Betreff
Fassadenprämierung 2017
Vorlage
BaF/008/2017
Art
Beschlussvorlage - SB

Der Bauausschuss beschließt, für folgende bereits ausgeführte Maßnahmen eine Zuwendung zu gewähren:

 

Blumenstr.15                            1650€

Rosenstr.3                                1650€

Ottostr. 5                                   1650€

Hornschuchpromenade 1         1650€

Königswarterstr.42                    1650€

Königswarterstr.52                    1650€

Nürnberger Str. 136                  1650€

Ludwigstr. 71                             1650€

Waldstr. 39                                1650€

 


Die im Beschlussvorschlag aufgeführten Beträge sind Anerkennungsprämien für gut gelungene Sanierungsmaßnahmen. Sie sollen auch andere Hauseigentümer veranlassen, ihren Beitrag zur Verschönerung des Stadtbildes zu leisten

 

 

 

 

Königswarterstraße 42

Spätklassizistisches Mietshaus, Sandsteinfassade mit flachem Mittelrisalit und Gitterbal- kon, 1864/65, 3. Obergeschoß von 1877.

Das für den Schneidermeister Joseph Körmeier errichtete Haus zeigt im 2. Stock Anklänge an den Rundbogenstil der Gärtner-Nachfolge; Signatur des Planfertigers nicht erhalten. Die Aufstockung beiderseits des schon ursprünglichen viergeschossigen Mittelrisalit ließ der Glasbeleger (Spiegelfabrikant) Leonhard Kröttinger 1877 nach Plan von Wilhelm Schmidt ausführen.

 

Aktuell wurde hier die in äußerst schlechtem Zustand befindliche Sandsteinfassade umfassend restauriert. Besonderes Augenmerk verdient die mit sehr viel Mühe rekonstruierte Haustüre.

 

 

Königswarterstraße 52

Ehemaliges Haus Evora, viergeschossiges neubarockes Mietshaus, Sandstein, sehr reich gegliedert, mit polygonalem Erkerturm an der Ecke, 1893 von Fritz Walter; Auftakt der zum Ensemble Hornschuchpromenade gehörenden Hausreihe Nr. 52-74.

Die Front zur Promenade ist durch einen Flachrisalit mit säulenflankierter Balkongruppe betont; von Säulenädikula gerahmte Schnitztür; prächtiges Vestibül (Mosaikboden, Marmorsockel, Pilaster und Blendarkaden, reicher Stuckdekor); Steintreppe mit spiraligem Eisengeländer, verglaste Wohnungstüren. An der Luisenstraße Durchfahrt mit Neurenais- sancetor und Deckenstuck. Die Herrschaftswohnungen –eine je Geschoß- umfasst Salon, Wohn-, Speise-, Elternschlafzimmer, Kinderschlaf-, -spiel und –wohnzimmer, Fremden-, Nähzimmer, Garderobe, Küche, Speise, Bad und Toilette. Die Stuckdecken – teils barockisierend-ornamental, teils kassettiert – gehören zu den aufwendigsten in Fürth; besonders bemerkenswert ist im 1. Stock eine Decke mit zusätzlich reicher (freigelegter) Dekorationsmalerei, hauptsächlich pflanzlichen Motiven mit sitzenden und fliegenden Vögeln und schleichender Katze.

Bauherrn war der Brauereibesitzer, Zimmermeister und Bauunternehmer Wilhelm Evora.

 

Aktuell wurde eine Restaurierung der sehr geschädigten Sandsteinfassade sowie des Erkerturms durchgeführt.

 

 

Nürnberger Straße 136

Monumentale, viergeschossige Mietshausgruppe in deutscher Renaissance, Sandstein, mit Flacherkern, hölzernen Dachgauben und mächtigen Zwerchhausgiebeln, 1907/08 von Ebert und Müller.

Die durch Bauunternehmer Philipp Ammon errichteten Mietshäuser mit Großwohnungen sind ein spätes und zugleich eines der eindrucksvollsten Beispiele für den Neu-Nürnberger Stil. Nur die Portalumrahmungen und Balkongitter haben jugendstilig-neuklassizistischen Charakter. Das Haus Nr. 134 mit Prunkgiebel wurde bereits 1904 von Peringer und Rogler geplant, aber erst 1907/08 – zugleich mit Nr. 136  - nach geänderten Plänen von Ebert und Müller ausgeführt. Reiche Innenausstattung, Vorplatz mit Mosaikboden, Wandfliesen, Malerei, Treppenfenster z.T. noch mit Farbverglasung, verglaste Wohnungstüren, Stuckdecken teils barockisierend, teils zart neuklassizistisch, Hoffassaden in Stuck und Putz.

 

Aktuell wurde die Sanierung der Sandsteinfassade sowie des schwer geschädigten Balkongitters durchgeführt.

 

 

Ottostraße 5

Luisenheim, viergeschossiges Wohngebäude im barockisierenden Jugendstil, Sandstein mit Breitbalkon über Mittelerker, seitlichen polygonalen Flacherkern und geschweiften Zwerchgiebel, 1908/069 von Adam Egerer.

Das nach Plänen Egerers von Hans Scharff ausgeführte Altenwohnheim mit großen Hofflügel wurde durch den Zweigverein Fürth des deutsch-evangelischen Frauenbundes   - vertreten durch die Privatiere Luise Segitz – errichtet. Die nach oben hin gestalterische reicher werdende Fassade gehört zu den bemerkenswerteren Schöpfungen des Jugend-stils in Fürth.

