Die Ausführungen des Baureferates zur 19. Änderung des FNP der Stadt Nürnberg werden zustimmend zur Kenntnis genommen.
Aus Sicht der
Stadt Fürth wird die Verbindungsstraße zwischen der Wilhelm-Hoegener-Straße
(Fürth) und der Bamberger Straße (Nürnberg) als erforderlich erachtet und soll
daher weiterhin im FNP der Stadt Nürnberg dargestellt werden.
Das o. g. FNP-Änderungsverfahren wurde mit Beschluss des Stadtrates der Stadt Nürnberg in der Sitzung am 21.05.2017 eingeleitet. Der Einleitungsbeschluss wurde gem. § 2 Abs. 1 Baugesetzbuch im Amtsblatt der Stadt Nürnberg Nr. 12 vom 14.06.2017 öffentlich bekannt gemacht.
Nachdem die Bauleitpläne benachbarter Gemeinden gemäß § 2 Abs. 2 Baugesetzbuch aufeinander abzustimmen sind, wurden von Seiten der Stadt Nürnberg - im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und der sonstigen Träger öffentlicher Belange – dem Stadtplanungsamt Fürth zum o. g. FNP-Einzeländerungsverfahren umfangreiche Verfahrensunterlagen im Vorentwurf zugesandt.
Der FNP-Änderungsbereich liegt im Nordwesten des Nürnberger
Stadtgebiets.
Aus Fürther Sicht ist hierbei insbesondere der als
FNP-Änderungsbereich im Norden dargestellte, nicht ausgebaute Teil der
Bamberger Straße - von der Fürther Stadtgrenze im Westen bis zum Ende des
bereits hergestellten Abschnitts im Osten - von Belang.
Es handelt sich hierbei um eine - in Absprache mit der Stadt Nürnberg
im Jahr 2006 - im Rahmen der
Gesamtfortschreibungen der Flächennutzungspläne in Nürnberg und Fürth
dargestellte geplante Verbindungsstraße zwischen der (verlängerten)
Wilhelm-Hoegner-Straße in Fürth und der (verlängerten) Bamberger Straße in
Nürnberg.
Gemäß der vorliegenden Begründung zur 19. Änderung des FNP Nürnberg
soll die bisherige FNP-Darstellung der Trasse der verlängerten Bamberger Straße
bis zur Stadtgrenze auf Höhe Fürth / Poppenreuth zukünftig nicht mehr
dargestellt werden (d.h. Umwidmung in “Flächen für die Landwirtschaft“).
Des Weiteren wird im Nürnberger FNP-Änderungsentwurf eine neue
Verbindungsspange von der Schleswiger Straße zur östlichen Bamberger Straße
aufgezeigt, die (zusammen mit der westlichen Schleswiger Straße) als
Bestandteil des Hauptverkehrsstraßennetzes künftig im FNP als überörtliche
Hauptverkehrsstraße dargestellt werden soll.
Im FNP-Änderungsbereich Nördlich der Schleswiger Straße sollen die im
FNP dargestellten „Flächen für die Landwirtschaft“ östlich der neuen
Verbindungsstraße zu “Wohnbauflächen“ (mit einer entsprechenden
Ortsrandgestaltung) entwickelt werden und das im wirksamen FNP bereits südlich
der Schleswiger Straße aufgezeigte Wohnbauflächenpotenzial nach Norden
fortsetzen und abschließen.
Im Vorfeld der o. g. FNP-Änderung wurden seitens der Stadt Nürnberg im
Zusammenhang mit der Planung der Bamberger Straße und einer Erschließung der im
Bereich Thon/ Wetzendorf / Schnepfenreuth geplanten Wohnbauflächenpotenziale
verschiedene Planungsvarianten geprüft. Hierbei wurden sowohl der Durchbau als
auch verschiedene Teilausbaumaßnahmen für die Bamberger Straße geprüft.
