Entfällt, da Kenntnisnahme
Mit Verordnung vom 01.06.2022 wurde das generelle Badeverbot
in der Rednitz aufgehoben und der Gemeingebrauch durch die Ausweisung zweier
Badeverbotszonen südlich und nördlich des ehemaligen Flussbades beschränkt. Zur
Kenntlichmachung dieser Regelungen wurde die Beschilderung im Bereich der
Uferpromenade entsprechend angepasst (Hinweis- und Warnschilder, Abgrenzung
Badebereich zu Badeverbotszonen). Mit nachfolgendem Bericht informiert die
Verwaltung über die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr sowie über die
Ergebnisse der weiter durchgeführten Wasseruntersuchungen.
Erfahrungsbericht 2023
Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) hat während der Badesaison
(Zeitraum Mai bis Mitte September) verstärkt Kontrollen der Rednitz im Bereich
zwischen Siebenbogenbrücke und Maxstraße durchgeführt. Durch die Kontrollen
sollte ein Bild davon gewonnen werden, ob das Baden in dem dafür vorgesehen
Bereich stattfindet und die an diesen angrenzenden Badeverbotszonen beachtet
werden. Diese Kontrollen wurden vor allem nachmittags und zu den Abendstunden
durchgeführt.
Erfreulicherweise konnte festgestellt werden, dass das Baden
ohne Beschwerden oder Unfälle erfolgte. Des Weiteren wurden auch keine Badenden
in den Badeverbotszonen angetroffen. Vereinzelt wollten Kinder/Jugendliche vom
Badsteg sowie Hardsteg in die Rednitz springen. Die Heranwachsenden wurden
durch den KOD über die Risiken und Gefahren aufgeklärt und angemahnt, das
Springen von den Brücken zu unterlassen. Es wurde teilweise ein reger Betrieb
im Uferbereich nahe dem Grillplatz wahrgenommen. Durch den KOD wurde bei zu
lautem Verhalten im Sinne der Lärmprävention belehrt. In der Gesamtschau
verlief die Badesaison ruhig; nennenswerte Ereignisse oder nicht einsichtige
Personen wurden nicht festgestellt.
Zudem kontrollierte der technische Außendienst des Amtes für
Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz in regelmäßigen Abständen die
Beschilderung des Badebereichs und der Badeverbotszonen. Dabei wurde
festgestellt, dass die Schilder teils beschmiert oder mit Aufklebern versehen
worden sind. Die verunreinigten Schilder wurden zeitnah in einen
ordnungsgemäßen Zustand gebracht.
Untersuchung
der Wasserqualität der Rednitz
Der Eigenbetrieb der Stadt Nürnberg für Stadtentwässerung und
Umweltanalytik (SUN) hat auch während der vergangenen Badesaison Untersuchungen
der Wasserqualität der Rednitz durchgeführt. Betrachtet wurden gemäß der
Bayerischen Badegewässerverordnung die Parameter Enterokokken und Escherichia
Coli (E.Coli).
Zusammengefasst kann mitgeteilt werden, dass in der Badesaison
2023 bei den Parametern Enterokokken und E. Coli erneut deutliche Belastungen
festgestellt wurden, die im Vergleich zum Vorjahr stark erhöht waren.
In Anlehnung an die Kriterien der Bayerischen
Badegewässerverordnung (ein Betrachtungszeitraum von 4 Jahren für eine formale
Einstufung der Wasserqualität ist noch nicht erreicht) entsprechen die
aktuellen Belastungen bislang einer mangelhaften
Badewasserqualität.
Im Detail sind in nachfolgender Tabelle die im vergangenen
Jahr gemessenen Konzentrationen [koloniebildende Einheit (KBE) /100 ml] für die
Parameter Enterokokken und E.Coli dargestellt:
Probenahmetag |
Enterokokken |
E. Coli |
Warnschwelle |
700 |
1800 |
23.05.2023 |
177 |
931 |
20.06.2023 |
467 |
20.795 |
18.07.2023 |
1.232 |
1.213 |
01.08.2023 |
1.177 |
3.315 |
09.08.2023(Nachprobe) |
1.120 |
5.712 |
12.09.2023 |
77 |
438 |
Tabelle 1 Messwerte für das Jahr 2023
in KBE /100ml
Die Messwerte von E.Coli und Enterokokken weisen innerhalb
der Messreihe eine hohe Schwankungsbreite auf. Besonders auffallend ist der am
20.06.2023 gemessene Extremwert von 20.795 KBE/100ml bei E.Coli. Bei
Überschreitung der in der Tabelle 1 enthaltenen Warnschwellen von 1.800
KBE/100ml (E.Coli.) und 700 KBE/100ml (Enterokokken) wird nach den Vorgaben der
Badekommission des Umweltbundesamtes der Erlass eines Badeverbots empfohlen, da
in diesen Fällen nicht mehr von einer ausreichenden Badewasserqualität ausgegangen
werden kann. Die Ergebnisse der Messungen vom 20.06.2023, 18.07.2023 und
01.08.2023 wurden der Stadt Fürth jedoch erst am 04.08.2023 zugeleitet. Auf
Grund der hohen Messwerte vom 01.08.2023 veranlasste die Verwaltung umgehend
die Durchführung einer zusätzlichen Beprobung (09.08.2023). Aufgrund der
schlechten Witterung Mitte August (regnerisch, sehr kühl), die nicht zum Baden
eingeladen hat, wurde vom Erlass eines Badeverbots abgesehen.
SUN beschreibt den Einfluss von Witterung auf die Keimbelastung
in der Auswertung (Seite 6) wie folgend:
Prinzipiell ist die
hygienische Qualität von Fließgewässern witterungsbedingt großen Schwankungen
unterworfen, die zu hohen Konzentrationsunterschieden an fäkalbürtigen
Mikroorganismen und damit auch den Indikatororganismen Escherichia coli und
intestinale Enterokokken führen können. Bei Starkregenereignissen kommt es
durch die diffus eingetragenen Verschmutzungen (z.B. Straßenabschwemmungen) zu
einer Verfrachtung weit in den Unterlauf. Gleichzeitig sorgen Sedimentationsvorgänge
für eine Reduktion der Keimbelastung. Bei Mischwasserentlastungen gelangen mit
dem Niederschlagswasser stoßweise hohe Keimzahlen in den Vorfluter. Der
Parameter „Escherichia coli“ zeigt dabei Keime an, die in Faeces von Menschen
vorkommen. Die „intestinalen Enterokokken“ erfassen eher Bakterien aus
tierischen Fäkalien (z.B. Vögel).
Die im Jahr 2023 gemessene Konzentrationen der E.Coli
Bakterien und Enterokokken haben sich sowohl im Vergleich zum Vorjahr, als auch
zu den Messergebnissen aus den Jahren 2016-2019 erhöht.
Eine abschließende Einstufung der Badewasserqualität kann
erst nach Vorliegen von mindestens 16 Messwerten aus vier aufeinanderfolgenden
Jahren erfolgen. Die Messungen werden daher fortgeführt.
Finanzierung:
Finanzielle Auswirkungen |
jährliche Folgelasten |
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X |
nein |
|
ja |
Gesamtkosten |
€ |
|
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung im Haushalt
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|
|
nein |
|
ja |
Hst. |
Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn nein,
Deckungsvorschlag: |
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