Der Bau- und Werkausschuss nimmt Kenntnis vom Winterdienstbericht 2014 / 2015.
1. Allgemeines
Die Rufbereitschaft für den Winterdienst war gemäß Dienstvereinbarung für den Zeitraum vom 03.11.2014 bis zum 22.03.2015 angeordnet. Aufgrund der Witterung konnte die Tagschicht für zwei Wochen ausgesetzt werden und die Nachtschicht für insgesamt fünf Wochen.
2. Einsätze
Bei der Aufstellung der Einsätze wird unterschieden in der Gesamtzahl aller Einsätze sowie flächendeckende Einsätze (Volleinsatz). Bei den Volleinsätzen ist es erforderlich, im Stadtgebiet flächendeckend Fahrbahnen und Gehwege zu betreuen. Bei der Gesamtzahl sind alle Tage addiert, an denen Winterdienstleistungen erbracht wurden, auch wenn hierbei nur örtlich begrenzt im Stadtgebiet abgestreut wurde.
Einsätze |
2014 / 2015 |
2013 / 2014 |
2012 / 2013 |
2011 / 2012 |
2010 / 2011 |
Gesamteinsätze |
36 |
16 |
60 |
31 |
63 |
Volleinsätze |
15 |
8 |
29 |
8 |
31 |
In der Statistik nicht enthalten
sind Winterdienstleistungen im Zuge der täglichen Kontrollfahrten, welche
unabhängig von Meldungen bei Temperaturen unter 5°C in den Morgenstunden
stattfanden. Dies war in der vergangenen Winterperiode an 8 Tagen erforderlich.
Auch wenn die Anzahl der
Volleinsätze im Vergleich zur Winterperiode 2013 / 2014 sich fast verdoppelt
haben, ist die Winterperiode 2014 / 2015 als mild einzustufen.
3. Umfang des Winterdienstes
In der ersten Priorität werden
alle Fahrbahnen der Hauptverkehrsstrecken, der Strecken des ÖPNV, der
Bergstrecken und Parkplätze im Stadtgebiet betreut (ca. 233 km), sowie alle
Gehbahnen und Haltestellen des ÖPNV (ca. 151.550 m² bzw. 75 km), soweit dies
nicht den Anliegern übertragen ist.
In der zweiten Priorität werden
Wohnsammelstraßen und Radwege betreut.
Alle anderen Verkehrsflächen sind
der dritten Priorität zugeteilt.
In der Praxis findet die winterdienstliche Betreuung der Flächen der zweiten Priorität nur eingeschränkt, sowie die der dritten Priorität nur in Ausnahmefällen statt.
4. Personal
Für den Winterdienst stehen insgesamt 126 Arbeitskräfte (Einsatzleiter, Aufsichten, Fahrer, Beifahrer, Kfz-Mechaniker und Hilfskräfte) in verschiedenen Schichten zur Verfügung.
Die Tagschicht beginnt um 3:00 Uhr mit 60 Mitarbeitern. In der Nachschicht sind bis 24:00 Uhr neun Mitarbeiter eingeteilt.
Die Einsatzleitung wurde von den Straßen- und Betriebsmeistern des Tiefbauamtes durchgeführt.
5. Fahrzeuge
In der vergangenen Winterperiode standen 17 Streu- und Schneepflugfahrzeuge für die Fahrbahnen, sowie 20 Fahrzeuge für die Betreuung der Gehwege in der Tagschicht zur Verfügung. In der Nachtschicht waren acht Lkw für die Fahrbahnen, sowie ein Fahrzeug für die Betreuung des Umfeldes der Bahnhöfe (DB, bzw. U-Bahn) eingeteilt.
6. Streumittelverbrauch
Verbrauch |
2014 / 2015 |
2013 / 2014 |
2012 / 2013 |
2011 / 2012 |
Streusalz |
1.300 to |
300 to |
1.955 to |
540 to |
Splitt / Blähton |
300 to |
75 to |
600 to |
85 to |
7. Zusammenfassung
Die Winterperiode 2014 / 2015
stellte aufgrund der milden Witterung den Winterdienst der Stadt Fürth vor
keine großen Probleme. Da auch in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder
vergleichbar milde Winterperioden dokumentiert sind, kann ein Zusammenhang mit
der allgemeinen Klimaerwärmung für das Stadtgebiet Fürth nicht hergestellt
werden.
Trotz der geringen
Winterdiensteinsätze wird für die Ersatzbeschaffung von Tausalz der gesamte
Haushaltsansatz 2015 hierfür benötigt. Bereits für einen durchschnittlichen
Winter sind die Ansätze nicht ausreichend.
Nach wie vor hat die
erforderliche Ersatzbeschaffung für den Fuhrpark des Winterdienstes Priorität.
Die Stadt Fürth hat für die erforderlichen Ersatzbeschaffungen pro Jahr
250.000,-- € zur Verfügung gestellt. Trotzdem war es 2014 nicht möglich, den
benötigten Lkw mit Winterdienstausrüstung zu beschaffen. Ein Grund hierfür war,
dass zunächst vor der Ausschreibung die Genehmigung des Haushaltes abzuwarten
war. Dieses Problem ist zwischenzeitlich durch die Bereitstellung einer
Verpflichtungsermächtigung behoben. Trotzdem dauert eine Ersatzbeschaffung im
Lkw-Bereich ungewöhnlich lange. Das ist zum einen auf den unvermeidlichen
Verfahrensgang im Zuge der Ausschreibung und Auftragsvergabe zurückzuführen,
aber auch darauf, dass die Anbieter im Lkw-Bereich vertraglich zugesicherte
Lieferfristen, trotz Vereinbarung von Vertragsstrafen, nicht einhalten. So
wurde 2014 ein Auftrag für die Beschaffung eines Lkws mit Lieferdatum
09.10.2014 erteilt. Der Auftragnehmer hat das Fahrgestell jedoch am 13.02.2015
geliefert, so dass erst danach die erforderlichen Aufbauten erfolgen konnten
und dieser Lkw bis heute nicht zur Verfügung steht. Ein Abgleich mit anderen
Kommunen hat ergeben, dass auch dort mittlerweile ein Zeitraum von bis zu einem
Jahr zwischen Auftragserteilung und tatsächlicher Nutzung eines Lkws
veranschlagt wird.
Weiterhin besteht auch die
Gefahr, dass die Stadt Fürth aufgrund des Nachholbedarfs auf dem
Fuhrparksektors den Anschluss an die mittlerweile weiterentwickelte
Winterdiensttechnologie verliert. So ist es bei Kommunen vergleichbarer
Größenordnung mittlerweile Standard, dass die erforderliche Sole für die
Feuchtsalzstreuung auf dem Bauhofgelände selbst hergestellt werden kann. Bei
der Stadt Fürth muss die Sole während des Winterdienstes jeweils zugekauft
werden, wobei dies erst möglich ist, wenn der Solebehälter nahezu völlig
geleert ist und hierdurch Engpässe vorprogrammiert sind. Der Solebehälter ist
einwandig und wäre in dieser Form heute nicht mehr zulässig und kann nur
aufgrund des Bestandschutzes betrieben werden.
Mittlerweile rüsten größere Städte, entsprechend der Verfahrensweise bei den Autobahndirektionen und Straßenbauämtern, auch Fahrzeuge für die reine Solestreuung aus. Dies hat vor allem den Vorteil, dass wirtschaftlich und mit geringer Umweltbelastung eine Vorsorgestreuung erfolgen kann. Hierdurch wird die Effektivität des Winterdienstes erheblich erhöht. Der Einstieg in diese Technologie setzt natürlich ebenfalls eine eigene Soleaufbereitung voraus.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
|||||||||||||||||
|
X |
nein |
|
ja |
Gesamtkosten |
€ |
X |
nein |
|
ja |
€ |
|||||||
Veranschlagung
im Haushalt |
||||||||||||||||||
|
|
nein |
|
ja |
Hst.
|
Budget-Nr. |
im |
|
Vwhh |
|
Vmhh |
|||||||
wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
||||||||||||||||||