Der Finanz- und Verwaltungsausschuss beschließt – vorbehaltlich der endgültigen Förderzusage – die Durchführung des Projektes „Perspektiven finden! Wohnen und Leben in Fürth“ (PFIF) gemäß beiliegender Antragstellung mit Maßnahmenbeginn ab 01.01.2019.
Das Gesamtvolumen der zuwendungsfähigen Ausgaben beläuft
sich auf 775.139,30 €, die zu
95 % gefördert werden. Der Kofinanzierungsanteil von 5 % (= 38.756,98 €) ist
vom Antragsteller durch öffentliche Mittel in bar zu erbringen und
Voraussetzung für eine Förderung.
Der Finanz- und Verwaltungsausschuss beauftragt die Kämmerei die hierfür erforderlichen kommunalen Finanzmittel in Höhe von insgesamt 38.756,98 € für den Gesamtförderzeitraum vom 01.01.2019 bis 31.12.2020 zur Verfügung zu stellen.
Mit Antrag vom 23.10.2018 beantragte die Stadt Fürth eine Fortführung der Förderung aus dem Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) und durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Das Programm unterstützt Kommunen bei der Integration von benachteiligten, neu zugewanderten EU-Bürgerinnen und EU-Bürgern, deren Kindern sowie von wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Personen.
Im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens im Juli 2018 wurde das Projekt mit Bescheid vom 14.09.2018 als eines von 67 Projekten unter 149 Interessenbekundungen zur Förderung ausgewählt. Ein endgültiger Förderbescheid in schriftlicher Form liegt noch nicht vor und soll voraussichtlich im November/Dezember erfolgen. Nach vorläufiger Prognose des Bundesverwaltungsamtes wird die Stadt die beantragten Gelder in voller Höhe erhalten.
Ausgangslage
Fürth hat seit vielen Jahren einen starken Zuzug von
Menschen aus den EU-Ländern. Die Stadt ist deutlich stärker als die umliegenden
Städte seit 2010 von einer Zuwanderung aus Südosteuropa geprägt. Der Anteil der
EU-Bürgerinnen und Bürgern hat sich von 5,5% der Bevölkerung auf 11%
verdoppelt. Die Bevölkerung ist, auch aufgrund dieser Zuwanderung, seit 2010 um
10% auf 129.954 Einwohner (7/2018) angewachsen. Diese starke Zuwanderung führt
sowohl die vorhandenen Beratungs- und Unterstützungsstrukturen über ihre
Kapazitätsgrenzen. Der lokale Wohnungsmarkt ist angespannt, die Zahl der
Menschen mit Wohnproblematik steigt.
Die damit verbundenen, besonderen Herausforderungen erfordern eine Fortsetzung der Projekttätigkeit von PFIF, da diese sowohl quantitativ als auch methodisch die vorhandenen Bedarfslücken zu verringern helfen und fehlende Angebote für Zuwandernde aus der Europäischen Union, für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit gefährdete Personen implementiert werden konnten.
Projektziele
Das Projekt „Perspektiven finden! Wohnen und Leben in Fürth“
verfolgt zwei wesentliche Ziele:
1)
Ansprache,
Beratung und Information von besonders benachteiligten neu zu-wanderten
Unionsbürgern/-innen im Hinblick auf die Beratungsangebote des regulären
Hilfesystems
Zugewanderte aus EU-Staaten haben Integrationsprobleme u.a.
aufgrund von Informations-defiziten: Es fehlt an präventiven und aufsuchenden
Angeboten, die die Zugewanderten frühzeitig erreichen, bevor multiple
Problemlagen entstehen. Durch aufsuchende Angebote der AWO Kulturbrücke,
Freiwilligen Zentrums Fürth und des Bürgermeister- und Presseamtes sollen
diejenigen Personen der Zielgruppe identifiziert, angesprochen, beraten,
begleitet und in weiterführende Beratungs- und Hilfsangebote übergeleitet
werden, die von sich aus keinen oder einen ungenügenden Zugang zum vorhandenen
Hilfesystem haben. Die aufsuchenden Fachkräfte agieren im Vorfeld der
vorhandenen Regeldienste.
2) Ansprache, Beratung und Information wohnungsloser und von Wohnungslosigkeit bedrohter Personen im Hinblick auf die Angebote des regulären Hilfesystems
Obdachlosigkeit und die Gefahr von Wohnungsverlust sind Ausdruck
massiver Problemlagen, wie z. B. Langzeitarbeitslosigkeit, Armut,
gesundheitliche Einschränkungen, Sucht- und Schuldenproblematik. Betroffen sind
alte und junge Menschen, Alleinstehende, Familien, Frauen, Menschen mit
Zuwanderungsgeschichte. Der Belastungsdruck der Betroffenen ist eklatant hoch.
Niederschwellige, aufsuchende und präventive Angebote sollen von
Wohnungslosigkeit bedrohte Personen unterstützen, gefährdete Wohnverhältnisse
zu sichern und Obdachlosen helfen, sich zu re-integrieren. Die aufsuchenden
Fachkräfte agieren im Vorfeld der vorhandenen Regeldienste.
Personaleinsatz
- 5 pädagogische Fachkräfte (Sozialreferat) mit 19,5 / 24 / 32 / 39 / 39 Wochenstunden
- 1 Verwaltungskraft (Sozialreferat) mit 15 Wochenstunden
- 1 Projektleitung (Sozialreferat) mit 19,5 Wochenstunden
- 1 pädagogische Fachkraft (AWO) mit Wochenstunden
- 1 Mitarbeiter/in des Freiwilligen Zentrums Fürth mit 14 Wochenstunden
- Honorarkräfte (nach Bedarf)
Bisherige Erfolge
und zukünftige Zielsetzungen
- Im Rahmen der bisherigen EHAP-Förderung konnten von
Januar 2016 bis November 2018 durch das Projekt bislang 2.000 Personen
unterstützt, begleitet und zu 95% in weiterführende Hilfen übergeleitet.
- Ziel ist es, in den kommenden zwei Jahren weitere
1.142 Ratsuchende zu unterstützen.
Finanzierungskonzept
Das Gesamtvolumen der zuwendungsfähigen Ausgaben beläuft sich auf
775.139,30 €, die zu 95 % gefördert werden. Der Kofinanzierungsanteil von 5 %
(= 38.756,98 €) ist laut Förderrichtlinie vom 6. Juni 2018 vom Antragsteller
für das Gesamtprojekt durch öffentliche Mittel in bar zu erbringen und
Voraussetzung für eine Förderung.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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|
|
nein |
X |
ja |
Gesamtkosten |
38.756,98
€ für
2 Jahre |
|
nein |
X |
ja |
19.378,49 € |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
|
nein |
|
ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Antrag auf Fördermittel aus dem Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) und Fördermittel des BMAS für das Projekt „Perspektiven finden! Wohnen und Leben in Fürth (PFIF)“