Betreff
Beschaffung von Müllsammelfahrzeugen mit alternativen Antriebsarten
Vorlage
Abf/051/2014
Aktenzeichen
III-70
Art
Beschlussvorlage - AL

Der Umweltausschuss beschließt, die Beschaffung von Müllsammelfahrzeugen mit alternativen Antriebsarten noch so lange zurückzustellen, bis die Technik soweit ausgereift ist, dass diese im Dauereinsatz nutzbar sind.


Nach Rücksprachen mit den Betriebstätten Nürnberg, München und Hamburg ist festzuhalten, dass derzeit keine „ausgereiften“ Müllsammel-Fahrzeuge mit alternativen Antriebsarten auf dem Markt sind.

 

 

Die Stadt Nürnberg hatte 2011/2012 einen Faun/Rotorpress mit Hybridantrieb/E-Aufbau angemietet und getestet. In dieser Zeit ist das Fahrzeug über die Hälfte der Laufzeit ausgefallen, da es immer wieder zu technischen Problemen kam welche auch nur durch die Firma Faun behoben werden konnten. Die Kosten beliefen sich auf 6.450,00 € mtl. für das Fahrzeug zzgl. einer Servicepauschale von 1.700,00 €/mtl. die abgeschlossen werden musste, da die Wartung/Fehlerbehebung nur durch Fachpersonal der Fa. Faun erbracht werden konnte. Als Ablösesumme wären 290.000,00 € für das Fahrzeug fällig gewesen (alle Preise ohne MwSt.). Kosten und Nutzen stehen demnach derzeit in keinem Verhältnis.

 

Bei der Stadt München sind derzeit keine Müllsammelfahrzeuge im Einsatz die mit alternativen Antriebsarten ausgestattet sind. Allerdings werden 2 Fahrzeuge in den kommenden Wochen für 4 Jahre angemietet und auf ihre Alltagstauglichkeit getestet. Hierbei handelt es sich ebenfalls um Fahrzeuge der Fa. Faun. Die Testphase ist hier auch deshalb möglich, da der Fuhrpark 180 Müllsammelfahrzeuge umfasst und hier jederzeit auf Ersatzfahrzeuge zurückgegriffen werden kann.

 

Die Stadt Hamburg hat derzeit auch keine Abfallsammelfahrzeuge mit alternativen Antriebsarten im Einsatz. Hier testet man aber E-Aufbauten und E-Schüttung mit konventionellen Fahrgestellen.

Hierbei ist zu beachten, dass derzeit alleine die nötigen Akkus für die elektronischen Anbauten ca.1 Tonne wiegen und diese in der Zuladung verloren gehen.

Alternative Antriebsarten werden hier eher im Bereich der Kleinfahrzeuge (kleine Kehrmaschinen, Pkw’s usw.) beschafft.

 

Alle Beteiligten sind sich sicher, dass es in den nächsten Jahren Fahrzeuge im Bereich der Abfallsammlung mit alternativen Antriebsarten geben wird, jedoch ist hier noch einiges an Entwicklung in Bezug auf Einsatzdauer und Alltagstauglichkeit zu bewerkstelligen. Dies wird auch sicherlich in den dafür geeigneten Großstädten vorrangig erprobt. Hier sind die nötigen Fuhrparkgrößen vorhanden, um dies ausführlich testen zu können.

 

Abschließend wird noch auf eine Untersuchung der derzeitigen Entwicklung im Bereich der alternativen Antriebsarten durch den VKU (Verband Kommunaler Unternehmer) verwiesen.

 

Zitat aus dem Bericht des VKU:

 

Hybrid-Antriebe:

Die gemeinsame oder alternative Nutzung zweier oder mehrerer der oben beschriebenen An-triebsarten bzw. Bremsenergiespeichersysteme in einem Fahrzeug wird als Hybridantrieb be-zeichnet. Es gibt derzeit verschiedene Versuchsträger mit unterschiedlichen Hybrid-Konzepten. Es lässt sich aktuell noch nicht abschätzen ob diese Antriebsarten tatsächlich ökologische oder ökonomische Vorteile bieten.

Bei großvolumigen, leistungsstarken Motoren wird überwiegend noch auf die ausgereifte Technik der Dieselmotoren zurückgegriffen. Die Einführung alternativer Antriebskonzepte dauert erfahrungsgemäß lange und muss sich in aufwendiger Erprobung bewähren.

 

Für die Abfallwirtschaft der Stadt Fürth mit momentan 14 Fahrzeugen sollte die Beschaffung von Müllsammelfahrzeugen mit alternativen Antriebsarten noch so lange zurückgestellt werden, bis diese wirklich im Dauereinsatz nutzbar sind.


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: