Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung der Hornschuchpromenade / Königswarterstraße
Der Vortrag der Referentin diente zur Kenntnis.
Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung der Hornschuchpromenade / Königswarterstraße (2. Workshop am 15.03.2018)
Der Bereich Hornschuchpromenade und Königswarterstraße soll umgestaltet werden, da sie zahlreiche funktionale, städtebauliche, verkehrliche und bauliche Defizite aufweist. Hierzu wurde eine intensive Bürgerbeteiligung mit bisher zwei Workshops organisiert und durchgeführt. Im Rahmen eines zweiten Workshops wurden 78 Interessierten erste Entwurfsüberlegungen der Stadt Fürth in drei Varianten vorgestellt und anhand einer Bewertungsmatrix unter Anleitung und Moderation des Büros Schwab, Meyer, Heckelsmüller bewertet.
Drei Handlungsfelder standen zur Diskussion: „Die Bedeutung des Ortes“, „Grünraum“
und „Verkehrsraum“, wobei die
Neustrukturierung des Verkehrsraums aufgrund der Vorgaben Erhalt und
Verbesserung des Grünraums und insbesondere der Bedingungen für die
Bestandsbäume, Schaffung eines notwendigen zweiten Rettungswegs für die
Feuerwehr und angemessene Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmergruppen
bisher nicht in Varianten präsentiert wurde.
Vorstellung
Es wurden insgesamt drei unterschiedliche Varianten zur Gestaltung von Straßenraum und Grünfläche vorgelegt und diskutiert. Die drei Varianten unterscheiden sich vor allem im Verlauf der Wege innerhalb der Grünanlage (vgl. Anlage).
In allen drei Varianten wird zum
Schutz der vorhandenen Bäume auf Parken entlang der Grünanlage verzichtet;
Parkplätze stehen nur noch entlang der Gebäudeseiten zur Verfügung.
Die Kompensation der entfallenden Parkplätze ist durch ein neu zu errichtendes Parkhaus an der Gebhardstraße Höhe Pickertstraße vorgesehen. Hier sind ca. 500 Stellplätze geplant, ca. 200 davon für Anwohner.
Ergebnisse
Von den anwesenden Bürgern wurden diese drei Varianten in den Punkten „Stärkung des Grünraums“, „Stärkung des Ortes“ und „Strukturierung des Verkehrsraums“ bewertet.
Zusammenfassend ergab sich, dass Variante 2 unter Berücksichtigung aller drei Themenfelder den größten Zuspruch bekam.
Variante 2:
· (Fuß-) Weg in der Mitte auf der Trasse der ehemaligen
Ludwigbahn;
· Beibehaltung der Gastronomie und entsprechende
Flächengestaltung
· Zuwegung zu Weg und Gastrofläche von beiden Straßen
aus.
·
(Fuß-) Weg in der
Mitte auf der Trasse der ehemaligen Ludwigbahn;
·
Verbesserung der
Zuwegung zur kleinen Anlage;
· Aufweitung im Kreuzungsbereich der Wege;
· mehr Durchlässigkeit durch Querverbindungen.
In allen drei Abschnitten ist Bewohnerparken
vorgesehen, Mischverkehr auf der Fahrbahn, voraussichtlich als Fahrradstraße
(für Kfz freigegeben) auf beiden Fahrbahnseiten.
Breite Einfahrten können als Ladezonen und zum
Ein- und Aussteigen mitbenutzt werden.
Die Ergebnisse des Workshops können ausführlich in der Anlage in den Protokollen nachgelesen werden.
Parkplatz- Problematik
Um mehr Parkplätze zu erhalten wurde bereits vor dem Termin des 2. Workshops aus der Bevölkerung vorgeschlagen, anstatt längs doch schräg in Fahrtrichtung zu parken (siehe Skizze).
Dieser Vorschlag wurde überprüft und wie folgt bewertet:
Bei einer (reduzierten) Fahrbahnbreite von 3,00 m ist der Raum für Rettungseinsätze jedoch nicht ausreichend.
Wie auf der Skizze erkennbar, würden die Bäume die Drehleiter behindern und die Stützbeine in der Grünanlage unter den Bäumen stehen.
Ein zweiter Rettungsweg würde notwendig (z.B. Einbau von Feuertreppen).
Ein
weiterer Bürgervorschlag sieht die Fahrbahn als verkehrsberuhigte Zone
(verkehrsberuhigter Bereich) und Schrägparken zwischen den Bäumen vor. (vgl.
auch Anlage).
Dieser Vorschlag ermöglicht zwar das Aufstellen der
Drehleiter in einem Mindestabstand von drei Metern. Der Parkdruck im Bereich
der Bäume und insbesondere auch das kurzfristige Abstellen von Fahrzeugen an
der Häuseerseite mit Behinderung und ggf. auch Gefährdung des Fuß-, Rad- und
Kfz-Verkehrs (Anwohner, Kunden, Lieferanten) und auch der Feuerwehr ist zu
beürchten. Zudem sind die Wegelängen für verkehrsberuhigte Bereiche deutlich
überschritten (kleiner 100m bei Wohnwegen). Verkehrsberuhigte Bereiche setzen
zudem für ihrer Anordnung ein Überwiegen der Aufenthaltsfunktion voraus. Auf
Grund der Bedeutung für den Quell- und Zielverkehr kann ein verkehrsberuhigter
Bereich mit Mischfläche nicht eingerichtet werden.
