auf dem Rückzug. Dieser Trendverlauf – steigende
Bildungsaspiration – ist leider auch in Fürth feststellbar.
Das Onlinebewerberbuch kehrt das Prinzip der gängigen
Lehrstellenbörsen und den klassischen Bewerbungsprozess um. Hier bewerben sich
nicht, wie sonst üblich, die Jugendlichen bei den Betrieben, sondern die
Betriebe haben die Chance, die Jugendlichen direkt über dieses Tool zu
kontaktieren und sie für ihren Betrieb und eine duale Ausbildung zu gewinnen. Das
Onlinebewerberbuch soll dabei helfen, die Ausbildungsbetriebsquote der Betriebe
zu stabilisieren und die Anzahl der unversorgten Ausbildungsbewerber/-innen in
Fürth zu minimieren.
Hiermit bekommet das Förderprojekt „Ausbildungslotsen“ ein
weiteres Instrument in die Hand, um die vorgegebenen Ziele wie die Neuschaffung
und Besetzung von Ausbildungsstellen und Wiederbesetzung von Ausbildungsstellen
in Klein- und Kleinstbetrieben, zu erreichen. Die Plattform läuft bereits bei
verschiedenen Projektträgern und die Rückmeldungen hierzu sind durchwegs
positiv. Der Bewerbungsweg „Andersrum“ wird positiv von den Schülern
aufgenommen, da sie die Kontaktaufnahme durch den Betrieb regelrecht als
Wertschätzung Ihrer Person wahrnehmen. Die Zahl der Ausbildungsverträge wäre
dadurch deutlich angestiegen. Ein Instrument, dass vorerst nur im Rahmen des
Förderprojektes den Klein- und Kleinstbetrieben zur Verfügung gestellt wird.
Auch nach Projektablauf des Förderprojektes Jobstarter soll das
Onlinebewerberbuch weiter fortgeführt werden. Dann sollen auch die
mittelständischen Fürther Unternehmen eine Zugriffmöglichkeit erhalten.
Für die Umsetzung in den Schulen konnten als Partner die
Fürther Mittelschulen sowie die Wirtschafts-/ und Realschule Hans Böckler
gewonnen werden. Koordiniert und betreut wird das „Onlinebewerberbuch“ zunächst
durch die Ausbildungslotsen im AWS und Bildungsbüro. Das Projekt soll im
Unterricht ein fester Bestandteil werden; Lehrer wie auch Eltern sind hier
wichtige Partner. Eine Erweiterung auf weitere Schulen ist vorstellbar.
Gerade die aktuelle Situation in der Corona Pandemie
zeigt, wie wichtig die Digitalisierung auch im Bereich Praktikums- und
Ausbildungsplatzsuche ist. Die bestehende Plattform Joberfolg wird durch das
Onlinebewerberbuch ergänzt. Die Berufsinformationstage an den Schulen wie auch
große regionale Messen wie die Parentum Mittelfranken wurden für 2020 abgesagt.
Somit können die Stellenangebote der Klein- und Kleinstbetriebe durch die
Ausbildungslotsen nicht aktiv beworben werden. Das Onlinebewerberbuch schließt
zum Teil hier diese Lücke.
Kosten
Das
Standardpaket kostet 19.000 € (netto)
Es
sind verschiedene Erweiterungen möglich, die noch mit dem Projektpartner im
Einzelnen abzustimmen sind. Mit den verschiedenen Erweiterungsmodulen würden
dann die erstmaligen Anschaffungskosten max. 25.000 € (netto) betragen.
Der
laufende Betrieb kostet monatlich für Hosting und Softwarepflege und
Zertifikate ca. 144 € (netto).
Die
Anschaffungskosten in Höhe von ca. 25.000 € (netto) und die monatlichen
Betriebskosten von ca. 144 € (netto) werden aus dem Amtsbudget 80000
übernommen. Aufgrund der Absage von Ausbildungsmessen können die Mittel
umgeschichtet werden.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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|
nein |
X |
ja |
Gesamtkosten |
25.000 € |
|
nein |
X |
ja |
mtl. 144 € |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
|
nein |
X |
ja |
Hst.7910.65889080
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Budget-Nr.80.000 |
im |
X |
Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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