Die Anlage mit dem Sachverhalt zu Sprach- und Integrationsmittlung SprInt wird zur Kenntnis genommen.
Es wird die Absicht begrüßt, im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit der Städte Erlangen, Fürth, Nürnberg und Schwabach ein gemeinsames Interessenbekundungsverfahren zur Gewinnung eines externen Partners für den Aufbau von Strukturen für eine professionelle Sprach- und Integrationsmittlung durch die Beteiligung am bundesweiten Netzwerk Sprach- und Integrationsmittlung (SprInt) durchzuführen.
Die Stadt Nürnberg wird hiermit von Seiten der Stadt Fürth legimitiert, dieses gemeinsame Interessenbekundungsverfahren durchzuführen.
Die
Sprach- und Integrationsmittlung SprInt wurde durch die Diakonie Wuppertal
entwickelt, ausgebaut und ab März 2016 von SprInt gemeinnützige eingetragene
Genossenschaft mit allen Rechten/Patenten/Konzepten sowie der
Bundeskoordination des Netzwerks übernommen.
Es besteht Interesse, das Sprach- und
Integrationsmittlerdienstes SprInt im Rahmen einer interkommunalen
Zusammenarbeit der Kommunen Erlangen, Fürth, Nürnberg und Schwabach als
Dienstleistungsservice einzurichten. SprInt besteht aus einem Vermittlungsservice
und einer SprInt-Ausbildung mit dem positiven Aspekt, dass sowohl eine
Ausbildungs- und Qualifizierungschance für Migrantinnen und Migranten als auch
eine Vermittlungsinstanz geschaffen wird. Zudem entstehen für die Ausbildung
von Sprach- und Integrationsmittlerinnen und -mittler der Kommune keine Kosten.
Für die Qualität der SprInt-Ausbildung spricht, dass die Abnahme der
Abschlussprüfung/das Zertifikat durch verschiedene Hochschulen geschieht. Dabei
besteht die Möglichkeit, die verschiedenen Ausbildungsmodule auf den
Bildungscampus Nürnberg und die Volkshochschulen Erlangen, Fürth und Schwabach
aufzuteilen.
Mehrere gemeinsame Besprechungen mit Vertreterinnen
und Vertretern der Stadtverwaltungen haben gezeigt, dass ein Bedarf am Einsatz
professioneller Sprach- und Integrationsmittler/-innen besteht. Dabei wird die
Möglichkeit gesehen, dass sich ein solches Angebot finanziell tragen könnte,
wenn es nicht nur den Kommunen sondern auch anderen potentiellen Bedarfsträgern
wie Ärzten, Jobcenter, Sozialverbänden oder Vereinen im gesamten Großraum zur
Verfügung stünde. Dies wird auch an anderen SprInt-Standorten so erfolgreich
praktiziert.
Ein Gespräch am 8. Februar 2017 mit den
Geschäftsleitungen der Agentur für Arbeit Fürth, des Jobcenters Fürth Stadt
sowie der Volkshochschule Fürth ergab Folgendes.
-
Jobcenter und Agentur für Arbeit sehen grundsätzlich
die Möglichkeit einer Finanzierung der Ausbildung über Ausbildungsgutscheine –
aber angesichts der konkurrierenden Maßnahmen und der Zielvorgabe (Vermittlung
in sozialversicherungspflichtige Arbeit mit ausreichendem Einkommen) nur bei
Verkürzung der Ausbildungszeit von 18 auf 12 Monate.
-
Kritische Punkte waren die hohen
Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung und, damit verbunden, der kleine
Kreis an potentiellen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie das geringe
Brutto-Einkommen.
-
Die Volkshochschule wäre bereit, Module der
Ausbildung zu übernehmen, soweit es keine Defizite verursacht.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Realisierung
dieses SprInt-Angebotes wäre, dass sich der Träger der angestrebten
Servicestelle um externe Projektmittel (beispielsweise AMIF) bemühen müsste.
Bei geschätzten externen Fördermitteln in Höhe von 300.000 € für 3 Jahre und
einzubringenden Eigenmitteln von 25 % sowie einem Anteil-Schlüssel 10
(Nürnberg) – 2 (Erlangen) – 2 (Fürth) – 1 (Schwabach) müsste Fürth einen
Kofinanzierungsanteil von ca. 10.000 – 20.000 € für insgesamt 3 Jahre tragen.
Nach vorläufiger Kostenschätzung müsste seitens
Fürth, bei einem Stundensatz von 40 € pro Einsatz einer Sprachmittlung, etwa 35
Stunden Dienstleistung in der Woche erbracht werden, sollte sich das Angebot
tragen.
Nach der Umfrage des Integrationsbeirates vom Sommer
2016 hätten zahlreiche Einrichtungen Bedarf an Übersetzungshilfen. Ergänzend
hierzu bleibt Folgendes zu berücksichtigen.
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Schulen wären interessiert, aber der hohe
Verwaltungsaufwand zur Finanzierung steht dem entgegen.
-
Das Klinikum Fürth hat einen arabischsprechenden
Dolmetscher eingestellt – andere Sprachen werden z.B. über Reinigungs- oder
Pflegepersonal abgedeckt – es wird auch eine Übersetzungshilfe-App über
Internet genutzt.
-
Die Migrationsberatung für Erwachsene MBE verfügt
über einen kleinen Finanztopf. Ferner hätten unter anderem auch Einrichtungen
wie JgA/Jugendhilfe oder Frauenhaus Finanzmittel zum Einsatz von
Sprachmittlerinnen und -mittlern.
Für den Aufbau des SprInt-Integrations- und
Sprachmittlerdienstes spricht ferner, dass die ehrenamtlichen
Übersetzungshilfe-Strukturen unzureichend und konfliktträchtig sind. Diese
Bedenken gründen sich auf Beobachtungen wie
-
fachliche, zeitliche oder/und emotionale
Überforderung der ehrenamtlichen Übersetzungshilfen,
-
fehlender Einblick über die Qualität der
Übersetzung.
Es
werden auch vereinzelt Beschwerden über Personen laut, die ihre ehrenamtliche
Tätigkeit für eigene (finanzielle oder persönliche) Interessen ausnutzen
sollen.
Derzeitiger Sachstand in den drei anderen Kommunen:
-
Nürnberg sieht Realisierungsmöglichkeit und will es
angehen – zur Gewinnung eines externen Anbieters für eine regionale
Servicestelle wurde in der Integrationskommission der Stadt Nürnberg einstimmig
die Durchführung eines Interessensbekundungsverfahrens beschlossen. Parallel zu
SprInt wird das Videodolmetscher-Angebot aus Wien aufgebaut;
-
Erlangen sieht es etwas kritisch, will sich aber am
Interessenbekundungsverfahren beteiligen.
-
Schwabach will sich ebenfalls anschließen.
Trotz der vorhandenen Skepsis sollte die Zusicherung der Beteiligung an einem gemeinsamen Interessenbekundungsverfahren erst einmal als ersten Schritt positiv gesehen werden. Es wird deshalb vorgeschlagen, dass sich ebenfalls Fürth an der Interessensbekundung beteiligt.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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x |
nein |
|
ja |
Gesamtkosten |
€ |
|
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
nein |
|
ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Präsentation SprInt Wuppertal