Betreff
Corona-Soforthilfe für die Fürther Sportvereine
Vorlage
Sport/0032/2020
Art
Beschlussvorlage - SB

Für den Ausschuss für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit:

Der Ausschuss nimmt von den gravierenden Auswirkungen der Corona-Krise auf die Fürther Sportvereine Kenntnis und empfielt dem Finanz- und Verwaltungsausschuss, die städtische Grund- und Objektförderung für das Jahr 2020 nachträglich um 50.000 € zu erhöhen.

 

Für den Finanz- und Verwaltungsausschuss:

Der Ausschuss nimmt von den gravierenden Auswirkungen der Corona-Krise auf die Fürther Sportvereine Kenntnis und beschließt, die städtische Grund- und Objektförderung für das Jahr 2020 nachträglich um 50.000 € zu erhöhen.

 


Mit der Ausrufung des Katastrophenfalls am 16.03.2020 durch die Bayerische Staatsregierung kam auch in der Stadt Fürth das organisierte Sportgeschehen zum Erliegen. Der komplette Trainings- und Spielbetrieb der Fürther Sportvereine musste eingestellt werden. Ab 11.05.2020 konnte der kontaktfreie Sport in Kleingruppen auf Freiluftsportanlagen wieder ausgeübt werden und am 08.06.2020 konnte dies auch für den Sportbetrieb in den Sporthallen zugelassen werden. Ab dem 08.07.2020 durfte unter Einschränkungen wieder mit Körperkontakt trainiert werden und Mitte September wurde der Wettkampfsport auch für Sportarten mit Körperkontakt und mit einer begrenzten Anzahl an Zuschauenden freigegeben.

 

Jedoch waren alle Lockerungen mit diversen Einschränkungen und hohem Aufwand für die Sportvereine verbunden. Zudem konnten die städtischen Sportstätten nicht vollumfänglich genutzt werden. Denn aufgrund der hohen Anforderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie der zum Teil unzureichenden Lüftungsvoraussetzungen konnten die Hallen nur schrittweise geöffnet werden. Da die Gesundheit aller Sporttreibenden die höchste Priorität hatte, konnten auch nicht alle Hallen freigegeben werden.

Aufgrund des aktuell stark ansteigenden Infektionsgeschehens musste der organisierte Sport deutschlandweit am 02.11.2020 wieder eingestellt werden. Alle Sportstätten werden bis voraussichtlich 30.11.2020 geschlossen bleiben.

 

Neben den gravierenden Einschränkungen für die Sportausübung der Fürther Bürgerinnen und Bürger hat die Corona-Krise auch wirtschaftliche Folgen für die gemeinnützigen Sportvereine. Zwar müssen die Mitglieder ihre Beiträge weiterhin zahlen. Jedoch haben viele Vereine im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb Verluste zu beklagen, da u.a. Einnahmen durch Eintrittsgelder und den Verkauf von Speisen und Getränken bei Spielen, Sponsorengelder oder Erträge aus dem Betrieb einer selbstbewirtschafteten Vereinsgaststätte entfallen. Zudem fehlen bereits einkalkulierte Einnahmen von Sportkursen. Ergänzend konnten im Jahr 2020 kaum neue Mitglieder gewonnen werden, während es trotzdem zu dem üblichen Mitgliederschwund kam, der auch ohne Pandemie bei den Vereinen etwa zehn Prozent pro Jahr ausmacht. Um ausreichend Schutz- und Hygienemaßnahmen gewährleisten zu können, mussten außerdem zahlreiche Anschaffungen wie Hygienemittel, Masken und Trennwände von den Vereinen getätigt werden. Die Kosten der Vereine für den Betrieb ihrer Sportstätten liefen auch in der Zeit der Sperrungen größtenteils weiter. Bei ersten Abfragen zu den finanziellen Schäden haben zehn der über 60 Fürther Vereinen teilgenommen und einen finanziellen Schaden von rund 500.000 € genannt. Eine abschließende und seriöse Einschätzung der tatsächlichen finanziellen Folgen ist erst nach Aufnahme des regulären Sportbetriebs und der Rückkehr zu einer neuen Normalität möglich.

 

Erste Unterstützungsmaßnahmen hat die Stadt bereits ergriffen: Um die Liquidität der Vereine zu sichern, wurde die städtische Grund- und Objektförderung in diesem Jahr bereits Ende Mai ausbezahlt. Für die Zeiten der Sperrungen der städtischen Sportstätten wurde von der Stadt keine Mietgebühr verlangt. Zudem wurden die Sportvereine bei der Wiederaufnahme des eingeschränkten Trainingsbetriebs unterstützt, indem sie kostenlos eine Erstaustattung an Hand- und Flächendesinfektionsmittel zur Verfügung gestellt bekommen haben.

 

Aufgrund der zum Teil existenzbedrohenden Auswirkungen der Corona-Krise soll die Stadt die gemeinnützigen Fürther Sportvereine zusätzlich unterstützen. Es gilt zu vermeiden, dass die Vielfalt und Heterogemität der Fürther Sportlandschaft durch die Krise irreperablen Schaden nimmt. Aus vier denkbaren Ansätzen zur finanziellen Unterstützung hat der Sportausschuss und das Forum des Fürther Sports gemeinsam einen empfohlen, welcher als fairste und effektivste Unterstützungsmaßnahme eingeschätzt wurde.

 

Durch eine nachträgliche Erhöhung der städtischen Grund- und Objektförderung des Jahres 2020 um insgesamt 50.000 € sollen die finanziellen Auswirkungen abgefedert werden. Von der Erhöhung der Grund- und Objektförderung profitiert der Großteil der Fürther Sportvereine. Je mehr Mitglieder und Sportstätten der Verein hat, umso höher ist der städtische Zuschuss. Da besonders größere Vereine mit eigenen Sportstätten unter der Krise leiden, scheint dieser Ansatz sehr fair und effektiv. Der Aufwand ist sowohl für die Vereine als auch den Sportservice sehr gering, da kein neuer Antrag gestellt werden muss. Im Sinne der Solidarität der Fürther Vereine solle eine Unter- und Obergrenze für den zusätzlichen Zuschuss festgelegt werden, damit auch die kleineren Vereinen einen Zuschuss bekommen, der ihnen in der aktuellen Situation hilft. Der anteilige Zuschuss für die größeren Vereine fällt dadurch geringer aus.



Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

x

ja

Gesamtkosten

50.000

x

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: