Die Anfrage der CSU-Fraktion wurde auch an Herrn Balletta von der VHS zugeleitet, die dieser mit Mail an Frau Ledenko wie folgt beantwortet hat:

 

Grundsätzlich gilt für die vhs folgende Ausgangssituation:

Geflüchtete Menschen werden von uns nur im Rahmen der sogenannten Erstorientierungskurse (EOK) beschult, und zwar ausschließlich in den Unterkünften (AnkER-Zentum Zirndorf und Witschelstraße) selbst.

Im Fall der Geflüchteten, die in vhs-Deutschkursen unterrichtet werden, ist die Statusfrage i.d.R. geklärt, d.h. wenn sie an unseren Integrationskursen (IK) oder berufsorientierten Sprachkursen (BSK) teilnehmen, sind sie – formal gesehen – keine Geflüchteten mehr.

Einzelprojekte mit Geflüchteten führt die vhs nicht durch. Ebenso wenig gibt es eine systematische, d.h. zeitlich begrenzte oder inhaltlich definierte, Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen.

Wenn ich die Anfrage der CSU-Fraktion richtig interpretiere, zielt diese auf die Frage ab, wie sich die Motivation und Verlässlichkeit seitens der Teilnehmer*innen erhöhen bzw. festigen lassen. Aus unserer konkreten Praxis kann ich sagen, dass wir das BAMF-Motto „Fördern und Fordern“ möglichst konsequent anwenden.

Das bedeutet einerseits eine möglichst individuelle und transparente Betreuung der Menschen, die zu uns kommen, um u.a. interkulturelle Fragestellungen, Erwartungshaltungen etc. zu thematisieren, um etwaige interkulturelle Missverständnisse zu vermeiden oder abzubauen.

Gleichwohl halte ich es aber auch für notwendig, von Anfang an wiederholt und eindeutig auf die Grenzen von Spielräumen und individuelle Verantwortlichkeiten hinzuweisen – und ggf. (im Rahmen des Möglichen und Sinnvollen) zu sanktionieren.

Mit anderen Worten: In der vhs bemühen wir uns sehr intensiv um breite Unterstützung unserer Lerner*innen; wir scheuen uns aber auch nicht davor, die z.T. knapp bemessenen ggf. vorrangig den Personen zur Verfügung zu stellen, die erkennbar Interesse am Lernen und am persönlichen Fortkommen haben. D.h. es kann auch zu Kursausschlüssen kommen, insbesondere dann, wenn sich Teilnehmer*innen wiederholt nicht an formale Vorgaben (z.B. Anwesenheitszeiten) halten oder sich offenkundig verweigern. Zum Glück sind dies eher Ausnahmen.

Meines Erachtens müsste auch auf Projektebene klar kommuniziert werden, welche Chancen und Möglichkeiten sich für die Teilnehmer*innen damit bieten. Das ist ein Bewusstseinsprozess, der (sozial-)pädagogisch gesteuert werden kann und sollte. Manchmal muss man sich aber halt auch von Menschen trennen, wenn gar nichts fruchtet, allein schon im Sinne der anderen Gruppenmitglieder.“