Betreff
Bewerbung als "Host Town" der Special Olympics World Games 2023
Vorlage
Sport/0044/2021
Art
Beschlussvorlage - SB

Der Finanz- und Verwaltungsausschuss nimmt Kenntnis vom empfehlenden Beschluss des Ausschusses für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit und beauftragt die Verwaltung, eine Bewerbung für das „Host Town Program“ zum 31. Oktober 2021 einzureichen und bei einem positiven Bescheid die erforderlichen Mittel bereitzustellen. Die Bewerbung soll für eine

a)       kleine (max. 20 Personen)

b)      individuelle (max. 40 Personen)

c)       mittlere (max. 80 Personen)

d)      große (max. 150 Personen)

Delegation erfolgen.


Mit Beschluss des Ausschusses für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit vom 08. Juli 2021 wurde die Verwaltung beauftragt, in Abstimmung mit Nürnberg, Erlangen und Schwabach ein Grobkonzept für das Projekt „170 Nationen – 170 inklusive Kommunen / Host Town Program“ zu entwickeln. Zudem sollten dem Finanz- und Verwaltungsausschuss verschiedene Bewerbungsmöglichkeiten für die Stadt Fürth mit unterschiedlichen Delegationsgrößen vorgestellt werden.

 

Das „Host Town Program“:

 

Mit Berlin wird im Juni 2023 Deutschland erstmals Gastgeber der Special Olympics World Games (SOWG) für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Zu der weltweit größten inklusiven Sportveranstaltung werden etwa 7.000 Athletinnen und Athleten sowie Unified Partnerinnen und Partner, also Menschen ohne geistige Behinderung, aus mehr als 170 Nationen in 24 Sommer- und zwei Demonstrationssportarten erwartet. Special Olympics Deutschland als gastgebender Verband will den Athletinnen und Athleten nicht nur unvergessliche Spiele bereiten, sondern den Anlass nutzen, die Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung vor Ort nachhaltig zu stärken. Mit dem deutschlandweiten Projekt „170 Nationen – 170 inklusive Kommunen / Host Town Program“ sollen Delegationen aus den verschiedensten Regionen der Welt vor den Special Olympics World Games in Berlin für vier Tage in unterschiedlichste Kommunen kommen, um Land und Leute kennenzulernen. Damit soll ein starkes Signal der Inklusion gesetzt und darüber hinaus in den Kommunen inklusive Strukturen und Netzwerke langfristig geschaffen und gestärkt werden.

 

Bewerbungsprozess:

 

Eine Bewerbung als „Host Town“ ist bis zum 31. Oktober 2021 möglich. Die Auswahl erfolgt in einem offenen Auswahl- und Bewertungsprozess. Entscheidende Kriterien sind die Ausgestaltung lokaler Netzwerke sowie die Nachhaltigkeit der inklusiven Projektidee über die Spiele hinaus und damit langfristige Beteiligung von Menschen mit geistiger Behinderung in Sport und Gesellschaft.

 

Zusammenarbeit in der Städteachse:

 

Es werden sich auch die anderen Kommunen der Städteachse Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach als „Host Town“ bewerben. Jede Stadt plant, eine eigene Delegation aufzunehmen. Durch eine enge Abstimmung innerhalb der Städteachse sollen Synergieeffekte in Form von gemeinsamen Programmpunkten und Abläufen erzielt werden. Die Zusammenarbeit soll zudem dafür genutzt werden, gemeinsam nachhaltige inklusive Projekte vor, während und nach dem „Host Town Program“ umzusetzen.

 

Kosten:

 

Die gastgebende Kommune übernimmt während des viertägigen „Host Town Program“ sämtliche Kosten für die Teilnehmenden (u.a. Übernachtung, Verpflegung). Hinzu kommen Kostenpositionen wie u.a. Schaffung einer lokalen Organisationsstruktur, Programmgestaltung, Transport der Delegation von München nach Fürth und anschließend nach Berlin, Öffentlichkeitsarbeit, Sprachservice. Zusätzlich sind Mittel für die Unterstützung, Konzeption und Umsetzung inklusiver Projekte vor Ort sowie die damit einhergehenden Personalkosten bereitzustellen. Hier gilt zu erreichen, nachhaltig und langfristig die Inklusion im Sport in der Stadt zu stärken. Durch die individuelle Wahl einer Delegationsgröße können auch mittelgroße Länder in Fürth begrüßt werden. Auf Basis der Erfahrungen der letzten Jahre von Special Olympics sind abhängig von der maximalen Delegationsgröße folgende Kosten realistisch:

 

Kostenpunkt

Kleine Deleg.

(max. 20 Pers.)

Indiv. Deleg.

(max. 40 Pers.)

Mittlere Deleg.

(max. 80 Pers.)

Große Deleg.

(max. 150 Pers.)

Unterkunft, Verpflegung

5.500 €

11.000 €

22.000 €

41.250 €

Transport

2.500 €

3.500 €

6.250 €

10.000 €

Programm

2.500 €

3.000 €

4.500 €

6.500 €

Öffentlichkeitsarbeit

3.000 €

3.000 €

3.000 €

3.000 €

Volunteers

600 €

1.200 €

2.400 €

4.600 €

Sonstiges

1.500 €

1.500 €

2.000 €

2.500 €

Zwischensumme

15.600 €

23.200 €

40.150 €

67.850 €

Personal

20.700 €

20.700 €

20.700 €

20.700 €

Inklusive Projekte

7.500 €

7.500 €

7.500 €

7.500 €

Gesamt

43.800 €

51.400 €

68.350 €

96.050 €

 

Fazit:

 

Eine Fürther Bewerbung kann die Strahlkraft der inklusiven Sportveranstaltung auf Weltniveau für den Weg zu mehr Inklusion im Sport und in der Stadt nutzen. Das Projekt sollte als weiterer Impuls gesehen werden, die Schaffung einer inklusiven Sportlandschaft und die Verbesserung der Bedingungen des gemeinsamen Sporttreibens von Menschen mit und ohne Behinderung voranzutreiben. In Zusammenarbeit mit den lokalen Verbänden und Vereinen sowie landesweit agierenden Partnern wie die Lebenshilfe Bayern und Special Olympics Bayern sollen nachhaltig die Strukturen vor Ort gestärkt und inklusive Sozialräume unterstützt werden.


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

x

ja

Gesamtkosten

je nach Delegation

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

x

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: