Entfällt, da Kenntnisnahme

Die Vorlage gibt eine vorläufige Einschätzung der aktuellen Belastungssituation von Pegnitz und Rednitz hinsichtlich der Badewasserqualität. Eine abschließende Bewertung ist erst nach Berücksichtigung eines vierjährigen Zeitraums möglich.

Anlass:

Nach dem kontinuierlichen Ausbau und der Verbesserung der Abwassererfassung und
–reinigung entlang von Rednitz und Pegnitz hat sich die Wasserqualität in den letzten Jahren deutlich verbessert. Obwohl eine Einstufung als Badegewässer im Sinne der EU-Richtlinie nicht beabsichtigt ist, sollte gemäß Bayerischer Badegewässerverordnung (BayBadeGewV) die Wasserqualität ermittelt werden.

Mit den Untersuchungen wurden die Stadt Nürnberg/Stadtentwässerung und Umweltanalytik (Pegnitz) und die infra fürth gmbh (Rednitz) beauftragt. Die Auswahl der Messstellen und der Beprobungsturnus erfolgten gemäß den Anforderungen der BayBadeGewV.

Die Bewertung der Ergebnisse wurde nach Anlage 1 der BayBadeGewV vorgenommen:

Pegnitz

Datenlage

Bewertung

Vom Baden in der Pegnitz im Bereich Röllingersteg ist derzeit dringend abzuraten. Die Messergebnisse weisen durchgehend hohe Konzentrationen an Escherichia Coli und intestinalen Enterokokken auf.

Eine abschließende Bewertung der Gewässerqualität ist auf Grundlage einer Badesaison nicht möglich. Sollten sich die Einflussparameter auf die Gewässerqualität in den kommenden Badesaisons jedoch nicht ändern, ist von einer Bewertung als Badegewässer mit „mangelhaft“ auszugehen. Im Wesentlichen sind zwei Ursachen auszumachen:

·         Einen erheblichen Beitrag zur Keimbelastung liefern die Einleitungen der beiden Nürnberger Klärwerke. So betrug am 18.08.2016 der Anteil des abgeleiteten Abwassers (Klärwerk 1 und 2) 23% der Wasserführung der Pegnitz.

Eine Gesamtschau der taggleichen Messergebnisse Röllingersteg, Fuchsloch und Lederersteg (letztere oberstromig auf dem Stadtgebiet Nürnberg gelegen) zeigt eine signifikante Verschlechterung der Badewasserqualität flussabwärts. Sie sinkt hinsichtlich Escherichia Coli von ausreichender zu mangelhafter Qualität.

Eine Verbesserung der hygienischen Situation ist wohl ohne Hygienisierungsmaßnahmen in den Großklärwerken der Stadt Nürnberg – wie z.B. teilweise bereits in Altbayern geschehen – nicht anzunehmen. So konnte dort durch die Installation von Hygienisierungsstufen in den Klärwerken an Isar, Loisach, Würm und Ilz dauerhaft eine hervorragende Wasserqualität erreicht werden. Das Einzugsgebiet der Ilz zwischen dem Nationalpark Bayerischer Wald und der Stadt Passau wurde im Nachgang zur „Flusslandschaft der Jahre 2002/2003“ gekürt (siehe zum Ganzen u.a.: Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, http://www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/abwasser/hygeniesierung.htm und Stadt München, http://www.muenchen.de/media/th/sommer/baden-isar.pdf).

·         Zudem besteht ein Ursachenzusammenhang zwischen Witterung und Keimbelastung des Wassers. Bei Regeneinflüssen kann es zu Einschwemmungen organischer Schmutzpartikel (z. B. aus der Landwirtschaft) kommen; es können auch Regenentlastungsanlagen anspringen und dem Fluss unzureichend gereinigte Abwässer mit hohen Keimzahlen zuführen. Diese Keimbelastung kann bis zu vier Tage nach dem Regenereignis andauern.

Rednitz

Datenlage

Bewertung

Vom Baden in der Rednitz im Bereich „Altes Flussbad“ ist derzeit dringend abzuraten. Die Messergebnisse weisen durchgehend hohe Konzentrationen an Escherichia Coli und teilweise hohe Konzentrationen an intestinalen Enterokokken auf.

Sollten sich die Einflussparameter auf die Gewässerqualität – wie bereits dargelegt, insbesondere Landwirtschaft und Regenüberläufe – in den Folgejahren nicht ändern, ist von einer Bewertung als Badegewässer mit „mangelhaft“ auszugehen.

In den Jahren 2009 und 2010 wurde der Bereich „Altes Flussbad“ im Hinblick auf Badewasserqualität durch die infra fürth gmbh beprobt. Bereits damals wurde die Badewasserqualität durch das Landratsamt Fürth, Gesundheitsamt als „mangelhaft“ eingestuft. Aufgrund dessen wurde das Messprogramm vorzeitig abgebrochen.

Zusammenfassung

Sowohl Pegnitz als auch Regnitz weisen derzeit mangelhafte Badewasserqualität auf. Gleichwohl ist beabsichtigt, das Messprogramm mindestens noch eine Badesaison fortzusetzen, um Erkenntnisse über die weitere Entwicklung zu gewinnen.

Finanzierung: