Betreff
Antwort zur Anfrage der SPD zum Thema eGovernment vom 19. September 2017
Vorlage
BMPA/457/2017
Art
Beschlussvorlage - AL

Die Vorlage dient zur Kenntnisnahme.


Anfrage der SPD zum Thema eGovernment vom 19. September 2017

Das Bürgermeister- und Presseamt begrüßt die Anfrage der SPD-Fraktion und freut sich über das damit verbundene Interesse an den Bereichen Internet und eGovernment.

 

Denn ein gut organisierte eGovernmentstruktur kann nach hiesiger Ansicht dazu beitragen, dass zahlreiche aktuelle und zentrale Herausforderungen an Kommunen bewältigt werden können. Dazu zählt unter anderem die Tatsache, dass immer mehr (auch neue) Aufgaben von immer weniger Personal bewältigt werden muss (Stichworte: Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst, Demografie der Beschäftigten, hohe Erwartungen der Bürgerschaft, lange Wartezeiten in publikumsintensiven Ämtern). Die Implementierung von eGovernment-Angeboten, eine effiziente IT-Ausstattung und die Vernetzung mit Fachanwendungen bieten die fast einzige Chance, solchen Entwicklungen erfolgreich zu begegnen. Auch wenn es derzeit noch Probleme bei der Akzeptanz der zur Identifizierung und Authentifizierung notwendigen eID-Funktionen des Personalausweises gibt.

 

Erfolgreiche Angebote

Die Stadt Fürth stellt derzeit rund 60 Online-Formulare und Online -Anwendungen auf der Plattform www.fuerth.de zur Verfügung, die ermöglichen, Verwaltungsdienstleistungen über das Internet abzuwickeln. Diese werden überwiegend gut angenommen und genutzt. Viele führen auch dazu, dass Verwaltungsdienstleistungen effizienter und schneller angeboten und durchgeführt werden können.

 

Zum 1. September 2017 ging ein neuer Veranstaltungskalender ans Netz, der auf der von der Stadt Nürnberg verwalteten und von den Kulturämter der Städte Fürth, Erlangen, Nürnberg und Schwabach finanzierten betriebenen Datenbank unter www.meine-veranstaltungen.net beruht. Der Datenaustausch zu den Internetportalen der Städte und zu den verschiedenen städtischer Einrichtungen erfolgt über neu programmierte Schnittstellen. Das heißt, die Veranstaltungsdaten werden einmal eingegeben und erscheinen auf den unterschiedlichen Internet- und App-Plattformen. Auch für Printpublikationen existieren Exportfunktionen, die die unterschiedlichen Anforderungen erfüllen. Die Jubiläumswebsite http://www.200-jahre-stadt.de/ soll die Veranstaltungsdaten ebenfalls aus dieser zentralen Datenbank beziehen. Das brachte eine Verbesserung der Datenqualität und deutliche Effizienzsteigerung mit sich.

 

Die Fürth-App stellt unter anderem eine viel genutzte Anwendung für die Termine der Müllabfuhr zur Verfügung und informiert über aktuelle Baustellen (Kartenansicht mit Umleitungen). Diese Informationen kommen direkt aus den jeweiligen Fachverfahren. Noch in diesem Jahr geht als Einstieg in ein Beschwerdemanagement-Verfahren ein sogenannter Mängelmelder und ein Auskunftssystem über Wartezeiten in Bürger und-Straßenverkehrsamt in Betrieb.

 

Weitere wichtige und aktuelle eGovernment-Projekte

Eine Auswahl an Projekten in den Bereichen Internet und eGovernment, die derzeit in Bearbeitung bzw. in Planung sind:

 

Einführung eines neuen Formular-Managementsystems

Auf Anregung der Internetabteilung des Bürgermeister- und Presseamtes führen die von KommunalBIT betreuten Städte Fürth, Erlangen und Schwabach ein gemeinsames Formularmanagement-System ein. Die Projektleitung hat KommunalBIT übernommen. Am 27. September spricht das Kommunalunternehmen eine Empfehlung für einen von zwei verbliebenen Anbietern aus.

 

Bürgerserviceportal der AKDB

Die Stadt Fürth nimmt das Bürgerserviceportal der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) in Betrieb. Zunächst wird allerdings lediglich die im eGoverment-Gesetz  vorgeschriebene Funktion der Fahrzeugabmeldung (dezentral) mit den aktuell möglichen Bezahlfunktionen angeboten. Weitere Online-Anwendungen müssen einzeln hinzugekauft werden.

