Der Umweltausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und
· beauftragt die Verwaltung eine Finanzierung durch das Bayerische Wirtschaftsministerium für ein eigenes Förderprogramm anzustreben, in dem die Ansiedlung von nachhaltigen Gastronomie- und Einzelhandelsbetrieben bei Nachfolgenutzungen von Gewerberäumen in Fürth integriert ist.
· beantragt zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Schaffung einer Beratungsstelle. Diese soll bestehende Geschäfte bei der Umstellung auf nachhaltigere Alternativen unterstützen und interessierte neue nachhaltige Anbietende beraten.
· beantragt kurzfristig Mittel in Höhe von 4.000 Euro für eine studentische Hilfs- oder Honorarkraft, die mit der Recherche der Angebotslandschaft betraut wird und die Durchführung von Werbemaßnahmen unterstützt. Diese wird im Nachhaltigkeitsbüro angesiedelt.
Anm.:
alle Aussagen sind in Hinblick auf die angespannte Lage für Gastronomie und
Einzelhandel mit einigen Fragezeichen verbunden. Wer wie aus dem Lockdown kommt
und welches Angebot dann zur Verfügung steht ist zu diesem Zeitpunkt
spekulativ.
Aus:
Prüfantrag für den Ausbau nachhaltiger und veganer, pflanzenbasierter Angebote
im Bereich Kleidung und Gastronomie:
„Die Stadtverwaltung wird beauftragt zu
prüfen, in wie weit das Angebot nachhaltiger und veganer, pflanzenbasierter
Mode und Gastronomie in der Stadt verbessert werden kann.“
Antwort:
Grundsätzlich
hat sich im Bereich „nachhaltige Angebote“ in Fürth in den letzten Jahren viel
getan. Der Anteil an Geschäften mit Fairtrade-Produkten ist deutlich gestiegen
(vor allem weil Supermärkte und Drogerien diese nun standardmäßig im Sortiment
haben), regionale Produkte können auf Märkten (Bauernmarkt am Waagplatz,
Wochenmarkt,…) vertrieben werden und (mit Unterstützung der
Innenstadtbeauftragten) konnte der erste Unverpacktladen in Fürth eröffnet werden.
Das vegane und vegetarische Angebot hat sich erweitert und auch Erzeugnisse aus
biologischem Anbau sind breiter verfügbar. Ein zweiter Samstagsmarkt mit
regionalem Angebot soll in der Südstadt (Südstadtpark) entstehen, um der
gestiegenen Nachfrage nach regional erzeugten Produkten Rechnung zu tragen.
Gleichzeitig
ist hiermit noch längst nicht das Potential ausgeschöpft. Um in diesem Bereich
weitere Fortschritte zu machen, werden im Wesentlichen drei Aktionsfelder
gesehen:
- Fördermaßnahmen
- Beratungsangebote
- Sichtbarkeit
Fördermaßnahmen:
Das
Wirtschaftsreferat verfügt über ein Förderprogramm zur Ansiedlung von
inhabergeführten Einzelhandel in der Innenstadt. Das Wirtschaftsreferat hat für
2021 auch Mittel zur Ansiedlung von inhabergeführter Gastronomie genehmigt
bekommen und stuft die Ansiedlung nachhaltiger Gastro- und
Einzelhandelsbetriebe in die höchste Priorität ein. Damit ist eine Förderung
von bis zu 500 Euro/Monat für ein Jahr möglich. Dies soll allerdings noch
weiter ausgebaut werden und längerfristig verfügbar sein. Hierfür hat das
Bayerische Wirtschaftsministerium einen Fördertopf angekündigt. Sobald dieser
Topf verfügbar ist sollen Mittel daraus beantragt werden.
Beratungsangebote:
Bestehende
Geschäfte können ihr Angebot stetig erweitern, oft gehen damit sogar Kosten-
oder Aufwandsersparnisse einher. Eine (aufsuchende) Beratungsstelle könnte hier
zielgerichtet vermitteln. Die aktuelle Personallage lässt dieses Angebot
allerdings nicht zu.
