Betreff
Innenstadtbibliothek "Hohe Mitte" - Ersatz für Zweigstelle Tannenplatz
Vorlage
Vobü/018/2015
Art
Beschlussvorlage - AL

Finanz- und Verwaltungsausschuss:

 

Der Finanz- und Verwaltungsausschuss nimmt von dem vorgestellten Grobkonzept für die neue Innenstadtbibliothek („Hohe Mitte“) zustimmend Kenntnis und empfiehlt die Anmietung der entsprechenden Räumlichkeiten mit Bereitstellung der hierzu notwendigen Mittel in Sachen Personal, Ausstattung, Medien und Technik.

Im Rahmen einer Kostenteilung zwischen MIB und der Stadt Fürth zu gleichen Anteilen soll auch die dazugehörige Außenterrasse als „Lesegarten“ realisiert werden.

 

 

Stadtrat:

 

Der Stadtrat nimmt von dem vorgestellten Grobkonzept für die neue Innenstadtbibliothek („Hohe Mitte“) zustimmend Kenntnis und beschließt die Anmietung der entsprechenden Räumlichkeiten mit Bereitstellung der hierzu notwendigen Mittel in Sachen Personal, Ausstattung, Medien und Technik.

Im Rahmen einer Kostenteilung zwischen MIB und der Stadt Fürth zu gleichen Anteilen soll auch die dazugehörige Außenterrasse als „Lesegarten“ realisiert werden.

 


Seit dem Umzug der Volksbücherei aus dem Berolzheimerianum in die Fürther Südstadt im Jahr 1998 ist die Bevölkerung der Innenstadt ohne eine Bücherei in der Nahversorgung. Seitdem gab es zahlreiche Bestrebungen einen geeigneten Standort in der Innenstadt für eine Zweigstelle zu finden, die jedoch aus verschiedenen Gründen gescheitert sind. Angedacht war dabei immer ein Umzug der Zweigstelle Tannenstraße.

Durch die Entstehung der Neuen Mitte bot sich die Möglichkeit dort Räumlichkeiten für einen solchen Standort zu besichtigen.

 

In Frage kommen dabei zwei Etagen im 3. und 4. OG auf einer Fläche von rund 470 qm (Tannenstraße 560 qm). Außerdem eine Terrasse als „Lesegarten“ mit rund 200 qm.

Für die Konzeption der Zweigstelle gilt es einen Spagat der Zielgruppen zu meistern: sowohl die Bedürfnisse der in der Innenstadt wohnenden Bürger, als auch Besucher des Einkaufszentrums sollen abgedeckt werden. Daher ist ein Medienmix zur Grundversorgung geplant. Zielbestand sind für die Größe der Fläche etwa 20.000 Medien. Außerdem stehen den Kundinnen und Kunden natürlich der Bestellvorgang aus allen Standorten und die Onleihe zur Verfügung. Ein besonderes Angebot könnte an dem Standort eine Rubrik „Leichte Sprache“ sein, die sich an Menschen orientiert, die eine Lese- oder Lernschwäche haben oder die deutsche Sprache noch lernen. Immer bedeutender werden Bibliotheken jedoch als Ort der Begegnung: Veranstaltungen, auch in Kooperationen, Aufenthaltsqualität ohne Konsumzwang und Ruhe- und Gesprächszonen sollen eine zentrale Rolle spielen. Die geplanten Öffnungsstunden sind mit etwa 26 Stunden/Woche angedacht und orientieren sich, in einem vertretbaren Rahmen, an den Geschäftsöffnungszeiten. Wichtig wären dabei auch mindestens zwei Abende mit einer Öffnung bis 19 Uhr.

 

Zur Unterstützung der Aufenthaltsqualität ist ein zurückhaltendes gastronomisches Angebot im 4. OG vorgesehen. Vorstellbar ist eine Art Kaffeebar mit kleineren Snacks. Es gibt bereits interessierte und kompetente Partner, die sich vorstellen könnten das als Unterpächter zu betreiben. Dabei geht es vor allem darum, die Möglichkeit zu bieten, während dem Lesen von zum Beispiel Zeitungen und Zeitschriften, einen Kaffee oder Snack zu genießen.

 

Um eine Nutzung der Räume auch außerhalb der Öffnungszeiten, zum Beispiel für Kooperationspartner zu ermöglichen, würde Wert auf eine sehr flexible Möblierung im 4. OG und die Verwendung einer Mediensicherung gelegt werden. Dafür kommt eine RFID-Lösung in Frage, die in Bibliotheken bereits großflächig verwendet wird (auch: Stadtbibliotheken Nürnberg und Erlangen). Dabei wird jedes Medium mit einem Transponder ausgestattet und dieser meldet, sobald das Medium ohne Ausleihvorgang die Räumlichkeiten verlässt.

 

Aus Sicht der Volksbücherei Fürth ist eine Rückgewinnung der Innenstadtbevölkerung als Kundinnen und Kunden erstrebenswert. Die Zweigstelle Tannenplatz ist, auch durch ihre ungünstige Lage, kein ausleihstarker Standort. Die Kennzahlen dort sind rückläufig. Da derzeit die Planungen für einen Umbau des HLG laufen, wäre es für einen möglichen Umzug zudem ein guter Zeitpunkt. Eine mögliche Eröffnung könnte Anfang Dezember sein, was sich aus der räumlichen Situation im Einkaufszentrum anbietet.

 

Um dieses Projekt umsetzen zu können, sind nach heutigem Sachstand voraussichtlich folgende Ausgaben nötig:

 

Voraussichtliche Öffnungszeiten

 

Mo                  geschlossen

Di                    11-19 Uhr

Mi                    geschlossen

Do                   11-19 Uhr

Fr                    11-18 Uhr

Sa                   11-14 Uhr

 

Erweiterungen der Öffnungszeiten sind wünschenswert, können derzeit jedoch nicht kalkuliert werden. An den Schließungstagen erfolgen die Medienbearbeitung, Veranstaltungen und Kooperationen mit KiTas und Klassen.

 

 

 

 

Vorläufige Kostenschätzung (grob)

 

einmalige Kosten / Investition

 

- Innenausstattung / Regale                                                                 ca.   250.000,-- €

- Medien                                                                                               ca.     50.000,-- €

- RFID / Ausleihautomat                                                                      ca.   100.000,-- €

- Zuschuss Terrasse / Lesegarten (0,5-Anteil Stadt Fürth)                 ca.   125.000,-- €

 

 

laufende Kosten (p.a.)

 

- zusätzl. 2,5 Stellen                                                                             ca.   150.000,-- €

- Mietkosten saldiert (ohne Nebenkosten)                                          ca.     70.000,-- €

- Nebenkosten saldiert (3,-- € / m²)                                                     ca.     14.000,-- €

- Energie / Reinigung                                                                                              ?    €

 

 

Bei dieser Kostenschätzung ist zu berücksichtigen, dass auch bei einem Verbleib der Bücherei am Tannenplatz ein Großteil der einmaligen Kosten / Investitionen im Zuge von Neubau / Generalsanierung ebenfalls notwendig wären.

 

Nach Auskunft von GWF muss, unter Verwendung des Baupreisindex, für einen Neubau in der Größenordnung von 470 qm mit reinen Baukosten von 1,5 bis 1,6 Mio. (ohne Grundstücks-erwerb) gerechnet werden.

 

Andere Bibliotheken, die in den letzten Jahren Innenstadtstandorte gebaut bzw. saniert haben, geben folgende Kosten an (Kostenangaben nicht wirklich transparent, da teilweise nur Baukosten, teilweise mit Grundstück oder mit / ohne Möblierung)

Nürnberg: 30 Mio.

Schweinfurt: 9 Mio.

Augsburg: 15 Mio.

Bayreuth: 3,4 Mio.

Forchheim: 3,2 Mio.

Würzburg: 5,6 Mio.

Stuttgart: 79 Mio.

Leipzig: 70 Mio.

Erlangen (Sanierung): 15,8 Mio.

 

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

x

ja

Gesamtkosten

(s. Kostenschätzung)

 

nein

x

ja

(s. Kosten-
schätzung
) €

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


- Präsentation Zweigstelle Innenstadt

- Zeitungsartikel „Kolosse im Wandel“

- Stellungnahme Rf. II

- „Letter of Intent“ (wird als Tischvorlage nachgereicht)