Für den Ausschuss für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit:
Der Ausschuss für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit nimmt die Ausführungen zustimmend zur Kenntnis und empfiehlt dem Stadtrat folgenden Beschluss zu fassen:
Der Stadtrat gibt der Verwaltung den Auftrag, die Verantwortlichkeit festzulegen, die Ziele in einer Strategie von Bildung für Nachhaltige Entwicklung zu konkretisieren und umzusetzen. Darüber soll dem Stadtrat Bericht erstattet werden.
Für den Umweltausschuss:
Der Umweltausschuss nimmt die Ausführungen zustimmend zur Kenntnis und empfiehlt dem Stadtrat folgenden Beschluss zu fassen:
Der Stadtrat gibt der Verwaltung den Auftrag, die Verantwortlichkeit festzulegen, die Ziele in einer Strategie von Bildung für Nachhaltige Entwicklung zu konkretisieren und umzusetzen. Darüber soll dem Stadtrat Bericht erstattet werden.
Für den Stadtrat:
Der Stadtrat gibt der Verwaltung den Auftrag, die Verantwortlichkeit
festzulegen, die Ziele in einer Strategie von Bildung für Nachhaltige
Entwicklung zu konkretisieren und umzusetzen. Darüber soll dem Stadtrat Bericht
erstattet werden.
Der Nachhaltigkeitsbeirat der Stadt Fürth hat bei seiner Sitzung am 15. Juli 2021 folgende Empfehlung an den Stadtrat bei 14 anwesenden, stimmberechtigten Mitgliedern einstimmig ohne Enthaltungen beschlossen:
Bildung für Nachhaltige
Entwicklung
1. Die Stadt Fürth verankert Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als kommunale Querschnittsaufgabe in ihren Leitbildern und Strategieplänen, um den großen Herausforderungen der Zukunft (Klimakrise und Naturschutz, Bildungsgerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit) begegnen zu können. Personelle Ressourcen sind hierfür bereitzustellen.
Begründung: Kommunen kommt als Schnittstelle zwischen Bürger/-innen und Politik eine zentrale Bedeutung für die Weichenstellungen in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung zu. Als kleinste politische Einheiten bieten sie ihren Bürger/-innen direkte und unmittelbare Gestaltungsmöglichkeiten.
2. Die Stadt Fürth entwickelt eine Strategie, um die verschiedenen Verwaltungsstellen, die mit BNE befasst sind (z. B. Nachhaltigkeitsbüro, Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz, Bildungsbüro, Kulturamt, Abfallwirtschaft, Infra, VHS, Kindertagesstätten/Horte) besser zu vernetzen und die Kommunikation bzgl. BNE innerhalb der städtischen Verwaltung zu fördern.
Begründung: Eine bessere Koordination der städtischen Aktivitäten ermöglicht erst eine strategische Implementierung als Querschnittsaufgabe, verhindert Doppelstrukturen und gibt dem Thema insgesamt mehr Gewicht.
Konkrete
Empfehlungen für bestimmte Handlungsfelder
Aufgrund der historisch gewachsenen
Situation in Fürth nimmt der Nachhaltigkeitsbeirat der Stadt Fürth vier
Handlungsfelder heraus, bei denen Bildung im Sinne einer nachhaltigen Kommune
vorrangig zu realisieren ist.
Schulen und
Bildungseinrichtungen/-initiativen
Die Stadt Fürth stellt Schulen besondere Mittel zur Realisierung von
Maßnahmen im Bereich BNE zur Verfügung, z. B. durch eine thematische
Erweiterung und personelle Aufstockung der Servicestelle KUBIK und der
geplanten Umweltstation. Dabei sollen auch finanzielle Anreize für
Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen (Bildungs-)akteuren
geschaffen werden, um außerschulische Lernorte und Lerngelegenheiten in
schulische pädagogische Konzepte einzubeziehen und umgekehrt Schulen aktiv in
ihr kulturelles, soziales, ökonomisches und politisches Umfeld einzubinden.
Darüber hinaus richtet sie im
Rahmen der Umweltstation Fürth ein „Zentrum BNE“ ein, welches sich an alle
Bürger/-innen aus Fürth und Umgebung richtet und zielgruppenspezifische
BNE-Bildungsangebote zur Verfügung stellt. Die Stadt Fürth schafft bei der
Umweltstation außerdem ein „Fürther Netzwerk BNE“. Dies dient zum einen Fürther
Schulen zur gegenseitigen Unterstützung bei der Umsetzung von Bildung für
nachhaltige Entwicklung. Zum anderen wird den bereits vorhandenen, aber oft
vereinzelten Aktivitäten im Anspruchsfeld der UN-Nachhaltigkeitsziele von
Bildungsträgern, Zivilgesellschaft, Unternehmen und Verwaltung eine
Gelegenheitsstruktur gegeben, Synergien zu entwickeln und die
Bildungslandschaft im Sinne einer Bildung für nachhaltigen Entwicklung zu
etablieren. Hierzu wird unter anderem halbjährlich ein gemeinsames
Aktionsprogramm aller Anbieter/-innen vorgelegt.
