Betreff
Gesundheitsprojekt Kindertagesstätten - Überblick über eingeleitete Maßnahmen
Vorlage
JgA/380/2018
Art
Beschlussvorlage - SB

Der Ausschuss nimmt Kenntnis vom derzeitigen Sachstand des Gesundheitsprojekts (zukünftige Projektbezeichnung: „Gesund erziehen“) in kommunalen Kitas der Stadt Fürth.


Im Ausschuss für Jugendhilfe und Jugendangelegenheiten am 04.07.2018 berichtete JgA über die Hintergründe und Zielsetzungen des Gesundheitsprojekts in den kommunalen Kitas der Stadt Fürth. Die Verwaltung wurde beauftragt, ein Gesamtkonzept zu Maßnahmen der Gesundheitsprävention im Kita-Bereich zu erstellen. Grundlage für dieses Konzept sind insbesondere die Erkenntnisse aus einer Befragung in den städtischen Kindertageseinrichtungen (Bedarfsanalyse) aus dem Jahr 2017. Die wesentlichen Erkenntnisse aus dieser Analyse wurden im Rahmen der letzten Ausschusssitzung bereits kurz vorgestellt.

 

Um eine bessere Wahrnehmung bei den Mitarbeitenden und in der Öffentlichkeit zu erreichen,  werden künftig alle Maßnahmen in diesem Bereich unter dem Projektnamen „Gesund erziehen“ zusammengefasst. Diese Bezeichnung bringt zum Ausdruck, dass für eine qualitativ hochwertige Kita-Arbeit die Gesundheit des pädagogischen Personals eine wesentliche Voraussetzung ist, von der nicht zuletzt die betreuten Kinder profitieren.

 

Zur Erhöhung des Wiedererkennungswerts und für eine einheitliche Darstellung nach innen und außen sollen außerdem ein eigenes Logo und ein Schriftzug entwickelt werden.

 

 

 

 

 

 

In der Abteilung Kita wurden bislang vier Module zu den wichtigsten Themenbereichen definiert:

 

 

Modul 1: Bewegungs- und Entspannungsangebote als Sofortmaßnahmen

 

Gemeinsam mit der Gesundheitsregionplus und finanziert durch das Präventionsprogramm der Techniker Krankenkasse wird in diesem Modul am hohen Bedarf an niederschwelligen Bewegungsangeboten des pädagogischen Personals angesetzt. Es ist zeitlich und örtlich so angelegt, dass eine regelmäßige Nutzung der Angebote ermöglicht wird.

 

Im Zeitraum November 2018 bis Juli 2019 werden wöchentlich drei unterschiedliche Bewegungs-/Entspannungskurse (à 60 Minuten) angeboten, wie z.B. Yoga, Progressive Muskelentspannung, Rückentraining und Gymnastik, um den Stress durch regelmäßige Bewegung und Entspannung zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern. Ebenso kann damit gesundheitlichen Einschränkungen oder Erkrankungen wie z.B. orthopädischen Beschwerden vorgebeugt werden.

 

Die Kurse werden in verschiedenen Kitas in mehreren Stadtteilen durchgeführt und können von den Mitarbeiter*innen im Anschluss an ihre Dienstzeit genutzt werden. Die Teilnahme an den Angeboten ist für das pädagogische Personal kostenlos und erfordert keine Voranmeldung. Das Gesamtangebot gestaltet sich somit abwechslungsreich und niederschwellig, wodurch viele Mitarbeiter*innen erreicht werden sollen. Diese Maßnahmen werden in der ersten November-Woche starten. Die Auftaktveranstaltung findet am 08.11.2018 im Hort Kalbsiedlung statt.

 

 

 

Modul 2:  Räumliche Gegebenheiten in allen Kitas und notwendige Veränderungen

 

Zwei Drittel der kommunalen Einrichtungen wurden in den 1970er und 1980er Jahren und manche noch früher erbaut. Die räumliche Ausstattung dieser „Kindergärten“ sah neben einem Gruppenraum mit 50 m²  und - für jeweils zwei Gruppen mit zusammen 50 Kindern - einen Gruppennebenraum mit 18 m² vor. Für die Essenszubereitung war nur eine kleine Teeküche vorgesehen und in den Sanitärräumen waren für jeweils 10 Kinder ein WC vorgesehen und erst ab drei Gruppen (75 Kinder) musste ein Mehrzweckraum vorhanden sein.

 

Mit dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem 1. Lebensjahr, in Verbindung mit der Berufstätigkeit beider Elternteile hat sich die Betreuungszeit der Kinder deutlich verlängert. Die Kindertagesstätte wird zu einem immer wichtigeren Lebensraum, in dem die Kinder einen großen Teil ihres Tages verbringen.

 

Bei den vorhandenen räumlichen Gegebenheiten stoßen die Mitarbeiter*innen im Alltag oftmals auf erhebliche Schwierigkeiten für einen „reibungslosen“ Betriebsablauf. Es fehlen z.B. Räume, um mit Kleingruppen zu arbeiten oder Mehrzweckräume für Bewegungsangebote. Für das pädagogische Personal stehen in einigen Kitas keine Personalräume zur Verfügung.