Aus Nürnberger Sicht erwies sich hinsichtlich der geschätzten
Verkehrsbelastungen die im vorliegenden FNP-Entwurf aufgezeigte
Verbindungsspange zwischen der Schleswiger Straße und östlicher Bamberger
Straße am geeignetsten; diese soll den Anschluss an die Bamberger Straße
herstellen, ohne als übermäßig attraktive Ost-West-Verbindung von Fürth in den
Nürnberger Nordosten gebietsfremden Verkehr anzuziehen.
Die verkehrliche Planung soll den Ortskern von Schnepfenreuth und den
östlichen Abschnitt der Schleswiger Straße mit ihrer angrenzenden Wohnbebauung
entlasten, ohne andere bestehende Wohngebiete zusätzlich zu belasten oder eine
erhebliche Zunahme des Verkehrs im gesamten Nürnberger Norden zu verursachen.
Anmerkungen und Einwendungen der Stadt Fürth:
Aus der Begründung geht die Herkunft der für die
jeweiligen Varianten ermittelten Verkehrszahlen nicht hervor. Dies ist jedoch
grundlegend für die Begründung, da die ermittelten Verkehrszahlen nur bedingt
nachvollziehbar sind. Die Stadt Fürth bittet die Stadt Nürnberg daher dies
nachzuliefern. Im Folgenden wird sich auf die Variante 1 der Begründung
bezogen, die den Ausbau der Bamberger Straße beinhaltet und somit das
Straßennetz des geltenden Flächennutzungsplanes der Stadt Nürnberg
widerspiegelt.
Die Abgrenzung des Untersuchungsraumes wurde aus Sicht der
Stadt Fürth zu klein gewählt, da zumindest die direkten Parallelachsen zur
Bamberger Straße und zur Schleswiger Straße zu betrachten sind. Für die südlich
der Schleswiger Straße verlaufende Forchheimer Str. wird durch den Bau der
Bamberger Str. eine Entlastung von 1.900 Fz/24h sowohl gegenüber der
Nullvariante (keine Änderung im Straßennetz gegenüber heute) als auch gegenüber
der von der Stadt Nürnberg favorisierten Variante 3 angeführt. Für die Höfleser
Hauptstraße, für die ebenfalls mit einer Reduzierung zu rechnen ist, sind keine
Werte angeführt. Die Aussage einer „deutlichen Verkehrszunahme“ (S. 11) im
Nürnberger Norden wird in Frage gestellt:
Die Mehrbelastung in der Kriegsopfersiedlung gegenüber der
Nullvariante ergibt sich aus der Lage des Messquerschnittes nördlich der
Siedlung. Dadurch wird der Quell- und Zielverkehr der Siedlung, der aktuell
hauptsächlich zum südlichen Straßennetz hin ausgerichtet ist, nicht erfasst.
Würde der Messquerschnitt am südlichen Ende der Siedlung liegen, würde sich
voraussichtlich keine Erhöhung gegenüber der Nullvariante ergeben. Die
Mehrbelastung am Messquerschnitt gegenüber der Nullvarianten von 3.000 Fz/24h
ergibt sich hier hauptsächlich aus der veränderten Führung des
Quell-/Zielverkehrs. Im Gesamten betrachtet wird der südliche Teil
Kriegsopfersiedlung durch den Ausbau der Bamberger Straße vom Durchgangsverkehr
entlastet, da Verkehr von der Marktäckerstraße auf die Bamberger Straße
verlagert wird.
Die Mehrbelastung im Bierweg ist nicht quantifiziert.
Aussagen zu großräumigen Verkehrsverlagerungen, wie im vorliegenden Fall beim
Bierweg, sind in der Regel nur durch die Anwendung eines Verkehrsmodells
möglich. Hier ist maßgebend, ob bei der Prognose der Ausbau des Autobahnkreuzes
Erlangen/Fürth mitbetrachtet wurde, das die Routenwahl nach Nürnberg Nordost auf
der Relation maßgeblich beeinflussen wird. Die Stadt Fürth bittet die Stadt
Nürnberg daher die zusätzliche Verkehrsbelastung, die sich aus dem Ausbau der
Bamberger Straße für den Bierweg ergibt, auszuweisen. Zudem wird darum gebeten,
die Annahmen, auf denen die Prognose fußt, nachzuliefern.
