Beschluss: einstimmig beschlossen

Der Bericht durch Gleichstellungsbeauftragte Hilde Langfeld wird zur Kenntnis genommen.

 

Die Stadtverwaltung Fürth folgt weiterhin dem auf den Empfehlungen des Dudens basierenden Faltblatt “Frauen & Sprache” mit den Tipps zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Sprache. 


Gleichstellungsbeauftragte Hilde Langfeld berichtet über die Umsetzung der geschlechtergerechten Sprache in der Stadtverwaltung Fürth.

Sprache prägt unser Denken, schafft Bewusstsein und hilft, Frauen und Männer sichtbar zu machen. Nur wer explizit genannt wird, ist sichtbar und fühlt sich auch angesprochen. Das haben diverse Studien u.a. zu Stellenausschreibungen herausgefunden.

Jahrhundertelang wurde über Frauen gesprochen, ohne sie sprachlich explizit zu erwähnen. Die Frauenbewegung hat viele Jahre dafür gekämpft, Frauen auch in der Sprache sichtbar zu machen und Sensibilität für eine geschlechtergerechte Sprache zu fördern. Auf diesen Status Quo sind wir stolz und wir müssen ihn auch verteidigen!

Der Duden gibt uns keine Norm vor, sondern einen Überblick über verschiedene Optionen des geschlechtergerechten Sprachgebrauchs. Die deutsche Sprache ist so reichhaltig und lässt eine sprachliche Gleichbehandlung auf vielfältige Weise und oft ohne großen Aufwand zu. Die Möglichkeiten:

Paarnennungen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Bürgerinnen und Bürger

Geschlechtsneutrale Formulierungen: Person, Lehrkraft, Fachkraft, Beschäftigte

Umformulierungen mit Verbalkonstruktionen, neutralen Substantiven, Passivformen, Relativsätzen, direkter Anrede stellen weitere Möglichkeiten dar, geschlechtsneutrale Formulierungen zu verwenden. Genaue Beispiele enthält das Faltblatt der GST, das im Intranet einsehbar ist.

Die Frauenbewegung hat sich bisher mit Erfolg gegen das generische Maskulinum sowie gegen Schräg-, Binde-, Unterstriche und Klammern gewehrt. Wir Frauen wollen nicht in Klammern hinter den männlichen Formen oder hinter Binde-, Schräg- oder Unterstrichen stehen.

Das gleiche gilt für den Trend des Sternchens, der mehr und mehr durch den Doppelpunkt ersetzt wird: Wir Frauen wollen auch nicht hinter einem Sternchen oder einem Doppelpunkt stehen - oder im Mündlichen gar hinter einer kleinen Wortpause – dem sog. „Gender Gap“ oder einem Klicklaut wie in bestimmten ostafrikanischen Sprachen.

Alle Striche, Punkte und Sternchen haben keinerlei linguistische oder formalrechtliche Bedeutung, sondern hebeln die wichtige, hart erkämpfte frauenpolitische Errungenschaft der expliziten Benennung von Frauen ganz klar aus. Auch Meinungsumfragen, z.B. Tagesspiegel, zeigen deutlich, dass mehr als zwei Drittel der Bevölkerung keine Gender-Lücken etc. wollen.

Daher lehnt die Stadtverwaltung Fürth inklusive Stadtspitze, PA, PR und GST all diese Trenderscheinungen ab.