Sichtbarkeit:
Wie
eingangs erwähnt, gibt es bereits eine Vielzahl an Angeboten für nachhaltigen
Konsum für verschiedene Zielgruppen in Fürth. Oft sind diese Angebote aber nur
„Eingeweihten“ bekannt. Eine Möglichkeit, die Nachfrage nach nachhaltigen
Produkten zu stärken, ist das Angebot bekannter zu machen. Hierfür stehen der
Stadt viele Kanäle zur Verfügung:
- Flyer und Prospekte (z.B. das
„Fairzeichnis“)
- Artikel und Anzeigen in der Stadt
Zeitung
- Filtermöglichkeiten auf maps.fürth
- Erweiterung der
Filtermöglichkeiten in der Karte der Fürth App um vegan, bio, fair,….
- Kampagnen in den sozialen Medien
- Übersichten auf der Homepage (zB
Liste der Märkte in Fürth)
- Verbesserung der Sichtbarkeit auf
Plattformen wie Google Maps oder der Karte von Morgen
- klassische Print- und
Werbekampagnen
- ….
Um
diese Kanäle allerdings vernünftig einzusetzen und zu bespielen, bedarf es
gründlicher Recherche der Angebotslandschaft für nachhaltige und vegane,
pflanzenbasierte Mode und Gastronomie in der Stadt. Hierfür sind aktuell bei
den entsprechenden Stellen keine Kapazitäten vorhanden. Dabei wäre der Aufwand
die Rechercheergebnisse im Anschluss weiterzuverwenden deutlich weniger hoch.
Außerdem könnten die Ergebnisse gleich mehrfach dekliniert werden: in
maps.fürth, als Flyer, als Kampagne, ….
Ein
gutes Beispiel hierfür ist das Fairzeichnis von 2017. Es wurde mithilfe einer
Studentin unter Anleitung der Innenstadtbeauftragten erstellt. Die Printausgabe
war schnell vergriffen, der Flyer als pdf wurde viel genutzt und die Daten
wurden später in maps.fürth integriert. Eine Neuauflage des Flyers ist
vorbehaltlich der verfügbaren Mittel in 2021 geplant.
Die
Sichtbarkeit des Bedarfes und Angebotes an nachhaltiger Mode und Gastronomie in
Fürth hat zudem Auswirkungen auf die Attraktivität und Wahrnehmung der Stadt
Fürth als faire und nachhaltige Stadt und könnte dazu beitragen weitere
Anbieter aus diesem Sektor nach Fürth zu holen.
Werbekampagnen könnten hier also einen sich selbst verstärkenden Prozess
einleiten.
Dem
Umweltausschuss wird daher folgendes vorgeschlagen:
- Weiterhin eine Finanzierung durch
das Bayerische Wirtschaftsministerium für ein eigenes Förderprogramm in
Fürth anzustreben
- Zum nächstmöglichen Zeitpunkt die
Schaffung einer Beratungsstelle zu beantragen
- Kurzfristig Mittel in Höhe von
4.000 Euro für eine studentische Hilfs- oder Honorarkraft bereit zu
stellen, welche mit der Recherche der Angebotslandschaft und Zuarbeit für
nachhaltige Werbekampagnen betraut wird. Diese wird im Nachhaltigkeitsbüro
angesiedelt.
Bearbeitung: Hackbarth-Hermann
(Innenstadtbeauftragte), Perkins (Zukunft, Umwelt, Fürth), Abel
(Fairtradebeauftragter)
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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|
|
nein |
x |
ja |
Gesamtkosten |
4000 € |
x |
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
x |
nein |
|
ja |
Hst.
|
Budget-Nr. |
im |
|
Vwhh |
|
Vmhh |
|||||||
wenn
nein, Deckungsvorschlag: Zentralbudget |
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(keine)