 

Im Rahmen der Gesamtsanierung des Anwesens wurde aktuell die Sanierung der Sandstein-fassade und die Restaurierung der Eingangstür durchgeführt. Die Kastenfenster im Erdgeschoss wurden erhalten und mit Isolierglas versehen. Die Fenster in den oberen Geschossen wurden gemäß dem Original nachgebaut.

 

 

Rosenstraße 3

Dreigeschossiges spätklassizistisches Wohnhaus, Sandsteinbau mit Gurtgesimsen, Lisenen, Rundbogenfries und Stichbogenfenster, 1853 von Johann Andreas Korn.

Der vergleichsweise aufwendig gegliederte Bau entstand im Auftrag des Spiegelglas-fabrikanten Ludwig Winkler, dessen Glasbelege sich hofseitig an der linken Seiten anschloss.

Anlageteil: Lagergebäude von Fabriken, Gewerbe- und Industriebauten, Werkstattgebäude, syn. Werkstatt

Anlageteil: Glasfabrik, syn. Glasbläserei, syn. Glashütte

 

Im Rahmen der Gesamtsanierung des Anwesens wurde aktuell die Sanierung der Sandstein-fassade und die Restaurierung der Eingangstür durchgeführt. Alle Fenster entsprechen in der Teilung dem historischen Vorbild.

 

 

Blumenstraße 15

Dreigeschossiges Wohnhaus, spätklassizistischer Sandsteinbau mit Stichbogenfenstern und Gurtgesims über den Erdgeschoß, 1853 von Johann Gran; Neurenaissance-Dachgauben später.

Für Schreinermeister Paulus Walde erbaut von Maurermeister J. Gran und Zimmermeister Johann Kiesel.

 

Aktuell wurde hier die in schlechtem Zustand befindliche Sandsteinfassade umfassend restauriert. Der im EG links befindliche ehemalige Ladenbereich mit Eingangstür und Schaufenster wurde vorbildlich wieder ins ehemalige Erscheinungsbild des Gebäudes zurückversetzt. Besonderes Augenmerk verdient die mit sehr viel Mühe rekonstruierte Haustüre.

 

 

Hornschuchpromenade 1

Gehört zusammen mit Hausnummer 2 zu einer Neurenaissance-Mietshausgruppe, sehr wohl repräsentativ, reich gegliedert, viergeschossig, 1887/88, wohl von Georg Müller; zusammen mit den Mietshäusern Luisenstraße 1/3, Nürnberger Straße 38/40/42 drei symmetrische Fronten bildend.

Die sieben Häuser umfassende Gesamtgruppe ist an jeder der drei Fronten durch einen aufwendiger gestalteten Mittelrisalit – an der Südseite bildet ihn das Haus Hornschuchpromenade 1 – mit Attika und gewölbtem Dach vom französischen Typus gegliedert. Die Front weist teilweise Vereinfachungen nach Kriegsschäden auf. Bauherr der Gesamtanlage war der Baumeister Wolfgang Müller. In der Durchfahrt (jetzt Garage) mit Pilastergliederung; im Treppenhaus ein Fenster mit Farbverglasung von ca. 1900. Stuckdecken.

 

Aktuell wurde hier der Kriegsschaden im linken oberen Giebelbereich im Rahmen der Fassadensanierung aufwendig rekonstruiert und an die Gesamtfront angeglichen.

 

 

Ludwigstraße 71

Malerisch-asymmetrische historisierendes Mietshaus, viergeschossiger Eckbau, westlicher Abschluss der Wohnanlage Kornstraße.

Erdgeschoß jeweils in Sandstein, sonst Putz mit sparsamem Stuckdekor mit neuklassizistischen Motiven. Zusammen mit Anwesen Nr. 73 ließ Bauunternehmer Philipp Ammon die durch Erker und Zwerchgiebel belebten Eckhäuser als Kopfbauten seiner Kleinwohnungsanlage beiderseits der Kornstraße errichten, Nr. 71 198/09 mit Gaststätte und Dreizimmerwohnungen sowie besonders malerischer Dach Zone mit Fachwerk.

 

Hervorzuheben ist im Rahmen der Nutzungsänderung des Erdgeschosses zu Wohnen das gründerzeitlichen Ladenelementes, das aufgrund der bauphysikalischen Eigenschaften nur unter großen Schwierigkeiten zu erhalten war.

 

 

Waldstraße 39

Viergeschossiges Neurenaissance-Mietshaus mit Gaststätte zum Waldheim, Sandstein, mit geschweiftem Zwerchhausgiebel und ausgebautem Dachgeschoß, 1901/02 von Fritz Walter und G. Lampert; Gruppe mit Eckhaus Balbiererstraße 20.

Ursprüngliche Planung von Fritz Walter für Spiegelfabrik Ammersdörfer und Haas, Ausführung nach Tektur Plänen von G. Lampert mit einfacherer Fassade und zwei Wohnungen mit drei bzw. vier Zimmern je Geschoß für die Nürnberger Bauunternehmer Paul Ritzler und Paul Reichel, Fensterverdachung im 2. Stock beidseitig.

 

Im Rahmen der Gesamtsanierung des Anwesens wurde aktuell die Sanierung der Sandstein-fassade. Alle Fenster entsprechen in der Teilung dem historischen Vorbild. Der historische Schriftzug konnte erhalten werden.

 

 

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


Fotos der Objekte