 

Aufbau eines Mitarbeiterportals

Um den Wissensaustausch und –transfer zu stärken, den Informationsfluss innerhalb der Verwaltung zu verbessern und auch Anwendungen, bei dem das Formular- bzw. Antragsmanagement zum Einsatz kommt, zur Verfügung zu stellen, wird gerade ein neues Intranet-Portal aufgebaut. Es soll wesentlich zur Modernisierung der stadtinternen Kommunikationsstruktur beitragen.

 

Internetplattform zum Stadtjubiläum

Derzeit wird eine Internetplattform zum Thema "200 Jahre Stadt erster Klasse" und http://www.200-jahre-stadt.de/  erstellt. Es soll Mitte November in Betrieb gehen.

 

Neue Schnittstellen für Abfuhrtermin

Um eine doppelte Datenführung zu vermeiden, soll eine Schnittstelle zur neuen Fachanwendung der Abfallwirtschaft in Betrieb genommen werden. Dies ist notwendig, um den erfolgreichen Abfallkalender im Internet und der Fürth-App weiter anbieten zu können.

 

Einführung Bewerbermanagement

Zusammen mit dem Personalamt wird ein Bewerbermanagement-System implementiert, das möglichst weitgehen in das städtische Internetportals und in das Mitarbeiterportal eingebunden werden soll.

 

Bereiche mit Nachbesserungsbedarf

 

Antragsmanagement

Das eGovernment-Angebot der Stadt Fürth ist – was Quantität und Qualität betrifft – ausbaufähig. Einen großen Schritt kann die Einführung des oben beschriebenen Formular- und Antragsmanagement-System darstellen. Einer der Bewerber bietet ein Leistungspaket mit 900 fertigen, rechtssicheren Online-Anwendungen, vielfach mit Einbindung von Bezahlfunktionen und mit fertigen Schnittstellen zu Fachverfahren. Dadurch könnten vergleichsweise kurzfristig (Ende dieses, Beginn nächsten Jahres) zahlreiche moderne, effektive und auf allen Endgeräten zur Verfügung stehenden Online-Dienstleistungen zur Verfügung gestellt werden. Sollte der zweite Anbieter zum Zuge kommen, müsste eine Stelle bzw., Verfahren oder Organisationsstruktur zur Erstellung der Formulare und Online-Anwendungen eingeführt werden. Dies würde zu erheblichen Verzögerungen führen.

 

Internet-Relaunch

Der Internet-Relaunch ist seit mehr als drei Jahren vorgesehen und geplant. Ein Portal, wie in dem Antrag beschrieben – also gänzlich barrierefrei, responsive Web-Design, modern und übersichtlich – ist schon lange gewünscht und wichtige Zielsetzung. Das überaus umfangreiche Vorhaben konnte aber bislang aufgrund zahlreicher anderer Projekte und aufgrund des hohen notwendigen Aufwands für den Betrieb des aktuellen Internetauftritts noch nicht angegangen werden.

 

Stellenwert eGoverment

Dem Bereich eGovernemt mit erfolgreicher Anbindung an Fachverfahren muss in Zeiten der anstehenden Digitalisierung ein weitaus höherer Stellenwert eingeräumt werden. Maßnahmen, die dazu beitragen könnten, wären zum Beispiel eine neue strategische Ausrichtung in diesem Bereich, Schaffung entsprechender Organisationsstrukturen, Konzepterstellung für die Bereiche eGovernment und IT-Ausstattung, eine verbesserte Koordination in den beiden Bereichen und eine angemessene finanzielle und personelle Ausstattung.

 

Zusammenfassung

Bei der Stadt Fürth werden die Bereiche Internet, Intranet und eGovernment mit einer vergleichsweise niedrigen personellen und finanziellen Aufwand vorangetrieben. Da einerseits die Anforderungen in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen sind und andererseits vor allem zu wenig Personal vorhanden war, konnten Fortschritte in den Bereichen Internet und eGovernment nur relativ langsam erzielt werden. Die Folge ist, dass der Spielraum für Verbesserungen groß ist.

 

Für Rückfragen und eine genaue Erörterung steht das Bürgermeister- und Presseamt gerne zur Verfügung.

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: