Der Finanz- und Verwaltungsausschuss beschließt – vorbehaltlich der endgültigen Weiterförderungszusage – die weitere Durchführung des Projektes „Perspektiven finden! Wohnen und Leben in Fürth“ gemäß Antragstellung zur Verlängerung vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021.
Das Gesamtvolumen der zuwendungsfähigen Ausgaben beläuft sich auf 343.212,15 €, die zu 95% gefördert werden. Der Kofinanzierungsanteil von 5% (= 17.160,63 €) ist vom Antragsteller durch öffentliche Mittel in bar zu erbringen und Voraussetzung für eine Weiterförderung.
Der Finanz- und Verwaltungsausschuss beauftragt die Kämmerei die hierfür erforderlichen kommunalen Finanzmittel in Höhe von insgesamt 17.160,63 € für den Verlängerungszeitraum vom 01.01.2021 bis 31.12.2021 zur Verfügung zu stellen.
Mit Antrag vom 30.09.2020 beantragte die Stadt Fürth eine Verlängerung der Förderung aus dem Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) und durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Das Programm unterstützt Kommunen bei der Integration von benachteiligten, neu zugewanderten EU-Bürgerinnen und EU-Bürgern, deren Kindern sowie von wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Personen.
Im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens im Juli 2020 wurde das Projekt mit Bescheid vom 07.09.2020 als eines von 45 Projekten unter 61 Interessenbekundungen zur Verlängerung der Förderung bis zum 31.12.2021 ausgewählt. Ein endgültiger Förderbescheid in schriftlicher Form liegt noch nicht vor und soll voraussichtlich im Dezember 2020 erfolgen. Nach vorläufiger Prognose des Bundesverwaltungsamtes wird die Stadt die beantragten Gelder in voller Höhe erhalten.
Ausgangslage
Fürth hat seit vielen Jahren einen starken Zuzug von Menschen aus den EU-Ländern. Die Stadt ist deutlich stärker als die umliegenden Städte seit 2010 von einer Zuwanderung aus Südosteuropa geprägt. Der Anteil der EU-Bürgerinnen und Bürgern hat sich von 5,5% der Bevölkerung auf 11% verdoppelt. Die Bevölkerung ist, auch aufgrund dieser Zuwanderung, seit 2010 um 11% auf 131.061 Einwohner (7/2020) angewachsen. Diese starke Zuwanderung führt sowohl die vorhandenen Beratungs- und Unterstützungsstrukturen über ihre Kapazitätsgrenzen. Der lokale Wohnungsmarkt ist angespannt, die Zahl der Menschen mit Wohnproblematik steigt.
Die damit verbundenen, besonderen Herausforderungen erfordern eine Fortsetzung der Projekttätigkeit von PFIF, da diese sowohl quantitativ als auch methodisch die vorhandenen Bedarfslücken zu verringern helfen und fehlende Angebote für Zuwandernde aus der Europäischen Union, für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit gefährdete Personen implementiert werden konnten.
Projektziele
Das Projekt „Perspektiven finden! Wohnen und Leben in Fürth“ verfolgt zwei wesentliche Ziele:
1) Ansprache,
Beratung und Information von besonders benachteiligten neu zuwanderten
Unionsbürgern/-innen im Hinblick auf die Beratungsangebote des regulären
Hilfesystems
Zugewanderte aus EU-Staaten
haben Integrationsprobleme u.a. aufgrund von Informationsdefiziten: Es fehlt an
präventiven und aufsuchenden Angeboten, die die Zugewanderten frühzeitig
erreichen, bevor multiple Problemlagen entstehen. Durch aufsuchende Angebote
der AWO Kulturbrücke, Freiwilligen Zentrums Fürth und des Bürgermeister- und
Presseamtes sollen diejenigen Personen der Zielgruppe identifiziert,
angesprochen, beraten, begleitet und in weiterführende Beratungs- und
Hilfsangebote übergeleitet werden, die von sich aus keinen oder einen
ungenügenden Zugang zum vorhandenen Hilfesystem haben. Die aufsuchenden
Fachkräfte agieren im Vorfeld der vorhandenen Regeldienste.
2)
Ansprache, Beratung und Information
wohnungsloser und von Wohnungslosigkeit bedrohter Personen im Hinblick auf die
Angebote des regulären Hilfesystems
Obdachlosigkeit und die
Gefahr von Wohnungsverlust sind Ausdruck massiver Problemlagen, wie z. B.
Langzeitarbeitslosigkeit, Armut, gesundheitliche Einschränkungen, Sucht- und
Schuldenproblematik. Betroffen sind alte und junge Menschen, Alleinstehende,
Familien, Frauen, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Der Belastungsdruck der
Betroffenen ist eklatant hoch. Niederschwellige, aufsuchende und präventive
Angebote sollen von Wohnungslosigkeit bedrohte Personen unterstützen,
gefährdete Wohnverhältnisse zu sichern und Obdachlosen helfen, sich zu
reintegrieren. Die aufsuchenden Fachkräfte agieren im Vorfeld der vorhandenen
Regeldienste.
Personaleinsatz
·
4
pädagogische Fachkräfte (BMPA) mit 21,5 / 27,5 / 39 / 39 Wochenstunden
·
1
Verwaltungskraft (BMPA) mit 10 Wochenstunden
·
1
Projektleitung (BMPA) mit 19,5 Wochenstunden
·
1
pädagogische Fachkraft (AWO) mit 34 Wochenstunden
·
1
Mitarbeiter/in des Freiwilligen Zentrums Fürth mit 10 Wochenstunden
Bisherige Erfolge und zukünftige Zielsetzungen
·
Im
Rahmen der bisherigen EHAP-Förderung konnten von Januar 2016 bis November 2020
durch das Projekt bislang über 3.300 Personen unterstützt, begleitet und zu 90%
in weiterführende Hilfen übergeleitet.
·
Ziel
ist es, im kommenden Jahr weitere 570 Ratsuchende zu unterstützen.
Finanzierungskonzept
Das Gesamtvolumen der zuwendungsfähigen Ausgaben beläuft sich auf 343.212,15 €, die zu 95 % gefördert werden. Der Kofinanzierungsanteil von 5 % (= 17.160,63 €) ist laut Förderrichtlinie vom 6. Juni 2018 vom Antragsteller für das Gesamtprojekt durch öffentliche Mittel in bar zu erbringen und Voraussetzung für eine Förderung.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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nein |
x |
ja |
Gesamtkosten |
17.160,63 € € |
x |
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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x |
nein |
|
ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Förderrichtlinie
Fördergrundsätze
Förderzusage