Beschluss: zur Kenntnis genommen

In den vergangenen zwei Jahren der Pandemie lag der Fokus der Gleichstellungsarbeit auf der Gewaltprävention und -bekämpfung, deren Fortschritte wie folgt vorgestellt werden.

 

Vertrauliche Spurensicherung am Klinikum Fürth

KHKin Annegret Steiger engagiert sich seit Jahren für die Einführung der Vertraulichen Spurensicherung am Klinikum Fürth, zuletzt mit Unterstützung der GB, die die Politik auf Kommunal- und Landesebene eingeschalten hat. Oberärztin der Frauenklinik Dr. Susanne Ebner berichtet über die Einführung der „Vertraulichen Spurensicherung“ am Klinikum Fürth.

 

   Das Gesetzt zur „Vertraulichen Spurensicherung“ trat 2019 in Kraft.

   Die KPI Fürth hat einen Fortbildungsfilm für Ärztinnen und Ärzte sowie einen Flyer für

     Gewaltopfer entworfen. 

   Die Kosten für die Sicherung von beweistechnisch relevanten Spuren, die

     Dokumentation der Verletzungen, Laborleistungen und Lagerung der Spuren werden          noch nicht von den Krankenkassen bezahlt. Das Klinikum Fürth übernimmt       einstweilen die Kosten.

   Der Klinikumsvorstand hat jetzt die Einführung genehmigt, es fehlt jedoch noch

     an der Umsetzung und den organisatorischen Abläufen im Haus.

   Der Prozess nimmt 2 Kräfte und je 2 Std. in Anspruch.

   Die Vertrauliche Spurensicherung wird bereits am Klinikum Nürnberg und an der

     Uniklinik Erlangen mit Kostenübernahme vollzogen.

 

 

Weisser Ring

Auf Initiative der GST und der Kripo wurde vor zwei Jahren eine Beratungsstelle des Weissen Rings im Fürther Rathaus eingerichtet. Seither besteht eine enge Kooperation mit dem Weissen Ring und dessen neuer Bezirksvorsitzender Shatha Yassin-Salomo, die seit September 2021 die Außenstelle Nürnberg und Fürth leitet. Sie ist Studiendirektorin und war im Schuldienst an Gymnasien der Stadt Nürnberg tätig. Während ihrer Tätigkeit kümmerte sie sich u. a. auch um hartnäckige Mobbingfälle in den Klassen und um benachteiligte SchülerInnen. Seit Februar 2021 ist sie im Ruhestand.

 

Frau Yassin-Salomo wurde in London geboren und verbrachte ihre Kindheit im Irak (Heimatland des Vaters), 1961 zog sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Der Vater war Diplom. Ingenieur und entwickelte die ersten Rechner der Firma Zuse, später arbeitete er in der Medizintechnik der Firma Siemens in Erlangen. Die Mutter stammt aus Erfurt und arbeitete als MTA in der Mikrobiologie in Erlangen. Sie leitet seit über 20 Jahren die Außenstelle des Weissen Rings in Erlangen und dem Landkreis Erlangen-Höchstadt. 

 

Informationen zum Verein und dem Team:

   Der Weisse Ring wurde 1976 in Mainz als „gemeinnütziger Verein zur

Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e.V.“

gegründet.

   Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität und Gewalt.

   Der Verein unterhält ein Netz von rund 2.900 ehrenamtlichen und professionell

ausgebildeten OpferhelferInnen in bundesweit knapp 400 Außenstellen.

   Der Weisse Ring ist ein sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner für Politik,

     Justiz Verwaltung, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe.

   Der Weisse Ring erhält keine staatlichen Mittel, sondern finanziert seine Tätigkeit

ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, testamentarischen Zuwendungen sowie mittels Geldauflagen, die von Staatsanwaltschaften und Gerichten verhängt werden.

   Die MitarbeiterInnen unterstützen Menschen, die unverschuldet durch Kriminalität in

     Not geraten sind, geben ihnen menschlichen Beistand und begleiten die Betroffenen

     zur Polizei und Gerichtsverfahren.

   In der Außenstelle Nürnberg-Fürth beraten ca. 19 BeraterInnen in 3 verschiedenen Büros wöchentlich ca. 6 terminlich einbestellte Opfer. Zwei Büros befinden sich in Nürnberg, in Fürth stellt der Seniorenrat donnerstags einenRaum im Rathaus zur Verfügung.

 

 

Bedrohungsmanagement bei der Stadt Fürth

Nach gewalttätigen Übergriffen auf städtische Bedienstete im Bürgeramt und Sozialamt hat die Stadt Fürth zur Gewaltprävention eine Stelle für das Bedrohungsmanagement geschaffen. Seit Oktober 2022 ist Kerstin Berndl für das Eingliederungs- und Bedrohungsmanagement im Personalamt zuständig und hat zwecks künftiger Kooperation Kontakt zu GB Langfeld aufgenommen. Kerstin Berndl ist Ansprechpartnerin für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Fürth, die Unterstützung bei ernstzunehmenden Bedrohungen benötigen.

 

Aggressionen gegenüber Mitarbeitern nehmen auch bei der Stadt Fürth zu. Die Grundsatzerklärung „Null Toleranz bei Gewalt!“ wurde vom Oberbürgermeister und der GPR-Vorsitzenden Heidi Flory im Oktober 2017 unterzeichnet. Diese Erklärung soll MitarbeiterInnen durch konkrete Maßnahmen vor Gewalt schützen.

 

Frau Berndl kooperiert mit dem Krisenmanagement Mittelfranken, bildet Erstbewertungs-Kolleginnen und Kollegen aus und erstellt derzeit den Handlungsleitfaden nach einem Übergriff.

 

Für weitere Fragen ist Frau Berndl unter der Mail bedrohungsmanagement@fuerth.de zu erreichen

 

Die Gleichstellungskommission nimmt die Berichte dankend zur Kenntnis.