Weiterhin bittet die Stadt Fürth die Stadt Nürnberg darum,
quantitative Aussagen zur Verkehrsleistung zu tätigen. Es ist zu erwarten, dass
diese, aufgrund der direkten Straßenführung, im Falle der Realisierung der
Bamberger Straße sowohl gegenüber der Nullvariante als auch gegenüber der von
der Stadt Nürnberg favorisierten Variante 3 sinkt. Eine Verringerung der
Umweltbelastungen durch CO2 und Feinstaub wäre das Ergebnis.
Die Realisierung des Ausbaus der Bamberger Straße würde
für Anwohner in folgenden Bereichen eine Verkehrsentlastung bewirken:
- Höfles
- Schleswiger Straße
- Forchheimer Straße
- Schnepfenreuther
Hauptstraße
- Poppenreuth
Eine Mehrbelastung würde es vor allem für die Anwohner der
Bamberger Straße mit sich bringen. Diese sind in der Anzahl geringer als die
Profiteure. Zudem sind lediglich am Knotenpunkt Bamberger Straße /
Schnepfenreuther Hauptstraße die Wohngebäude direkt an die Straße gebaut. Im
Bereich zwischen der Schnepfenreuther Hauptstraße und der Erlanger Straße sind
sie abgerückt und durch einen bepflanzten Wall geschützt.
Aktuell fehlt eine klare und verständliche MIV
Netzstruktur mit einer selbsterklärenden Hierarchisierung zwischen dem
Nürnberger Norden und Fürth Nordwest. Die in der gegebenen dispersen
Netzstruktur vorhandenen Straßen, die die beiden Städte verbinden, führen -
sowohl auf Fürther, wie auch auf Nürnberger Seite - durch enge Ortschaften und
weisen eine umwegige und komplizierte Linienführung auf. Mit der Realisierung
des Ausbaus der Bamberger Straße würde durch Bündelung auf einer
leistungsfähigen Ost-West-Achse eine klare hierarchische Netzstruktur
entstehen. Daraus würde sich zudem eine attraktive direkte Anbindung von Fürth
an den Albrecht Dürer Airport Nürnberg ergeben, was auch dem Ziel der IHK
Nürnberg und der Metropolregion Nürnberg nach einer verbesserten landseitigen
Verkehrsanbindung des Flughafens entspricht.
Zudem fehlt eine attraktive Ost-West-Radverkehrsverbindung
zwischen Nürnberg und Fürth im Norden. Die aktuell möglichen Routen verlaufen
entweder auf dem umwegigen Straßennetz oder über Feldwege. Durch den Ausbau der
Bamberger Straße kann begleitend eine attraktive Ost-West-Achse für den
Radverkehr realisiert werden.
Im ÖPNV ergibt sich durch den Durchstich der
Wilhelm-Hoeger-Str. zur Höfleser Str. und den Ausbau der Bamberger Straße die
Möglichkeit die Busverbindung von Fürth zum Albrecht Dürer Airport Nürnberg
deutlich zu beschleunigen.
Aus Sicht der Stadt Fürth wird aufgrund der aufgeführten Argumente die
Verbindungsstraße zwischen der Wilhelm-Hoegener-Straße (Fürth) und der
Bamberger Straße (Nürnberg) weiterhin als notwendig erachtet.
Auch wenn deren
Realisierung nicht absehbar ist, sollte die geplante Trasse vorsorglich
weiterhin im FNP ausgewiesen und auch in die Untersuchungen zum VEP der Stadt
Fürth einbezogen werden.
Die Stadt Fürth
spricht sich daher diesbezüglich gegen die Änderung des FNP aus.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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nein |
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ja |
Gesamtkosten |
€ |
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nein |
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ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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nein |
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ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
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Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Lageplan mit FNP-Änderungsbereich
Zusammendruckdruck des wirksamen FNP der Stadt Fürth mit dem wirksamen FNP der Stadt Nürnberg
Begründung zur 19. FNP-Änderung der Stadt Nürnberg