Weitere Einwände und Vorschläge nach Beendigung des 2. Workshop
Direkt nach Beendigung der zweiten offiziellen Beteiligungsphase (2. Workshop) wurden der Stadt verschiedene Einwendungen in Form von unterschriebenen Flugblättern und einer Unterschriftenliste sowie weiteren zeichnerischen Vorschlägen übergeben. Diese Einwände verfolgen eine andere Zielsetzung und decken sich nicht mit dem Ergebnis des 2. Workshops.
Diese ca. 150 Unterschriften für den Erhalt der Parkplätze, für eine Erweiterung der Anwohnerparkregelung, der Beibehaltung der Außenbewirtungsfläche sowie zur Legalisierung des Trampelpfades überreicht (links, Posteingang 16.03.2018).
Im Juli 2018 gingen zudem 47 Unterschriftslisten von Gewerbetreibenden ein, welche sich gegen den Entfall von ca. 200 Parkplätzen wenden. Darin heißt es:
„(…) Wir haben unsere Geschäfte, Praxen, Gaststätten, Vereine, Dienstleitungsbüros in einem gewachsenen innerstädtischen Mischgebiet, und sind alle aufgrund unserer Kunden, Patienten, Mitglieder auf unmittel-bare Parkplätze angewiesen! (…) Patienten mit Gehbehinderung, oder schlechtem Allgemein-zustand, ist es nicht zumutbar längere Fußwege in Kauf zu nehmen! (…).“(rechts, siehe auch Anlage)
Der dauerhafte Erhalt der Funktionsfähigkeit des Quartiers mit seinen Geschäften und Dienstleistern am Standort Promenade ist ebenfalls ein wichtiges Ziel der beabsichtigten Neugestaltung, das berücksichtigt werden soll. Es ist vorgesehen dies mit Hilfe eines Parkraummanagements zu unterstützten.
Durch die geplante Verlagerung
von Fremdparkern, die nach Beobachtung von Anwohnern teilweise Fahrzeuge über
mehrere Tage abstellen, kann durch Einführung von Bewohnerparken und Kurzparken
wirksam unterbunden werden.
Für das Abstellen von Fahrzeugen
der Bewohner wird an der Gebhardstraße ein Parkhaus errichtet. Darin sind
zahlreiche Stellplätze für die Anmietung durch die Bewohner vorgesehen. Zudem
besteht schon heute die Möglichkeit, im Parkhaus Hornschuchcenter Stellplätze
dauerhaft anzumieten.
Für das kurzfristige Parken für Kunden, Besuchern und Anwohnern sowie Lieferanten zum Be- und Entladen wird durch die Parkraumbewirtschaftung (Beschränkung der Höchstparkdauer, Anwohnerparken, gebührenpflichtige Parken) die Chance erhöht, in der Nähe einen freien Parkstand zu finden.
Zudem erhöht sich durch die Aufwertung des Umfelds die Attraktivität der Lage auch für die Geschäftsnutzungen.
H. E. wird damit dem Anliegen der
Bewohner, Kunden und Geschäftsleute Rechnung getragen. Insgesamt wird das
Parkraumangebot durch die Errichtung eines Parkhauses deutlich erweitert,
sodass die Situation für alle Nutzer sich verbessern dürfte.
Außengastronomie
Weiterhin wurde der Verwaltung ein Vorschlag zur deutlichen Erweiterung und Gestaltung der Außengastronomiezone mit umfangreicher Bestuhlung und Überdachung westlich der Luisenstraße übergeben (auch als Anlage).
Dieser Vorschlag ist wohl als
Anklang an die früher hier verkehrende Ludwigseisenbahn und den ersten Fürther
Bahnhof gedacht. Dieser war jedoch nicht im Bereich der Hornschuchpromenade,
sondern auf der Fürther Freiheit gelegen. Der Vorschlag überzieht mit seinen Ausmaßen
und der angestrebten Nutzungsintensität und überformt h.E. die Grünanlage
entgegen der vorgesehenen Umgestaltungsintension.
Weiteres Vorgehen
Aufgrund der verschiedenen Einwände insbesondere zum Thema Verkehr schlägt das Baureferat vor einen dritten Workshop zu veranstalten in dem die kontroversen Auffassungen nochmals diskutiert werden können. Die Verwaltung wird dazu die vorgebrachten Vorschläge noch eingehender prüfen und bewerten und ggf. alternative Vorschläge erarbeiten.
Zu diesem weiteren Workshop lädt die Stadt Fürth dann nochmals separat ein.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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nein |
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ja |
Gesamtkosten |
€ |
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nein |
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ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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nein |
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ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
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Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Protokoll_2.WS_Kurz_Langfassung
PLAN_@Variantenübersicht_A3.pdf
QUERSCHNITT _V4_Längsparker.pdf
Flugblatt_Liebe Anwohner.pdf
Deckblatt_47 Unterschriften_Gewerbetreibende
Vorschlag_Anwohner.pdf
Vorschläge_Gastronomie.pdf