Betreff
Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke in Fürth
Vorlage
OA/0487/2021
Aktenzeichen
III/OA
Art
Beschlussvorlage - AL
Referenzvorlage

Entfällt, da Kenntnisnahme


In der Sitzung des Finanz- und Verwaltungsausschusses vom 19.07.2021 (OA/0481/2021) wurde die Vergabe der Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke für das Jahr 2021 beschlossen. In dieser Sitzung wurde gebeten im Umweltausschuss darüber zu informieren, inwieweit in den kommenden Jahren mit weiteren kostenaufwändigen Bekämpfungsaktionen durch die Stadt Fürth zu rechnen sei und wie sich die Situation in anderen betroffenen Städten darstelle.

 

Hinsichtlich des Vorkommens der Asiatischen Tigermücke in der Stadt Fürth und der Notwendigkeit von Bekämpfungsmaßnahmen darf auf die in Bezug genommene Vorlage zum Finanz- und Verwaltungsausschuss verwiesen werden. Bereits in dieser Vorlage wurde als Ergebnis des bisherigen Monitorings ausgeführt, dass sich in der Stadt Fürth eine reproduzierende Population der Asiatischen Tigermücke etabliert hat und daher Monitoring und Bekämpfungsmaßnahmen auch in den kommenden Jahren fortzuführen sein werden. Vorsorglich wurde daher bereits die Bereitstellung entsprechender Haushaltsmittel für 2022 beantragt. Die Bekämpfungsaktionen im Jahr 2021 werden voraussichtlich noch bis Mitte Oktober fortgeführt. Der Bericht über das Monitoring in diesem Jahr liegt noch nicht vor, so dass über den Erfolg der diesjährigen Bekämpfungsmaßnahmen noch keine belastbaren Angaben gemacht werden können, ebenso ist ein detaillierter Ausblick auf das kommende Jahr noch nicht möglich.

 

Die Bekämpfungsaktionen wurden 2021 teilweise in einem 2-wöchigen Turnus durchgeführt, um eine weitere Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke wirksam eindämmen zu können. Darüber hinaus wurden auch - erstmals - die Sinkkästen, also die Straßeneinläufe der Kanalisation in welchen sich ebenfalls Wasser ansammelt und die damit potentielle Brutstätten der Asiatischen Tigermücke darstellen, behandelt. Die Verkürzung des Bekämpfungsturnus war auch der Witterung in diesem Jahr geschuldet, da die entleerten und gesäuberten Brutstätten durch die zahlreichen Niederschläge jeweils rasch wieder aufgefüllt wurden.

 

Die Niederschlagssituation war auch Ursache einer weiteren Erscheinung in diesem Jahr, nämlich dem massiven Auftreten von sogen. Überschwemmungsmücken. Die Überschwemmungsmücken haben nach der Überflutung insbes. des Rednitz- und Regnitztales ideale Entwicklungsbedingungen vorgefunden und konnten sich dort, wie eine Vielzahl von Beschwerden und die Berichterstattung in der Tagespresse gezeigt haben, gut vermehren. Überschwemmungsmücken haben mit Tigermücken gemein, dass sie auch Tags aktiv sind und sich sehr aggressiv verhalten. Ihr Flugradius ist hingegen deutlich größer, sie können sich bis zu 10 Kilometer von ihrer Brutstätte entfernen. Dadurch konnten Überschwemmungsmücken in nahezu allen Bereichen des Stadtgebietes auftreten, selbst wenn diese weit von den überschwemmten Talauen entfernt waren. Die Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke hat nur bedingt auch gegen die Überschwemmungsmücke gewirkt. Dies ist insbes. darin begründet, dass Überschwemmungsmücken andere Brutstätten nutzen und somit die Beseitigung, Reinigung oder auch die Behandlung von Brutstätten der Asiatischen Tigermücke keine Wirkung in Bezug auf das Vorkommen der Überschwemmungsmücke hatte. Auch die aktive Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke mittels Fallen wirkt, je nach Art der Falle, nicht zugleich auch gegen die Überschwemmungsmücke. Die Überschwemmungsmücke konnte sich daher in diesem Jahr massenhaft ausbreiten und durchaus eine deutliche Lästigkeit entwickeln. Auf Grund des der Asiatischen Tigermücke sehr ähnlichen Verhaltens wurde die Überschwemmungsmücke in den Schilderungen gegenüber der Verwaltung häufig mit der Asiatischen Tigermücke verwechselt. Das tatsächliche Aufkommen der Asiatischen Tigermücke dürfte daher in diesem Jahr etwas geringer gewesen sein, als die in der Wahrnehmung der Bevölkerung der Fall gewesen ist. Genaueres kann hierzu nach der Auswertung des Monitorings mitgeteilt werden.

 

Auch in anderen Städten, insbes. in Baden-Württemberg, ist ein Vorkommen der Asiatischen Tigermücke zu verzeichnen, welches eine fortwährende beauftragte Bekämpfung erfordert. Seit 2016 werden beispielsweise in Karlsruhe Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt. Von April bis Oktober erfolgen dort im Abstand von zwei Wochen Bekämpfungsmaßnahmen. Diese haben nach 4 Jahren einen gewissen Erfolg gezeigt, so dass der räumliche Umfang der Bekämpfung reduziert werden konnte. In Freiburg und Heidelberg werden ebenfalls seit Jahren im Auftrag der Kommunen Bekämpfungsmaßnahmen durch Fachfirmen durchgeführt.

 

Es kann als sicher angenommen werden, dass im kommenden Jahr sowohl Monitoring als auch professionelle Bekämpfung fortgeführt werden müssen. Parallel dazu muss die Information der betroffenen Bevölkerung ausgebaut werden, um deren Mitwirkung bei der Bekämpfung zu fördern. Ohne eine sensible und zugleich aktive Bevölkerung wird das Vorkommen der Asiatischen Tigermücke nicht nachhaltig reduziert werden können. Wann und in welchem Umfang die fortwährende behördlich beauftragte Bekämpfung zurückgefahren werden kann, kann derzeit noch nicht abgesehen werden. Die Verwaltung wird den Umweltausschuss über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

X

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

beantragt zum Haushalt 2022