Der Bau- und Werkausschuss hat Kenntnis von der Entwurfsplanung zur Neugestaltung und Sanierung des öffentlichen Kinderspielplatzes in der Dr.-Langhans-Anlage in den Bereichen 2 und 3 und erteilt die Projektgenehmigung gem. Ziffer 2.5. der Richtlinien für die Einleitung und Abwicklung städtischer Bauvorhaben.
Die Maßnahme zur Herstellung der Grundstruktur und der Grundausstattung erfolgt durch Finanzierung durch Dritte 2012.
Planungsanlass
Mit Grundsatzbeschluss vom
07.01.2009 genehmigte der Bau- und Werkausschuss die Prioritätenliste des
Grünflächenamts zur Sanierung bestehender öffentlicher Spiel- und Bolzplätze.
Gemäß Prioritätenliste sollte in 2010 der öffentliche Kinderspielplatz in der
Dr.-Langhans-Anlage neu gestaltet werden und dabei der Aspekt
„Mehrgenerationenspielplatz“ d.h. die Schaffung von „Spielangeboten“ für alle
Altersstufen einschl. Erwachsener besonders gewürdigt werden.
Mit Mehrheitsbeschluss vom
17.09.2010 wurde im Bau- und Werkausschuss die Neugestaltung und Sanierung der
Spiel- und Freizeitanlage in der Dr.-Langhans-Anlage aus Finanzierungsgründen
um zwei Jahre verschoben und das Baureferat/Grünflächenamt beauftragt, zu
gegebener Zeit die Maßnahme zur Projektgenehmigung wieder vorzulegen.
Zwischenzeitlich wurde eine
Finanzierung aus Sponsoring in Höhe von 80.000 EUR in Aussicht gestellt, so
dass das Baureferat einen gegenüber 2010 reduzierten Entwurf erneut zur
Projektgenehmigung vorlegt.
Bestand
Der bestehende
Kinderspielplatz an der Flößau- bzw. Sonnenstraße ist Teil der öffentlichen
Grünanlage „Dr.-Langhans-Anlage“ mit einer Gesamtfläche von 3.150 m². In
2009/2010 wurde ein Großteil der Dr.-Langhans-Anlage den Außenanlagen des
Hardenberg-Gymnasiums zugeteilt, das Reststück der Frauenstraße rückgebaut und
zur öffentlichen Grünanlage umgewidmet.
Wie die gesamte Dr.-Langhans-Anlage
weist auch der öffentliche Kinderspielplatz großen schützenswerten Baumbestand
auf mit bis zu 135-jährigen Einzelbäumen. Der Großteil des Baumbestandes stammt
aus den Pflanzjahren 1900-1950. Entlang der Flößaustraße ist ein dichter,
durchgehender Pflanzstreifen vorhanden. Zur Südseite der Grundschule
Frauenstraße und teilweise auch innerhalb der wassergebundenen Flächen ist eine
Reihe von Hainbuchen, die eine hainartige Bepflanzung darstellen,
Unterpflanzungen existieren in diesem Bereich nicht. Mutmaßlich handelt es sich
um ursprüngliche Heckenpflanzungen, die nicht mehr geschnitten wurden und
durchgetrieben sind.
Der Baumbestand – abgesehen
von der nur nachrichtlich dargestellten Maßnahme zur Herstellung der
Feuerwehrflächen für die Grundschule Frauenstraße - muss und kann vollständig
erhalten werden, wenn auch im Zuge der Baumaßnahme Bautätigkeiten im
Kronentraufbereich an manchen Stellen unvermeidbar ist. In diesen Fällen wird
mit entsprechenden Vorsicht gearbeitet (Handschachtung usw.). Der Pflanzstreifen
entlang der Flößaustraße wird erhalten und teilweise ergänzt, ebenso wie die
hainartige Bepflanzung entlang des Schulgebäudes.
Im Osten der Anlage besteht
ein großer Sandkasten, der ursprünglich als Wasserbecken diente, eine
umlaufende Kante mit einem Höhenabsatz von 15 cm lässt die ursprüngliche
Formensprache der Anlage erahnen. Mit Ausnahme des gepflasterten Umgriffs um
den Sandkasten bestehen die befestigten Flächen aus wassergebundener Decke, auf
die – vergleichsweise wahllos – einzelne Spielgeräte mit dem entsprechenden
Fallschutz im Laufe der Jahre aufgestellt wurden. Die insgesamt vorhandenen
sechs Spielgeräte stammen aus den Montagejahren 1984 (2x), 1993, 1994, 1995 und
2006 (vollständige Erneuerung der Doppelschaukel).