Menschen mit Migrationshintergrund
Die Stadt fördert und initiiert insbesondere Maßnahmen, Aspekte nachhaltiger
gesellschaftlicher Entwicklung auch mit Menschen mit Migrationshintergrund zu
bearbeiten und mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen. Erster Schritt sollte
eine systematische Berücksichtigung von Menschen mit Migrationshintergrund in
den entsprechenden Gremien (Nachhaltigkeitsbeirat, Steuerungsgruppe Global
Nachhaltige Kommune, Runder Tisch Nachhaltigkeit und Netzwerk BNE) sein. Für
einen Teil von Menschen mit Migrationshintergrund kann auch die Sprachbarriere
ein Grund für mangelnde Integration in den gesellschaftlichen
Transformationsprozess sein. Deshalb wird (z. B. unter Federführung von
Mitarbeitenden von Elan) empfohlen, gemeinsam mit Initiativen Materialien zu
entwickeln, die auf einem einfachen sprachlichen Niveau Themenbereiche von BNE behandeln,
zu erarbeiten.
Verwaltung der Stadt Fürth
Die Stadt Fürth intensiviert ihre Anstrengungen, Schulungen und
Weiterbildungen bei Mitarbeitenden in der städtischen Verwaltung sowie
Mitarbeitenden städtischer Einrichtungen (z. B. Schulen, Kindergärten) zu
Themen von Bildung für nachhaltige Entwicklung durchzuführen. Darüber hinaus
führt sie vermehrt Veranstaltungen und Kampagnen im Sinne einer Bildung für
nachhaltige Entwicklung zum Zwecke der Aufklärung und eines konstruktiven
Dialogs mit der Bürgerschaft, durch. (Hervorzuheben ist hier derzeit
insbesondere Aufklärungsarbeit zum Thema Energie, konkret die Möglichkeiten
hinsichtlich Solar-Energie und Energiesparen.)
Wirtschaft
Die Stadt Fürth (namentlich das Bildungsbüro in Zusammenarbeit mit
dem Wirtschaftsreferat) initiiert und etabliert einen „Runden Tisch
Nachhaltigkeit“ mit Vertreter/-innen von wirtschaftlichen Akteuren der Stadt
Fürth. Diesem Tisch wohnen auch Vertreter/-innen des Wirtschafts-, des
Arbeitnehmer*innen- und des Nachhaltigkeitsbeirates bei. Ziel ist dabei die
gegenseitige Unterstützung bei der Realisierung von BNE in der Arbeitswelt
(Unternehmen als Lernorte für BNE) sowie in der Aus-, Weiter- und Fortbildung.
Langfristig bemüht sich die Stadt darum, Kontakte zwischen Wirtschaftsakteuren
und Akteuren der beruflichen Bildung im Bereich BNE herzustellen (Netzwerk
siehe oben).
Erläuterungen:
Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert unter anderem partizipative Entscheidungen, Konfliktlösungen und neue Verhaltensmuster.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. BNE ermöglicht es allen Menschen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Weiteres ist dem mündlichen Kurzvortrag von Nachhaltigkeitsbeirätin Dr. Katrin Valentin bzw. Nachhaltigkeitsbeirat Sebastian Zink in den Ausschüssen zu entnehmen.
Um die Umsetzungsmöglichkeiten der Empfehlung innerhalb der Verwaltung einordnen zu können, hat das Nachhaltigkeitsbüro seit deren Beschluss durch den Nachhaltigkeitsbeirat verschiedene Dienststellen um eine Stellungnahme gebeten und weitere Beiräte um Rückmeldung gebeten. Diese sind als Anlagen beigefügt:
·
Stellungnahme
vom Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz
·
Stellungnahme
vom Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung
·
Stellungnahme
vom Bildungsbüros
·
Stellungnahme
vom Helene-Lange-Gymnasium
·
Stellungnahme
vom Organisationsamt
·
Stellungnahme
vom Personalamt Bereich Ausbildungsförderung
·
Position
des BLLV (Bayerischer Lehrerverband für Grund- und Mittelschulen) zu BNE
·
Rückmeldung
im Integrationsbeirat am 30.9.2021: Generell hohe Zustimmung, die
Zusammenarbeit mit dem Beirat und migrantischen Organisationen im Bereich der
Bildung zu verstärken wird ausdrücklich gewünscht.
