Der Finanz- und Verwaltungsausschuss
beschließt – vorbehaltlich der endgültigen Förderzusage - die Fortführung
des Projektes „Integrationslots*innen“
gemäß beiliegender Antragstellung mit Maßnahmenbeginn ab 01.01.2019.
Er beauftragt die Kämmerei, den hierfür erforderlichen kommunalen
Eigenanteil in Höhe von insgesamt 12.800 € für den Gesamtförderzeitraum vom
01.01.2019 bis 31.12.2019 zur Verfügung zu stellen.
Ausgangslage
In den letzten Jahren hatte Fürth
einen starken Zuzug von geflüchteten Menschen aus dem nichteuropäischen Ausland
zu verzeichnen. Aktuell wohnen noch ca. 1000 geflüchtete Kinder, Jugendliche,
Frauen und Männer in Fürth.
Während ab 2014 in den ersten Jahren die Herausforderung darin bestand, möglichst zeitnah, die in Fürth ankommenden geflüchteten Menschen adäquat unterzubringen und zu versorgen, hat sich nun das Aufgabengebiet z.B. durch die Zunahme der Menschen mit Aufenthaltsstatus oder Aufenthaltstitel stark verändert.
Andere wichtige Aspekte
sind nun in den Vordergrund gerückt:
·
die Integration der neuen Kulturen in die vor
Ort lebende Gesellschaft,
· die Unterstützung bei der Wohnungssuche,
· die Vermittlung in Arbeit.
Um diese neuen Herausforderungen
adäquat und professionell zu meistern, mussten zeitnahe die etablierten
Strukturen angepasst und neu ausgerichtet werden.
Mit dem Förderprojekt
„Hauptamtliche Integrationslots*innen“ konnten dabei in den letzten
eineinhalb Jahren sehr gute Erfolge verzeichnet werden. Grundlage hierfür waren
effektive Strukturen und eine gute Zusammenarbeit zwischen Haupt- und
Ehrenamtlichen. Weiterhin war eine systematische Steuerung und der konstante
Netzwerkaufbau und -ausbau zwischen den kooperierenden Organisationen und
Verbände im Integrations- bzw. Migrationsbereich ausschlaggebend.
Die komplexen Strukturen
erfordern auch weiterhin eine kontinuierliche strategische Steuerung und somit
eine Fortsetzung der Projekttätigkeit im Referat für Soziales, Jugend und
Kultur.
Förderantrag:
Mit Antrag vom 15.11.2018
beantragte die Stadt Fürth eine Fortführung des Projekts
„Integrationslots*innen“ durch das Bayerische Staatsministerium des Innern und
für Integration. Eine erstmalige Antragstellung erfolgte am 3. Mai 2017.
·
Das
Programm unterstützt Kommunen bei der Planung, Organisation und Umsetzung von
Maßnahmen im Bereich Migration und Integration.
·
Zusätzlich
dient es der Förderung des ehrenamtlichen Engagements, des
Freiwilligenmanagements und dem Ausbau von Vernetzungsstrukturen durch
hauptamtliches Personal (Integrationslots*innen).
Das Projekt
„Integrationslots*innen“ richtet sich an Menschen mit Fluchthintergrund -
sowohl mit als auch ohne Anerkennungsstatus. Ein endgültiger Förderbescheid in
schriftlicher Form liegt noch nicht vor und soll voraussichtlich im ersten
Halbjahr 2019 erfolgen. Nach vorläufiger Prognose der Bewilligungsbehörde
(Regierung von Mittelfranken) wird die Stadt die beantragten Fördergelder in
voller Höhe (60 000 €) erhalten.
Das Projekt ist eine erweiterte Fortführung des 2015 gestarteten Modellprojekts „Hauptamtliche Koordinatorenstelle für Ehrenamtliche im Bereich Asyl“. In den letzten Jahren hat sich die Stadt Fürth durch den erfolgreichen Strukturaufbau und die zahlreich umgesetzten Integrationsmaßnahmen innerhalb des Projekts als Vorzeige-Kommune für dieses Projekt entwickelt.
Eckpunkte für die Förderung von hauptamtlichen
Integrationslotsen*innen nach Beratungs- und Integrationsrichtlinie (BIR)
·
Koordination und Steuerung der Ehrenamtlichen
zur Unterstützung ihres Engagements im Bereich Asyl und der Integration von
Menschen mit Migrationshintergrund
· Umsetzung eines Freiwilligenmanagements
· Schaffung verlässlicher Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche
· Praxisbezogene Unterstützung der Ehrenamtlichen
· Gewinnung von Ehrenamtlichen auch aus dem Kreis der Menschen mit Migrationshintergrund
· Fortbildung von Ehrenamtlichen sowie die Gewinnung und effiziente Vermittlung weiterer freiwilliger Helfer
· Schulung von Ehrenamtlichen im Bereich der Wertebildung
· Verzahnung und stärkere Vernetzung der vor Ort tätiger Akteure
· Zentrale Ansprechpartner auf kommunaler Ebene
· Finden und vermitteln von privatem Wohnraum für Menschen mit Migrationshintergrund
· Ansprechpartner und Netzwerker für ehrenamtliche Integrationsbegleiter*innen
· Transparenz über vor Ort tätige Akteure sowie vorhandene Unterstützungsnagebote
Personaleinsatz
· 2 Fachkräfte – strategische Ebene im Referat für Soziales, Jugend und Kultur der Stadt Fürth (mit 19,5 bzw. 3,5 Wochenstunden (lt. Antrag))
· 2 Fachkräfte – operative Ebene im Freiwilligenzentrum Fürth (mit 23 bzw. 6,5 Wochenstunden)
·
Honorarkräfte (nach Bedarf)
Projektleitung: Richard Linz –
Tel: 974 1048
Bisherige Erfolge und zukünftige Zielsetzungen
·
Unterstützt durch das Integrations- und
Asyl-Förderprojekt konnten ab August 2016 die ankommenden geflüchteten Männer,
Frauen, Kinder, Jugendliche, und Familien schnell und adäquat untergebracht und
versorgt werden. Im Anschluss wurden diese nun durch weitergehende Hilfen,
Angebote und Integrationsmaßnahmen unterstützt und begleitet,
um den Weg in die Fürther Stadtgesellschaft zu fördern.
·
Ziel ist es, in den kommenden Jahren den
gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Stadt Fürth zu erhalten und zu stärken
und die verschiedenen kulturellen Gesellschaftsgruppen durch ziel- und
bedarfsgerichtete Maßnahmen zu unterstützen.
Finanzierungskonzept
Das Gesamtvolumen der zuwendungsfähigen Ausgaben beläuft sich
auf 80.300,00 €. Für das Projekt ist eine Zuwendung zu den Ausgaben in Höhe von
maximal 60.000 € möglich. Somit beträgt der kommunale Eigenanteil 20.300 €.
Dieser ist laut Förderrichtlinie durch öffentliche Mittel zu erbringen und
Voraussetzung für eine Förderung.
Der gesamte Eigenanteil für das Projekt setzt sich zusammen aus:
-
dem Eigenanteil der Stadt Fürth in Höhe von
12.800 €
- dem Eigenanteil des Freiwilligen Zentrums Fürth in Höhe von 7.500 €.
Zusammenfassung
Durch das Förderprojekt „Integrationslots*innen“ konnten in der Stadt
Fürth effektive Strukturen im Bereich der Integration und Migration verstetigt
und weiter ausgebaut werden. Die Entwicklung einer sozialen und solidarischen
Gesellschaft mit Akzeptanz für unterschiedliche Kulturen und Religionen wird
dadurch maßgeblich gefördert. Um dies auch weiterhin zu unterstützen, ist eine
Fortführung des Projekts im Referat für Soziales, Jugend und Kultur und die
Bereitstellung der erforderlichen Eigenmittel in Höhe von 12.800 € für das
Förderjahr 2019 notwendig.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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|
|
nein |
x |
ja |
Gesamtkosten 80 300 €, |
davon
60 000 € Fördermittel, sowie 7.500 €
Eigenanteil FZF |
|
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
|
nein |
x |
ja |
Hst.
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Budget-Nr. 04010 |
im |
x |
Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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(1)
Zuwendungsantrag „Integrationslots*innen“
15.11.2018
(2) Ausgaben- und Finanzierungsplan
(3) Genehmigung
der Fortführung des Projektes ab 01.01.2019,
(Mail der Reg. v. Mfr. als Bewilligungsbehörde v. 19.11.2018)