Die vorhandenen Spielgeräte
sind mit Ausnahme der 2006 vollständig erneuerten Doppelschaukel über 10 Jahre
alt und könnten ersetzt werden. Da sich aber eine Reihe von Spielgeräten in
einem noch akzeptablen Zustand befindet, werden diese bis auf weiteres erhalten
und sukzessive ersetzt.
Die Zugänge erfolgen derzeit
von der Sonnenstraße und von der süd-westlichen Gebäudeecke der Grundschule
Frauenstraße, von dort aus erfolgt auch die derzeitige Pflegezufahrt. Im Zugang
der Umgestaltung soll der westliche Zugang nach Süden verschoben werden, der
Zugang von der Sonnenstraße wird beibehalten, künftig erfolgt auch von dort die
Pflegezufahrt.
Entlang der Südseite des
Gebäudes Frauenstraße 15 ist gemäß dem Brandschutzkonzept eine 7 x 12 m große
Bewegungsfläche und die entsprechende Zufahrt von der Sonnenstraße
herzustellen. Dadurch ist ein Eingriff in den Baumbestand unvermeidlich. Wie
oben bereits erwähnt, ist jedoch die Herstellung der Feuerwehrflächen nicht
Gegenstand der Umgestaltungsmaßnahmen auf dem Kinderspielplatz und deshalb nur
nachrichtlich dargestellt. Gleichwohl wäre es sinnig, diese Maßnahme im Zuge
der Umgestaltung des Kinderspielplatzes mit umzusetzen. Die Mittel hierfür
müssten jedoch von GWF zur Verfügung gestellt werden.
Entwurfsbeschreibung
Grundgedanke der
Umgestaltung des Spielplatzes ist es, auf der Fläche nicht nur einen
Kinderspielplatz oder einen Jugendspielbereich neu herzustellen, sondern – die
Größe der Fläche lässt dies zu – eine Spiel- und Freizeitfläche, die allen
Alterstrukturen von Kindern- und Jugendlichen, aber auch betreuenden
Erwachsenen, Angebote bieten kann. Derzeit werden solche Flächen in vielen
Kommunen hergestellt, es hat sich zwischenzeitlich der Begriff
„Mehrgenerationenspielplatz“ dafür etabliert. Allerdings geht dies –
insbesondere bei Spielgerätehersteller – einseitig in die Richtung von Sport-
und Fitnessangeboten für Senioren. Deshalb wird der Begriff hier bewusst
vermieden.
Der Entwurf geht von der
bestehenden Situation und dem notwendigen Erhalt von vorhandenen Strukturen
aus. Der Sandkasten kann erhalten werden und bildet die zentrale Achse des
neuen Spielplatzes ab. Nach Westen schließen sich zwei Flächen an, die durch
die vorhandene Bepflanzung bereits ablesbar, wenn auch noch nicht ausgebildet
sind. Diese Gehölzstruktur nimmt der Entwurf auf und entwickelt daraus drei
Spielbereiche unterschiedlicher Nutzerstruktur:
·
Bereich Sandspiel mit Alterschwerpunkt 3-6 Jahre, aufbauen auf der
bestehenden Sandfläche
·
Bereich Sport- und Spiel mit Alterschwerpunkt 14-x Jahre, aufbauend auf
dem bestehenden Streetballfeld
·
Bereich Klettern-Schaukeln-Rutschen mit Altersschwerpunkt 6-14 Jahre,
aufbauend auf den bestehenden Schaukelanlagen
Die gesamte Spielfläche mit
ihren drei Bereich ist eingerahmt von bestehenden oder aufzubauenden
Gehölzstrukturen, einmal der dichte Gehölzstreifen entlang der Flößaustraße,
der sich auch weiter nach Westen fortsetzt, zum anderen die hainartige
Bepflanzung entlang der Südseite des Schulgebäudes, die gleichzeitig auch eine
naturnahe Spielfläche sein soll.
Beschreibung der Bereiche
Bereich 3 Sandspiel
Der vorhandene Sandkasten
wird beibehalten, lediglich die Holzabdeckung wird neu erstellt. Die
vorhandenen Einbauten können im Zuge einer Nachrüstung entfernt und durch
neuwertige Sandspielgeräte wie Sandbagger, Sandtisch usw. ersetzt werden. Da
der dann einzige Sandkasten in der prallen Nachmittagssonne liegt, sollte die
Fläche zu ca. einem Drittel mit einer Pergola in einfacher Bauart überstellt
werden, ebenfalls als Nachrüstung.
Die umlaufende Aufkantung
aus Muschelkalkstufen wird entfernt, damit ist die gesamte Fläche mit Ausnahme
des Sandkasteneinfassung (Höhe 10-20 cm) barrierefrei. Allerdings geht damit
auch der letzte Rest der ehemaligen historischen Struktur der Grünanlage
verloren. Der 135 m² große Sandkasten erhält eine umlaufende Pflasterfläche mit
einer Breite von 3,50 m.
