Beschluss: zur Kenntnis genommen

Herr Oberbürgermeister Dr. Jung berichtet von einer schwierigen Bestandsaufnahme. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 4,5 % und im Juli verzeichnete die Stadt ein Gewerbesteuer-Allzeithoch. Dem gegenüber gehen die Steuerzahlungen von einzelnen großen Unternehmen bereits gegen Null und die Wirtschaft bereitet sich bereits auf die zu erwartende schwierige Lage vor. Auch wenn die Regierung bereits ihr bestmöglichstes versucht, werden allen Privathaushalten und der Industrie im nächsten Jahr finanzielle Schäden im Hinblick auf die Gasversorgung entstehen.

Frau Dr. Müller-Klier, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Fürth, berichtet, dass die Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung nach unten gehen. Die Gastronomie aber auch der Handel leiden unter Fachkräftemangel. Zum Teil sei für Unternehmen der Gaspreis um das 4,5-fache gestiegen und Zahlungsziele werden oft nicht mehr eingehalten. Der Einzelhandel in Fürth ist durch die vermehrt inhabergeführte Struktur noch stabil.

Herr Wirtschaftsreferent Müller berichtet aus einer nicht repräsentativen Umfrage unter den wichtigsten Fürther Unternehmen. Es ist mit einem Wohlstandsverlust zu rechnen. Des Weiteren leiden die Gastronomie und das Schaustellergewerbe extrem unter der momentanen Lage. Dies zeigt sich auch daran, dass zur Michaelis Kirchweih in diesem Jahr ein Bewerberrückgang von 25 % zu verzeichnen ist.

Herr Steurer, Geschäftsführer der Infra Fürth GmbH, erklärt, dass von einer Mangellage bei Gas im Winter auszugehen ist. Hiervon sind aber Privatkunden nicht betroffen, da 60 -70 % der Gaslieferungen aus anderen Ländern bezogen werden und die Speicher gut gefüllt sind. Die Infra Fürth GmbH wird dennoch ihre Kunden über Energiespartipps informieren. Für den Industriekundenbereich, welcher max. vier große Kunden in Fürth betrifft, ist ausschließlich die Bundesnetzagentur zuständig. Bei kleineren Industrie- und Gewerbekunden sind Einschränkungen noch nicht einschätzbar.

Die Infra Fürth GmbH füllt zudem gerade ihre Ölvorräte auf, damit auch Wärme durch Öl erzeugt werden kann. Es werde nicht nötig sein, dass ältere Bürger im Winter aufgrund von Gasverzögerungen in Hallen untergebracht werden müssen.

Die Preise für Strom und Gas werden bis Jahresende in Fürth nicht erhöht. Nächstes Jahr ist mit einer Preisverdoppelung zu rechnen.