·
Rückmeldung
im Bildungsbeirat am 17.11.2021: Generell sehr hohe Zustimmung aus allen
Bildungsbereichen. Der Bedarf einer Koordinationsstelle bzw. personeller
Ressourcen im Bereich BNE wird von einer Mehrheit der Mitglieder gesehen und
eine Strategie seitens der Stadt dringend empfohlen. Ergänzende Hinweise der
Mitglieder sind in der Dokumentation enthalten.
Das Nachhaltigkeitsbüro unterstützt die Empfehlung des
Nachhaltigkeitsbeirats, da BNE ein zentraler Baustein auf dem Weg zu einer
nachhaltigen Stadtgesellschaft ist. Da in der Stadtverwaltung schon
verschiedene Dienststellen die Umsetzung von BNE voranbringen, sieht es seine
Rolle wie bisher in der Unterstützung und Kommunikation, sowie bei der
Umsetzung von einzelnen BNE-Bildungsveranstaltungen.
In der Gesamtschau der Rückmeldungen aus den Dienststellen und Beiräten wird die Empfehlung in weiten Teilen unterstützt. Es gibt Aktivitäten innerhalb der Verwaltung, die durch die Empfehlung bestätigt und ausgebaut werden könnten. Allerdings sind die Zuständigkeiten für die Umsetzung der einzelnen Punkte zu klären und entsprechende Kooperationen innerhalb der Verwaltung und mit externen Partnerorganisationen auszubauen. Folgende Vorschläge zur Umsetzung der Empfehlung wurden in den Stellungnahmen gemacht:
·
städtische
Strategieentwicklung zu BNE unter Federführung vom Amt für Umwelt, Ordnung und
Verbraucherschutz und unter Einbeziehen der genannten Dienststellen
·
BNE-Netzwerk
an der schon geplanten Umweltstation verorten, sowie Weiterführung und Ausbau
des „Trainer´s Training BNE“. Dazu ist der Aufbau der Umweltstation wie im
bisher skizzierten Rahmen nötig. (Amt für Umwelt, Ordnung und
Verbraucherschutz)
·
Schwerpunkt
BNE bei Kubik, um Schulen gezielt zu unterstützen und vernetzen. Dazu ist
personelle Aufstockung nötig. (Bildungsbüro)
·
Gezielte
BNE-Veranstaltungen für Menschen mit Migrationsgeschichte (Kooperation von
Integrationsbüro und -beirat, VHS, NHB, Amt für Umwelt, Ordnung und
Verbraucherschutz, Sozialreferat)
·
Erweiterung
der Fort- und Ausbildungsangebote zu Nachhaltigkeit (PE/PA/AusF mit Amt für
Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz wie im Integrierten Klimaschutzkonzept,
Nachhaltigkeitsbüro)
·
Runden
Tisch Nachhaltigkeit für Unternehmen aufbauen. Dazu ist personelle Aufstockung
nötig. (Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung, themenbezogene Unterstützung
von Bildungsbüro, Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz,
Nachhaltigkeitsbüro)
Kostenschätzung:
Bevor die Konzepterstellung erfolgt ist,
kann keine Kostenschätzung abgegeben werden. Entsprechend der Vorschläge
entsteht ein Bedarf an Personalstunden, der zum Teil mit vorhandenem Personal,
zum Teil nur mit Aufstockung von Personalstunden leistbar ist. Sachmittel für
die Umsetzung von Bildungsveranstaltungen und Vernetzungstreffen können ggf.
weitere zusätzliche Kosten erzeugen.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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|
|
nein |
x |
ja |
Gesamtkosten |
s.o. € |
|
nein |
x |
ja |
s.o. € |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
|
nein |
|
ja |
Hst.
|
Budget-Nr. |
im |
|
Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Stellungnahme Amt für Umwelt, Ordnung und Verbraucherschutz
Stellungnahme Amt für Wirtschaft und Stadtentwicklung
Stellungnahme Bildungsbüro
Stellungnahme Helene-Lange-Gymnasium
Stellungnahme Organisationsamt
Stellungnahme Personalamt Ausbildungsförderung
Positionspapier BNE des BLLV (Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnen-Verband)
Rückmeldungen Integrationsbeirat vom 30.9.2021
Rückmeldungen Bildungsbeirat vom 17.11.2021
Auswirkungen Ökologische Zukunftsfähigkeit