Bereich 2 Sport + Spiel
Die an dieser Stelle zu
erhaltende Streetballfläche gibt die Nutzung des Bereiches vor, wenn sich auch
sinnvoller Weise zunächst der Bereich für 6-14-jährige anschließen müsste.
Neben der Streetballfläche
wird eine Fläche mit zwei Tischtennisplatten und ein in den Boden versenkbares
Trampolin mit entsprechender Fallschutzfläche aus Kunststoff hergestellt. Die
vierte Spielfläche mit rd. 65 m² in diesem Bereich wird zunächst nur in der
Grundstruktur hergestellt. Zu gegebener Zeit können dort zum Beispiel
Aktiv-Fitness-Geräte für den Außenraum wie am bestehenden Aktiv-Fitnessplatz am
Waldmannsweiher nachgerüstet werden.
Bereich 1 Klettern-Schaukeln-Rutschen
Die an dieser Stelle bis auf
weiteres erhaltenswerten Schaukeln (Reifenschaukel, Baujahr 1993;
Doppelschaukel Baujahr 2006) geben die Nutzung dieses Bereiches vor. Die
vorhandene Reifenschaukel bleibt einschl. Fallschutzbereich bestehen. Wenn das
Spielgerät aus Alters- und Verschleißgründen nicht mehr betrieben werden kann,
ist dort der Austausch beispielsweise gegen eine Vogelnestschaukel möglich.
Der Bereich 1 wird in der
vorliegenden geänderten Entwurfsplanung im derzeitigen Zustand belassen. Im
Rahmen der Ersatzbeschaffungen in den Folgejahren können dort einzelne
Spielgeräte je nach Zustand sukzessive ausgetauscht werden.
Abstimmung und Instruktion
Die vorliegende
Entwurfsplanung wurde bei den beteiligten Dienststellen der Stadt Fürth, dem
Senioren- und Behindertenrat und den zuständigen Pflegerinnen und Pflegern mit
Verfügung vom 23.07.2010 instruiert. Es wurden gegen die vorgelegte
Entwurfsplanung keine Einwände erhoben. ABK erachtet die mit der Maßnahme
verbundene gleichzeitige Herstellung der Feuerwehrflächen für die Grundschule
Frauenstraße als dringend notwendig. GrfA bemüht sich in diesem Zusammenhang um
eine Finanzierungsmöglichkeit.
Finanzierung und
Realisierung
Die Gesamtkosten für die
Bereiche 2 und 3 zur Herstellung der Grundstruktur und Grundausstattung liegen
einschl. Baunebenkosten in der vorgelegten Form bei 80.000,00 EUR. Die
Nachrüstungen von Spielgeräten im Sandspielbereich, der Pergola und der
Aktiv-Fitness-Geräte kann bei Bedarf im Rahmen der Ersatzbeschaffungspauschale
in den Folgejahren durchgeführt werden ebenso wie die Ersatzbeschaffung der
Spielgeräte im Bereich 1. Die Nachrüstung zum späteren Zeitpunkt stellt die
Gesamtmaßnahme nicht in Frage, der Spielwert der gesamten Fläche leidet
darunter nicht wesentlich.
Das Grünflächenamt als
Entwurfsverfasser würdigt die angespannte Haushaltssituation, indem alle noch
intakten Strukturen und Ausstattungen wie Reifenschaukel, Doppelschaukel,
Sandkasten und Streetballfläche erhalten werden, auch wenn dies stellenweise zu
Lasten des Entwurfsgedankens geht. Die Ausbaustandards werden so weit als
möglich reduziert z.B. durch Sanierung der bestehenden wassergebundenen Decken
anstelle einer sonst üblichen Neuanlage bzw. Austausch der Belagsarten. Die
Anzahl der vorhandenen Sitzmöglichkeiten wird deutlich reduziert, die der
Abfallbehälter nicht erhöht und die Vegetationsflächen werden extensiv
angelegt, um den Unterhaltsaufwand insgesamt zumindest nicht wesentlich zu
erhöhen.
Die jährlichen Folgelasten
bleiben mit insgesamt 20.000 EUR bzw. 6,25 EUR/m² im Rahmen des derzeitigen
Aufwands für Pflege, Wartung und Unterhalt.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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|
|
nein |
X |
ja |
Gesamtkosten |
80.000
€ |
|
nein |
X |
ja |
20.000
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
X |
nein |
|
ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
X |
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: Finanzierung
durch Dritte über Sponsoring |
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Bestandsplan o.M.
Entwurf o.M.
Fotodokumentation
Kostenberechnung (Zusammenstellung)