Für den Ausschuss für Schule,
Bildung, Sport und Gesundheit:
Der Ausschuss nimmt von den gravierenden
Auswirkungen der Corona-Krise auf die Fürther Sportvereine Kenntnis und
empfielt dem Finanz- und Verwaltungsausschuss, die städtische Grund- und Objektförderung
für das Jahr 2020 nachträglich um 50.000 € zu erhöhen.
Für den Finanz- und
Verwaltungsausschuss:
Der Ausschuss nimmt von den gravierenden
Auswirkungen der Corona-Krise auf die Fürther Sportvereine Kenntnis und
beschließt, die städtische Grund- und Objektförderung für das Jahr 2020
nachträglich um 50.000 € zu erhöhen.
Mit der Ausrufung des
Katastrophenfalls am 16.03.2020 durch die Bayerische Staatsregierung kam auch
in der Stadt Fürth das organisierte Sportgeschehen zum Erliegen. Der komplette
Trainings- und Spielbetrieb der Fürther Sportvereine musste eingestellt werden.
Ab 11.05.2020 konnte der kontaktfreie Sport in Kleingruppen auf
Freiluftsportanlagen wieder ausgeübt werden und am 08.06.2020 konnte dies auch
für den Sportbetrieb in den Sporthallen zugelassen werden. Ab dem 08.07.2020
durfte unter Einschränkungen wieder mit Körperkontakt trainiert werden und
Mitte September wurde der Wettkampfsport auch für Sportarten mit Körperkontakt
und mit einer begrenzten Anzahl an Zuschauenden freigegeben.
Jedoch waren alle
Lockerungen mit diversen Einschränkungen und hohem Aufwand für die Sportvereine
verbunden. Zudem konnten die städtischen Sportstätten nicht vollumfänglich
genutzt werden. Denn aufgrund der hohen Anforderungen der rechtlichen
Rahmenbedingungen sowie der zum Teil unzureichenden Lüftungsvoraussetzungen konnten
die Hallen nur schrittweise geöffnet werden. Da die Gesundheit aller
Sporttreibenden die höchste Priorität hatte, konnten auch nicht alle Hallen
freigegeben werden.
Aufgrund des aktuell
stark ansteigenden Infektionsgeschehens musste der organisierte Sport
deutschlandweit am 02.11.2020 wieder eingestellt werden. Alle Sportstätten
werden bis voraussichtlich 30.11.2020 geschlossen bleiben.
Neben den gravierenden
Einschränkungen für die Sportausübung der Fürther Bürgerinnen und Bürger hat
die Corona-Krise auch wirtschaftliche Folgen für die gemeinnützigen
Sportvereine. Zwar müssen die Mitglieder ihre Beiträge weiterhin zahlen. Jedoch
haben viele Vereine im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb Verluste zu beklagen,
da u.a. Einnahmen durch Eintrittsgelder und den Verkauf von Speisen und
Getränken bei Spielen, Sponsorengelder oder Erträge aus dem Betrieb einer
selbstbewirtschafteten Vereinsgaststätte entfallen. Zudem fehlen bereits
einkalkulierte Einnahmen von Sportkursen. Ergänzend konnten im Jahr 2020 kaum
neue Mitglieder gewonnen werden, während es trotzdem zu dem üblichen
Mitgliederschwund kam, der auch ohne Pandemie bei den Vereinen etwa zehn
Prozent pro Jahr ausmacht. Um ausreichend Schutz- und Hygienemaßnahmen
gewährleisten zu können, mussten außerdem zahlreiche Anschaffungen wie
Hygienemittel, Masken und Trennwände von den Vereinen getätigt werden. Die
Kosten der Vereine für den Betrieb ihrer Sportstätten liefen auch in der Zeit
der Sperrungen größtenteils weiter. Bei ersten Abfragen zu den finanziellen Schäden
haben zehn der über 60 Fürther Vereinen teilgenommen und einen finanziellen
Schaden von rund 500.000 € genannt. Eine abschließende und seriöse
Einschätzung der tatsächlichen finanziellen Folgen ist erst nach Aufnahme des
regulären Sportbetriebs und der Rückkehr zu einer neuen Normalität möglich.
Erste
Unterstützungsmaßnahmen hat die Stadt bereits ergriffen: Um die Liquidität der
Vereine zu sichern, wurde die städtische Grund- und Objektförderung in diesem
Jahr bereits Ende Mai ausbezahlt. Für die Zeiten der Sperrungen der städtischen
Sportstätten wurde von der Stadt keine Mietgebühr verlangt. Zudem wurden die
Sportvereine bei der Wiederaufnahme des eingeschränkten Trainingsbetriebs
unterstützt, indem sie kostenlos eine Erstaustattung an Hand- und Flächendesinfektionsmittel
zur Verfügung gestellt bekommen haben.
Aufgrund der zum Teil
existenzbedrohenden Auswirkungen der Corona-Krise soll die Stadt die
gemeinnützigen Fürther Sportvereine zusätzlich unterstützen. Es gilt zu
vermeiden, dass die Vielfalt und Heterogemität der Fürther Sportlandschaft
durch die Krise irreperablen Schaden nimmt. Aus vier denkbaren Ansätzen zur
finanziellen Unterstützung hat der Sportausschuss und das Forum des Fürther
Sports gemeinsam einen empfohlen, welcher als fairste und effektivste
Unterstützungsmaßnahme eingeschätzt wurde.
Durch eine nachträgliche Erhöhung der städtischen Grund- und Objektförderung des Jahres 2020 um insgesamt 50.000 € sollen die finanziellen Auswirkungen abgefedert werden. Von der Erhöhung der Grund- und Objektförderung profitiert der Großteil der Fürther Sportvereine. Je mehr Mitglieder und Sportstätten der Verein hat, umso höher ist der städtische Zuschuss. Da besonders größere Vereine mit eigenen Sportstätten unter der Krise leiden, scheint dieser Ansatz sehr fair und effektiv. Der Aufwand ist sowohl für die Vereine als auch den Sportservice sehr gering, da kein neuer Antrag gestellt werden muss. Im Sinne der Solidarität der Fürther Vereine solle eine Unter- und Obergrenze für den zusätzlichen Zuschuss festgelegt werden, damit auch die kleineren Vereinen einen Zuschuss bekommen, der ihnen in der aktuellen Situation hilft. Der anteilige Zuschuss für die größeren Vereine fällt dadurch geringer aus.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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|
|
nein |
x |
ja |
Gesamtkosten |
50.000 € |
x |
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
|
nein |
|
ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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