 

Die Abteilung Kita erstellt derzeit einen Überblick über die räumlichen Gegebenheiten in den Einrichtungen. Es werden alle vorhandenen Räume und Bedarfe erhoben und in einer Liste zusammengefasst. Im Anschluss werden die sich daraus ergebenden Maßnahmen erarbeitet, kategorisiert und hinsichtlich der Umsetzung priorisiert:

 

  • Kleine Maßnahmen, die einfach und schnell umsetzbar sind
  • Maßnahmen, die längerfristig geplant werden müssen
  • Umfangreiche bauliche Projekte

 

In der Kita Stadtparkknirpse, Otto-Seeling-Promenade 45, ist der Umbau eines Gruppenraumes zum Besprechungs- und Personalraum bereits in Planung. Mit Fertigstellung 2019 ist zu rechnen.

 

 

Modul 3: Personaleinsatz / Personalmanagement

 

In diesem Modul wird zunächst die personelle Ausstattung der Kitas listenmäßig zusammengefasst. Die Aufstellung umfasst das „Stammpersonal“, das zusätzliche Personal, das auf Grund des erhöhten Betreuungsschlüssels notwendig ist (Kontingentkräfte), die Küchenkräfte, Entlastungskräfte für die Leitungen oder zusätzliches Personal wie die Sprachfachkräfte, Praktikant*innen oder Bundesfreiwillige (BFD) und Hausmeister- bzw. Handwerkerhelfer. Darüber hinaus finden andere wichtige Aspekte der personellen Situation in der Kita, wie beispielsweise ein hoher Anteil an Teilzeitkräften, entsprechende Berücksichtigung. Ziel ist hier die Optimierung des Einsatzes von vorhandenem Personal sowie eine bedarfsorientierte Personalakquise.

 

 

 

Modul 4: Fortbildungen, Qualifizierung und Supervision

 

Der Schwerpunkt des Fortbildungsetats für das pädagogische Personal liegt im Jahr 2019 auf der Qualifizierung und Stärkung der Einrichtungsleitungen, welche den Grundstein für gelingende Kita- und Teamarbeit legen. Weitere Angebote für das pädagogische Personal orientieren sich an den gemeldeten Bedarfen der Einrichtungen.

 

Für das Programm 2020 wird einer der Schwerpunkte die „Qualifizierung von internen Nachwuchskräften für Leitungspositionen“ sein. Damit sollen vorhandene Ressourcen genutzt werden und Fachpersonal für die Leitungsaufgaben gewonnen werden. In verschiedenen Schulungsmodulen sollen interessierte pädagogische Fachkräfte auf die Rolle der (stellvertretenden) Leitung vorbereitet werden. Durch verschiedene Aufbaumodule soll es den Kräften ermöglicht werden, sich kontinuierlich mit der (neuen) Funktion zu beschäftigen und ihre Führungskompetenz zu stärken und weiterzuentwickeln.

 

Außerdem soll das gesamte pädagogische Personal stärker in den Fokus rücken, indem insgesamt mehr Fortbildungen und Maßnahmen wie Supervision angeboten werden. Besonders unter Berücksichtigung der steigenden Anforderungen und der hohen Personalfluktuation in den Kitas ist ein gutes Angebot an Weiterentwicklungs- und Unterstützungsmöglichkeiten bedeutend. Ein breit gefächertes Spektrum an fachlichen Themen soll mehr MitarbeiterInnen erreichen und auch spezifisch nach Aufgabengebiet qualifizieren, wie zum Beispiel die bedeutende Rolle der Anleitung von Praktikant*innen in den Einrichtungen stärken, um angehende Fachkräfte qualitativ zu begleiten und bereits während der Ausbildung von der Stadt Fürth als Arbeitgeber zu überzeugen.

 

Ein weiterer Ansatz wird der medialen Nutzung zukommen. Fortbildungen des Personals in der Nutzung und den Möglichkeiten des Einsatzes von verschiedenen Medien in den Kitas werden in der Programmplanung einen wichtigen Stellenwert einnehmen, um eine zeitgemäße Auseinandersetzung und Weiterentwicklung der mediengestützten Pädagogik garantieren zu können.

 

In die nun anstehenden Haushaltsberatungen für das Jahr  2019 wurde von der Verwaltung bereits ein Antrag auf Erhöhung des Fortbildungsetats eingebracht. In den Jahren zuvor wurden diese Mittel trotz erhöhtem Personalstand nicht angepasst.

 

 

 

Weiteres Vorgehen:

Die in den einzelnen Modulen gewonnenen Erkenntnisse und daraus resultierende Maßnahmen werden von der Verwaltung zu einem Gesamtkonzept zusammengeführt. Die Ergebnisse werden diesem Gremium  zu gegebener Zeit vorgestellt.

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

x

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: