Der Vortrag der Referentin diente zur Kenntnis.
Die Verwaltung wird beauftragt, sobald absehbar und leistbar, die möglichen weiteren Arbeitsschritte zu benennen und den dazugehörigen ungefähren finanziellen, sachlichen und personellen Aufwand überschlägig zu beziffern. Mit den Nachbarstädten Nürnberg und Erlangen sowie den weiteren Beteiligten sollen baldmöglichst Gespräche über das weitere Vorgehen geführt werden.
Machbarkeitsstudie Radschnellverbindungen
Die Städte und Landkreise der Metropolregion Nürnberg [1] haben 2015 eine Machbarkeitsstudie zum Thema Radschnellverbindungen in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse liegen nun vor und werden hier nun zusammenfassend dargestellt. Die Endfassung der Machbarkeitsstudie Radschnellverbindungen kann heruntergeladen werden unter: http://www.fuerth.de/Home/stadtentwicklung/verkehr/fahrradstadt.aspx.
Mit einem effektiven Radschnellverbindungsnetz innerhalb der Städteachse sollen
neue Potenziale für den Radverkehr erschlossen und ein Beitrag zu einem
umweltverträglichen Verkehr geleistet werden.
Die Machbarkeitsstudie beinhaltet zwei wesentliche Schwerpunkte, einerseits die Entwicklung von Qualitätsstandards
für ein Radschnellverbindungsnetz für den Freistaat Bayern (der sog.
„Bayerische Weg“) und die Abschätzung von Potentialen und die
Machbarkeitsuntersuchung eines abgestimmten Radschnellverbindungsnetzes auf
Basis der definierten Qualitätsstandards.
Für das Radschnellverbindungsnetz wurden die drei Stufen
Radschnellwege, Radhauptverbindungen und
Radverbindungen definiert, die je nach Nutzeraufkommen, Verkehrsbedeutung und
örtliche Gegebenheiten angewendet werden sollen:
Die Standards wurden entwickelt, um die
Radschnellverbindungen möglichst bis in die dicht besiedelten Innenstädte
hinein führen und optimal in das bestehende Radverkehrsnetz einbinden zu
können.
Basis waren 21 Korridore mit einem Radius von 1 km, die
bereits im Vorfeld auf Basis der natur- und siedlungsräumlichen Gegebenheiten
der jeweiligen Region bestimmt wurden.
Als Datengrundlage diente das DIVAN-Verkehrsmodell für den
Großraum Nürnberg und die daraus abgeleiteten Nachfragematrizen für MIV, ÖPNV
und Radverkehr. Pendlerverflechtungen,
Verkehrsbeziehungen, Einwohner- und Arbeitsplatzzahlen etc. wurden ebenfalls
zur Bewertung des Nutzerpotentials herangezogen.
Ergebnisse der
Machbarkeitsuntersuchung
Die Machbarkeitsuntersuchung ergab sieben Korridore für eine
nähere Betrachtung.
Von diesen sieben Trassen eignen sich
vier Trassen für eine Umsetzung als Radschnellweg:
Nürnberg – Erlangen, Nürnberg – Fürth, Nürnberg -
Oberasbach/Zirndorf/Stein, Erlangen – Herzogenaurach.
Drei weitere Trassen sind als Radhauptverbindungen geeignet: Fürth
– Erlangen, Nürnberg - Lauf an der Pegnitz und Nürnberg – Schwabach.
Trassenverläufe in
Fürth:
Nürnberg- Fürth:
Die Gesamtlänge beträgt 6,6 km, die Bruttokosten wurden auf
ca. 5,8 Mio. € geschätzt. Die Gutachter gehen von einer Querschnittsbelastung
zwischen 1.100 bis 7.600 Radfahrenden/Tag aus.
Aus Richtung Nürnberg kommend soll die neue Radwegeverbindung
über die Höfener Straße unter Nutzung der vorhanden Widerlager südlich des
U-Bahnhofs Stadtgrenze vorbei am Lokschuppen auf der künftigen
Erschließungsstraße des Hornschuchcampus
bis zum Knotenpunkt Jakobinenstraße und von dort weiter auf den
Fahrbahnen der Hornschuchpromenade in Richtung Fürther Freiheit. Im Bereich der
Hornschuchpromenade sollen Fahrradstraßen (Anlieger frei) eingerichtet werden.
Im Zuge der geplanten Umgestaltung der Hornschuchpromenade sollen so
gestalterische, funktionale, technische und finanzielle Synergieeffekte genutzt
werden.
Fürth – Erlangen:
Die Gesamtlänge beträgt 16,6 km, die Bruttokosten wurden auf
ca. 31,9 Mio. € geschätzt. Die Gutachter gehen von einer Querschnittsbelastung
zwischen 400 bis 5.000 Radfahrenden/Tag aus.
Vom Hauptbahnhof Fürth kommend soll die Radwegeverbindung
über die Gustav-Schickedanz-Straße zur Königstraße bis zum Stadttheater geführt
werden. Von dort geht es weiter in den Wiesengrund entlang der Pegnitz und
später der Regnitz. Nördlich des Fischerbergs wäre der Neubau eines Weges im
Wiesengrund erforderlich. Im Bereich Mannhof ist die Führung über vorhandene
Straßen vorgesehen, anschließend wäre wieder ein teilweiser Neubau in Richtung Erlangen
erforderlich. Wegen der problematischen Eingriffe in Natur und Landschaft sowie
der Nutzungskonflikte mit Erholungssuchenden im Wiesengrund wurde
vorgeschlagen, auch die Radverkehrsanlagen an der Stadelner Hauptstraße zu
ertüchtigen und noch vorhandene Lücken zu schließen. Darüber hinaus ist die
Verwaltung der Auffassung, dass die schon in einem sehr frühen Stadium
ausgeschlossene Führung entlang des Main-Donau-Kanals zumindest für die
Verbindung Erlangen und Herzogenaurach nach Fürth durchaus attraktiv
hergerichtet werden könnte. Hier ergäben sich auf Grund der Eigentümerstruktur
(überwiegend Bundeswasserstraßenverwaltung) ggf. auch schnellere
Realisierungsmöglichkeiten und geringere Eingriffe in Natur und Landschaft
sowie Fremdeigentum. Auch die Nutzungskonflikte dürften geringer ausfallen.
Weiteres Vorgehen
Zur Realisierung eines Radschnellverbindungsnetzes in der
Region sind die nächsten Schritte zu unternehmen, rechtlichen Fragestellungen
abzustimmen (z.B. Rechtsformen der Zusammenarbeit der beteiligten
Gebietskörperschaften, geeignete planungsrechtliche Verfahren zur Schaffung von
Baurecht etc.) sowie Förderung und Finanzierung voran zu bringen. Für die
vorgeschlagenen Trassen müssten anschließend konkrete Planungen erstellt
werden.
Um das Projekt „Radschnellwege“
für Fürth und gemeinsam mit den benachbarten Gebietskörperschaften
kontinuierlich voranzubringen und die damit verbundenen Aufgaben bewältigen zu
können, entsteht in der Verwaltung zusätzlicher Ressourcenbedarf (zeitlich,
finanziell und auch personell). Der genaue Umfang lässt sich derzeit noch nicht
beziffern. Auch bei einer weitgehenden Fremdvergabe entsteht Mehraufwand durch
Vergabe, Betreuung und Abstimmung.
[1] Nürnberg, Erlangen, Fürth, Herzogenaurach, Schwabach, Landkreise Fürth,
Nürnberger Land, Roth und Erlangen-Höchstadt;
Unterstützung durch die Oberste Baubehörde im Bayerischen
Staatsministerium des Inneren, Bau und Verkehr und die AGFK Bayern
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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nein |
X |
ja |
Gesamtkosten |
€ |
|
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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X |
nein |
|
ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Datei: Vorfahrt Radler_Region_20170925_fuerther_nachrichten.pdf
Datei: Endbericht_Machbarkeitsstudie_17-08-31.pdf
Datei: Anhang_Machbarkeitsstudie_17-08-16_klein.pdf