Für den Ausschuss für Schule, Bildung und Sport:

Der Ausschuss begrüßt die Einrichtung eines kooperativen Berufsintegrationsjahres im Schuljahr 2017/18 an der Ludwig-Erhard-Schule und den Abschluss eines Kooperationsvertrages mit der ELAN GmbH. Er empfiehlt dem Finanz- und Verwaltungsausschuss, die Kompensation an die ELAN GmbH  i.H.v. max. 2.500 Euro zu bewilligen.

Für den Finanz- und Verwaltungsausschuss:

Der Ausschuss begrüßt die Einrichtung eines kooperativen Berufsintegrationsjahres im Schuljahr 2017/18 an der Ludwig-Erhard-Schule und stellt die erforderlichen Mittel von max. 2.500 Euro zur Verfügung.

Schüler/innen, die nach dem Verlassen der Mittelschule keine schulische oder berufliche Perspektive finden, steht üblicherweise der Besuch eines Berufsvorbereitungsjahres (BVJ) an einer beruflichen Schule offen. Leider wird jedoch seit einigen Jahren kein BVJ mehr von den Fürther Berufsschulen angeboten. Begründet wurde dies mit der mangelnden Nachfrage. Sowohl das PSB als auch die Agentur für Arbeit haben seitdem regelmäßig darauf hingewiesen, dass eine ausreichende Zahl an Schüler/innen unsere Mittelschulen ohne Anschlussperspektive verläßt (aktuell knapp 20%) und ggf. darüber nachgedacht werden müßte, wie man den Jugendlichen die Zugangswege in ein BVJ erleichtern kann. Folge dieser Entwicklung war, dass all diese Schüler/innen die JoA-Klassen der Berufsschule besuchen mssten, sofern sie sich nicht für ein BGJ (Berufsgrundschuljahr) im Bereich Holz oder Hauswirtschaft interessierten. In den JoA-Klassen werden jedoch keine beruflichen Perspektiven vermittelt und es besteht keine Möglichkeit, den Abschluss der Mittelschule nachzuholen. Sie dienen mit einem halben Schultag pro Woche lediglich der Erfüllung der Berufsschulpflicht.

Erfreulicherweise hat sich nun die Schulleitung der Ludwig-Erhard-Schule (Berufsschule II) bereiterklärt, ein kooperatives Berufsintegrationsjahr (BIJ-k) im kommenden Schuljahr anzubieten. Das BIJ-k entspricht weitgehend einen BVJ, jedoch mit einem stärkeren Schwerpunkt auf Sprachförderung. 2,5 Tage werden Unterricht an der Berufsschule erteilt, 2.5 Tage soll ein externer Kooperationspartner die Förderung und Betreuung der Schüler/innen gewährleisten (analog BVJ). Im Gegensatz zu einem BVJ wird das BIJ-k aus Mitteln des ESF gefördert.

Das Projektbüro für Schule & Bildung PSB übernimmt die Antragstellung und Administration der Förderung. Als externer Kooperationspartner soll die ELAN GmbH beauftragt werden. Dies ist ohne Vergabeverfahren möglich, da das Personal der ELAN GmbH als Eigenpersonal der Stadt Fürth betrachtet wird.

Das PSB wird darüber hinaus alle relevanten Partner zeitnah informieren (Berufsberatung, JaS, Beratungsstelle KiQ, Jobcenter etc.) sobald eine Anmeldung bei der Berufsschule möglich ist. Die Auswahl der Schüler/innen übernimmt die Berufsschule in Absprache mit der ELAN GmbH.

Mit dem BIJ-k steht unversorgten Schüler/innen in der Stadt Fürth nach vielen Jahren wieder ein Angebot zur Verfügung, das eine Perspektive bietet und das Nachholen des Schulabschlusses ermöglicht. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Zuwanderung aus (süd-)östlichen EU-Staaten ist dies umso wichtiger. Die ELAN GmbH gewährleistet eine qualitativ hochwertige sozialpädagogische Betreuung, die Vermittlungschancen der Teilnehmer/innen können als gut betrachtet werden. Der erste Durchlauf des BIJ-k wird zudem eng vom PSB begleitet und gemeinsam mit der Schule und ELAN evaluiert. Zum Herbst 2018 soll Bericht über den Erfolg erstattet werden.

Das BIJ-k verursacht der Stadt Fürth im Prinzip keine zusätzlichen Kosten. Jedoch wird bei Förderungen durch den ESF das „Besserstellungsverbot“ angewandt, das Trägern untersagt, Arbeitnehmer/innen besser zu bezahlen als nach dem jeweiligen Tarif des Bundeslandes. Da die ELAN GmbH analog zum TVöD/Kommunal vergütet, werden bis ca. 5% der Personalkosten nicht erstattet. Dieser Verlust sollte der ELAN GmbH durch die Stadt Fürth kompensiert werden. Im Falle des BIJ-k wird mit einer Deckungslücke von max. 2.500,00 Euro gerechnet. 

Finanzierung:

ESF-Förderrichtlinie des Freistaats Bayern

Kurzkonzept